Ich konnte meine Fähigkeiten in der DDR enorm entwickeln
Der Grundsatz (und das Kriterium) für die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft ist die volle und freie Entwicklung jedes Individuums (MEW 23, S. 618).
Entwicklung: die körperliche und psychische Entwicklung im Zuge des individuellen Lebens (Entwicklungsbiologie, Psychische Entwicklung und Ontogenese)
volle Entwicklung, d.h. vielseitige, nicht nur „fach-idiotische“
freie Entwicklung
Individuum– Entwicklung
jedes Individuum soll sich entwickeln können
Das ist natürlich etwas ganz anderes, als die westliche Propaganda über die Ziele und Absichten der Anhänger der Marxschen Vorstellung von Kommunismus erzählen und behaupten! Das ist auch noch etwas anderes, als im „realen Sozialismus“ der DDR erreicht wurde, schon erreicht wurde bzw. erreicht werden sollte.
Bekamen die Menschen in der DDR keine (weitere) Entwicklungs-Möglichkeiten
Peter-Michael Diestel (der letzter Innenminister der DDR) behauptete:
„Ich war eigentlich immer glücklich. Wir haben gelacht, getanzt, Kinder gezeugt, wie sicher überall anders auch. Und ich habe einen Beruf erlernt, habe studiert und promoviert. Eingetrübt war mein Glück in der DDR nur von der Erkenntnis, mich irgendwann nicht weiter entwickeln zu können. Die Genossen haben irgendwann gesagt: „Du als Christ, bis hierher und nicht weiter.
Ich habe die DDR nicht gehasst. Aber man kann doch jungen Menschen die 25-30 sind, nicht sagen: „Das war’s für euch, bis hierher und nicht weiter“. Diese Perspektivlosigkeit, diese Grautöne waren es, die uns gestört haben. Aber ich wollte nicht ausreisen.“ (Peter-Michael Diestel im Interview)
Konträr zu Diestel & Co. bin ich in derselben DDR aufgewachsen und bekam jedoch in diesem Staat viele Chancen für meine Entwicklung. Auch ich war „eigentlich immer glücklich“, habe gelacht, getanzt, Kinder gezeugt, einen Beruf gelernt, studiert und promoviert. Ich bekam immer wieder persönliche Förderung und Möglichkeiten, neue Perspektiven für meine Entwicklung.
Interessant hierbei bleibt doch wieder die Frage nach dem Systemvergleich DDR vs. BRD, denn Diestel bewertet die DDR-Situation für ihn. Im konkreten Falle ist dann interessant, wie sein Leben weiter ging: Der plötzlich zum wichtigen Innenminister der DDR erkorene Mann wurde dann, wurde dann nicht mehr in der Gesellschaft gebraucht.
Peter-Michael Diestel war im Kabinett von Lothar de Maizière der letzte Minister des Innern der DDR. Von März bis Oktober 1990 war Diestel Abgeordneter der Volkskammer und von April bis Oktober stellvertretender Ministerpräsident und Minister des Inneren der DDR.
Von 1990 bis 1994 gehörte Diestel dem Brandenburgischen Landtag als Mitglied an. Von 1994 bis 1997 fungierte er als Präsident des Fußballklubs Hansa Rostock. Seit 1993 betreibt Diestel eine Anwaltskanzlei. (Peter-Michael Diestel im Interview)
Zusätzlich ist sehr bemerkenswert, daß Diestel nach der erfolgten „deutschen Einheit“ sehr enttäuscht darüber war, daß er nicht dafür sorgen konnte, sein ehrliches Versprechen gegenüber den von ihm geschätzten hochkompetenten Generälen und Offizieren der DDR zu realisieren. Er wollte für jeden „irgendwo in der neuen Demokratie einen Platz“ finden. Diestel berichtet später, daß beispielsweise sein Vorgänger als Innenminister der DDR, Generalleutnant Lothar Ahrendt, arbeitslos wurde und für alte Leute Essen ausfuhr. Dieser Mann diente seit 1953 der Polizei, war hochqualifiziert und fähig, trug maßgeblich zum friedlichen Verlauf des Endes der DDR bei und wurde im kapitalistischen System BRD sofort „ausgeschaltet“. Diestel konnte nicht verstehen, daß es mit dieser politischen Wende mit Annexion der DDR nicht um gelebte „christliche Werte“ bei der CDU ging. Er hatte 1990 als letzter Innenminister die Abwicklung der DDR und Übergabe an den Feind BRD zu regeln. Und dabei halfen die von ihm im Minister-Amt übernommenen DDR-Generäle sogar noch militärisch diszipliniert – für die Menschen in der untergehenden DDR! – bei der geordneten Auflösung des militärischen Bereichs des sozialistischen Staates mit seiner hochgerüsteten Verteidigungsorganisation samt Personal und Waffen an den westdeutschen Feind.
Mein Unterschied zu anderen in der DDR!?
Ich unterschied mich gegenüber Peter-Michael Diestel und vor allem von den Hassern und Feinden der DDR, die auch im Lande lebten.
Erstens habe ich mich ehrlich und öffentlich zu dieser Idee und Konzept einer sozialistischen Gesellschaft bekannt und bin früh Mitglied der SED geworden. Meine Eltern haben mich so erzogen und waren mir dafür Beispiel. (Marxismus-Leninismus)
Zweitens habe ich verstanden, daß man den Menschenmassen diese Gesellschaftsidee immer wieder vermitteln und erklären muß, sie für die Mitgestaltung an einem besseren System als dem kapitalistischen gewinnen muß. Von der 10-Klassen-Oberschule bis hin zu meiner Universitätszeit als Wissenschaftlicher Assistent war ich deshalb in der FDJ führend aktiv. (Agitation und Propaganda)
Drittens, daß es dafür Menschen geben muß, die im Vergleich zu den anderen voran gehen und diese gesellschaftlichen Ideen von Marx, Engels, Lenin (und Stalin) führend in der Lebenspraxis organisieren und umsetzen. Ob beim Lernen in der Oberschule (Bester der Schule, Abitur mit Zensurendurchschnitt von 1,4), während des Studiums (Diplompsychologe mit „sehr gut“), in der wissenschaftlichen Forschung bzw. Promotion (Promotion zum Dr. phil mit „sehr gut“), während meiner Arbeit in der Wirtschaft (erstmalige Etablierung und Praktizierung der „Betriebspsychologie“ in der DDR bei Carl Zeiss Jena, völlig neue Trainingskonzepte für Verkäufer, Messepersonal, Verhandlungsführer, Training für Hunderte Fach- und Führungskräfte der DDR) gab ich jeweils mein Bestes und oft viel mehr als andere DDR-Bürger, die längst Feierabend machten oder ihre Freizeit am Wochenende genossen (Arbeit)
Viertens habe ich meine Fähigkeiten überall nicht nur für die Umsetzung der politischen Linie, Vorgaben und Aufträge der Partei für dieses Sozialismus-Modell unter den Bedingungen der DDR eingesetzt, sondern auch für Verbesserungen und Weiterentwicklungen innerhalb der SED eingesetzt. Ich behaupte, daß es innerhalb meiner Parteiarbeit viel Kritik und heftige Auseinandersetzungen unter den Genossen für die Verbesserungen unserer Arbeit an Ort und Stelle gab, neben dem viel zu vielen Abnicken, Jasagen und kritiklosen Mitmachen. (System-Entwicklung)
Fünftens habe ich persönlich viele verschiedene Herausforderung in diesem Leben und Arbeiten in der sozialistischen DDR bekommen und angenommen, dabei meine Fähigkeiten auf verschiedensten Gebieten bewiesen und enorm weiter entwickelt (u.a. in der journalistischen Arbeit für die Zeitung „Lausitzer Rundschau“, der Ferienlager-Betreuung, beim Aufbau der Betriebspsychologie in der DDR, in hoher Führungsfunktion bei Carl Zeiss Jena für die Rationalisierung im Unternehmen, in der Entwicklung und Realisierung verschiedener Personaltrainingsprogramme für Produktionsarbeiter, Verkäufer, Messepersonal, Verhandlungsführer, Forscher und Entwickler und Führungskräfte, im Aufbau eines völlig neuen „Zentrums für Verkaufstraining“ für das Ministerium für Allgemeinen, Landmaschinen und Fahrzeugbau der DDR, Mitentwicklung eines hochkarätigen Kreativitätstraining innerhalb eines Trainer-Teams, Export von Bildungsleistungen, Artikel- und Buch-Veröffentlichungen sowie Erfahrungsaustausche) (persönliche Entwicklung)
Sechstens nahm ich einige Jahre die spezielle Herausforderung der Arbeit unter dem Generaldirektor Dr. Wolfgang Biermann bei Carl-Zeiss-Jena an. Zeiss Jena war das Flaggschiff der DDR-Volkswirtschaft und die beste Schmiede für höchste und präzise Arbeitsleistungen. Der Führungsstil des „Generals“ war eben der eines befehlenden Armee-Generals (oder Diktators). Allerdings war dieser Mann in der Führungsarbeit so genial, daß er wohl in 80 bis 90 % seiner Entscheidungen immer richtig lag. Die extremen Anforderung an mich und enorme Herausforderung für meine Entwicklung bestand beispielsweise darin: Ich beendete am Freitag 16:30 Uhr einen Wochen-Trainingskurs für Messepersonal. Über das Wochenende nahm ich eine detaillierte Auswertung dieses Trainings vor. Am darauffolgenden Montag 10 Uhr begann ich den nächsten Trainingskurs mit neuen Teilnehmern. Aber vorher mußte ich, von meinen zwei unmittelbaren Vorgesetzten gelesen und abgezeichnet, einen Bericht mit genauer Einschätzung und Auswertung des letzten Trainings-Kurses bis genau 11:55 Uhr auf seinen Tisch legen. Der Knackpunkt war dabei, daß dieser General keine Zufriedenheit kannte, es mußte immer besser werden, weshalb er vor allem meine verbessernden Vorschlägen lesen wollte – Woche für Woche. (starke Entwicklung bei Zeiss Jena)
Siebentens kannte ich aber auch die „politischen Spielregeln“ und Grenzen, so daß ich einen SED-Parteiauftrag zur Übernahme der hauptamtlichen Funktion als Polit-Kommandeur bei den Kampfgruppen des Kombinates Carl Zeiss Jena ablehnte und damit wußte, daß meine „Karriere“ bei Zeiss zu Ende ging. Aber, ich fand durch meine Fähigkeiten und durch die inzwischen erreichte Bekanntheit und Wertschätzung an einer anderen Stelle in der DDR (mit Umzug nach Brandenburg) einen Platz, wo ich mich sehr frei und kreativ entfalten konnte und ich meine persönliche Entwicklung fortsetzen konnte. (System-Grenzen und Spielräume)
Die DDR konnte noch nicht die „volle und freie Entwicklung jedes Individuums“ realisieren.
Aufgrund des erreichten Entwicklungsstandes der Gesellschaft innerhalb des historisch kurzen Zeitraumes von 40 Jahren, konnte das Kriterium für einen Kommunismus noch lange nicht erreicht werden.
Die DDR befand sich als Arbeiter- und Bauern-Staat noch in der notwendigen Phase der „Diktatur des Proletariats“, und selbst diese war noch nicht vollständig ausgefüllt worden.
Dadurch ergaben sich viele individuelle Ausgrenzungen mit unbefriedigenden Erlebnissen der Betroffenen.
Bis zum Ende der DDR wurden bestimmte soziale Gruppen (Arbeiter, Bauern, Frauen) gefördert und unterstützt (z.B. beim Studienzugang oder Arbeitsstellenvergabe) und andere Menschengruppen (Kinder aus bürgerlichen oder intellektuellen Elternhäusern oder „Oppositionelle“) wurden dagegen individuell brüskierend und persönlich frustrierend nicht gefördert.
Ich sehe das jedoch als notwendiges Kriterium für die gewünschte sozialistische Gesellschaftsentwicklung, zunächst die Masse der arbeitenden Mehrheiten in der Gesellschaft, die bisher im Kapitalismus unterprivilegierten Menschen, in ihrer Entwicklung zu fördern, als die alten kleinen Elitekreise bzw. diejenigen, die viel Geld haben und deshalb früher auch Macht und Einfluß besaßen.
Meine Lebensmittekrise: Weiterleben in „Nemgorodok“ in Moskau?
In der Mitte eines jeden Lebens tritt mehr oder weniger deutlich die Frage nach den Sinn des (weiteren) Lebens auf. Es erfolgt dabei eine Art Zwischen-Abrechnung des Lebens bis dahin mit Konsequenzen für die zweite Lebenshälte, die bei den meisten Menschen in eine Lebensmitte-Krise (englisch Midlife-Crisis) führt. Dieser psychische Zustand der Unsicherheit im Lebensabschnitt von etwa 30 oder 40 bis 55 Jahren trat bei mir mit voller Wucht im 40. Lebensjahr ein – 1990. Also, meine persönliche tiefe Krise war zugleich die tiefe Krise der sozialistischen Gesellschaft DDR oder umgekehrt: Das schnelle Zusammenbrechen und Ende dieser DDR war auch ein Ende für mich in vielen Hinsichten:
Meine ehrliche Lebensvision, zur Gestaltung der alternativen sozialistischen Gesellschaft beizutragen, wurde von anderen gelöscht, und eine neue gute Vorstellung von einem sinnvollen Leben hatte ich (noch) nicht.
Meine berufliche „Karriere“ als bekannter und geschätzter psychologischer Trainer in der DDR konnte nicht mehr höher gehen und brach sofort weg.
Mein geregeltes Arbeitseinkommen durch meine letzte Anstellung bei der Bauakademie der DDR fiel weg, weil diese in der BRD nicht benötigt und deshalb „abgewickelt“ (liquidiert) wurde.
Meine Familie mit zwei Kindern geriet in unüberwindliche Konflikte, so daß sie auseinander brach und die Scheidung folgte.
So strandete ich in den Wirren der gesellschaftlichen Wendezeit mit meiner persönlichen tiefen Krise 1990 allein in Berlin-Marzahn in einer DDR-typischen Neubauwohnung in einem Hochhaus, umgeben von meinen vielen Umzugskartons (in denen meine Vergangenheit gespeichert war).
Komm mit mir nach „Nemgorodok“ nach Moskau!
Bisher verlief mein Leben eigentlich immer so, daß ich plötzlich bestimmte Fügungen mit Chancen für den nächsten Lebensabschnitt erhielt. so war es auch jetzt wieder.
Auf der Suche nach Lösungen zumindest für meine persönliche Zukunft, für Arbeit und Einkommen geriet ich Anfang 1990 im Gebäude des in Auflösung befindlichen DDR-Außenhandelsministeriums in Berlin-Mitte in ein Gespräch mit dem Leiter der Handelsvertretung der DDR in Moskau. Wir hatten uns 1988 in Moskau bei der letzten großen „Leistungsschau der DDR-Volkswirtschaft“ auf dem Geländer der dortigen Allunionsausstellung kennen- und schätzengelernt. Ich war damals für die Qualifizierung und das Coaching des DDR-Ausstellungspersonal verantwortlich und arbeitete eng und gut mit ihm und seinen Mitarbeitern zusammen. Während in meinem Beisein dieser erfahrene und erfolgreiche Außenhändler seine persönlichen Sachen im Berliner Büro zusammen packte, weil es buchstäblich gerade sein letzter Arbeitstag dort war, machte er mir das einmalige Angebot:„Komm mit mir nach „Nemgorodok“ nach Moskau. Dort haben wir genügend Freunde und Verbindungen, mit denen wir irgendwie überleben können. Überleg es Dir schnell, wir fliegen in zwei Tagen!“ Ich mußte ihm also bis morgen endgültig meine Entscheidung mitteilen. Alles andere würde er über den diplomatischen Weg noch schnell für mich klären können und wollen.
Die DDR hatte Ende der 1960er Jahre im Südwesten Moskaus, zwischen Leninski Prospekt und Prospekt Wernadski, vier Hochhäuser mit je 16 Etagen und ein Gebäude mit neun Etagen für die Diplomaten und ihre Mitarbeiter errichtet. In diesem Komplex »Nemgorodok« (Deutsches Städtchen), wie die Moskauer es nannten, lebten bis 1990 zirka 7000 DDR-Bürger.
Hier brach gerade die DDR und mein bisheriges Leben zusammen. Es war absehbar, daß wir in der feindlichen BRD „landen“ werden und diese Feinde würden mit uns System-Vertretern aus der DDR nicht sanft umgehen. Weiterleben in Moskau? Persönlich kannte ich dort bis dahin noch keinen Russen. Mein Russisch war vielleicht nur für die Alltagskommunikation ausreichend. Aber das richtige Russisch könnte ich vor Ort schnell lernen. Aber, dort herrscht eine völlig andere Kultur als in Mitteleuropa, der DDR oder der BRD. Und, wie wird es überhaupt mit der Sowjetunion weiter gehen? Das war die große Unbekannte und Ungewißtheit! Aber, da ich gerade den Zusammenbruch des Sozialismus in der DDR erlebte, war ein Zusammenbruch auch der UdSSR wahrscheinlich. Doch, wie würde das Leben der Russen dann weiter gehen? Wie würde das konkret aussehen, während ich mich in dieser Zeit auch völlig neu etablieren müßte. Die absehbare „feindliche Übernahme“ der DDR würde in der funktionierenden BRD wahrscheinlich abgefedert. Aber wie würde das in der Sowjetunion laufen? Ich hatte nicht gerade Angst, vertraute mir, zudem mir sicher die Menschen aus der DDR in Moskau helfen würden.
Ich hatte die ganze folgende Nacht nicht schlafen können. Ich versuchte mir immer wieder ein neues Leben in Moskau vorzustellen. Wägte vieles ab. Vieles konnte ich mir nicht vorstellen, aber auch nicht mehr mit irgendwem besprechen. Ich kam zu keiner Klarheit und deshalb entschied ich mich letztlich zur dankenden Absage dieser Möglichkeit.
Forum geht`s im Leben?
„Forum geht es?“ war in der DDR eine Alltags-Formulierung mit kritisch-satirischer Anspielung auf ein spezielles Zahlungsmittel für DDR-Bürger, den sogenannten „Forumscheck“.
Wikipedia. „Als Forumscheck wurde in der DDR ein Zahlungsmittel bezeichnet, das von der Forum Außenhandelsgesellschaft m.b.H., einer 1976 gegründeten Tochterfirma des Bereichs Kommerzielle Koordinierung des DDR-Außenhandelsministeriums, ausgegeben wurde. Mit Forumschecks konnten DDR-Bürger in den Intershops einkaufen, dabei entsprach eine Forumscheck-Mark einer D-Mark.“
Das Konzept der Forumschecks war kein alleiniges DDR-Phänomen, sondern ähnliche Zahlungsmittel mit ähnlicher Verwendung gab es auch in anderen sozialistischen Ländern: Volksrepublik Polen. Tschechoslowakische Sozialistische Republik (ČSSR), Volksrepublik China, Republik Kuba.
Das Ende der DDR kam schneller als erwartet und es kam auch anders, als von den meisten gelernten DDR-Bürger gedacht.
Mit gewissem Entsetzen und innerer Anspannung erlebte ich 1990 die überall ziemlich lethargische Starre und letztlich kampflose Aufgabe der DDR und ihrer durchaus positiven Errungenschaften durch die bisherigen „Werktätigen“, meine Mitmenschen. Während Anfang 1990 die Arbeit und der gesellschaftliche Alltag bestimmt war durch Unklarheit, Ungewißheit, Chaos, allerlei politische Initiativen, gab es auch mutige kreative Versuche.
Seit 1. Januar 1990 war ich in der Abteilung Wissenschaftspsychologie an der Bauakademie der DDR in Berlin unter Leitung von Dr. Volker Heyse beschäftigt. Wir kannten und schätzten uns durch unsere frühere Zusammenarbeit in den hochkarätigen Kreativitätskursen, die als Gemeinschaftsprojekt des Kombinates Carl Zeiss Jena und der Bauakademie Berlin realisiert wurden, und an denen ich mitwirken durfte. Wir suchten nach Möglichkeiten für perspektivische Geschäftsprojekte. Ich brachte meine Verbindungen zu Ungarn und der dortigen Außenhandelsakademie KOTK für die Qualifizierung von Fach- und Führungskräften der Wirtschaft ein, und schlug Verhandlungen mit ihnen für eine längere Kooperation vor. Gesagt, getan. Ich reiste im Februar 1990 nach Budapest und führte dort Gespräche mit meinen früheren Partnern, die mich in guter Erinnerung aus meinen Trainingskursen 1988 hatten. Meine unterbreiteten Angebote waren die Durchführung von Trainings für Ungarn zu den Themen Verhandlungsführung, Verkaufen, Tätigkeit auf Messen und Ausstellungen, Kreativität u.a. Ja, man zeigte sich sehr interessiert und bot mir persönlich sogar im Gespräch mit der Rektorin der Universität Budapest eine Gastdozentur zum Thema „Geschäftsverhandlungen“ an der Universität an. Ein Vertragsentwurf wurde erstellt und ich kam damit zufrieden wieder zurück nach Berlin. In den nächsten Tagen nahmen wir mit dem für die Bauakademie noch zuständigen Bereich für Außenwirtschaft der DDR Präzisierungen des Vertrages vor. Da tauchte die Frage auf: In welcher Währung sollte die Bezahlung unserer Trainingsleistung erfolgen? Bisher arbeiteten wir in der DDR in solchen Verträgen mit sozialistischen Bruderstaaten mit „Transferablen Rubeln“, den Verrechnungseinheiten zwischen den RGW-Ländern. Doch in Anbetracht der absehbaren Entwicklungen und unter der Vorstellung, daß Ungarn schon früher mit konvertierbarer Währung den Außenhandel betrieb, schlugen wir als Währung „Deutsche Mark“ vor. Ja, das war dann auch schon der KO-Faktor für unseren Vertrag. Die ungarische Seite bedauerte, daß ihnen die Bezahlung in DM nicht möglich sei.
Meine Zusammenarbeit mit der Bauakademie der DDR endete nach drei Monaten, mehr oder weniger ohne dort geleistete Arbeit. Aber, während dieser Zeit reiften andere Ideen und Projekte für die Sicherung unserer wirtschaftlichen Zukunft. Wir waren doch kreativ und wußten, was wir können und waren voller Selbstvertrauen. Eine kleine Gruppe von 10 Personaltrainern der DDR, die schon bei früheren Projekten kooperierten und sich alle gut kannten, gründeten am 1. April 1990 eine GmbH. Jeder war an der Firma beteiligt und zugleich angestellter Mitarbeiter. Der von mir vorgeschlagene Namen der Firma wurde von allen akzeptiert, notariell bestätigt und im Amtsgericht Berlin-Charlottenburg registriert: „Gesellschaft für Innovation, Beratung und Training mit beschränkter Haftung (GIBT)“. Das war kein Aprilscherz. Nein, das war genial, wir waren die besten Trainer aus der DDR und wir waren völlig optimistisch, damit in der kommenden Zeit unter marktwirtschaftlichen Bedingungen mit unseren, in der DDR bewiesenen Fähigkeiten und unserem Können bestehen zu können. Schnell konnten wir unsere noch vorhandenen Beziehungen aus der DDR und zur Sowjetunion nutzen und bekamen einige Aufträge. Gleich im April 1990 führten wir in drei Kleingruppen einen 14-tägigen Intensiv-Kurs für Manager oder vorgesehene Führungskräften aus der (Noch-)Sowjetunion bei Berlin durch. Später reiste ich auch mit einem Trainer-Kollegen sogar nach Riga ins baltische Estland, um beim früheren Monopolisten für die Herstellung von Radios in der Sowjetunion ein Kreativitätstraining für Forschungs-Mitarbeiter am praktischen Problem durchzuführen. Doch im eigenen Lande, in der offiziell noch existierenden DDR, wurde es von Woche zu Woche für uns schwerer, Aufträge und damit Umsätze zu erhalten. Überall kämpften die Betriebe um ihre Existenz, wurden privatisiert, liquidiert. Täglich konnten wir immer weniger auf unsere Bekanntheit in der DDR und auf uns persönlich bekannte Führungskräfte aus den Betrieben und Institutionen auf dem Noch-DDR-Gebiet bauen. Als es mit der DDR offiziell zu Ende war, Anfang Oktober 1990, da waren unsere Auftragsbücher bei der GIBT GmbH schon sehr dünn. Wir konnten kaum noch auf Altes und alte Verbindungen aus der DDR bauen, alles brach zusammen oder auseinander, Leute waren nicht mehr erreichbar, neue Chefs mit anderen Geschäftsidee beseelten die Betriebe. Wir bemerkten immer mehr, wie selbst die ehemaligen DDR-Leute Westberliner oder Westdeutsche Trainer und Berater suchten. Die waren plötzlich nur aufgrund ihrer geografischen Herkunft besser. Dabei hatten wir unsere Firmen-Büros stolz und bewußt an der Jannowitzbrücke im Ost-Teil Berlins gewählt. Eine Firmenadresse wenige hundert Meter weiter im früheren Westteil wäre für das Geschäft günstiger gewesen. Wir waren jedoch die besten Verhaltens-Trainer, die die DDR hatte. Deshalb gaben wir nicht auf und suchten neue Geschäftsidee und neue Verbindungen. So organisierten wir beispielsweise ein wirtschaftsförderndes Forum von Geschäftsleuten aus der DDR und der BRD in Berlin. Ich saß damals als Ostdeutscher im Podium einer Diskussionsgruppe neben dem in der BRD bekannten Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Friedhelm Rentrop, dem Vater des erfolgreichen Verlegers für Geschäftsideen und Unternehmensgründungen, Norman Rentrop (heute VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG).
Die Westdeutsche Berater- und Trainer-Szene kannte inzwischen unsere Gruppe, beobachtete uns, wartete, bis es uns wirtschaftlich schlechter ging. Dann nahmen sie Kontakt mit uns auf (z.B. Arthur D. Little und Learning International), um zunächst zu kooperieren, und uns später als gute Trainer und Coaches zu übernehmen. Meine Aufgabe als Mitgesellschafter der GIBT war dabei, Ende 1990 die Prüfung der Gesellschaft „Learning International“ durch praktische Teilnahme an einem Verkaufstraining in Düsseldorf. Ich nahm teil und war entsetzt über die arroganten und abwertenden Pausengespräche der Teilnehmer in den Seminarpausen über die Ossis, also auch über mich. Ich fand eine sehr moderne Gestaltung der Seminar-Materialien (inkl. damals Tonkassetten) zum nachträglichen Selbststudium vor, aber auch eine gute Didaktik des „programmierten Unterrichts“ nach dem DDR-Entwicklungsstand der 1970er Jahre. Mit Stolz auf unser besseres, wissenschaftlich fundiertes und erprobtes Trainings-Konzept mit wirklichen Verhaltens- und Persönlichkeitsänderungen oder sachlichen Ergebnissen (sogar Patente) lehnte ich eine Zusammenarbeit mit LI oder sogar eine Übernahme von uns Trainern in unserer Gesellschafterversammlung ab. Doch während Learning International und die anderen marktführenden Trainings- und Beratungsunternehmen damals genügend Aufträge und sogar Kapazitätsprobleme hatten, gewannen wir mit der GIBT immer weniger Kunden und Aufträge in dieser Zeit. So stritten wir Anfang 1991 unter den Gesellschaftern über die Zukunft unserer tollen Firma mit wirklich kompetenten Trainern und Beratern. Aber in diesen Umbruchszeiten hatten wir bald keine Kunden mehr, größere Aufträge bekamen andere, finanzielle Polster konnten wir noch nicht erwirtschaften, durch Kredite wollten wir uns nicht abhängig machen. Wir mußten uns im ersten Halbjahr 1991 entscheiden, die GIBT GmbH wieder zu schließen (glücklicherweise noch ohne persönliche finanzielle Verluste). Wir trennten uns und jeder von uns wurde auf dem gesamt-deutschen Trainings- oder Beratungsmarkt 1991 zufriedenstellend eingestellt. Ein Teil von uns wurde von der „WestConsult Westdeutsche Consulting GmbH“ übernommen. Durch deren Anbindung an die „WestLBAG“ erhielt auch ich in den 1990er Jahren mehrere interessante Aufträge in Rußland (Nischni Nowgorod, Moskau) zur dortigen Weiterbildung in Marketing, Vertrieb und Verkauf.
Man sollte eben nicht an einem 1. April eine Firma gründen!
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Der Einheitsvertrag gilt als „Kind“ von Wolfgang Schäuble.
„Die Grundidee, die stammt von mir, darauf lege ich Wert“.
Die spielte kaum eine Rolle: Was für die Nominalsozialisten tödlich war, belief sich für die Bundesregierung nur auf ein Kostenpunkt unter mehreren, noch nicht einmal den größten.
Angesichts der völligen Öffnung gegenüber dem Weltmarkt, der Auflösung der bisherigen Kooperationszusammenhänge und der geringen Finanzvermögen, benötigten die DDR-Betriebe praktisch sofort nach dem 1. Juli 1990 neue Kredite zur Begleichung der laufenden Kosten. In der Treuhand begannen Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater im Auftrag des Bundesfinanzministeriums, der sogenannte Leitungsausschuß, stillzulegende Unternehmen auszusortieren. So wurden z.B. die Autarkieproduktionen der DDR durch den ökonomischen Anschluß sinnlos, ihre Einstellung war beschlossen. Die Effektivität der Nahrungsgüter- und Baustoffindustrie war unzureichend, ihre Rationalisierung unerläßlich. Daneben gab es jedoch interessantere Betriebe, so im Maschinenbau, in der Energieproduktion und auch der chemischen Industrie (Petrolchemisches Kombinat Schwedt), die sehr wohl voll weiter produzierten, zum Teil aufgrund von Exportaufträgen für Osteuropa. An dieser Stelle standen die deutschen Großbanken bereit: Sie stellten bei entsprechenden Bürgschaften der Treuhandanstalt oder nach eingehender eigener Prüfung die neuen Kredite zu Marktkonditionen bereit. Desinteresse an den einen und Interesse an anderen Produktionen waren zwei Seiten einer Medaille, der Umstellung auf die Zielgröße Profit. Die Arbeitslosigkeit im Anschlußgebiet stieg bis Ende 1990 auf fast 600.000, bei zusätzlich 1,7 Millionen Kurzarbeitern. Bei Protesten gegen Betriebsschließungen, Entlassungen und das West-Ost-Lohngefälle standen die Beschäftigten der Treuhand-Betriebe vor dem Dilemma, daß sie ihre eigene Entscheidung für den kapitalistischen Westen nicht kritisieren, geschweige denn zurücknehmen konnten. Die Sache war gelaufen, jeder mußte sehen, wo er blieb.
Warnung von August Bebel: Man muß einen Fehler gemacht haben, wenn der Klassengegner Lob spendet.
Hans Modrow wurde zum „Hoffnungsträger“ für Edzard Reuter, dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden des Daimler-Benz-Konzerns.
Die notwendigen Bedingungen für das Ende der DDR
Die ausschlaggebenden Bedingungen für das Ende:
Die DDR wurde von der Sowjetunion unter Führung Gorbatschows fallen gelassen.
Damit entfiel die wichtigste außen- und militärpolitische Bedingung für die Sicherung der Existenz der DDR.
durch massive Einmischungund Bevormundung sowie Prozeßbeschleunigung von westlichen Geheimdiensten (CIA, BND), westdeutscher Politiker (Kohl, Schäuble), westlicher Massenmedien (RIAS) gestaltet, und
durch die letzte DDR-Regierung unter Lothar de Maiziére (DDR-CDU) vollzogen.
Jedoch muß die Haupt-Verantwortung für die Art und Weise des DDR-Endes gesehen werden
erstens seit Mitte 1989 bei der SED unter Erich Honecker und Egon Krenz,
zweitens seit Dezember 1989 bei der PDS unter Gregor Gysi,
drittens seit November 1989 bis April 1990 bei der DDR-Regierung unter Hans Modrow
Hans Modrow und Gregor Gysi waren letztlich die entscheidenden deutschen Verräter der sozialistischen Gesellschaftsidee,
weil sie sozial-demokratischen Opportunismus („demokratischen Sozialismus“, Vereinigung mit der West-SPD, Liquidierung der DKP) vertraten, und
weil Modrow damals den Verrat am Weltsozialismus, an der Sowjetunion und an der DDR durch Michael Gorbatschow nicht erkannte, er diesen unkritisch erhob zu einem Führer, der in wirklich großen Maßstäben komplex denke.
Stell Dir das mal vor, was 17 Millionen Deutsche hinter sich haben
Von einem zum anderen Tag verändert sich Dein gesamtes Leben grundlegend.
Deine Arbeit, Deinen Arbeitsplatz, ja Deinen Betrieb gibt es nicht mehr.
Deine Qualifikation wird nicht mehr gebraucht.
Deine Werte, die bisher galten, sind plötzlich wertlos, weil sofort andere Werte gelten.
Deine Freunde ziehen in den Westen, weil es dort, wo ihr gelebt habt, keine Arbeit und kein Einkommen mehr gibt.
Dein soziales Netz von Freunden, Nachbarn, Arbeitskollegen zerfallt, manchmal auch die Familien.
Die 6 Monate April bis September waren Wochen ohne eindeutige gesetzliche Regeln. Die letzte DDR-Regierung de Maizière handelte im Zweifelsfall stets so, als sei das Ostgebiet schon ein westdeutsches Bundesland. Zur Erinnerung: Der Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion galt erst ab 1. Juli 1990 und der Staatsvertrag über die Einheit wurde erst am 3.10.1990 wirksam.
Die SED mit sowjetischer Unterstützung über vier Jahrzehnte ein angemaßtes,
nicht durch Wahlen legitimiertes Machtmonopol in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft errichtet.
Wo der Rückhalt nicht freiwillig erfolgte, wurde er erzwungen.
Je länger der Kalte Krieg dauerte, desto mehr Ressourcen wurden der zivilen Produktion und dem staatlichen Sozial- und Gesundheitswesen entzogen. Schließlich entfiel jeder zehnte Arbeitsplatz auf die Rüstungsindustrie – eine Entwicklung, die im Vergleich zu den USA umgekehrt proportional verlief. Hinzu kamen die sowjetischen Transferzahlungen an die Verbündeten in Osteuropa. Allein sie schwollen zwischen 1975 und 1981 von 5,3 auf 18,6 Milliarden Dollar an.
Deutschland war von 1945 bis 1990 geteilt. Das ist auch 30 Jahre nach der friedlichen Revolution im kommunistischen Osten zu spüren. Und es wird wohl noch eine Weile so bleiben.
War die Perestroika Gorbatschows der eigentliche Sargnagel der Sowjetunion? Was waren die wirklichen Gründe für den Zerfall des kommunistischen Ostblocks? Historiker Stefan Karner macht es deutlich.
Nach der Weisheit der Bibel (Hiob 1;21) „Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen“ konnte auch in dieser irdischen Angelegenheit nur die Herrin des Mauerbaus – die UdSSR – den Mauerfall herbeiführen.“
Verdeckter Staats-Streich von Gorbatschow und den KGB
Egon Krenz: Im Verhältnis zu Moskau habe gegolten: „Wenn sich die DDR an die Regeln hielt, war ihr Verhältnis zum großen Bruder in Ordnung. Durchbrachen wir aus Moskauer Sicht die Gemeinsamkeit, dann gab es Schwierigkeiten bis hin zur Aufgabe der DDR.“
die politischen und wirtschaftlichen Gründe für den Ideologiewechsel mit Gorbatschows Machtantritt 1985
Mauerfall 1989
erstmals in der Literatur zum Jahr 1989 die Gleichzeitigkeit von Aktivitäten in Vorbereitung und Durchführung des Mauerfalls mit der parallel erfolgten Ungültigkeitserklärung der beiden deutsch-sowjetischen Verträge von 1939 aufgezeigt wird. Nach 49 Jahren der Leugnung der Existenz von Geheimprotokollen, darunter auch die „Beschreibung des Verlaufs der Staatsgrenze der UdSSR und der Staats- und Interessengrenze Deutschlands“, wurden diese Verträge nebst Geheimprotokollen von der sowjetischen Führung 1989 zur Diskussion freigegeben und sechs Wochen nach dem friedlichen Mauerfall am 24.12.1989, ein Datum, das für geringstmögliche internationale Aufmerksamkeit sorgte, vom Volksdeputiertenkongress für „nichtig von Anfang an“ erklärt. Anderenfalls hätte Deutschland später einmal territoriale Ansprüche auf Königsberg/Kaliningrad erheben können, denn die deutsch-sowjetische Staatsgrenze verlief zwischen der litauischen Sowjetrepublik und dem Königsberger Gebiet. Damit stand der deutschen Einheit nichts mehr im Wege. (https://vera-lengsfeld.de/2019/11/13/mauerfall-berlin-zufall-oder-planung/)
Hubertus Knabe (Hg.) „Aufbruch in eine andere DDR. Reformer und Oppositionelle zur Zukunft ihres Landes.“
(Rowohlt-Verlag Hamburg, Dezember 1989, Seite 19)
Auffällig ist, daß die meisten der hier versammelten Beiträge in einem Punkt weitgehend Übereinstimmung zeigen: Die DDR soll entgegen den Wünschen manches Bonner Politikers nicht von der Landkarte verschwinden und sie sollte eine sozialistisch inspirierte Alternative zur Konsumgesellschaft in der Bundesrepublik bilden. Daraus folgt ein stark empfundenes Verantwortungsbewußtsein für eine stabile DDR, das selbst vor unpopulärer Kritik wie der an der überstürzten Öffnung der Grenzen nicht zurückschreckt. Anders als in den anderen Warschauer-Pakt-Staaten ist bei vielen DDR-Oppositionellen die antikapitalistische, linke Orientierung so stark, daß man sich manchmal wundert, warum die SED diese so hartnäckig bekämpft hat.
Die Statistik zeigt Umfrageergebnisse zur Zufriedenheit der DDR-Bürger mit den politischen Verhältnissen in der DDR in den Jahren 1975 bis 1989.
Zu beachten ist dabei, dass aufgrund der Unmöglichkeit einer direkten Befragung der DDR-Bevölkerung hier auf Stellvertreter zurückgegriffen wurde – Besucher aus dem Westen, die die DDR nicht zum ersten Mal besucht hatten, regelmäßig stellvertretend von Infratest befragt. Es handelt sich bei den abgebildeten Werten also nicht um ein direktes Stimmungsbild, sondern um einen Eindruck von außen. 1989 gaben rund 48 Prozent der befragten Stellvertreter den Eindruck weiter, die Zufriedenheit mit den politischen Verhältnissen habe sich verschlechtert. Das Ende ist bekannt: Im November 1989 wurde die Berliner Mauer geöffnet und im Oktober 1990 trat die DDR der Bundesrepublik bei.
„Da draußen lauert ein Wolf, er will mein Blut. Wir müssen alle Wölfe töten“ (Josef Stalin)
Mein Vater war ein ehrlicher und geradliniger Kämpfer für die Überwindung der kapitalistischen Gesellschaft durch Umsetzung der sozialistischen Idee und Ideale in der DDR und im Alltagsleben der Menschen. Er redete weniger darüber, sondern tat dafür, was er konnte, und was die Arbeiterpartei ihm auftrug.
Mein Vater verstand, daß es nicht genügte, etwas mit gutem Gewissen zu tun, sondern man mußte auch genau das Warum der Ursachen und das Wofür der Ziele wissen und verstehen. Deshalb studierte er am Abend bis in die Nacht nach seiner Arbeit bei der Zeitung „Lausitzer Rundschau“ an einer Bezirksparteischule der SED die Theorie für diese neue Gesellschaft. Dazu gehörte das Studium der sogenannten „Klassiker“ des Sozialismus – die Werke von Marx, Engels, Lenin, Stalin, Mao.
Mein Vater liebte Bücher und die Literatur. Sie waren ein „Heiligtum“ für ihn, weshalb er sehr sorgsam mit diesen umging. Vor allem die von ihm gesammelte schöngeistige Literatur der Klassiker der Welt bildeten seinen „geistigen Schatz“. So hatte er auch die vollständige Ausgabe der Marx-Engels-Stalin Ausgabe des VEB Karl Dietz Verlag Berlin. Ich sehe heute immer noch die rotbräunlichen Leder-Bände dieser Veröffentlichungen in seinem kopfhohen Bücherschrank mit Schiebefenstern in unserer Wohnung in Senftenberg aneinandergereiht stehen. Sie waren nicht nur eine Zierde im Wohnzimmer, sondern mein Vater arbeitete auch damit, machte in den Texten Unterstreichungen und Randbemerkungen, legte kleine Zettel in bestimmte Seiten. Ich sah, wie er immer wieder auf seine vielen Bücher zugriff. Er kannte sich darin aus.
Die Abrechnung mit Stalin wurde nach dem Muster der Sowjetführung auch in der DDR gründlich erledigt. Das Quartett der Sozialismus-Klassiker reduzierte sich nach der „geheimen“ Rede Nikita Chrutschows auf dem XX Parteitag der KPdSU auf nur noch die drei Marx – Engels – Lenin, der große Stalin und auch Mao fielen heraus. Und so verschwanden überall nicht nur die Stalin-Bücher aus den Bücherregalen und Bibliotheken, sondern alles, was mit Stalin verbunden war, wurde beseitigt. Plötzlich war Stalin der Böse und sogar der Verbrecher. Mein Vater nahm still die Stalin-Bände aus seinem Bücherschrank und versteckte sie irgendwo in der Wohnung. Sie waren nun nicht mehr sichtbar. So richtig einverstanden war er wohl mit dieser plötzlichen Abwertung Stalins und der kompletten Vernichtung seiner Leistungen (zumindest im Zweiten Weltkrieg) nicht. Sonst hätte mein Vater seine Stalin-Bände auch vernichtet.
Die Bücher der Klassiker des Sozialismus und auch der Weltliteratur stellten für meinen Vater einen so wertvollen Wissens-Fundus dar, weshalb ich als Kind oder Jugendlicher da nicht heran durfte. Seine Bücher waren „heilig“. Er ließ mich meine eigenen Erfahrungen sammeln und Schlußfolgerungen ziehen. Wenn die Inhalte solcher Bücher mich interessierten, dann sollte ich in der Schule gut aufpassen oder in eine Bibliothek gehen, wo es diese „Werke“ auch gab. Später, vor allem in meinem Studium an der Universität konnte und mußte ich mich mit diesen Original-Quellen des Marxismus-Leninismus beschäftigen.
Nach dem Tode meines Vaters erbte ich seine Literatur, und auch die „heiligen“ Stalin-Werke. Doch 1990 kam die Wende und das Ende der DDR. Plötzlich mußte ich mich um meine Existenz kümmern. Sogar meine Ehe zerbrach und ich zog allein in eine Miet-Wohnung in ein Hochhaus in Berlin-Marzahn. Damals hatte ich keinen Gedanken an Stalin. Allein aus Platzgründen in der Wohnung mußte ich mich von etlichen meiner vielen Bücher trennen. So entsorgte ich damals auch – mit etwas Wehmut – die „Klassiker des Sozialismus“ mit Ledereinband, inklusive die Stalin-Bände. Das war auch symbolisch für die hereinbrechende Wende-Zeit.
Stalins Rolle im heutigen Russland
Ent-Stalinisierung und Konterrevolution durch Chruschtschow und Gorbatschow
Der Zeitzeuge Wolfgang Leonhard berichtete vom gravierenden Unterschied im Verhalten der sowjetischen KPdSU und der deutschen SED nach dem Tode Stalins am 5. März 1953. Die Berichte in den Zentralorganen „Prawda“ und „Neues Deutschland“ waren bis zu Stalins Tod inhaltlich identisch. „Dann änderte sich das Bild: Im „Neuen Deutschland“ fand eine totale Verherrlichung von Stalin statt, in der „Prawda“ aber nicht. Der Name Stalins verschwand ganz schnell aus der Zeitung. Ich unterstrich alle kritischen Passagen, die damals in der „Prawda“ über Stalin zu finden waren. Danach las ich das „Neue Deutschland“, aber die Hälfte der von mir begeistert angestrichenen Stellen gab es in der SED-Zeitung überhaupt nicht. Es gab einen unglaublichen Widerspruch in der Berichterstattung; diese Tatsache war für mich das Interessanteste. So ahnte ich, dass man beim XX. Parteitag mit einer großen Abkehr von Stalin würde rechnen müssen. … Auch die SED-Führung hatte gar nicht mitbekommen, was das für den bevorstehenden sowjetischen Parteitag bedeutete. … man werde vom Parteitag erwarten, dass sich die sowjetische Führung unter Chruschtschow offen von Stalin lossagen und ihn aufs Schärfste kritisieren werde. Bis dahin hatte sie sich von Stalin lediglich entfernt, ohne ihn direkt anzugreifen. Jetzt werde mit dem Angriff und mit der Distanzierung der entscheidende Schritt erfolgen.“
Vom 14. bis 25. Februar 1956 geschah auf dem KPdSU-Parteitag der Start für das Ende des Sozialismus-Experiments: Keine Stalin-Bilder mehr, keine Erwähnung Stalins durch Chruschtschow. Den Parteitagsgipfel erreichte Nikita Chruschtschow mit seiner sogenannten „Geheimrede“ am 25.2.1956. Chruschtschow erhielt nach seiner Rede keinen Beifall. Alle Teilnehmer waren entsetzt. Doch mit der konsequenten Entstalinisierung und der Loslösung von Stalin begann der Prozeß des Niedergangs der sowjetischen Realität: die Auflösung der UdSSR 1991, der Ausverkauf der reichen Rohstoffe an die USA, die Vernichtung des sowjetischen Waffenarsenals, die Auswanderung eines Großteils der geistigen Elite der Sowjetunion, die Okkupierung Rußlands durch den „Tiefen Staat“ der USA und ihrer russischen Vasallen (Oligarchen), Armut, Hunger und Tod vieler Russen bis Anfang des 21. Jahrhunderts.
Die Analyse des Geschehens seit dem 20. Parteitages der KPdSU
Die Moskauer Prozesse 1937 bis 1939 waren keine Propaganda-Schau Stalins, sondern notwendig für die Aufdeckung und Vereitelung eines Regime-Changes in der Sowjetunion.
Damit wurde zugleich die 5. Kolonne des deutschen Faschismus in der Sowjetunion vernichtet.
Die Darstellung Stalins als blutrünstigen Massenmörder und die Rehabilitierung von „unschuldigen Opfern“ seines Regimes diente dazu, den Widerstand gegen die Chruschtschow-Gorbatschow-Konterrevolution zu brechen.
Die Darstellung Stalins als Verfälscher der Leninschen Grundsätze entwaffnete die kommunistische Bewegung auf der theoretischen und ideologischen Ebene und machte Platz für revisionistische Ideen und Praktiken.
Das konterrevolutionäre und revisionistische Geschehen in der Sowjetunion und in der DDR seit dem 20. Parteitag der KPdSU führte maßgeblich zum Scheitern der sozialistischen Idee in diesen Ländern.
Offenbar waren Chruschtschow und Gorbatschow Sympathisanten (Trotzkismus) oder heimliche Komplizen der Stalin-Gegner und wollten (sollten?) deren gescheitertes Vorgehen zum Ende bringen.
Die Geständnisse der Angeklagten und sachlich Verurteilten der Moskauer Prozesse in den 1930er Jahren über ihre Absichten und Ziele sowie ihre Methoden zur Ziel-Erreichung stellen ein Drehbuch für ein Umsturzt-Komplott dar, nach dem Chruschtschow und im Finale Gorbatschows ihre konterrevolutionäre Arbeit leisteten.
„Die Menschen konnten seinem Einfluss nicht widerstehen. Als er den Raum der Konferenz von Jalta betrat, erhoben wir uns alle, buchstäblich wie auf Kommando. Und, so seltsam es ist, wir legten die Hände an die Hosennaht. Stalin besaß einen tiefschürfenden, gründlichen und logischen Verstand. Er war ein unübertroffener Meister darin, in schweren Momenten einen Ausweg aus der ausweglosesten Lage zu finden.“ – Winston Churchill
„Dieser Mann kann handeln. Er hat immer das klare Ziel vor Augen. Mit ihm zu arbeiten, ist ein Vergnügen. Es gibt keine Umständlichkeiten. Er legt die Frage dar, die er diskutieren will, und davon wird in keiner Hinsicht mehr abgewichen.“ – Franklin D. Roosevelt
„Er gilt durchweg als ein sauber lebender Mensch, bescheiden, zurückhaltend, zielbewusst, ein Mann von eingleisigem Denken, dessen Sinnen und Trachten auf den Kommunismus und die Hebung des Proletariats gerichtet ist.“ – Joseph E. Davis, „Als US-Botschafter in Moskau, 1943, S. 144
„Er hat einen gescheiten Humor. Und einen großen Geist. Scharfsinnig, durchdringend klug und vor allem, so empfinde ich ihn, weise. Wenn Du Dir eine Persönlichkeit ausmalen kannst, die in allen Stücken das volle Gegenteil von dem ist, was der rabiateste Stalingegner sich auszudenken vermochte, dann hast du ein Bild dieses Mannes.“ – Joseph E. Davis, „Als US-Botschafter in Moskau, 1943, S. 276
„Er war ein Mann, der seinen Feind mit den Händen seiner Feinde vernichtete, der uns, die er offen Imperialisten nannte, zwang, gegen Imperialisten zu kämpfen. Er übernahm das Russland des Hakenpflugs und hinterließ es im Besitz der Atomwaffe.“ – Winston Churchill
„Er war eine herausragende Persönlichkeit, die in unserer rauhen Zeit, in der Periode in der sein Leben verlief, imponierte. Stalin war ein außergewöhnlich energischer, belesener und äußerst willensstarker Mann, heftig, schroff, schonungslos in der Sache, wie im Gespräch, dem selbst ich, der ich im englischen Parlament groß geworden bin, nichts entgegenzusetzen vermochte.“ – Winston Churchill
„In seinen Werken spürte man eine hünenhafte Kraft. Stalins Kraft war so groß, dass er unter den Führern aller Völker und Zeiten nicht seinesgleichen kennt.“ – Winston Churchill
„Stalin ist zu grob, und dieser Fehler, der in unserer Mitte und im Verkehr zwischen uns Kommunisten erträglich ist, kann in der Funktion des Generalsekretärs nicht geduldet werden. Deshalb schlage ich den Genossen vor, sich zu überlegen, wie man Stalin ablösen könnte, und jemand anderen an diese Stelle zu setzen, der sich in jeder Hinsicht von dem Genossen Stalin nur durch einen Vorzug unterscheidet, nämlich dadurch, daß er toleranter, loyaler, höflicher und den Genossen gegenüber aufmerksamer, weniger launenhaft usw. ist.“ – Lenin, Brief an den XII. Parteitag – Nachschrift vom 4. Januar 1923
„Stalin war, das muß sachlich festgestellt werden, eine sehr große Persönlichkeit, der geniale Züge nicht abzusprechen sind. Politisch war er ein eiskalter und kluger Führer der Sowjetunion, der unter schwierigsten Umständen stets die Interessen seines Landes und seiner Partei vor Augen hatte …“ – Otto von Habsburg, Damals begann unsere Zukunft, S. 133
„Wenn sie mich 1939 zum Tode verurteilt hätten, wäre das die richtige Entscheidung gewesen. Ich hatte geplant, Stalin zu töten und das war ein Verbrechen, oder? Als Stalin noch lebte, sah ich das anders, aber jetzt, wo ich das ganze Jahrhundert überblicken kann, sage ich: Stalin ist die größte Persönlichkeit dieses Jahrhunderts gewesen, das größte politische Genie. Ein wissenschaftlicher Standpunkt jemanden gegenüber, muss nicht dem persönlichen Verhalten entsprechen.“ – Alexander Sinowjew, 1993
Zitate aus Stalins Reden und Aufsätzen
„Der Staat ist eine Maschine in den Händen der herrschenden Klasse zur Unterdrückung des Widerstands ihrer Klassengegner. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Diktatur des Proletariats im Grunde genommen durch nichts von der Diktatur jeder anderen Klasse, denn der proletarische Staat ist eine Maschine zur Niederhaltung der Bourgeoisie.“ – Werke Band 6, „Über die Grundlagen des Leninismus, IV. Die Diktatur des Proletariats“
„Was wäre die Folge, wenn es dem Kapital gelänge, die Republik der Sowjets zu zerschlagen? Eine Epoche der schwärzesten Reaktion würde über alle kapitalistischen und kolonialen Länder hereinbrechen, man würde die Arbeiterklasse und die unterdrückten Völker vollends knebeln, die Positionen des internationalen Kommunismus würden liquidiert.“ – Werke Band 9, S. 29, „Noch einmal über die sozialdemokratischen Abweichungen in unserer Partei, III. Die Meinungsverschiedenheiten in der KPdSU“, Rede am 7.Dezember 1926 auf dem VII. erweiterten Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale
„Man muss die überlebte Vorstellung fallen lassen, dass nur Europa uns den Weg weisen könne. Es gibt einen dogmatischen Marxismus und einen schöpferischen Marxismus. Ich stehe auf dem Boden des letzteren.“ — Josef Stalin sowjetischer Politiker 1879 – 1953Erwiderung an Preobrashenski zur Frage des 9. Punktes der Resolution „Über die politische Lage“, 3. August 1917, auf dem VI. Parteitag der SDAPR (Bolschewiki). Werke. Band 3, Verlag Roter Morgen, Hamburg 1971], S. 101Referenz: https://beruhmte-zitate.de/zitate/130788-josef-stalin-es-gibt-einen-dogmatischen-marxismus-und-einen-sch/
„Der Westen wird Westdeutschland vereinnahmen, und wir werden Ostdeutschland zu unserem Staat machen.“ — Josef Stalin„
„Es wird keine Deutschen mehr geben, wenn unsere Truppen eindringen, die Deutschen laufen davon, und es bleiben keine Deutschen mehr übrig.“ — Josef StalinReferenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/josef-stalin/
„Es ist allgemein anerkannt, dass keine Wissenschaft ohne Kampf der Meinungen, ohne Freiheit der Kritik sich entwickeln und gedeihen kann. Aber diese allgemein anerkannte Regel wurde in unverfrorenster Weise ignoriert und mit Füßen getreten. Es bildete sich eine abgekapselte Gruppe unfehlbarer leitender Persönlichkeiten heraus, die, nachdem sie sich gegen jede Möglichkeit einer Kritik gesichert hatte, eigenmächtig zu wirtschaften und ihr Unwesen zu treiben begann.“ — Josef Stalin, Der Marxismus und die Fragen der Sprachwissenschaft [1950]. Werke, Band 15, Dortmund 1979, S. 126Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/josef-stalin/?page=3
In der Ost-Berliner Stalin-Allee (bis 1949: Große Frankfurter Straße, seit 1961: Karl-Marx-Allee) wurde das Stalin-Denkmal feierlich enthüllt.
Wenn so viel aufgetaucht ist, wieso sind da keine Dokumente von Stalin mit dabei?
Warum sind die fehlenden Schriften Stalins – nach nunmehr fast 70 Jahre (!!!) nach seinem Tod – immer noch unter Verschluss oder „verschollen“?
Warum muss man um jedes einzelne stalinsche Dokument einen unnachgiebigen, zähen Kleinkampf führen?
Wer hat ein Interesse daran, die Werke Stalins nicht endlich einmal vollständig der ganzen Welt freizugeben?
Wenn das keine Zensur ist, was dann? Darf sich die Öffentlichkeit denn über Stalins Schriften selber keine eigene Meinung bilden?
Nehmen wir das sagenumwobene Plenum des ZK der KPdSU nach dem XIX. Parteitag Oktober 1952.
Stalin hat dort viele Stunden lang mit großer Leidenschaft ein wichtiges politisches Statement (wohl sein wichtigstes überhaupt!!) bekannt gegeben. Darin sind die Schicksalsfragen der Zukunft der UdSSR und des Kommunismus behandelt worden. Darin äußerte er sein Meinung über die Zukunft des Kommunismus nach seinem Tod. Stalin hat in seiner Kritik an ausnahmslos allen Präsidiumsmitgliedern kein Blatt vor den Mund genommen.
Seine Kritik vor den Ohren der Zuhörer war für diese so niederschmetternd, dass sie erstarrten und verstummten. Sie konnten auf dem XIX. Parteitag nicht Stalins Kritik an der Restauration des Kapitalismus verhindern, weil er sie damit erst einen Tag zuvor überrumpelt hatte. Also verhinderten sie nun die Bekanntgabe seines Feldzuges gegen die Restauration des Kapitalismus in der UdSSR, um dessen welthistorische Bedeutung für den Kommunismus totzuschweigen. Welch eine Unverfrorenheit!
Erinnern wir uns, wie die ganze antibolschewistische Welt mit Lenins angeblichen „Testament“ ihren schmutzigen Zeigefinger auf Stalin richtete!
Welch eine feige Bande von Verbrechern, die Stalins politische Abschiedsrede mit in sein Grab versenkten!
Verrat auf der ganzen Linie – Verrat beim Amtsantritt des 4. Klassikers des Marxismus-Leninismus und Verrat an ihm am Tag der Bekanntgabe seines Rücktritts !!!
Verrat, Verrat, Verrat !
Gebt Stalin seine politische Abschiedsrede zurück! Rückt sie uns raus!!! Sie gehört nicht euch Verrätern am Kommunismus!
Sie gehört allen Menschen auf der Welt, für deren Befreiung Stalin gekämpft hat und für deren Befreiung wir weiter kämpfen!
Kämpft so lange, bis die Stalinwerke endlich vollständig veröffentlicht sind!
„Die Stalinzeit der Komintern ist bis auf den heutigen Tag die bedeutendste Zeit in der gesamten Geschichte der proletarischen Internationale seit Gründung der I. Internationale von Marx und Engels.“ (Komintern (SH), 5. März 2019)
Stalinstadt – die erste „sozialistische Stadt“ in der DDR (heute Eisenhüttenstadt)
Die Stalin-Bilder wurden abgehängt, Büsten oder Denkmäler von Stalin wurden abgebaut, Strassen-Namen (die Berliner „Stalin-Allee“ wurde die „Karl-Marx-Allee“) wurden umbenannt.
„Erst jetzt haben wir angefangen, uns darüber bewusst zu werden, mit welchem gefährlichen Gegner es Stalin in seiner nächsten Nähe zu tun gehabt haben musste. Mit unserer Kritik an Berija haben wir Stalins titanenhafte marxistisch-leninistische Größe noch besser erkannt.“
In der Vernichtung des globalen Verrats am Kommunismus, darin liegt der Schlüssel der Unbesiegbarkeit des Weltbolschewismus. Die Verräter am Kommunismus – das sind die bezahlten Agenten des Weltimperialismus ! Und zu seinen ideologischen Schreiberlingen und Lakaien – dazu gehören die Berijaner !
„Wer Stalin verteidigt, verteidigt das politische System, das zu seiner Zeit existierte.“ (Chrustschow)
„Nikita Chruschtschow, der gegen Stalins „Personenkult“ wetterte und sich selbst wenig später als „Vater der neuen Maiskultur“ feiern ließ. Er war es auch, der den entscheidenden Satz prägte: „Wer Stalin verteidigt, verteidigt das politische System, das zu seiner Zeit existierte.“
Und genau das ist richtig. Denn das System zu Stalins Zeit war der Sozialismus. Chruschtschow und seine Leute veränderten das politische System des Sozialismus sehr schnell und errichteten von neuem einen modifizierten Kapitalismus. Unsere Partei dagegen verteidigt das politische System der UdSSR zu Stalins Zeit, weil das Sozialismus war.
Stalin habe den Sozialismus geschadet, behauptet manch seiner Verleumder heute. Nun, wenn man eine kleine Bilanz zu Beginn ziehen will, kann man sehen: Millionen und Abermillionen reihten sich zu jener Zeit in die Reihen der kommunistischen Parteien ein, die in Stalin zu Recht den Führer ihrer Weltbewegung sahen. Zahlreiche Staaten schritten auf dem Weg des Sozialismus voran, die in der Sowjetunion Stalins ihren besten Freund sahen.
Geschadet haben den Kommunismus jene, die Stalins Namen in den Dreck ziehen wollen, die dazu beigetragen haben, dass auch hier unser Land ein einheitliches Vorurteil gegen Stalin entstehen konnte: all die Chruschtschows, Ulbrichts und wie sie sonst noch heißen mögen, die den Sozialismus in ihren Ländern zerstörten.
Die Sowjetunion zu Stalins Zeit, haben wir gesagt, das war der Sozialismus. Wir wollen das zeigen anhand zweier Fragen, der Kollektivierung der Landwirtschaft, die angeblich den Ruin der Bauernschaft bedeutet hat, und den Moskauer Prozessen und ihrer Geschichte, die überall als Beweis für den angeblichen Stalinschen Terror genannt werden.
Wir werden aber nicht nur zeigen, wie das wirklich war, sondern auch wie die Arbeiter und Bauern gelebt haben, wie ihre Welt aussah, die von den Verleumdern als so schrecklich geschildert wird.
Die Grundlage unserer Gesellschaftsordnung ist das gesellschaftliche Eigentum, ebenso wie die Grundlage des Kapitalismus das Privateigentum ist. Die Kapitalisten haben das Privateigentum für heilig und unantastbar erklärt und seinerzeit eine Festigung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung erreicht. Wir Kommunisten müssen umso mehr das gesellschaftliche Eigentum für heilig und unantastbar erklären, um damit die neuen, die sozialistischen Wirtschaftsformen auf allen Gebieten der Produktion und des Handels zu festigen. Diebstahl und Veruntreuung gesellschaftlichen Eigentums – gleichviel, ob es sich um Staatseigentum oder genossenschaftliches und kollektivwirtschaftliches Eigentum handelt zulassen und an solchen konterrevolutionären Schandtaten vorbeigehen heißt die Untergrabung der sowjetischen Gesellschaftsordnung fördern, die sich auf das gesellschaftliche Eigentum als ihre Basis stützt. Davon ging unsere Sowjetregierung aus, als sie unlängst das Gesetz zum Schutz des gesellschaftlichen Eigentums erließ.
Sie als Marxisten müssen wissen, dass das Bewusstsein der Menschen in seiner Entwicklung hinter ihrer tatsächlichen Lebenslage zurückbleibt. Die Kollektivbauern sind ihrer Lage nach nicht mehr Einzelbauern, sondern Kollektivisten, aber ihr Bewusstsein ist einstweilen noch das alte, das Bewusstsein von Privateigentümern. Und die aus den Ausbeuterklassen stammenden Ehemaligen nutzen die aus dem Privateigentum herrührenden Gewohnheiten der Kollektivbauern aus, um Diebstahl an gesellschaftlichem Gut zu organisieren und damit die Grundlage der sowjetischen Gesellschaftsordnung, das gesellschaftliche Eigentum, zu erschüttern. Dieses Gesetz ist die Grundlage der revolutionären Gesetzlichkeit im gegenwärtigen Augenblick. Seine strengste Durchführung ist die erste Pflicht jedes Kommunisten, jedes Arbeiters und Kollektivbauern. (S. 18)
Manche Genossen haben die These von der Aufhebung der Klassen, von der Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft und vom Absterben des Staates als Rechtfertigung für Trägheit und Gleichmütigkeit aufgefasst, als Rechtfertigung der konterrevolutionären Theorie vom Erlöschen des Klassenkampfes und von der Schwächung der Staatsmacht. (S. 19)
Man muss im Auge behalten, dass die wachsende Macht des Sowjetstaates den Widerstand der letzten Oberreste der sterbenden Klassen verstärken wird. Gerade weil sie im Sterben liegen und ihre letzten Tage fristen, werden sie von den Vorstößen der einen Form zu Vorstößen in anderen, schärferen Formen übergehen, an rückständige Schichten der Bevölkerung appellieren und sie gegen die Sowjetmacht mobilisieren. Es gibt keine Gemeinheit und keine Verleumdung, zu der diese Ehemaligen in ihrem Kampf gegen die Sowjetmacht nicht greifen und mit deren Hilfe sie nicht versuchen würden, die rückständigen Elemente zu mobilisieren. Auf diesem Boden können die zerschlagenen Gruppen der alten konterrevolutionären Parteien der Sozialrevolutionäre, Menschewiki, der bürgerlichen Nationalisten im Zentrum des Landes und in den Randgebieten wiederaufleben und sich zu regen beginnen, können die Splitter der konterrevolutionären Elemente aus den Reihen der Trotzkisten und der rechten Abweichler wiederaufleben und sich zu regen beginnen. Das ist natürlich nicht schrecklich. Aber all dies muss man im Auge behalten, wenn wir mit diesen Elementen schnell und ohne besondere Opfer Schluss machen wollen.
Deshalb ist die revolutionäre Wachsamkeit diejenige Eigenschaft, die die Bolschewiki jetzt besonders brauchen“[13]. (S. 20)
Der Kampf richtete sich also zum einen gegen jene Angehörigen von Ausbeuterklassen, die dazu übergegangen waren, den Sozialismus von innen her zu bekämpfen, Sabotage zu betreiben. Er richtete sich aber auch gegen jene Leute, die zwar noch innerhalb der Reihen der Partei waren, aber sich von Opponenten zu Gegnern, zu Feinden des Sozialismus und der Sowjetvölker entwickelt hatten.
Prozessakten jener Zeit geben Aufschluss darüber, dass eine wirkliche große Verschwörung gegen den Sozialismus in den Sowjetrepubliken existierte.
Die Partei hatte nicht in genügendem Maße die von Stalin in der oben zitierten Rede verlangte Wachsamkeit. Deshalb mussten recht viele Mitglieder aus der Partei ausgeschlossen werden.
Man muss dazu wissen, dass die Partei in jenen Jahren sehr schnell gewachsen war, über 3Millionen Mitglieder zählte.
Ohne jede Stütze in der Arbeiterklasse und in den werktätigen Volksmassen der UdSSR, ohne jeden Rest eines ideologischen Rüstzeugs, ohne jedes politische Programm,
durchdrungen vom wütenden Hass gegen die sozialistischen Siege unserer Heimat, sind Trotzki, Sinowjew und Kamenew, die Führer des trotzkistischen-sinowjewistischen konterrevolutionären Blocks, endgültig in den weißgardistischen Sumpf versunken, haben sie sich mit den grimmigsten Feinden der Sowjetmacht zusammengeschlossen und verschmolzen, haben sie sich in die organisierende Kraft der Überreste der in der UdSSR zertrümmerten Ausbeuterklasse verwandelt. In ihrer Verzweiflung und ihrem Hass haben sie im Kampf gegen die Sowjetregierung und die Führer der KPdSU(B) zu dem niederträchtigsten Mittel gegriffen: zu politischen Morden. (S. 23)
Als sie dann aber sahen, dass diese Schwierigkeiten mit Erfolg überwunden werden und unser Land aus den Schwierigkeiten siegreich hervorgeht, setzten sie ganz offen
auf eine Komplikation der internationalen Beziehungen,
auf den Krieg und
auf eine Niederlage der Sowjetmacht
Noch während die Prozesse stattfanden, nahm ein anderes Ereignis, das unvergleichlich wichtiger war als die Abrechnung mit den Feinden des Sowjetvolkes, die Aufmerksamkeit der Werktätigen wesentlich mehr in Anspruch. Das war die neue Verfassung der UdSSR von 1936, die das Volk die „Stalinsche Verfassung“ nannte.
Die ersten Wahlen zum Obersten Sowjet, die entsprechend der neuen Verfassung stattfanden, am 12. Dezember 1937, brachten dem erstmals und auf Stalins Vorschlag hin kandidierenden Block der Kommunisten und Parteilosen 89,8 Millionen Stimmen. 3 Millionen enthielten sich der Stimme, 0,6 Millionen stimmten gegen den Block. Diese einmütige Bestätigung für die Politik des Sowjetstaates liegt darin begründet, dass die neue Verfassung eine wirkliche Verfassung eines Arbeiterstaates, eines Arbeiter- und Bauernstaates war, die sehr genau die Rechte der Werktätigen kennzeichnete.
Unter vielem anderen nennt die Verfassung der Union der SSR im Artikel 118: „Die Bürger der UdSSR haben das Recht auf Arbeit, das heißt das Recht auf garantierte Beschäftigung mit Entlohnung ihrer Arbeit nach Quantität und Qualität.“
„Keine einzige Verfassung eines kapitalistischen Staates garantiert den Werktätigen ein derartiges Recht und kann es auch nicht garantieren, denn dort ist die Wirtschaft auf dem kapitalistischen Eigentum begründet, was die Anarchie der Produktion hervorruft; dort bestimmen nicht die Arbeiter, sondern die Kapitalisten über die Produktion und über die gesellschaftliche Arbeit; dort befindet sich das Recht, Arbeit zu geben oder nicht zu geben, in den Händen der Privateigentümer der Produktionsmittel; dort gibt es kein Recht auf Arbeit und kann es auch keines geben, dort herrscht das Recht auf fremde Arbeit.“[30].
„Die Bürger haben das Recht auf Erholung
Recht auf Bildung:
„Die politischen Freiheiten der Bürger der UdSSR:
Die Stalinsche Verfassung garantiert den Sowjetbürgern große demokratische Rechte und Freiheiten – die Redefreiheit, die Pressefreiheit, die Versammlungs- und
Kundgebungsfreiheit, das Recht der Werktätigen der UdSSR, sich in gesellschaftlichen Organisationen zu vereinigen, das Recht aller Bürger der UdSSR auf aktive Teilnahme am gesellschaftlichen und staatlichen Leben – und führt das freieste und demokratischste Wahlsystem ein.
Der Herausgeber der amerikanischen Zeitung Wall Street Journal erklärt offen:
‚Die Zeitung ist ein privates Unternehmen, das keinerlei Pflichten dem Publikum gegenüber hat, das seinerseits den Zeitungen keinerlei Vorrechte einräumt. Deshalb spielen die gesellschaftlichen Interessen für die Zeitung gar keine Rolle. Sie ist nur das private Eigentum ihres Herrn, der die fertige Ware auf eigene Rechnung und Gefahr verkauft.’
Es ist natürlich schwer, auch nur ein einziges wahres Wort von einer solchen
In der UdSSR kann es keine Zeitung oder Zeitschrift geben, die einer Privatperson gehört und volksfeindliche Interessen vertritt. In unserem Lande ist die Presse eine mächtige Waffe in den Händen der Werktätigen, denn sie bringt die Interessen der Arbeiter, der Bauern und der Intelligenz der Sowjetunion zum Ausdruck und verteidigt sie.
In diesem Dekret wurden ferner die Trennung der Kirche vom Staat und die Trennung der Schule von der Kirche bestimmt. Das bedeutete, dass die Kirche nicht mehr vom Staat unterstützt wurde. Die Erteilung von Religionsunterricht in den Schulen wurde verboten. Die Geburts- und Eheschließungs- und Sterbeurkunden werden in der UdSSR von den Organen der Staatsgewalt, den Sowjets, ausgestellt. Gleichzeitig sichert das Dekret allen, die es wünschen, die freie Ausübung religiöser Kulthandlungen zu.
Eins der wichtigsten Rechte der Sowjetbürger ist das Wahlrecht, das Recht auf die Teilnahme am politischen Leben des Landes.
Das sowjetische Wahlsystem ist demokratisch im wahren Sinne des Wortes. Das
(S. 30)
bereits im Jahre 1939 das Leben der Sowjetmenschen sich verbessert hatte
Außenhandelsmononpol
Außenhandelsmonopols forderte. Warum? Weil das Außenhandelsmonopol eine der unerschütterlichen Grundlagen der Plattform der
Sowjetregierung ist. Weil eine Gruppe, die die Aufhebung des Außenhandelsmonopols fordert, nicht für die Unterstützung der Sowjetregierung sein kann. Weil eine solche Gruppe nur eine Gruppe sein kann, die dem gesamten Sowjetsystem zutiefst feindlich gegenübersteht.
In der UdSSR gibt es natürlich Elemente, die die Aufhebung des Außenhandelsmonopols fordern. Das sind die NÖP-Leute, die Kulaken, die Splitter der bereits zerschlagenen Ausbeuterklassen usw. Aber diese Elemente sind eine verschwindende Minderheit der Bevölkerung. Ich glaube, dass es sich bei der Frage der Delegation nicht um diese Elemente handelt. Wenn es sich aber um die Arbeiter und die werktätigen Massen der Bauernschaft handelt, so muss ich sagen, dass die Forderung nach Aufhebung des Außenhandelsmonopols bei ihnen nur Gelächter hervorrufen und feindselig aufgenommen werden würde.
In der Tat, was würde die Abschaffung des Außenhandelsmonopols für die Arbeiter bedeuten? Das würde für sie Verzicht auf die Industrialisierung des Landes, auf die
Errichtung neuer Werke und Fabriken, auf die Erweiterung der alten Werke und Fabriken bedeuten. Das würde für sie Überschwemmung der UdSSR mit Waren aus den kapitalistischen Ländern, Abbau unserer Industrie infolge ihrer relativen Schwäche Vermehrung der Zahl der Arbeitslosen, Verschlechterung der materiellen Lage der Arbeiterklasse, Schwächung ihrer ökonomischen und politischen Positionen bedeuten. Das würde letzten Endes eine Stärkung des NÖP-Manns und der neuen Bourgeoisie überhaupt bedeuten. Kann das Proletariat der UdSSR einen solchen Selbstmord begehen? Es ist klar, dass es das nicht kann.
Und was würde die Abschaffung der Außenhandelsmonopole für die werktätigen Massen der Bauernschaft bedeuten? Sie würde die Verwandlung unseres Landes aus einem selbständigen Land in ein halbkoloniales Land und die Verelendung der Bauernmassen bedeuten. Sie würde die Rückkehr zu jenem Regime des „freien Handels“ bedeuten, das unter Koltschak und Denikin herrschte, als die vereinigten Kräfte der konterrevolutionären Generale und der „Alliierten“ die Millionenmassen der Bauernschaft nach Herzenslust ausrauben und ausplündern konnten. Das würde letzten Endes eine Stärkung der Kulaken und der übrigen Ausbeuterelemente im Dorfe bedeuten. Die Bauern haben die Herrlichkeiten dieses Regimes in der Ukraine und im Nordkaukasus, an der Wolga und in Sibirien zur Genüge ausgekostet.
Was könnte zu der Annahme berechtigen, dass sie von neuem den Kopf in diese Schlinge stecken wollen? Ist es etwa nicht klar, dass die werktätigen Massen der Bauernschaft nicht für die Abschaffung des Außenhandelsmonopols sein können?
S. 48
Das Proletariat hat der Bourgeoisie nicht nur die Fabriken und Werke, die Banken und die Eisenbahnen, den Boden und die Bergwerke weggenommen. Es hat ihr auch das Recht auf eine eigene politische Organisation genommen, denn das Proletariat will nicht die Wiederherstellung der Macht der Bourgeoisie. Die Delegation hat offenbar nichts dagegen einzuwenden, dass das Proletariat der UdSSR der Bourgeoisie und den Gutsbesitzern die Fabriken und Werke, den Boden und die Eisenbahnen, die Banken und Bergwerke weggenommen hat. (Heiterkeit.)
Die Delegation ist jedoch, wie mir scheint, etwas darüber erstaunt, dass das Proletariat sich nicht hierauf beschränkt hat, sondern weitergegangen ist und der Bourgeoisie die politischen Rechte genommen hat. Das ist meines Erachtens nicht ganz logisch oder, richtiger gesagt, ganz unlogisch. Mit welcher Berechtigung fordert man vom Proletariat Großmut gegenüber der Bourgeoisie? Legt etwa die Bourgeoisie im Westen, die sich an der Macht befindet, auch nur die geringste Großmut gegenüber der Arbeiterklasse an den Tag? Treibt sie nicht die wirklich revolutionären Parteien der Arbeiterklasse in die Illegalität? Mit welcher Berechtigung fordert man vom Proletariat der UdSSR Großmut gegenüber seinem Klassenfeind? Ich glaube, Logik verpflichtet. Wer an die Möglichkeit denkt, der Bourgeoisie ihre politischen Rechte wiederzugeben, muss, wenn er logisch sein will, weitergehen und auch die Frage der Rückgabe der Fabriken und Werke, der Eisenbahnen und der Banken an die Bourgeoisie stellen.
J.W. Stalin, ein großer Marxist-Leninist, Führer des Weltproletariats
J.W. Stalin war weder ein Diktator noch ein Massenmörder,
sondern er stand an der Spitze der sowjetischen Kommunisten, der sowjetischen Arbeiter und Bauern,
in ihrem Kampf gegen die Ausbeuter, gegen die Bürokraten, gegen die Feinde des Sozialismus.
Sein Kampf, seine Arbeit, sein Wirken als Führer der größten Partei der Welt trugen entscheidend dazu bei, den Sowjetmenschen Errungenschaften zu sichern, von denen die Arbeiter anderer Länder höchstens träumen konnten. Zu Beginn der fünfziger Jahre war der Sowjetstaat in vielen Bereichen bereits in der ganzen Welt führend,
sei es auf dem Gebiet der Wissenschaft, wo man in der physikalischen und Steuerungstechnik eine führende Rolle einnahm,
sei es auf dem Gebiet der Kultur oder
des ganzen Sozialwesens.
In jenen Jahren war der Lebensstandard der sowjetischen Arbeiter besser als jener ihrer Klassenbrüder in Westeuropa.
J.W. Stalin war weder ein Großmachtpolitiker noch ein Imperialist,
sondern er führte konsequent und zielstrebig, vor und nach dem Weltkrieg,
eine Politik der Sicherung des Friedens,
der internationalen Zusammenarbeit und
der Völkerfreundschaft durch.
Aus den Annalen des großen Sieges über die faschistischen Horden kann niemand seinen Namen streichen, er bleibt auf ewig damit verbunden.
Die sowjetische Politik unter Führung J.W. Stalins schuf in Europa in Wahrheit
alle Voraussetzungen, die Herde eines neuen Krieges zu beseitigen und
ein friedliches Leben für Europas schwergeprüfte Völker zu sichern.
Der ungeheure Aufschwung der UdSSR zu einem mächtigen Industriestaat, zu dem Staat mit der damals produktivsten Landwirtschaft der Welt, auch dies ist untrennbar mit Stalins Werk
verbunden. Er war der Inspirator der Fünfjahrpläne, der Organisator dieses gigantischen Kampfes. Deshalb verehrten ihn die Sowjetvölker so sehr.
Dieses Land gab allen Arbeitern der Welt ein Beispiel für ihre Zukunft, füllte ihre Hoffnungen mit einem konkreten Inhalt.
Nicht umsonst war die kommunistische Weltbewegung nie so stark wie zu Stalins Zeit.
Nicht nur die Millionen und Abermillionen Werktätigen, die sich damals in die Reihen der kommunistischen Parteien einreihten, verehrten Stalin und sahen in ihm zu Recht ihren Führer. Auch viele, viele Millionen Menschen, die keine Kommunisten waren, sahen in Stalin ihren Freund, einen von ihnen, der Spanien zu Hilfe gekommen war, der Hitler schlug, der für Deutschlands Einheit kämpfte und so vieles andere mehr tat.
Der „Stalinismus“, wie ihn die heutige westlich-kapitalistische Propaganda nennt, das war nichts anderes als der wahre Sozialismus, die Herrschaft der Arbeiterklasse und ihrer Partei.
Wenn das reaktionäre Vorgehen der heutigen Machthaber im Osten Europas von der Westpropaganda des öfteren „Stalinismus“ genannt wird, so ist dies nur ein Versuch, Stalin und den Sozialismus zu verunglimpfen.
Denn diese Leute, die heute in den einst sozialistischen Ländern herrschen, waren nicht nur diejenigen,
die der Anti-Stalin-Propaganda überhaupt erst wieder Auftrieb gaben,
sondern sie waren es auch, die das politische System in ihren Ländern, unter Beibehaltung der Bezeichnung „sozialistisch“, veränderten.
In der DDR wurde unter der Leitung der Ulbricht und Konsorten in den sechziger Jahren das „Neue Ökonomische System der Planung und Leitung“ in der Wirtschaft eingeführt, das nicht neu war, sondern die Rückkehr zum Kapitalismus bedeutete.
Ungarn wurde wie Polen zu einem Land mit offen kapitalistischer Landwirtschaft, mit immer offener kapitalistisch organisierter Industrie gemacht und so weiter.
Und die heutigen Herrscher der Sowjetunion, die sich als Antistalinisten profilieren, sie waren es,
die erst ein Regime der Unterdrückung der werktätigen Massen geschaffen haben,
die heute aus der UdSSR allerdings eine imperialistische Großmacht gemacht haben.
Nicht umsonst hatte Stalins Kampf in den letzten Jahren unter anderem auch solchen Leuten wie Chruschtschow und Kossygin gegolten, die er für ihre vorgetragenen abenteuerlichen
Pläne zur Wirtschaftsreform nicht nur kritisierte, sondern auch bekämpfte.
Sein ganzes Leben lang galt seine Ironie, sein ganzer Spott, seine Verachtung und sein Kampf den Bürokraten, den menschlichen Tonbändern, den Kanzleimenschen – eben jenen Schichten, auf die gestützt Chruschtschow und seine Nachfolger in der KPdSU(B) jenen Putsch erfolgreich durchführen konnten,
der nicht nur vielen Kommunisten das Leben,
sondern auch die Sowjetvölker ihre Freiheit kostete.
Stalin verteidigen – das heißt heute den Marxismus-Leninismus, den Sozialismus verteidigen!
Von Stalin lernen, das heißt heute, wie eh und je siegen lernen!
Deshalb haben zahlreiche marxistisch-leninistische Parteien das Jahr 1979, das hundertste Geburtsjahr Stalins, zum Stalin-Jahr erklärt, auch unsere Partei.
Deshalb hat das ZK der KPD/ML auch die Herausgabe dieser Broschüre beschlossen, um der einmütigen Hetzkampagne aller Reaktionäre gegen Stalin, die auch so viele ehrliche und
fortschrittliche Menschen beeinflusst, entgegenzutreten.
Sie soll die Mitglieder unserer Partei in die Lage versetzen, Stalins Werk noch besser verteidigen zu können, eine Aufgabe, der unsere Partei seit ihrer Gründung stets nachkam.
Sie soll jedem Fragenden Antwort geben und den wahren Stalin zeigen.
Stalins Name wird noch in den Herzen der Völker loben, wann niemand mehr die Namen seiner Verleumder kennt!
DDR-Hymne „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt.“
Es ist ein bitterer Film, der deutlich macht, dass die DDR auf der gigantischen historischen Lüge basierte, dass Stalinismus irgendetwas mit Sozialismus zu tun gehabt hätte.
Günther Drefahl über seine bewegte Amtszeit als Rektor an der FSU Jena
Altrektor Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Günther Drefahl (geb. 1922) kam 1949 an die Universität Jena und prägte zunächst als Prorektor und von 1962-67 als Rektor die Wissenschaftspolitik der Hochschule. Im Herbst 2002 sprach Dr. Matthias Steinbach mit dem Chemiker über seine Erfahrungen mit der Parteileitung, die Liebe zu seinem Fach und sein Engagement für die Studenten.
Sprechen wir über den Mauerbau von 1961, der ja eine Zäsur für die Universität und die Wissenschaftsentwicklung darstellte.
Das ist eine ganz schwierige Geschichte. Zunächst einmal herrschte eine mehrheitlich ablehnende Stimmung vor. Abgesehen von den profunden Marxisten und Parteifunktionären empfanden wir alle die Mauer als eine Schande. Und an den vermeintlichen antifaschistischen Schutzwall gegen einen Angriff hat ja niemand ernsthaft geglaubt.
Es gab dann auch im Senat eine Auseinandersetzung. Es sollte eine Erklärung abgegeben werden. Der Philosoph Georg Mende betonte, dass es hier um Schutz vor den Klassenfeinden ginge: „Es ist unser Staat, und wir Kommunisten haben im KZ gesessen, und wir haben diesem Staat die Grundlagen gelegt, und wir haben, und wir haben, und wir haben…“ Und da habe ich dann gesagt – und das war das einzige Mal, dass ich laut geworden bin im Senat: „Ich verbiete mir ein für alle Mal, dass Sie diesen Staat als ihr Eigentum beanspruchen. Ohne die große Zahl der Nichtparteigenossen hätten Sie diesen Staat nie aufbauen können. Es ist nicht Ihr Staat, es ist unser Staat, und daran sollten auch Sie nicht rühren.“
Daraufhin herrschte Stille im Senat. Dann habe ich noch gesagt: „Die Grundlage zu den Mauern liegt in der verfehlten Politik zur deutschen Einheit auf beiden Seiten.“
Sie war keine Variante des Sozialismus, sondern Ausdruck der einsetzenden Konterrevolution, die jegliche fortschrittliche Perspektive und Kreativität erstickte.
Privilegien für die Herrschenden?
Ich kenne keine Privilegien irgendwelcher Art für die hauptamtlichen Mitarbeiter der politischen Block-Parteien der DDR. Das waren SED, CDU, LDPD, NDPD und DBD.
Mir sind auch keine „solche Privilegien“ für gewählte Mitglieder dieser Parteileitungen bekannt.
Von 1980 bis 1990 war ich in der Kader Nomenklatur des ZK.
Ich kam in meinen Tätigkeiten in SED Kreis- u. Bezirksleitungen und parteiinterne Bildungseinrichtungen. Drei Jahre Direktstudium an der PHS. Bei meinen Besuchen im ZK wurde ich an der Pforte abgeholt und wieder mit Begleiter zurück.. Auch da sind mir auf den Gängen keine besonderen Einrichtungen aufgefallen.
In mittleren und größeren Betrieben und Einrichtungen der DDR hatten die beiden Einzelhandelsbetriebe „HO“ und „Konsum“ Einkaufmöglichkeiten für die Werktätigen geschaffen. Da gab es das gleiche Sortiment wie außerhalb. Im Gebäude der BL Dresden und in den genannten Bildungseinrichtungen gab es solche Verkaufsstellen. Auch hier kein „Extra Sortiment“.
Ja. Mir ging es um spezielle Privilegien für hauptamtliche Mitarbeiter der Parteien und Mitglieder von Parteileitungen, die es nicht gab.
Die DDR war ein Arbeiter und Bauern Staat. Da gab es Vorzüge für diese Teile der Gesellschaft.
Im Schatten der Stasi | Jugend in der DDR
Originalaufnahmen der StaSi – DDR bis 1989
Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus
BELLETRISTIK | Roman
Swetlana Alexijewitsch
Cover des Buches “ Secondhand-Zeit“, Verlag Hanser
Cover des Buches “ Secondhand-Zeit“, Verlag Hanser
Russland lebe in einer Zeit des „Secondhand“ der gebrauchten Ideen und Worte. So schildert die Autorin das „Leben auf den Trümmern des Sozialismus“. Das postsowjetische Land sucht noch immer nach einer neuen Identität und glorifiziert hierzu vergangene Zeiten. Besonders unter Jüngeren gilt Stalin wieder als großer Staatsmann. Der im Westen gefeierte Gorbatschow gilt vielen Russen heute als verhasster Feind, der ihr Imperium stürzte. Swetlana Alexijewitsch lässt in ihrem Buch Menschen ihre Geschichten und Meinungen erzählen, die sich von der Politik vergessen fühlen. Sie spricht mit Frauen, die in der Roten Armee gekämpft haben, mit Gulag-Häftlingen, Funktionären, Künstlern, Stalinisten und „Küchendissidenten“. Ihr Werk ist am ehesten als dokumentarischer Roman zu lesen, auch wenn eine Einordnung nicht leicht fällt. Für ihre Darstellung der Spuren dessen, was das gescheiterte kommunistische Experiment in der Sowjetunion mit den Menschen angerichtet hat, erhielt sie den Literaturnobelpreis 2015.
Die Losung der meisten Deutschen 1945: „Nie wieder Krieg!“
“Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende und ein Leben lang trocken Brot essen, wenn nur recht bald dieser Wahnsinn des Krieges aufhören würde.“ Dieser Satz wurde von vielen Deutschen in den Schützengräben und Luftschutzbunkern gesprochen!
Meine Eltern endeten mit ihren persönlichen Erlebnissen und Berichten über die Zeit des Nazideutschlands und vor allem des Krieges und des Bombenterrors gegen die deutsche Zivilbevölkerung, gegen Städte und Kultur immer mantraartig mit dem Satz: „Nie wieder Krieg!“
Mein Vater erlebte die Furchtbarkeit des Krieges als Angehöriger der deutschen Kriegsmarine. Besonders schlimm muß dabei der hastige Abzug der Deutschen aus Ostpreußen im Baltikum gewesen sein, als sowjetische Truppen dort vordrangen. Mein Vater erzählte von Einsätzen als Marineinfantrie für die Sicherung des Rücktransports der deutschen Bevölkerung aus dem Gebiet Riga. Unter anderem erinnere ich mich an seinem Bericht über volle Speicher im dortigen Hafen mit Lebensmitteln, die vernichtet wurden oder hinterlassen werden mußten, während dann die Menschen auf der Flucht und nach dem Krieg serienweise Hungers sterben mußten.
Meine Mutter erlebte den Krieg als junges Mädchen in der deutschen Heimat, im Gebiet Leuna-Merseburg. Sie berichtete vor allem von den Bombenangriffen auf die Leuna-Werke, vom Aufenthalt in Schutzbunkern, von der Angst vor Treffern oder Bomben-Blindgängern und dem Leid derjenigen, die ihr Leben oder Hab und gut verloren hatten.
Ich war immer froh, daß ich persönlich (körperlich) nie einen Krieg mit Tod und Leid sowie Zerstörung erleben mußte.
Ich lebte bisher immer im Krieg
Allerdings bin ich mein ganzes Leben lang im „Krieg“ gewesen, (oftmals, ohne mir darüber bewußt zu sein):
Kampf für den Frieden (Fähigkeit und Bereitschaft zur Verteidigung mit Waffen oder auch Waffenlieferung zur Hilfe für den Befreiungskampf anderer Länder)
Kalter Krieg zwischen den Gesellschaftssystemen Kapitalismus und Sozialismus mit Wettrüsten, Spionage, Sabotage, Terror, Subversion, Blockade, Sanktionen u.a.
Psychologischer Krieg zur Manipulation der Menschenmassen (von Propaganda, Bildung, über Musik und Film, Fernsehen und Rundfunk, bis zu „freien Wahlen“, Genderwahn, Klimawahn, Coronawahn)
Ideologischer Krieg für ein neues Gesellschaftssystem „Sozialismus“ (inklusive Verrat und Revision des Marxismus)
Kultureller Krieg durch Amerikanisierung, Islamisierung, kulturelle Überfremdung durch Massenmedien und inszenierte massenhafte Völkerwanderungen
Finanzieller Krieg der wenigen Superreichen gegen die massenhaften Armen (wirtschaftlicher Existenzkampf – für mich seit Ende der DDR 1990)
Spiritueller Krieg zwischen Satanismus (auch getarnt als Atheismus oder Materialismus) und Göttlichkeit
Der reale Sozialismus bedeutete Frieden
Als gelernter DDR-Bürger habe ich immer die Politik für Frieden und Freundschaft zwischen den Völkern seitens der DDR, der Sowjetunion und des Warschauer Vertrages verstanden. Ich bin immer noch der festen Überzeugung, daß Krieg nicht zum sozialistischen Lebens-System gehört, allerdings wesentlich zum kapitalistischen System.
Mit dem entscheidenden und siegreichen Beitrag der von Stalin geführten Sowjetunion im Krieg gegen den deutschen Faschismus veränderte sich das Leben im Osten Deutschlands und Europas. Zugleich wirkte sich der Aufbau und die Entwicklung sozialistischer Länder nach dem Zweiten Weltkrieg verändernd auf die ganze Welt aus:
Der USA-Imperialismus erlitt in den Kriegen in Korea und Vietnam schwere Niederlagen.
Die solidarische Hilfe der sozialistischen Ländern förderte auch die koloniale Befreiungsbewegungen in Asien und Afrika.
Die sozialistischen Staaten erreichten immer mehr positive Ausstrahlungskraft in der Welt (z.B. im Sport, mit ihren Sozialsystemen, sogar mit den Ergebnissen in der DDR-Wirtschaft)
Die Konkurrenz zwischen den Gesellschafts-Systemen begrenzte kriegerische Aktivitäten in der Welt durch die „Strategie des Gleichgewichts“, wofür enorme unproduktive Mittel und Kräfte investiert und gebunden wurden, die nicht für die Entwicklung der Lebensqualität der Menschen in den sozialistischen Ländern eingesetzt werden konnten.
Nach der historischen Niederlage des sozialistischen Weltsystems zu Beginn der 1990er Jahre wurden wieder Kriege des nun restaurierten und globalen Kapitalismus eine ständig zunehmende Realität in der Welt.
Kapitalismus braucht Ausbeutung, Krieg und Zerstörung
Karl Marx wies als ökonomische Gesetzmäßigkeit der kapitalistischen Gesellschaftsordnung nach („Kapital“ Band 3, siehe: MEW 25, S. 221–277), daß der Kapital-Besitzer nach Maximierung des Profits und damit nach Erhöhung seines Kapitals (bzw. privaten Geldes) trachten muß. Er zeigte auf, daß dabei tendenziell die Profitrate fällt, was u.a. durch verstärkte Ausbeutung (Billiglohnländer) und Expansion der Märkte (Globalisierung) ausgeglichen werden kann. Mit dem Fall der Profitraten wird jedoch Kapital produziert, das sich weniger profitabel anlegen lässt als früher und dadurch tendenziell eine Überproduktion von Kapital entsteht. Dieses überflüssige Kapital führt einerseits zur Massenarbeitslosigkeit (heute würden durch die Technikentwicklung nur noch etwa 50 % der Bevölkerung in der Realwirtschaft benötigt) und andererseits zum „Casino-Kapitalismus“, der die Spekulations-Blasen an den Aktien- und Devisenmärkten aufbläht und Spekulationsobjekte wie Immobilien, Rohstoffe, Aktien oder „Kryptowährungen“ nutzt. Generell ist heute eine Tendenz zum spekulativen Finanz-Kapitalismus feststellbar, der immer weniger in der realen Wirtschaft Profite erzielt, sondern durch computergestützte Spekulationen in der Finanzwelt Höchstprofite erreicht (sogar Milliarden gewinnt, wenn Firmen crashen).
Steuerung der Welt mit Macht und Geld
Immer schneller und extremer spitzen sich die Widersprüche in der Finanzwelt zu, so daß Experten nur noch den Crash als Lösung für das Weltfinanzsystems sehen.
Anwachsender Widerspruch zwischen Realwirtschaft und Finanzwirtschaft, d.h. Unmengen ungedeckten Geldes in Umlauf
Finanzblasen auf verschiedenen Gebieten (Immobilien, Technologie-Aktien, Kryptowährungen)
Riesige Schuldenberge von Banken, Staaten, Konzernen und Konsumenten
Der globale Prädiktor (als weltweite Macht-Einheit von Religion/Vatikan, Geld/Rothschild und Militär/Militärisch-industrieller Komplex) versucht immer noch, über das Geld die Welt zu steuern. Dabei gibt es immer wieder nur fünf grundsätzliche Auswege für das auf Geld bzw. Kapital basierende Macht- und Gesellschaftssystem: 1): Erhöhungen von Steuern und Abgaben 2): Enteignung der Bürger 3): Pleite von Staaten 4): Reform des Währungs- und Finanzsystems 5): (Welt-)Kriege
zu 4) Währungs-Reformen
Banken und Versicherungen sind nicht für die Menschen, für die Selbständigen oder kleinen und mittelständigen Unternehmen da, sondern für das Kapital bzw. für die Kapital besitzenden Superreichen, was sich nach dem Gesetz der Profitmaximierung sowie dem Druck von Schuld und Zinseszinses zwingend vermehren muss.
Deshalb ist leider auch das angelegte Geld der Bevölkerung auf Gedeih und Verderben den Gesetzen der kapitalistischen Finanzwirtschaft ausgeliefert: Wiederholt gab es Währungsreformen in Deutschland, die zum Verlust von Ersparnissen führten:
Die Währungsreform von 1871 bis 1873
Die Währungsreform 1923-25
Die Währungsreform 1948 in den Westzonen (Westdeutschland)
Die Währungsreform 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone
Die Währungsreform 1957 in der Deutschen Demokratischen Republik
Einführung des Euro 1999/2002 – gegen den Willen der Mehrheit der Deutschen
Der Crash des (Petro-)Dollars und des Euros sowie des globalen Weltfinanz-Systems liegen heute schon greifbar in der Luft.
Die Bestrebungen für eine digitale Weltwährung mit totaler Kontrolle und Überwachung der Menschheit sind heute im vollen Gange.
zu 5) (Welt-)Kriege
Heute wirken die wesentlichen Ursachen für Kriege weiter:
Der Kampf satanischer Mächte (Vatikan) um die Herrschaft über die Menschheit, speziell zur Unterdrückung der spirituellen Entwicklung der Deutschen und zur Verhinderung der Vereinigung der Deutschen mit den Russen.
Der Kampf rivalisierender Gruppen des internationalen Kapitals (militärisch-industrieller Komplex, Finanzkapital, Globalkonzerne) um die Herrschaft über Rohstoffquellen, Territorien und Menschenmassen (Nationen).
Moderne Kriege sind hybride Kriege auf verschiedenen Ebenen oder mit verschiedenen „Waffengattungen“:
Wirtschafts- und Technologie-Kriege (auch Länder-Sanktionen oder Blockaden – u.a. Cocom-Liste)
Absatz-Kriege (globale Märkte)
Währungs-Kriege zwischen USD und Rest
Klassen-Kriege zwischen Superreichen und Armen
Kulturelle Kriege (Islamisierung durch Völkerwanderungen)
Physische Kriege
Kinetische Kriege
Wetter-Krieg
Cyber-Kriege (Internet)
Psychologische Kriege (Mind Control)
Informations-Kriege bzw. medialer Krieg (FakeNews)
Die NATO wurde als Militärbündnis unter Führung der USA zur Unterdrückung der Deutschen und zur Vernichtung der Russen gebildet.
Die politische Strategie angeblicher Entspannung in den Beziehungen zwischen West und Ost und von Abrüstungsvereinbarungen beendete auch die Existenz des Lagers sozialistischer Staaten in Osteuropa sowie der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre. Das kapitalistische System hatte diese Auseinandersetzung gewonnen.
Unter dem Deckmantel der „Konversion“ wurde eine Vernichtung der Waffenarsenale der Sowjetunion, der DDR und aller Staaten des Warschauer Vertrages durchgeführt. Die USA und die NATO bestimmten die weltweite militärische Macht. Ihre langfristige Strategie hat sich nie geändert:
Deshalb müssen die Menschen in Deutschland und in der Russischen Föderation nach dem Ende der Ära des realen Welt-Sozialismus erneut die Gefahr eines Krieges erleben.
Eine Voraussetzung und Bedingung für die Freigabe der DDR durch die Besatzungsmacht UdSSR war, daß die NATO sich nicht nach Osten bis an die Grenzen der Sowjetunion ausdehnt.
Die Repräsentanten des Westens dementieren vielsagend dieses Versprechen an Michael Gorbatschow und die Sowjetunion 1990. Das Versprechen belegen allerdings in den USA freigegebene Dokumente, die das National Security Archive an der George Washington University auswertete und so zusammenfaßt: „Die Dokumente zeigen, (…) dass sich spätere sowjetische und russische Klagen über eine Irreführung hinsichtlich der NATO-Erweiterung auf schriftlich festgehaltene Gespräche berufen können, die zu jener Zeit auf höchster Ebene geführt wurden.“
Die Macht des Geldes und die geldmächtigen Kapitalbesitzer dienen dem satanischen Mammon. Deshalb können Kapitalisten keine Moral haben. Deshalb wurde auch dieses wichtige Versprechen gebrochen und die NATO erweiterte sich bis in die Länder, die an die Russische Föderation grenzen. Die rote Linie wurde mit dem Umstutz in der Ukraine und der versuchten Einnahme der Krim gestartet. Die russischen Menschen im Osten der Ukraine und die Russische Föderation reagierten zu ihrer Verteidigung entsprechend. Rußland hat die historische Lektion gelernt und sorgt heute für den sicheren militärischen Schutz seines großen Landes.
Neue Situation in der Heutzeit
Die heutige Situation (seit 2012) in der Welt ist neu und anders geworden:
Rußland hat unter mutiger und kluger Führung von Wladimir Putin seine Souveränität wieder hergestellt und vor allem die unüberwindliche Fähigkeit und Bereitschaft zur militärischen Verteidigung des Landes hergestellt.
Die besonnene Führung von Wladiminr Putin für Rußland und Donald Trump für die USA will keinen Weltkrieg mehr. Sie streben nach Frieden in der Welt.
Die modernen Waffensysteme würden im Falle eines Kriegsbeginns nur noch zur totalen Zerstörung des Lebens auf der Erde führen. Das hat es allerdings schon mehrmals in der Geschichte unseres Sonnensystems und auch auf der Erde gegeben. Das muß die Menschheit nicht erneut verbrechen.
Seit dem 11. September 2001 wird weltweit ein mehrdimensionaler und hybrider Krieg auf der Erde zwischen den satanischen und göttlichen Kräften geführt. Dabei geht es vor allem um das Bewußtsein der Menschenmassen sowie um die globale Befreiung von den alten Herrschern auf der Erde.
„UNSERE TÄGLICHE GERHIRNWÄSCHE GIB UNS HEUTE…“ – EIN DEUTSCHES VATERUNSER?
Der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, geht mit der Rolle Deutschlands seit über 500 Jahren hart ins Gericht. Laut Kraus sei die deutsche Bevölkerung darauf abgerichtet worden, Krisen und Kriege mit Schafsgeduld zu ertragen:
🗣 „Schafsgeduldig erträgt sie die Steigerung der Energiepreise. Schafsgeduldig erträgt sie die 7,9 % – wahrscheinlich sind sie schon schöngerechnet – Inflationsrate. Schafsgeduldig erträgt der deutsche Michel „Meine tägliche Gehirnwäsche gib mir heute“ bei den Öffentlich-Rechtlichen.“
❗️ Niemand scheint mit dem Deutschen zufrieden zu sein. Selbst die Deutschen nicht.
Berlin unter den Alliierten (1945 – 1949) – Ganzer Film in HD
Deutschland 1945: Sensationell restaurierte Filmaufnahmen von George Stevens
Berlin und Potsdam 1945
Und so wurden wir heranwachsenden Menschen in der DDR fast täglich mit dieser Losung und Aufforderung zur Sicherung des dauerhaften Friedens geprägt
Aus Feind wird Freund Als die NVA die Waffen streckte
Sieg im Osten – Wie die Bundeswehr die NVA schluckte (Dokumentarfilm, 1993)
Roter Stern über Deutschland. Sowjetische Truppen in der DDR
Deutsche Legionäre im Indochinakrieg
(Doku Deutsch über Legionäre im Indochinakrieg)
Aus der Kriegsgefangenschaft in Frankreich 1945 in die Fremdenlegion geworben und starben bis Anfang der 1950 Jahre über 35.000 Deutsche in Kriegen in Indochina.
Zehntausende deutsche „Wolfskinder“ in Osteuropa
Alleingelassene Kinder nach dem Krieg: Wolfskinder – Kinderschicksale der Nachkriegszeit
Der Knochenfinder – Auf der Suche nach Kriegstoten
1953: Für die DDR war es der erste Putschversuch. Für den Westen sollte es ein „Volks-Aufstand“ werden
Mein Vater war am 17. Juni 1953 als Kreis-Redakteur der SED-Zeitung „Freiheit“ im Eisleben tätig und hielt sich in der Redaktion in der unteren Stadt, im Stadtzentrum auf. Meine Mutter war mit mir allein zu Hause im oberen Bereich der Stadt. Sie war schwanger über meiner Schwester. Dann kamen die Unruhen, immer lauter und zunehmender Trubel, die ersten Zerstörungen. Meine Mutter bekam Angst. Mein Vater ahnte oder wußte von solchen bevorstehenden Unruhen. Deshalb hatte er mit meiner Mutter vereinbart, daß wir in solcher Situation die Wohnung verlassen sollten und zu meiner lieben Patentante Franke einige Straßen weiter gingen. Dort blieben wir bangend, ohne zu wissen, wie es weiter geht. (Handy gab es damals nicht!)
Ein Demonstrationszug von Bergarbeitern formierte sich nach Eisleben, dort versammelt sie sich in der Innenstadt. Sie kamen mit Transparenten und Schildern. Ein Arbeiter hielt eine Brandrede gegen die SED und seine Führer. Es war genau der Mann, der wenige Tage vorher am 1. Mai 1953 als „Held der Arbeit“ vom DDR-System geehrte und ausgezeichnet wurde. Ein merkwürdiger Umstand, der vermuten läßt, daß dies eben keine „spontane Demonstration gegen die Gewaltherrschaft der SED“ (so die Wochenschau des Westens) war, sondern eine sehr wohl organisierte. So versuchte die aufgehetzte Menschen-Meute in Eisleben auch in das Haus und die Räume der SED-Zeitung „Freiheit“ einzudringen, wo sich auch mein Vater befand. Beruhigende Worte halfen nichts. Die für die revoltierenden Arbeiter verantwortlichen sollten den Hass zu spüren bekommen, zurücktreten und abhauen. Die Genossen verteidigten ihre Räume wie eine Festung. Scheiben wurden mit Steinen und Stöcken zerschlagen und einiges beschädigt, aber die Redaktion konnten nicht gestürmt werden. Mein Vater uns seine Mitarbeiter blieben unverletzt.
Die aufgeheizte Situation eskaliert und wurde chaotischer bis schließlich Einheiten der Kasernierten Volkspolizei anrückten, die ohne Befehl zum Waffeneinsatz in heften Prügeleien die Demonstrierenden wohl „in Schach halten“ konnten und weitere Gebäudezerstörungen verhindert wurde, aber keine Auflösung der Demonstration erreicht wurde. Später sorgten dann auch in Eisleben Panzer der Sowjetarmee relativ schnell für Ruhe und Auflösung der Demonstrationenen (diese Kräfte rollten „verspätet“ an, weil sie merkwürdigerweise direkt aus einem Manöver-Einsatz geholt werden mußten).
Der Befehl Nr. 176 für die Stadt Eisleben und das Kreisgebiet Eisleben verhängte den Ausnahmezustand und die Androhung vom Waffengebrauch. Ausgestellt vom Kommandant des Kreises und der Stadt Eisleben. Eisleben, d. 17.6.1953.
Fragen zum „Volks-Aufstand“: Wieviel Volk war im Aufstand?
Am 17. Juni 1953 fand kein „Volksaufstand“ statt, sondern der Versuch einer Konterrevolution, der vom Westen (Westdeutschland und USA) ausging und gesteuert wurde.
Die USA-Strategie des direkten Zurückrollens des Sozialismus(roll back) in Europa richtete sich vor allem gegen die DDR und wurde vor allem von West-Berlin aus organisiert. Dafür wurde der Versuch des Machtwechsels (Regime Changes) am 17. Juni 1953 gestartet.
Historische Ursachen:
(1) Der in Westberlin stationierte Sender RIAS spielte bei der Organisierung des konterrevolutionären Putschversuches am 17. Juni 1953 in der DDR eine wichtige Rolle.
(2) Der Tod von Josef Stalin im März 1953 führte zu Verunsicherung in der Bevölkerung der DDR und nährte Hoffnung bei den reaktionären Feinden des Sozialismus (in der DDR).
(3) Die SED-Führung
Im Mai 1953 nahm die DDR-Regierung eine Erhöhung der Arbeitsnormen um 10,3 Prozent vor, während die Löhne gleich blieben.
Die Ursachen der Demonstrationen und Putsch-Aktionen in der DDR gehen auf die II. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 zurück, auf der Walter Ulbricht den „planmäßigen Aufbau des Sozialismus“verkündet. Nach dem „Neuen Kurs“ der Regierung der DDR (11. Juni 1953) begannen die sozialen Spannungen mit der Bevölkerung.
Die Umsetzung dieser Parteibeschlüsse hatte negative Folgen für die Bevölkerung, die zu Unzufriedenheit führten:
Rückgang der industriellen Produktion
Schwere Ernährungskrise
Absinken des Lebensstandards
Flucht vieler Menschen in den Westen über die offene Grenze in Berlin.
Das führte 1953 zu einer ersten großen Krise der DDR, einer tief greifenden wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Krise.
Organisierter Ablauf der Demonstrationen, Proteste und Forderungen
(1) Zuerst Streik in Berlin
Die Arbeiter der Ostberliner Großbaustellen streikten am 15. und 16. Juni 1953 und marschieren zum „Haus der Ministerien“, dem Regierungssitz der SED.
Die Anfangsforderung: Senkung der Arbeitsnorm
Weitere Forderung im Verlauf der Proteste:
freie Wahlen
Absetzung von Walter Ulbricht
(2) Dann Streiks und Demonstrationen im ganzen Land
Die Demonstrationen greifen auf die gesamte DDR über. Über 400 Orte (darunter Magdeburg, Halle, Bitterfeld und Jena) und 600 Betriebe waren beteiligt.
Schließlich hat die Protestwelle mehr als eine halbe Million Menschen erfaßt.
(3) Schließlich richteten sich die Forderungen klar auf die Beseitigung der DDR
Die Ziele der Demonstrierenden waren keineswegs einheitlich. Es kristallisierten sich einige wesentliche Forderungen heraus
wirtschaftliche Forderungen und Ziele:
Auszahlung der Löhne nach den alten Normen
Senkung der Lebenshaltungskosten
Senkung der HO-Preise um 40 %
politische Forderungen und Ziele:
Für den Sturz des Arbeiter-Bauern-Staates (Staats-Streich):
„Von Ulbricht, Pieck und Grotewohl haben wir die Schnauze voll“
„Ulbricht, Pieck und Grotewohl, wir fressen nur noch Sauerkohl“
„Nieder mit der Zone“
Rücktritt der Regierung: „Nieder mit der Regierung Grotewohl“
„Wir brauchen keine Volksarmee“
Einheit Deutschlands
Für politische Freiheiten:
„Wir fordern den Generalstreik“
„Keine Maßregelung der Streikenden und ihrer Sprecher“
Freiheit für politische Gefangene
Für politische Wahlen:
freie und geheime Wahlen
„Freie Wahlen“, „Wie fordern freie Wahlen“
Gegen die SED:
„Wir brauchen keine SED“,
„Nieder mit Walter Ulbricht“
Gegen die Sowjetunion:
„Abzug der Russen“
„Wir wollen nicht nur haben Brot, sondern wir schlagen alle Russen tot“
„Nieder mit der deutsch-sowjetischen Freundschaft“
Aktionen der Demonstranten
(1) Gründung con Streikkomitees
Menschen organisierten sich im ganzen Land zu großen Demonstrationen.
(2) Arbeitsniederlegung (Streik)
Berliner Bauarbeiter
(3) Öffentliche Demonstrationen
organisierte und spontane Demonstrationen mit Spruchbändern und Protestrufen.
(4) Stürmen von SED-Parteibüros
SED-Büros
Parteizeitung & Druckerein (z.B. „Freiheit“ in Eisleben)
(5) Entwaffnung von Polizisten
Die Deutsche Volkspolizei war in den meisten Städten mit den Aufständischen vollkommen überfordert.
Teilweise liefen die Polizisten sogar zur Gegenseite über.
(6) Befreiung von politischen Gefangene
Bei der versuchten Erstürmung des Zuchthauses im Magdeburger Stadtteil Sudenburg misslang dieses jedoch gründlich: 12 Arbeiter wurden von regierungstreuen Volkspolizisten erschossen, auch in Weißenfels und in Güstrow passierte Ähnliches.
Allerdings konnten in anderen Städten zwischen zwei und dreitausend Politische Häftlingen von den Menschenmassen befreit werden.
(7) Zerstörung von Symbolen des Sozialismus
Im Leunawerk demontierte die Menge ein 8 Meter großes Bild von Walter Ulbricht.
Im Liebknechtwerk in Magdeburg wurde ein riesiger Sowjetstern vom Schornstein gestürzt.
Reaktion der herrschenden Macht
Der sowjetische Stadtkommandant verhängt am 17.Juni 1953 über Ost-Berlin den Ausnahmezustand, der am nächsten Tag über die gesamte DDR ausgeweitet wird.
Insgesamt sind 167 Städte und Landkreise (von insgesamt 217) betroffen.
Gemeinsam mit dem sowjetischen Militär schlug die kasernierte Volkspolizei die Proteste nieder.
Nach diesem Aufstand wies die militärische Führung der DDR der KVP (Kasernierten Volkspolizei) auch die innere Sicherheit als Teilaufgabe zu. Jeder Einheit wurde nun ein festgelegter Territorialbereich zugeordnet, in dem sie im Falle von Unruhen eingesetzt werden sollten.
Wirkungen der Ereignisse
Ergebnisse für die Demonstrierenden:
Niederschlagung des Aufstandes und Niederlage der Aufständischen
Nichterfüllung der (politischen) Forderungen
Keine Änderung des DDR-System war möglich, solange die sowjetische (Besatzungs-)Macht die Existenz der DDR garantierte.
Zahlreiche Menschen werden während der Aktion verletzt und getötet, angeblich 300 Menschen.
Nach der Niederschlagung des Aufstandes ging die DDR-Regierung mit aller Härte gegen „Schuldige“ vor.
Viele Verhaftungen wurden vorgenommen. Davon kamen die meisten als „Mitläufer“ wieder frei, die „Rädelsführer“ bekamen einen Prozess, DDR-Gerichte verhängten gegen 1.400 Personen Freiheitsstrafen und diverse Todesurteile (angeblich 100 Todesurteile).
Ungefähr 20 Angehörige der Volkspolizei und 40 Soldaten der Roten Armee, die sich weigerten, auf die Bevölkerung zu schießen, wurden standrechtlich erschossen.
Von der Erhöhung der Arbeitsnormen rückt die SED-Führung jedoch viel zu spät ab. Insbesondere die Arbeiterschaft sieht sich bestraft. Am 15. und 16. Juni 1953 kommt es auf Ost-Berliner Großbaustellen zu Protestaktionen. Die Demonstrationen greifen auf die gesamte DDR über und werden am nächsten Tag fortgesetzt. In mehr als 700 Städten, Ortschaften und Betrieben gehen die Menschen auf die Straßen.
Die Regierung der DDR konnte die Proteste der Bevölkerung nicht ignorieren.
In der weiteren Wirtschaftsplanung wurde eine Steigerung der Konsumgüterproduktion vereinbart,
die Preise für Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfes wurden gesenkt und
die Normerhöhung wurde rückgängig gemacht.
Reaktion der Bundesrepublik Deutschland:
Die BRD griff angeblich „aufgrund der unerwarteten Geschehnisse und insbesondere zur Vermeidung einer Eskalation des Kalten Krieges“ nicht in die Ereignisse ein.
Aber bereits kurz nach den Ereignissen wurde das “Gesetz über den Tag der deutschen Einheit” verabschiedet. Im Bundesgesetzblatt, Teil I, Nr. 45, vom 7. August 1953, Seite 778 heißt es:
„Am 17. Juni 1953 hat sich das deutsche Volk in der sowjetischen Besatzungszone und in Ost-Berlin gegen die kommunistische Gewaltherrschaft erhoben und unter schweren Opfern seinen Willen zur Freiheit bekundet. Der 17. Juni ist dadurch zum Symbol der deutschen Einheit in Freiheit geworden. Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlossen:
§ 1 Der 17. Juni ist der Tag der deutschen Einheit.
§ 2 Der 17. Juni ist gesetzlicher Feiertag…”
Der Feiertag wurde bis zur „Wiedervereinigung“ am 3.10.1990 alljährlich begangen.
Gegensätzliche Bewertungen der Ereignisse am 17. Juni 1953 in der DDR
DDR-Bevölkerung 1953: Etwa 18 Millionen Menschen. Davon beteiligten sich zirka 1 bis 1,5 Millionen am „Aufstand“, d.h. höchstens 8,5 % der Gesamtbevölkerung.
Proteste und Demonstration: Ja, das waren sie.
„Arbeiteraufstand“: Nein, das waren keine klassenbewußte Arbeiter waren nicht dabei oder kehrten den Demonstrationen schnell den Rücken, als sie sahen, das auch ihr „Volkseigentum“ von Provokateuren zerstört wurde.
„Volksaufstand“: Das ist die Auffassung der BRD-Führung, die deshalb einen BRD-Feiertag mit Gesetz zum 17. Juni beschloß: Das „deutsche Volk (hat ) in der sowjetischen Besatzungszone und in Ost-Berlin gegen die kommunistische Gewaltherrschaft erhoben“. Neun Prozent einer Bevölkerung sind allerdings noch nicht „das Volk“! Und: Seit wann setzen sich Regierungen kapitalistischer Länder für die Interessen und Bedürfnisse von Arbeitern, der ganzen Arbeiterklasse oder sogar des ganzen (deutschen) Volkes ein? 1945 war die KPD die erste Partei, die von den vier Alliierten eine Parteien-Lizenz erhielt. 1949 erhielt die KPD bei Wahlen zum Deutschen Bundestag 5,7 Prozent (1.361.706 Wähler). Doch die Verfolgung und Diffamierung von Kommunisten erreichte einen Höhepunkt in Westdeutschland nach dem sogenannten Adenauer-Erlass (19.09. 1950), der die Verfassungstreue der öffentlich Bediensteten festschrieb und damit Mitgliedschaften in verfassungsfeindlichen Organisationen verbot. Der Kampf gegen die Kommunisten in der BRD, die Interessen der Arbeiterklasse vertraten, führte schließlich 1956 zum Verbot die KPD (nach 1919, 1923 und 1933 in Deutschland ein viertes Mal seit Gründung der Partei). Das führte zu tausenden Entlassungen, Verfahren und Verurteilungen von Kommunisten. Die Bekämpfung derjenigen, die sich für die Interessen der Arbeiter und des Volkes einsetzen gehört zu den existentiellen Zielen kapitalistischer Länder. Deshalb ist die Sympathie der BRD-Regierenden für Protestierende und Aufständische in der DDR völlige Heuchelei und Demagogie. Mit der klaren Kommunistenverfolgung nach dem Krieg bekämpften die BRD-„Elite“ beispielsweise auch Aktionen, bei denen sich die KPD stark engagierte, gegen die westdeutsche Wiederbewaffnung bzw. Remilitarisierung seit Anfang der 1950er Jahre. Bei einer nicht-erlaubten Volksbefragung stimmten immerhin neun Million Menschen mit NEIN zur Wiederbewaffnung der BRD (von 51 Millionen BRD-Bevölkerung 1050 = immerhin 17,65 %) Das war bezeichnenderweise für die BRD kein „Volksaufstand“ oder „Volksprotest“!
Versuch eines faschistischen Putsches: Die SED ging anfangs von dieser Wertung der Ereignisse des 17. Juni 1953 aus. Das basierte auf den Erfahrungen des Ablaufs der Ereignisse und der Zusammensetzung der dabei führenden Kräfte (u.a. im Buna-Werk).
Versuchte „Konter-Revolution“ (Versuch des Regime-Wechsels) : Einen Generalstreik hätte es laut Lenins Theorie eigentlich gar nicht geben dürfen. Dennoch wurde er für die DDR eine bittere Realität. Die SED-Vision vom „Sozialismus“ mit den gegebenen Regierungs-Maßnahmen wurde von vielen Arbeitern abgelehnt. Die Protest-Demonstrationen richteten sich (von West-Geheimdiensten vorbereitet und geführt?) in ihrem Verlaufe immer klarer gegen den Sozialismus, gegen die DDR und die Sowjetunion (Russen), gegen die Führer der SED (Ulbricht) und der DDR-Regierung (Grotewohl). Die Ziele der Protestierenden waren klar auf den Umsturz des DDR-Systems und der DDr-Regierung gerichtet. Deshalb war es ein klarer Versuch einer Konter-Revolution.
Fritz Schenk: Niederschlagung des Aufstandes in Ostberlin am 17. Juni 1953
Der 17. Juni 1953 in der Lutherstadt Eisleben: Eine Dokumentation (2013)
Verlag: Schäfer Druck & Verlag; Auflage: 1 (17. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3938642661
Kurzbeschreibung:
Schüler der Katharinenschule – Lutherstadt Eisleben führten das Projekt „Stätten des 17. Juni 1953 in der Lutherstadt Eisleben“ durch.
In den Mittelpunkt der Untersuchungen und Debatten mit den Schülern wurden die historischen Ereignisse, die sich um den 17. Juni 1953 in der Lutherstadt Eisleben sowie im Umland ereigneten, gerückt.
Ziel war es, die vorliegende Dokumentation als Ergänzung für den Schulunterricht unter regionalgeschicht-lichem Aspekt sowie für Stadtrundgänge unter dem Thema „Stätten des Volksaufstandes am 17. Juni 1953“ zu erarbeiten. Die Dokumentation beruht ausschließlich auf der angegebenen Literatur.
Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in Lutherstadt Eisleben und im Mansfelder Land
Titel: „Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in Lutherstadt Eisleben und im Mansfelder Land“
Herausgeber Dietmar Mokros
Mitwirkende Personen: Bund der Stalinistisch Verfolgten in Deutschland Landesverband Sachsen-Anhalt
Verlag Landesverband Sachsen-Anhalt des Bundes der Stalinistisch Verfolgten, 2004
Länge 184 Seiten
Protest und Aufstand
Die sowjetischen Machthaber in Moskau zwingen das Politbüro der SED zu einem Schuldeingeständnis und zu einem „Neuen Kurs“. Einige Maßnahmen zum „Aufbau des Sozialismus“ werden zurückgenommen.
Von der Erhöhung der Arbeitsnormen rückt die SED-Führung jedoch viel zu spät ab. Insbesondere die Arbeiterschaft sieht sich bestraft. Am 15. und 16. Juni 1953 kommt es auf Ost-Berliner Großbaustellen zu Protestaktionen. Die Demonstrationen greifen auf die gesamte DDR über und werden am nächsten Tag fortgesetzt. In mehr als 700 Städten, Ortschaften und Betrieben gehen die Menschen auf die Straßen.
Die Forderungen des Protestierenden:
die Rücknahme der Normenerhöhung,
freie Wahlen,
die Wiedervereinigung Deutschlands,
die Ablösung Ulbrichts,
Freiheit für alle politischen Gefangenen
Die Regierung der DDR konnte es sich jedoch nicht leisten, die Warnungen des Volksaufstandes zu ignorieren.
In der weiteren Wirtschaftsplanung wurde eine Steigerung der Konsumgüterproduktion vereinbart,
die Preise für Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfes wurden gesenkt und
die Normerhöhung wurde rückgängig gemacht.
Niederschlagung
In 167 von 217 Landkreisen verhängt die Sowjetunion den Ausnahmezustand. Sie verkündet das Kriegsrecht und übernimmt offiziell die Regierungsgewalt in weiten Teilen der DDR. Sowjetische Panzer vom Typ T-34 rollen durch die Straßen. Durch massiven militärischen Einsatz wird der Volksaufstand unter Beteiligung der Kasernierten Volkspolizei niedergeschlagen. Es sterben etwa 50 Menschen, darunter auch Angehörige der DDR-Sicherheitsorgane. Insgesamt werden etwa 15.000 Personen im Zusammenhang mit dem Aufstand festgenommen. Bis Ende Januar 1954 werden 1.526 Angeklagte verurteilt.
Reaktionen
Bereits am 18. Juni 1953 meldet das Zentralorgan der SED, das „Neue Deutschland“, der Aufstand sei Ergebnis einer „faschistischen Provokation“. Die SED-Führung weiß, dass das nicht stimmt.
Ohne das Eingreifen der Sowjetunion wäre das Regime unter Ulbricht zusammengebrochen. Bis zum Ende der DDR bleibt der 17. Juni 1953 das Trauma der DDR-Machthaber.
Zwischen dem Sturz des SED-Regimes 1989 und dem 17. Juni 1953 besteht ein enger Zusammenhang: Zunächst politische und soziale Einzelforderungen, dann
der Wunsch nach
Freiheit und
Demokratie,
schließlich nach Wiedervereinigung.
Der ausschlaggebende Unterschied: 1989 rollten keine russischen Panzer mehr.
Allen Freiheitserhebungen, die dem 17. Juni im Osten folgten – der Volksaufstand in Ungarn 1956, der Prager Frühling von 1968 – hat das militärische Eingreifen der Sowjets ein Ende gesetzt. Ohne das Eingreifen der sowjetischen Panzer hätten wir eventuell schon 1953 die deutsche Einheit bekommen, denn Walter Ulbrichts Regierung und die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) waren am 17. Juni praktisch entmachtet worden.
Die Tatsache, dass der Aufstand scheiterte, nimmt nichts von seiner historischen Bedeutung. Festzuhalten bleibt, dass die ostdeutschen Demonstrierenden vom Juni 1953 die ersten waren, die sich in Osteuropa gegen das kommunistische System erhoben hatten.
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur,
Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt
Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS)
Die Menschen in der DDR reagieren mit wachsendem Unmut auf den „planmäßigen Aufbau des Sozialismus“ und die verstärkte Unterdrückung durch das SED-Regime. Die Flüchtlingszahlen steigen deutlich. Alleine in den ersten vier Monaten des Jahres 1953 fliehen 120.000 Menschen. Seit Spätherbst 1952 kommt es wiederholt zu Arbeiterstreiks. Die Situation spitzt sich zu einer Herrschaftskrise der SED zu, deren Höhepunkt der Volksaufstand am 17. Juni 1953 ist.
Verschlechterung der Lebensbedingungen
Die Lebensbedingungen der Menschen haben sich deutlich verschlechtert, vor allem im Vergleich mit der Bundesrepublik Deutschland: Als Folge des Ausbaus der Schwerindustrie bleibt die Versorgung mit Konsumgütern hinter den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung zurück. Die Kollektivierung von Landwirtschaft, Gewerbe und Handwerk führt zu Versorgungsengpässen. Lebensmittel sind knapp, Strom- und Wasser regelmäßig gesperrt. Um den Aufbau der Kasernierten Volkspolizei zu finanzieren, streicht das SED-Regime Subventionen und erhöht die Preise. Auf Verweigerung, Protest oder Widerstand gegen die SED-Politik reagiert es mit Unterdrückung.
Erhöhung der Arbeitsnorm
Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage wird vom SED-Regime nicht als Folge eigener Fehler erkannt, sondern „Klassenfeinden“ und „Saboteuren“ angelastet. Umfangreich geht es gegen vermeintliche „Wirtschaftskriminelle“ vor. Die SED-Führung erhöht im Mai 1953 die Arbeitsnormen um 10 Prozent, um die Arbeitsproduktivität zu steigern. Der Lohn bleibt hingegen gleich.
Flucht und Protest
Die Antwort vieler Menschen auf diese Lage ist die Flucht. Verlassen 1952 182.393 Menschen die DDR, sind es ein Jahr später etwa 331.300 Flüchtlinge. Auch kommt es zu kurzen Arbeitsniederlegungen und Protesten. Schließlich erheben sich die Menschen in der DDR am 17. Juni 1953 gegen das SED-Regime.
Dies war auch die Zeit der beginnenden Sozialisierung. Die Bauern wurden enteignet, mussten sich in Kolchosen zusammenschließen. Die Handwerker kamen auch unter diesen Druck, wer sich weigerte, bekam keine Aufträge. In den Betrieben gab es laufend „Normerhöhungen“, die Arbeiter fingen an zu murren. Man hörte ständig von Flüchtlingen, die sich heimlich in den Westen abgesetzt hatten. Einige waren geschnappt und wegen „verbrecherischer Republikflucht“ zu Zuchthaus verurteilt worden. Immer mehr Bekannte waren geflohen, schließlich auch unsere Mieter-Familie.[Meine Ehefrau] Evchen fragte mich um Rat, wie wir uns verhalten sollten. Ich dachte an das herrliche Haus, das Grundstück, Evchens und meinen Beruf, Natchens Schule, alles wichtige Gründe, nicht einfach ins Blaue hinein alles liegen zu lassen. Ich sagte, dass ich in der Gefangenschaft die ganzen Phrasen gelernt hätte, die man braucht, um in dieser Diktatur zu leben. Also machen wir hier weiter.
Am 5. März 1953 starb Stalin. Das wurde aber nicht gleich überall bekannt. In den „Volkseigenen Betrieben“ kam die Todesnachricht zuerst unter das Volk. Nach Dienst ging ich zunächst in die HO, den sozialistischen Laden, um zu sehen, was es eventuell Gutes gab. Es gab Bratwürste, ich kaufte drei. Zu Hause verkündete ich Evchen und Natchen: „Heute gibt es Bratwürste!“ Natchen war erstaunt und meinte, heute sei doch erst Donnerstag, so etwas gibt es doch nur am Sonntag. Ich, im Flüsterton: „Stalin ist gestorben!“ Großer Jubel der ganzen Familie. Das hat uns geschmeckt!
Karl Eduard von Schnitzler: Der Anschlag auf den Frieden ist gescheitert [DDR-Rundfunk, 18.6.1953]
Nach anderthalb Tagen wurde ein Abenteuer beendet, das den demokratischen Sektor Berlins zu einem Brandherd machen sollte, der zu einem Weltbrand hätte entfacht werden können. Je mehr Einzelheiten bekannt werden, je mehr sich die Nachrichten häufen, je mehr man die dokumentarischen Tatsachen zusammenstellt, desto unverwischbarer und klarer formt sich ein Bild der Vorgänge, das Folgendes deutlich werden läßt:
Es ging nicht um Normen, nicht um freie Wahlen, nicht um die Verbesserung des Lebensstandards, nicht um eine – wie immer geartete – Freiheit; sondern unter Mißbrauch des guten Glaubens eines Teils der Berliner Arbeiter und Angestellten, gegen grobe Fehler bei der Normerhöhung mit Arbeitsniederlegung und Demonstrationen antworten zu müssen, wurde von bezahlten Provokateuren, vom gekauften Abschaum der Westberliner Unterwelt ein Anschlag auf die Freiheit, ein Anschlag auf die Existenz, auf die Arbeitsplätze, auf die Familien unserer Werktätigen versucht. Nicht weil Unzufriedenheit herrschte, haben Provokateure die Unruhen entfesselt, sondern weil von unserer Regierung und vom Politbüro der SED alle Maßnahmen und Schritte eingeleitet worden sind, um die Anlässe der Unzufriedenheit zu beseitigen, die Lebenshaltung unserer Werktätigen umgehend zu verbessern und Hindernisse für die Einheit Deutschlands wegzuräumen. Die Maßnahmen, die unsere Regierung auf Empfehlung des Politbüros der SED in der vorigen Woche eingeleitet hat, die prinzipielle Wendung unserer Politik haben die Zustimmung aller gefunden und eine überzeugende Wirksamkeit auf das westliche Ausland, auf Westdeutschland und vor allem auf Westberlin gezeitigt. Um diese, von allen Menschen mit Genugtuung aufgenommene Wendung zu durchkreuzen, um die eingeleitete schnelle Verbesserung der Lebenslage zu vereiteln, um den überzeugenden Beweis für den Willen unserer Regierung, alles für die Einheit Deutschlands zu tun, unwirksam zu machen, haben westdeutsche und amerikanische Friedensfeinde, haben die Politiker des Generalvertrages diese Aktion angestiftet.
Von langer Hand vorbereitet, nachweislich in den Hauptquartieren des BDJ in Westberlin und anderer faschistischer Organisationen unter Mitwirkung von Jakob Kaiser und seinen sogenannten Dienststellen organisiert und geleitet, mit der Absicht, diese Provokation bis zum Ende anzuwenden, das heißt aufs Ganze zu gehen, ist das anderthalbtägige Abenteuer das Werk des sogenannten Regierenden Bürgermeisters von Westberlin, Ernst Reuter. Auch sein Versuch, sich durch seine Abwesenheit von Westberlin in dem Augenblick, da er die von ihm gelegten Minen sprengen ließ, ein Alibi zu verschaffen, rettet Reuter nicht vor der mit den Aussagen von Zeugen und verhafteten Provokateuren bewiesenen Anklage, der Inspirator, der Anstifter dieses Verbrechens gegen die Berliner Bevölkerung zu sein. Es ist nur gesetzmäßig und natürlich, und es konnte gar nicht anders kommen, daß ein so ungeheuerlicher Anschlag zusammengebrochen ist.
[Quelle: Deutsches Rundfunkarchiv]
Karl-Eduard von Schnitzler zum sogenannten Volksaufstand 17.06.1953
Hinweis zur geschichtlichen Forschung über die BRD
Welche Arbeiteraufständen wurden während der Währungsreform nach 1948 durch die Westalliierten in Westdeutschland niedergeschlagen?
Im Westen propagiert man das Bild über die DDR so, daß der DDR-Alltag durch Diktatur und Überwachung geprägt gewesen wäre.
Dabei werden Überwachung und Unterdrückung der gesamten DDR-Bevölkerung in der feindlichen Propaganda gleichgesetzt: „Die Bevölkerung wurde durch die Stasi überwacht und unterdrückt.“ (zeitklicks.de)
Vertuscht wird auch die völlig unterschiedliche politische Vergangenheit der Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes und des BRD-Geheimdienstes, die mit Entnazifizierung in der BRD nichts zu tun hat. Übersicht für den Vergleich des Führungspersonals der Geheimdienste der DDR und der BRD (nur Gründergeneration):
Markus Wolf, der legendäre Chef des Auslandsgeheimdienstes der DDR, in seinem Schlusswort vor dem Bundesgerichtshof am 6.12.1993:
„Damals standen an unserer Spitze Männer, die aus den Gefängnissen und Konzentrationslagern des Nazireiches, aus der Emigration und der Illegalität kamen. Unter einem Kanzler, der konsequent den Weg der deutschen Wiederaufrüstung beschritt, wurde die Tätigkeit der westdeutschen Dienste von dem geistigen Judenmörder Hans Globke koordiniert. Der äußere Nachrichtendienst war von den Hitlergeneralen Reinhard Gehlen und Gerhard Wessel bereits wieder auf den alten Gegner ausgerichtet. Viele Jahre stand der Verfassungsschutz, die innere Abwehr, unter Leitung des Präsidenten Schrübbers, der als Staatsanwalt seinen Anteil an der von der Nazijustiz hinterlassenen Blutspur hatte. Es kann und es wird ihnen nicht gelingen, in der DDR begangenes Unrecht mit den Verbrechen des Hitlerstaates gleichzusetzen.“
Dennoch wird die DDR bis heute als „Stasi-Staat“ diffamiert, während die Situation in der BRD reingewaschen wird.
Nicht beachtet bleibt dabei die komplette Überwachung der (west-)deutschen Bevölkerung durch den amerikanischen Geheimdienst NSA (zusammen mit dem deutschen Geheimdienst) über die „Bad Aibling Station“ (BAS) bei Rosenheim als Teil des gesamten Echelon-Systems
– das die Geheimdienste der USA, Großbritanniens, Australiens, Neuseelands und Kanadas nutzen zum Abhören bzw. zur Überwachung von über Satellit geleiteten privaten und geschäftlichen Telefongesprächen, Faxverbindungen und Internet-Daten.
Als Heiko Maas noch BRD-Justizminister war, wurden still und heimlich unzählige Schnüffel- und Überwachungsgesetze durchgewunken, die heute voll zum Tragen kommen.
Der Bundestrojaner zur elektronische Überwachtung der BRD-Bevölkerung gehört dazu.
Jedes System muß sich schützen
Jedes System muß sich schützen, um seine Existenz und Identität zu erhalten, um seine Aufgaben und Funktionen realisieren zu können – sonst vernichtet es sich selbst oder wird durch das Umfeld zerstört.
Auch das körperlich-biologische System des Menschen hat ein Schutz-, Abwehr- oder Immunsystem, das nach innen und nach außen wirkt, um den Erhalt und die Funktion des menschlichen Körpers zu sichern.
Im Statut des MfS unter I. Stellung und Hauptaufgaben des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, unter § 1 stand:
(3) Die Tätigkeit des MfS konzentriert sich auf die Aufklärung und Abwehr zur Entlarvung und Verhinderung feindlicher Pläne und Absichten der aggressiven imperialistischen Kräfte und ihrer Helfer und dient
* der Festigung und Stärkung des sozialistischen Staates als der politischen Organisation der Werktätigen, die gemeinsam unter Führung
der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen
* der Sicherung der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus
* dem Schutz der verfassungsmäßigen Grundrechte und des friedlichen Lebens der Bürger.
Seine Hauptaufgabe bestand darin, „feindliche Agenturen zu zerschlagen, Geheimdienstzentralen zu zersetzen und andere politisch-operative Maßnahmen gegen die Zentren der Feinde durchzuführen“. Hauptaugenmerk lag hierbei auf der politischen Überwachung der Bevölkerung. Das MfS war ein Organ des Ministerrates der DDR, unterstand aber als Teil der Landesverteidigung unmittelbar dem Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR, dem Generalsekretär der SED.
Allein die Bezeichnung „Staats-Sicherheit“ (Stasi = Ministerium für Staatssicherheit der DDR) sind dasselbe wie „Verfassungs-Schutz“ und „Staats-Schutz“ in der BRD: Jeder Staat schützt sich mit geheimdienstlichen, polizeilichen und militärischen Mittel der Macht.
(1) Verfassungs-Schutz: Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), des Inlandsnachrichtendienstes der Bundesrepublik Deutschland.
Das BfV spielt eine unverzichtbare Rolle beim Schutz der inneren Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland. Seine Aufgabe ist es, alle Anstrengungen abzuwenden, die unser Land, die freiheitliche demokratische Grundordnung und unsere Bevölkerung schädigen sollen.
(2) Staats-Schutz:
Aufgabe des Polizeilichen Staatsschutzes (ST) ist die Bekämpfung der Politisch motivierten Kriminalität.
Im Einzelnen befasst sich die Abteilung ST mit folgenden Deliktsbereichen:
„Die Diktatur des Proletariats aber, d. h. die Organisierung der Avantgarde der Unterdrückten der herrschenden Klasse, um die Unterdrücker niederzuhalten, kann nicht einfach nur eine Erweiterung der Demokratie ergeben. Zugleich mit der gewaltigen Erweiterung des Demokratismus, der zum erstenmal ein Demokratismus für die Armen, für das Volk wird und nicht ein Demokratismus für die Reichen, bringt die Diktatur des Proletariats eine Reihe von Freiheitsbeschränkungen für die Unterdrücker, die Ausbeuter, die Kapitalisten. Diese müssen wir niederhalten, um die Menschheit von der Lohnsklaverei zu befreien, ihr Widerstand muß mit Gewalt gebrochen werden, und es ist klar, daß es dort, wo es Unterdrückung, wo es Gewalt gibt, keine Freiheit, keine Demokratie gibt.“
Engels hat dies ausgezeichnet in seinem Brief an Bebel zum Ausdruck gebracht, wenn er, wie der Leser sich entsinnen wird, sagt: »Solange das Proletariat den Staat noch gebraucht, gebraucht es ihn nicht im Interesse der Freiheit, sondern der Niederhaltung seiner Gegner, und sobald von Freiheit die Rede sein kann, hört der Staat als solcher auf zu bestehen«.
Demokratie für die riesige Mehrheit des Volkes und gewaltsame Niederhaltung der Ausbeuter, der Unterdrücker des Volkes, d. h. ihr Ausschluß von der Demokratie – diese Modifizierung erfährt die Demokratie beim Übergang vom Kapitalismus zum Kommunismus.
Erst in der kommunistischen Gesellschaft, wenn der Widerstand der Kapitalisten schon endgültig gebrochen ist, wenn die Kapitalisten verschwunden sind, wenn es keine Klassen (d. h. keinen Unterschied zwischen den Mitgliedern der Gesellschaft in ihrem Verhältnis zu den gesellschaftlichen Produktionsmitteln) mehr gibt – erst dann »hört der Staat auf zu bestehen« und »es kann von der Freiheit die Rede sein« […] Also: In der kapitalistischen Gesellschaft haben wir eine gestutzte, dürftige, falsche Demokratie, eine Demokratie nur für die Reichen, für eine Minderheit. Die Diktatur des Proletariats, die Periode des Übergangs zum Kommunismus, wird zum erstenmal Demokratie für das Volk, für die Mehrheit bringen, aber zugleich wird sie notwendigerweise eine Minderheit, die Ausbeuter, niederhalten. Einzig und allein der Kommunismus ist imstande, eine wahrhaft vollständige Demokratie zu bieten, und je vollständiger diese sein wird, um so schneller wird sie entbehrlich werden, wird von selbst absterben.“
Im Kampf zwischen den sozialen Klassen der massenhaften Armen und sehr wenigen Reichen, zwischen den Ausgebeuteten ihren Ausbeutern, zwischen den Arbeitern und Bauern sowie den Kapitalisten muß es beim Aufbau einer nicht-kapitalistischen und neuen Gesellschaft auch ein Macht- und Herrschaftssystem geben. Diese Macht für die einen (Arbeiter) richtete sich klarerweise gegen die anderen (Kapitalisten).
Deshalb wurde der Privatbesitz an Produktionsmitteln und Betrieben in der Industrie und Landwirtschaft beseitigt.
Deshalb übernahmen Arbeiter die Führung der vergesellschafteten Produktion in den Betrieben und die Organisation des ganzen Landes. Ihre ideelle bzw. ideologische Ausrichtung erhielten sie von ihrer Arbeiterpartei, der SED.
Deshalb wurden die gesellschaftlichen Interessen über die privaten und individuellen Interessen gestellt.
Und zugleich wird mit Lenins Erläuterung zur Diktatur des Proletariats klar, daß diese für die Übergangszeit des Sozialismus gilt.
Der „Widerstand der Kapitalisten“ und ihrer Helfer als „Revisionisten“ war in der DDR noch längst nicht gebrochen.
Dieses sozialistischen System mußte auch weiterhin gegen die entmachteten Kapitalisten und ihre ideologischen Anhänger im eigenen Lande mit allen staatlichen Mitteln durchgesetzt werden (Geheimdienst, Recht, Verwaltung, Polizei).
Ganz wesentlich für die DDR war ihre Situation als Frontstaat im (kalten) Krieg zwischen den Systemen und als direkter Konkurrent der Wirtschaftssysteme. So lange das feindliche West-Deutschland nebenan existierte, war die Sicherung der staatlichen Macht in der DDR eine existentielle Aufgabe – wie die Geschichte bis zuletzt zeigte.
„Der Staat ist eine Maschine zur Aufrechterhaltung der Herrschaft einer Klasse über eine andere.“ (Wladimir Iljitsch Lenin)
Politische Gegnerdes Systems sind demnach Kriminelle, weil „kriminell“ bedeutet
Das ist in jedem Gesellschafts-System so! In der DDR waren dafür auch die „Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit“ zuständig
„Gegner des Systems sollten ausfindig gemacht werden, um sie dann zu verhaften. Post wurde geöffnet, Telefone abgehört. Die Stasi wandte sogar Mittel des Terrors, der Folter und der Zersetzung an.“ (zeitklicks.de)
Der im West gefeierte und für ihre Propaganda vermarktete sowjetische Dissident, Alexander Solschenizyn, sagte einmal: „Typisch für ein gegen das eigenen Volks gerichtete System ist es, Kriminelle zu schonen, aber politische Gegner als Kriminelle zu behandeln.“
Doch politische Gegner verstoßen immer gegen die grundlegend im jeweiligen Gesellschafts-System herrschenden Gesetze und sind damit „kriminell“. Sie wollen ja gerade den System-Wechsel, den Umsturz und Neuorganisation des Systems. Deshalb müssen sich selbst angeblich sozialistische Parteien wie „Die Linke“ in das BRD-System der kapitalistischen Gesellschaft einfügen (das Grundgesetz der BRD einhalten), sonst werden sie verboten – wie die KPD.
Allerdings ist das „Schonen von Kriminellen“ im System interessant. Dafür wüßte ich keine Beispiel aus der sozialistischen DDR. Allerdings basiert das kapitalistische Gesellschaftssystem auf Kriminalität. Deshalb paßt es dazu, wenn etwa der USA-Präsident Barack Obama den Friedensnobelpreis erhält, aber seine Amtszeit-Bilanz lautet: „Mehr Krieg, mehr Terror, mehr Armut“ Mehrere nachweisbare Kriegstreiber und Massenmörder – und damit Schwerstkriminelle – waren und blieben unangetastet USA-Präsidenten (Barack Obama, George W. Bush) oder Außenminister (Hillary Clinton, Henry Kissinger)
Der Fall Henry Kissinger (Doku): Kriegsverbrecher und Nobelpreisträger
Keine systembedingte Gewalt und Kriminalität
Das im Aufbau befindliche sozialistische Gesellschaft-System der DDR produzierte keineGewalt und Kriminalität.
Gewalt und Kriminalität entstehen systembedingt im Kapitalismus durch
Krieg der Reichen gegen die Armen (Warren Buffett) sowie der Reichen gegen Reiche
Korruption der Machthaber
Konkurrenz um Geld, Karriere und Macht
skrupellose Ausbeutung von Menschen, Tieren, Pflanzen und aller Ressourcen der Erde
massenhafter Verarmung von Menschen (Hohe Steuerlast im System, Vernichtung des Mittelstandes, Arbeitslosenheer, Lohndumping, Ausnutzen regionaler Unterschiede),
direkte und relative Armut (besonders von Kindern, Alten, Kranken)
Existenz-Angst durch Abhängigkeit vom Geld (Lohnabhängigkeit,
extreme soziale Unterschiede der Lebensweisen
Allein die Vermeidung von Steuerzahlung in Billionen-Größenordnung durch globale Großkonzerne sowie die vielen Steueroasen und viele gesetzliche Schlupflöcher oder sogar legale Möglichkeiten. Das ist systembedingte Kriminalität für die Besitzer des Systems, die Superreichen.
Und so verhalten sich sogar massenhaft die Menschen im Land kriminell durch Steuerbetrug als „Volkssport“. Mir sagte einmal ein Steuerprüfer in meinem Haus: „Jeder betrügt doch Steuern!“
Natürlich gehört auch zur Wahrheit des Lebens, daß immer dort wo Macht über andere gegeben ist, die menschliche Verführung für den Machtmißbrauch möglich und real ist. Das gilt auch für die DDR, wo es genau so bei der Durchsetzung der „Diktatur des Proletariats“ solchen Mißbrauch von Macht über andere Menschen, Unverhältnismäßigkeit und Unfairness gab.
Ich frage dabei nach dem Psychogramm eines konkreten Menschen bei der Berufswahl: Wer wird Polizist? Wer wird Offizier der Armee? Wer wird Beamter? Wer wird Parteifunktionär?
Der allein durch das Thema einseitig manipulative Inhalt des Filmes „Das Leben der Anderen“ (2005) zeugt von der DDR-Seite der Überwachung von Menschen mit der Macht, dem Machtmißbrauch und der Ohnmacht beteiligter Menschen, stellt die Wechselbeziehung von Überwachten und Überwachenden ins Zentrum.
Filmheft als PDF-Datei
Willkommen in der BRD: Auf dem Weg zur systembedingten totalen Überwachung
Systembedingte Total-Überwachung mit Technologie im Endstadium des globalisierten Kapitalismus
Wie Impulse berichtet, planen 20 der größten Kreditinstitute der Welt eine allumfassende (und wohl irgendwann einmal dann auch allwissende) Datenbank über ihre Kunden – und solche, welche dies noch werden sollen – anzulegen. Nun haben Kreditinstitute in den meisten Staaten bezüglich von zu sammelnden Kundeninformationen eine gewisse Ausnahmestellung, ist es ihnen doch zumeist erlaubt, alle Informationen über die Zahlungsmoral ihrer Kunden zu sammeln und auch untereinander auszutauschen (in Deutschland erledigt über die SCHUFA) …
… Doch jenes neue System, welches über eine extra Gesellschaft namens Regulatory Data Corp International (RDC) betrieben werden soll, ist weniger zum Sammeln von Informationen über die Zahlungsmoral angelegt, vielmehr soll jegliche Information über die Kunden gespeichert werden, welcher man habhaft werden kann. Dazu will man weltweit ca. 20.000 Quellen und Datenbanken anzapfen, darunter auch jeder Menge polizeilicher und amtlicher Informationen. Faktisch wird man wie die ehemalige ostdeutsche Staatssicherheit zuerst einmal jegliche Daten sammeln und in Akten über jeden Bürger notieren, egal ob diese für die Banken in ihrer primären Aufgabe als Kreditinstitute relevant sind oder nicht …
… Und als wäre dies nicht schon eine erschreckende Vorstellung, ist der eigentliche Gipfel die nicht-Staatlichkeit dieser geplanten Datenbank. Bei von Staatsorganen geführten Datenbanken kann man wenigstens darauf hoffen, daß es keine Missbrauchsfälle gibt (allerdings: wer kann schon garantieren, daß einmal aufgenommene Daten über einige Jahrzehnte wirklich sicher verwahrt werden?), in diesem Fall einer privat geführten Datenbank dürfte der organisierte Datenmissbrauch wohl nicht lange auf sich warten lassen. Denn viele Industrien – und auch Behörden und Geheimdienste – zahlen nun einmal für gute Daten auch gutes Geld. Womit die kommende Überwachungsgesellschaft eine neue Komponente bekommt – die privatwirtschaftliche Vorantreibung und Ausnutzung der Überwachungsgesellschaft …
… Um so mehr ist an dieser Stelle die diesbezüglich fast völlige Untätigkeit des Staates und der Politik verwunderlich, denn ausgerechnet jene sind eigentlich in der Pflicht, den Bürger vor drohenden Gefahren gleich welcher Art zu schützen. Doch statt angemessen auf die Gefahr des gläsernen Bürgers zu reagieren, übt man sich seltsamerweise in Beschwichtungsreden, welche diese reale Bedrohung von Freiheit und „Demokratie“ regelmäßig klein reden. Was dann insbesondere unter dem Aspekt, daß bei anderen Bedrohungen (Stichwort Terrorismus) regelmäßig vom schlimmstmöglichen Fall ausgegangen wird, schon sehr seltsam ist.
Die Bevölkerung der sozialistischen DDR schaffte das eigentliche Wirtschafts-Wunder
Da die Sieger immer die Geschichte schreiben, haben sie in den 1950er und 1960er Jahren in West-Deutschland ein „Wirtschaftswunder“ definiert.
„Wirtschaftswunder ist ein Schlagwort zur Beschreibung des unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch in Österreich wird der rasante wirtschaftliche Aufschwung ab den 1950er Jahren als Wirtschaftswunder bezeichnet.“ (Wikipedia)
Ein „Deutsches Wirtschaftswunder“ machte aus einem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Land eine der führenden Industrienationen – bis zur ersten Ölkrise.
Im Vergleich zu Westdeutschland waren die Leistungen der DDR nach dem Krieg angesichts der mehr als schlechten Start- und Rahmenbedinungen überaus erstaunlich. Sie stellen für mich das eigentliche Wirtschaftswunder der beiden deutschen Staaten dar.
Das DDR-Wirtschaftswunder gab es auch bis Anfang der 1980er Jahre als bessere und schnellere Entwicklung im Vergleich zu den anderen sozialistischen Ländern. Die Wirtschaft der DDR war die hochentwickelste aller sozialistischen Länder.
Unterschiedliche Wirtschafts-Systeme
In der DDR und in der BRD wirkten grundlegend unterschiedliche Wirtschaftssysteme.
In der BRD wirkte das kapitalistische Gesellschafts- und Wirtschafts-System aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg auch nach dem Krieg weiter und wurde in Konkurrenz mit der DDR als angebliche „soziale Marktwirtschaft“ modifiziert.
In der DDR wurde ein völlig anderes und komplett neues System der Gesellschaft und damit auch der Wirtschaft aufgebaut – auf der Basis von Volkseigentum an Produktionsmittel in den Betrieben und staatlicher Planung.
Im Verlaufe der 1950er Jahre Unterschieden sich beide Systeme immer mehr und immer klarer.
Unterschiedliche Start-Bedingungen
In beiden Teilen Deutschlands gab es zudem gravierend unterschiedliche Startbedingungen nach dem Krieg 1945.
Arno Peterserklärte in West-Deutschland noch vor der DDR-Annexion im Jahre 1990 es für legitim, daß die DDR von der BRD für ihre einseitige Nachkriegs-Reparationslast und deren wachstumsverzögernde Folgen einen Ausgleich fordern könne. Dieser belief sich 1989 einschließlich Aufzinsung auf 727,1 Mrd. DMbelief. Die historische Berechtigung dieser Forderung ist zweifelsfrei (Wenzel, Siegfried (2003): Was kostet die Wiedervereinigung?, Berlin, S. 240)
Unterschiedliche Entwicklungs-Bedingungen
Das Deutsche Reich verlor den Zweiten Weltkrieg und wurde von den Hauptsiegermächten in vier Besatzungszonen zur Gestaltung der Nachkriegsordnung aufgeteilt. Während die Sowjetunion unter Führung Stalins bis 1953 sowie die DDR-Führung noch bis Ende der 195oer Jahre die Einheit Deutschlands erhalten wollten und dafür verschiedenste Initiativen zeigten, wollte der Westen die Teilung und damit die Konfrontation des Kapitalismus mit dem Sozialismus auf deutschem Territorium in Mitten Europas.
BRD-Start-Bedingungen: Wirtschaftliche Situation in West-Deutschland nach dem Krieg
Wohnraum (in den Großstädten) ist in weiten Teilen zerstört
80 – 85 % der Produktionskapazitäten sind erhalten geblieben
Physische Infrastruktur ist lediglich punktuell zerstört
Bis 1949: weitestgehende Wiederherstellung der Infrastruktur & geringe Demontagen durch Westalliierte
DDR-Start-Bedingungen: Wirtschaftliche Situation in Mittel-Deutschland nach dem Krieg
Es ist richtig, „dass die Bevölkerung im Gebiet der DDR in deutlich höherem Maße für die Folgen des vom Deutschen Reich entfesselten zweiten Weltkriegs aufkommen musste. Ihr Anteil liegt mit fast 40 Prozent deutlich über dem Bevölkerungsanteil von knapp 28 Prozent oder dem Anteil am Volksvermögen von gut 28 Prozent.“ (Sebastian Gerhardt: Die DDR und die Reparationen)
Wichtige Rahmenbedingungen für das Wirtschaftswunder in der BRD
die günstigen wirtschaftlichen Startbedingungen 1945,
die Währungsreform 1948,
die Kredithilfen aus dem Marshallplan: Darlehen in Höhe von 1.4 Mrd. DM (1948 – 1952)
das Londoner Schuldenabkommen 1953, in dem die Schulden West-Deutschlands von 30 Mrd. DM auf die Hälfte (14,8 Milliarden) gesenkt wurden, wobei besonders die USA großzügig auf Rückzahlungen verzichteten. (Länder des sozialistischen Ostens waren hier nicht beteiligt; die DDR leistete keine Zahlungen nach diesem Abkommen, Ansprüche der Ostblockstaaten wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Fragen deutscher Reparationen für Verluste und Schäden im Zweiten Weltkrieg waren bei den Londoner Verhandlungen kein offizielles Thema.)
die Einführung der sozialen Marktwirtschaft (Ludwig Erhard war der erste Wirtschaftsminister Westdeutschlands von 1949 –1963; Alfred Müller-Armack als Wirtschaftswissenschaftler der Entwickler der Sozialen Marktwirtschaft: Buch „Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft“ & entwirft das Konzept der „Sozialen Marktwirtschaft“ (1947).
Weitgehende Wiederherstellung der (west-)deutschen Souveränität in den Pariser Verträgen (05. Mai 1955)
die Aufnahme in west-europäische Wirtschaftsorganisationen
1955: „Wirtschaftswunder“ wird zum geflügelten Wort: Gestiegener und steigender Wohlstand wird sichtbar, z.B. durch die ersten Urlaubsstaus auf Autobahnen
Bis ca. 1955: Aufholen des Technologie-Rückstands & Wandel von der Deckung der Grundbedürfnisse zu „Genuss-Konsum“ („Fresswelle“ – „Edelfresswelle“ – „Bekleidungswelle“)
die Leistungsbereitschaft und den Aufbauwillen der deutschen Bevölkerung,
Hunderttausende qualifizierte Arbeitskräfte aus der DDRgingen in den Westen (1945 – 1961)
viele Betriebe mit Firmensitze in der DDR wanderten auch in den Westen, z.B. Auto Union AG (Audi) von Chemnitz nach Ingolstadt.
Entwicklungen ab 1955 (teilweise eher):
Erhaltung des Kostenvorteils gegenüber internationaler Konkurrenz & Exportanstieg
Investitionswachstum zur Kapazitätserweiterung
Wachstum wird zunehmend von der Binnennachfrage getragen
Schuldenabbau & Aufbau von Devisenreserven & Goldbestand
Entwicklungen ab Mitte / Ende 1960er:
Wandlung von Verkäufer- zu Käufermärkten
Ausufernde Staatseingriffe, mit hohen Lohn- & Sozialleistungen
Okt. 1973: Ende des Wirtschaftswunders durch die 1. Ölkrise
Erklärungsfaktoren für das Westdeutsche Wirtschaftswunder
Aufbauhilfe für Europa mit dem Marshallplan
Wiederaufbau von (oberflächlich) beschädigter Wirtschaft mit (weitestgehend) vorhandenem Real- & Humankapital
Aufholprozess zu den USA als führender Wirtschaftsmacht
„Globales Wirtschaftswunder“ nach den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs
Währungsreform und eigene Währung (DM)
System der „Sozialen Marktwirtschaft“
Fokussierung des deutschen Engagements auf Steigerung der Produktivität und materieller Wohlstand (Konsum)
Deutsche Mentalität
Die Gründung von zwei Systemen zur Verwaltung der Besatzungsgebiete
08. Mai 1945: Bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht & Verteilung deutschen Reichsgebietes an Nachbarländer und Aufteilung des Rest-Reiches in vier Besatzungszonen
21. Juni 1948: Einführung von D-Mark & Beginn der kapitalistischen „Sozialer Marktwirtschaft“
21. Juni 1948: Einführung von DDR-Mark & Beginn der sozialistischen Planwirtschaft
Auf deutschem Boden entstanden zwei Verwaltungsorganisationen mit der BRD als de facto USA-abhängige System und der DDR als de facto UdSSR-abhängiger Staat.
Die „Zementierung“ der real existierenden Trennung des deutschen Rest-Gebietes
1945 – 1961: Massenhafte Auswanderung aus der DDR in die BRD
1948 – 1973: Wirtschaftswunder in der Bundesrepublik
26. Mai 1952: DDR riegelt die „Interzonengrenze“ ab
06. Mai 1955: Bundesrepublik tritt der NATO bei
14. Mai 1955: Gründung des Warschauer Pakts mit der DDR
Wachstum von Bruttoinlandprodukt und Brutto-Anlageinvestitionen der DDR und der BRD zwischen 1970 und 1989 (1970=100) (auf Preisbasis 1995 in Euro)
(Heske, Gerhard, „Bruttoinlandsprodukt, Verbrauch und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland 1970-2000“, Köln 2005, HSR-Reihe, Beiheft Nr. 17)
Der Vergleich zeigt, dass insgesamt im Investitionsbereich in der alten BRD zwischen 1970 und 1985 nur ein schwacher Anstieg der Brutto-Anlageinvestitionen erfolgte, in der DDR jedoch in diesem Zeitraum ein kräftiger. Von einer generellen Investitionsschwäche der DDR kann hier also keine Rede sein, wenngleich in einigen Branchen der Industrie in diesem Zeitintervall die Netto Investitionen infolge der Belastungen durch die Aussenwirtschaft weniger oder nur schwächer anstiegen als die Bruttoinvestitionen. (Karl Mai: Der Strauß-Kredit von 1983 – als ein „Anfang vom Ende“(?) der DDR)
Die Schulden des Westens Was hat die DDR zum Wohlstand der BRD beigetragen?
Buchbeschreibung:
Neue Zahlen, neue Fakten – als der Westen die Zahlung der Reparationen einstellte, zu denen er 1945 in Potsdam verpflichtet worden war, blutete der Osten für ihn mit. Bis 1961 nutzte man das Arbeitskräftereservoir der DDR, nach dem Mauerbau musste man sich »Gastarbeiter« aus Südeuropa holen. Und als die DDR unterging, kamen Versandhäuser im Westen unter die Räder: Bis dahin hatten sie ihre Kataloge mit Schnäppchen aus dem Osten prall gefüllt …
Klaus Blessing stellt die Wahrheit auf die Füße. Nicht der Osten lag dem Westen auf der Tasche, sondern umgekehrt. Der Wirtschaftsfachmann rechnet vor, wie und in welchem Maße die DDR zum Wohlstand in der BRD beitrug.
Globalstrategie des USA-Imperialismus seit 1945
Globale Ziele: Die Deutschen unten, die Russen draußen und die Amerikaner drinnen halten
George Friedman(Stratfor) belegt, daß seit 100 Jahren Rußland und Deutschland bewußt auseinandergehalten werden, so lange sich die deutschen Völker das gefallen lassen: „Wir wissen aber nicht, wie die Deutschen reagieren werden.“
Der globale Prädiktor mußte den Kriegs-Sieg durch die UdSSR über Nazi-Deutschland mit der Befreiung des Sowjetlandes und Osteuropas akzeptieren, konnte nur durch das späte Eingreifen der USA in das Kriegsgeschehen mit der Landung in der französischen Normandie die völlige Befreiung Europa bis zum Atlantik durch die Rote Armee verhindern, verkleinerte und teilte Deutschland als mächtigen Konkurrenten des Weltgeschehens und verlagerte global-strategisch die technische, witschaftliche un militärische Kompetenz der Deutschen in die USA. Letztlich machte gestohlenes deutsches Know How und deutsche Experten die USA zur neuen Weltmacht.
Sofort mit Beendigung des Krieges forcierten die Westmächte die Konflikte mit dem sozialistischen Osten, dem entstehenden Lager sozialistischer Länder. Dafür wurden die veränderten globalen Bedingungen ausgenutzt:
Die Sowjetunion wollte Sozialismus in einem (großen) Land aufbauen.
Die Sowjetunion war durch den Krieg massiv zerstört, über 40 bis 50 Millionen Menschen des Sowjetreiches waren vernichtet, und die Überlebenden waren durch die Strapazen und Leiden des Krieges völlig ermüdet. Die Sowjets hatten mit sich selbst genug zu tun und die durch den Krieg noch mehr vereinten Völker der Sowjetunion wollten nach Stalins Vorstellung auf ihrem Territorium den Sozialismus-Kommunismus aufbauen und damit Beispiel für den Rest der Welt sein – ohne imperiale Ambitionen.
Die globale Weltsteuerung wollte eine globalisierte kapitalistische Welt unter Alleinherrschaft der USA aufbauen.
Demgegenüber waren die USA territorial nicht zerstört, es gab mit 400.000 Gefallenen vergleichsweise wenig Menschenverluste, die Wirtschaft insgesamt und die Militärindustrie speziell boomten, das amerikanische Leben verlief normal weiter, aber jetzt konnte der militärische Kriegserfolg als „Hauptsiegermacht“ (wie sie von den westlichen Ländern noch vor Kriegsende anerkannt wurde) über die Welt zum „Weltgendarmen“ mit Militärpräsenzen in über 100 Ländern ausgebaut werden. Die hochgerüstete Militärmaschinerie wurde dann gleich Anfang der 1950er Jahre im Koreakrieg und später im Vietnamkrieg eingesetzt.
Am 11. September 2001 begannen satanische Kräfte einen permanenten internationalen Krieg (offiziell „gegen den Terror“) mit positiven Kräften (den sog. Weissen Hüten).
Die Umsetzung der globalen Strategie (des Westens) nach 1945 in Deutschland
1948 wurde in den Westzonen Deutschlands eine Währungsreform durchgeführt und die „DM“ eingeführt. Die DDR mußte als Reaktion ebenfalls eine Währungsreform durchführen
1949 wurde die BRD gegründet und die DDR mußte als Reaktion für den sowjetischen Besatzungsbereich ebenfalls einen Teilstaaten gründen.
Die West-Alliierten setzten mit der „BRD“ eine Verwaltung des Wirtschaftsgebietes der drei westlichen Besatzungszonen ein. Ein eingesetzter Wirtschaftsrat hatte unter Leitung von Ludwig Erhard die Verwaltung der besetzten West-Gebiete übernommen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Der sog. „Wiedervereinigungsvertrag“ ist ungültig. Das war eine feindliche Übernahme des Staates „DDR“ durch die Firma „BRD“, die zur ‚“Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH“ mit 50.000 Euro Stammkapital mutierte. In Folge gibt es nach wie vor keine Rechtsstaatlichkeit auf deutschem Territorium.
Schon während des Krieges begann der Westen mit der psychologischen Kriegsführung (mit sämtlichen Medien) gegen die Menschen in (West-)Deutschland und setzte den Zweiten Weltkrieg mit dem „Kalten Krieg“ gegen den sozialistischen Länderblock fort.
Seit 1947 betrieben die USA nach ihrer „Truman-Doktrin“ eine Eindämmungspolitik [Containment] gegen den „sowjetischen Kommunismus“ in der Welt.
Die Westmächte schlossen ihre westlichen Besatzungszonen zur Trizone zusammen.
Am 4.4.1949 wurde die NATO als militärisches Bündnis westlicher Staaten gegründet.
Westdeutschlands Kanzler Adenauer lehnte 1952 die Stalin-Noten ab und rückte die Möglichkeit einer Vereinigung Deutschlands in weite Ferne.
Die USA förderten die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilisierung des westdeutschen Verwaltungsgebietes, um es zusammen mit West-Europa von der Sowjetunion abzugrenzen bzw. als „Front-Gebiet“ und West-Berlin als „Front-Stadt“ gegen die UdSSR und die sozialistischen Ländern zu nutzen.
Seit Beginn der 1950er Jahre wurde unter Führung der USA die BRD in die westliche Staatenwelt eingebunden. 1954 wurde auch die BRD in die NATO aufgenommen.
1955 reagierte die Sowjetunion auf die westdeutsche Wiederbewaffnung mit der Gründung des sozialistischen Militärbündnisses „Warschauer Pakt“.
Ab jetzt waren die DDR und die BRD auch fest in die zwei feindliche Militär- und Machtblöcke verankert.
Seit 1949 war die sogenannte „Deutsche Frage“ offen durch den West-/Ost-Konflikt bzw. den Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion.
Die BRD lehnte die völkerrechtliche Anerkennung der DDR aufgrund ihres Anspruchs auf alleinige Vertretung aller Deutschen ab.
Die DDR betonte die Akzeptanz von zwei deutschen Staaten und forderte die (diplomatisch) Anerkennung der DDR auch seitens der BRD.
1966 stellte SED-Chef Walter Ulbricht für die DDR einen offiziellen Aufnahmeantrag in die UNO, der ohne Erfolg blieb, weil die BRD ihren Alleinvertretungsanspruch behaupten konnte und vom Westen unterstützt wurde. So erreichte die BRD schon in den späten 1950er-Jahren die Mitglied in der WHO und der UNESCO, während die DDR erst 1972 in die UNESCO aufgenommen wurde.
Die sogenannte Neuen Ostpolitik der BRD unter Kanzler Willy Brandt führte seit 1969 zur gegenseitigen Anerkennung der BRD und der DDR.
Am 21. Dez. 1972 Unterzeichnung des „Grundlagenvertrags zwischen der BRD und DDR“ („Wandel durch Annäherung“)
Die BRD und DDR traten am 18. September 1973 der UN bei, womit sie durch die UNO-Feindstaatenklausel zu „Alliierte“ gegen das Deutsche Reich wurden. Der DDR-Außenminister Otto Winzer sprach damals von einem „Höhepunkt in dem Prozess des gleichberechtigten Teilnehmens der DDR am internationalen Leben“.
Nach dem Scheitern der DDR 1989/1990 wurde gezielt die Übernahme der DDR durch die BRD als „nationale Einheit“ forciert und am 3. Oktober 1990 vollzogen.
Mit dieser sogenannten „Wiedervereinigung“ wurde fast alles, was vom „Volkseigentum“ in DDR rentabel war, von westlichen Firmen billigst (oft für 1 DM) aufgekauft, um damit privat Profit zu machen oder um Konkurrenz im Osten endlich auszuschalten.
Heute behauptet man eine „Deutsche Wiedervereinigung“ 1990 und die letztendliche Lösung der „Deutschen Frage“ durch die Integration der neuen „BRD Finanzagentur GmbH“ in die Europäische Union.
Das Wirtschafts-Wunderland BRD Ende 1980er Jahre in einer Krise?
Manche Volkswirte behaupten sogar, die BRD wäre Ende der 1980er Jahre sogar pleite gegangen, wenn sie nicht die DDR hätte übernehmen können!
1983 vermittelte Franz Josef Strauß einen Milliarden-Kredit an die DDR, die die DDR allerdings nie in Anspruch nahm. (Strauss: „Wir müssen die DDR so abhängig von der D-Mark machen wie den Fixer vom Heroin.“)
Wo ist denn da das Wirtschaftswunder und das angeblich bessere System?
Die Wirtschaft der BRD erlebt Ende der 1980er Jahre gerade eine zyklische Krise, die regelmäßig in kapitalistischen Systemen auftreten müssen. Die BRD stand in dieser Zeit kurz vor einer Rezession. Und genau in diesem Moment konnte die BRD die DDR kampflos übernehmen. Das inszenierte Ende der DDR war für die Wirtschaft der BRD ein Segen und eine Rettung.
Die DDR fiel der BRD ohne großen Aufwand „in die Hände“.
Konkurrenten des Marktes in der DDR wurden damit vernichtet.
Unternehmerische Substanz konnte sehr günstig erworben werden.
Ein neuer Absatz-Markt von 17 Millionen Menschen und eine neue Aufbauarbeit nach westlicher Vorstellung war auf dem mitteldeutschen Territorium plötzlich da!
Der Bedarf im Markt des „Beitrittsgebietes“ der Ex-DDR war groß.
Das vergrößerte BRD-Gebiet wurde für viele West-Firmen ein sehr gutes Geschäft. Einige wurden dadurch erst richtig groß.
Die deutsche Wirtschaft konnte ab 1990 wieder durchstarten und aus der Krise kommen.
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Geschichtsfälschungen
Da wird selbst der 33 Jahre alte Straußkredit zur Rettung der DDR aufgewärmt, wobei die abgezweigte Provision von 1,9 Mio des ach so edlen DDR-Retters nicht erwähnt wird. Auch nicht der bestens nachweisbare üppige DDR-Kontostand 1989 von 10 Mrd. US$ bei der BIZ. Die DDR hatte den Kredit nicht mal angerührt, den sie eigentlich nur zur internationalen Demonstration ihrer Kreditwürdigkeit vom ärgsten Kritiker annahm und längst abgelöst hatte. Auch das ist belegbar.
ZWEI SYSTEME IM WETTBEWERB„Die DDR ist stärker gewachsen als die BRD“
Gerhard Heske war Forschungschef in der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR. Er hat erstaunliches berechnet. Die DDR soll ein höheres jährliches Wachstum gehabt haben als die BRD.
Ich habe die Daten beider Staaten so umgerechnet, dass man sie vergleichen kann. Das Ergebnis ist, dass das Bruttoinlandsprodukt der DDR 1989 um 558 Prozent höher war als 1950, in der BRD war es um 534 Prozent höher. Auch das jährliche Wachstum der DDR war höher, selbst in den 80er Jahren.
… es kommt auf die Ausgangslage an. Die war für den Osten nach dem Krieg schlechter. Die DDR hat das nie überwunden. Je Einwohner lag das BIP der DDR 1989 um 44 Prozent unter dem der BRD. Um den Rückstand aus den Jahren 1949/50 auszugleichen, hätte die DDR je Erwerbstätigem im Schnitt jährlich um 6,2 Prozent wachsen müssen statt um real 3,9 Prozent.
Die Rahmenbedingungen in der DDR waren aus vielen Gründen schlechter als in der BRD.
Die Arbeitskräfte wanderten ab,
Rohstoffe fehlten,
Zulieferer, vieles mehr.
Es waren die wesentlichen materiellen Faktoren, die zum Wohlstandsrückstand geführt hatten, nicht das System der Planwirtschaft. Obwohl die längst nicht perfekt war.
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Ein Wirtschaftswunder konnte es im Osten nicht geben, weil diese Gegend nach 1945 deindustrialisiert wurde.
Während die gesamtdeutsche Wehrmacht einen Vernichtungskrieg gegen die SU geführt hat und dieses Land 3,5 Jahre brandschatzte und ausplünderte, weigerte man sich, die westlichen Besatzungszonen an den Reparation für die SU zu beteiligen. Lieber forcierte man stattdessen die deutsche Teilung.
Also mußte die SBZ/DDR die Reparationen fast alleine bezahlen – 97-98% der Gesamtreparationen, bis zu 48% des BIP und pro Einwohner das 130-fache im Vergleich zum Westen. Es wurden 2000-2400 hochwertige Industriebetriebe demontiert, über 11.000 km Eisenbahnlinie usw. usw.
In den westlichen Besatzungszonen stellte man die Demontagen nach kürzester Zeit wieder ein und gewährte stattdessen Marshallhilfe und Schuldenschnitt (1953). Solche Großzügigkeiten konnte sich die großflächig zerstörte SU nicht leisten.
Hinzu kamen die ohnehin schon vorhandenen wirtschaftlichen und demografischen Unterschiede.
Die SBZ/DDR war dünn besiedelt und hatte etwa nur ein Viertel der Bevölkerung der Westzonen.
An Ostflüchtlingen hingegen mußte sie prozentual deutlich mehr aufnehmen.
Auch befanden sich die Industriezentren und Montanbodenschätze im Westen (Ruhrgebiet).
Der Osten war hingegen weitflächig agrarisch geprägt (siehe auch „Ostelbien“). Schwerindustrie mußte überhaupt erst mal aus dem Boden gestampft werden.
Hinzu kam der Handelsboykott. Das kleine Gebiet der SBZ/DDR war plötzlich von den traditionell gewachsenen Materiallieferungen und Handelsbeziehungen abgeschnitten.
Die Zeit des Wirtschaftswunders in der westdeutschen Bundesrepublik waren die 1950er und 1960er Jahre.
Aber auch die DDR hatte in der Zeit ein, wenn auch nicht so großes, Wirtschaftswunder, denn sie hat sich ja besser und schneller entwickelt als die anderen COMECON Länder.
Der für die 90er Jahre und für die letzten 15 Jahre in den neuen Ländern erwartete Aufschwung ist nicht so stark ausgefallen, wie erhofft. Wobei die industriell geprägten Länder Sachsen und Thüringen gar nicht so schlecht da stehen.
Zwar kommt es anfangs noch zu verhältnismäßig vielen Überschneidungen zwischen den Sortimenten des Leipziger und des Karl-Marx-Städter Versandhauses, da beide nicht auf die Aufnahme bekannt verkaufsträchtiger Waren in ihre jeweiligen Kataloge verzichten mögen. Mit der Zeit gelingt es jedoch immer besser, sich voneinander abzugrenzen und individuelle Profile zu entwickeln. Überhaupt erlebt die DDR in den 60er Jahren einen gewissen wirtschaftlichen Aufschwung, nachdem durch den Bau der Mauer am 13. August 1961die weitere Abwanderung von Arbeitskräften in den Westen auf drastische Art und Weise gestoppt wurde. Ebenfalls zu Verbesserungen führt das 1963 eingeführte „Neue ökonomische System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft“ (NÖS), das auf eine Reduzierung der zentralen Planung und damit auf eine größere Eigenverantwortung der Betriebe setzt. So bemerkt 1967 auch der Spiegel „volle Schaufenster und steigende Umsätze“ in der DDR, sodass „im Gegensatz zur zählebigen West-Propaganda, im deutschen Osten die Brüder nicht mehr darben und die Schwestern nicht mehr hungern müssen. Denn nicht nur nach DDR-eigenen Erfolgsmeldungen hat sich der ostdeutsche Lebensstandard von Jahr zu Jahr gebessert. Auch nach den Erkenntnissen westlicher Experten steht fest: Die einst erheblichen Versorgungsschwierigkeiten der DDR sind weitgehend überwunden.“ So sind elektrische Kühlschränke und Waschmaschinen 1966 bereits in fast einem Drittel aller ostdeutschen Haushalte vorhanden und auch im Bezug auf Fernsehgeräte nähert man sich den bundesrepublikanischen Bestandszahlen. Das „Statistische Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik“ sieht die DDR im direkten Vergleich gar im Vorteil, indem es den Produktionsumfang der TV-Geräte in Relation zur Einwohnerzahl der jeweiligen Länder setzt.
Zum Ende der 60er hin ist dann eine modernere Gestaltung der mittlerweile in – immer noch viel zu niedrigen – Auflagen von jeweils 550000 Exemplaren erscheinenden Kataloge zu beobachten, außerdem wird das „Konsum Versandhaus Karl-Marx-Stadt“ mit dem Herbst/Winter Katalog 1965 in „konsument – Versandhaus“ umbenannt und das „Versandhaus Leipzig“ heißt ab dem Herbst/Winter Katalog 1969 „CENTRUM – Versandhaus“.
Die Sowjets gingen mit der DDR und ihren Bürgern ähnlich um, wie sie mit den vielen Völkern in ihrer Union der Sowjetrepubliken zusammenlebten – friedlich miteinander, die nationale Kultur und Traditionen akzeptierend und sogar fördernd.
DDR-Bürger hätten dankbar sein können
Wir DDRler können – wenigstens nachträglich – dankbar sein, daß die Sowjets uns Deutsche in Mitteldeutschland so sein ließen, wie wir sind.
Sie ließen unsere Kultur, gaben sie sogar nach Restaurierung zurück (Dresdner Gemälde)
Sie ließen die DDR-Deutschen ihre nationale Besonderheit, ihre regionale „Spielweise“ für ihren real existierenden Sozialismus.
Sie ließen den Deutschen in der DDR lange den Glauben an die Möglichkeit eines einheitlichen Deutschlands mit dem Westen.
Sie warnten uns vor den westlichen Feinden, aber sie ließen uns die eigenen Negativ-Erfahrungen machen – spätestens nach 1990.
Wert der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft
Der Wert der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft wurde während der DDR-Zeit von vielen Menschen nicht wirklich verstanden und demnach auch weniger geschätzt und für die eigene Entwicklung genutzt.
Veikko Stölzer (29:30 min) „Vor allem: Der Russe hat uns ja immer gewarnt. Mein Vater hat mir ja die Story erzählt: Sie hatten den Russen niemals geglaubt, wenn warnte vor dem Westen. Jetzt, 30 Jahre, nach dem der Sachse den Westen erlebt hat, sagt er: Nein, der Russe hat nicht über-, der hat untertrieben. Er hätte einfach Tausendmal mehr warnen müssen, vor dem Westen. Hätten wir das gewußt, daß das auf uns zu kommt, hätten wir wahrscheinlich dem Russen geholfen. Wir dachten die ganze Zeit: Der Russe ist der Böse. … Der Russe war nie unser Feind. Das haben wir aber erst gemerkt, nach der Wende. Jeder Ossi ist davon ausgegangen: Der Russe ist der Böse. Was die sagen, ist gelogen. Jetzt stellen wir fest. Das da drüben ist ja noch verrückter. 1989 haben die alle die Russen gehaßt. Mitlerweile stehen die sich alle bestens mit den Russen, weil die gemerkt haben: Der Russe war nicht das Problem. Das war ein völlig falscher Ansatzpunkt.“
Diese Unmoral des Westens im West-System hätten wir uns nicht vorstellen können!
Der russische Präsident Wladimir Putin reichte in seiner Rede vor dem deutschen Bundestag den Deutschen die freundschaftliche Hand. Aber die Parteien der BRD-Mächtigen haben diese Hand ausgeschlagen! Damit schlugen sie auch für das deutsche Volk eine Chance für eine bessere Zukunft aus.
Putins Rede im Bundestag auf Deutsch (2001)
Der Wert der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft wurde während der DDR-Zeit von vielen Menschen nicht wirklich verstanden und demnach auch weniger geschätzt und für die eigene Entwicklung genutzt.
Heute ist die Versöhnung zwischen dem deutschen und dem russischen Volke eine kollektiv-psychische Notwendigkeit.
Gabriele Krone-Schmalz: „Putin war in seiner ersten Amtszeit eine Chance für Europa“
Pflegen und Nutzen der deutschen Sprache in der DDR!
Denke, sprich und schreibe klar und deutschlich!
Die Deutsche Sprache ist ein Präzisionswerk der Bezeichnung und Beschreibung der Wirklichkeit.
Worte und Zahlen sind Energien, die die deutsche Sprache klar und deutlich machen.
Aus diesem Grunde versuchen satanische Kräfte immer wieder, die genaue deutsche Sprache zu entfremden und zu beseitigen. Deshalb bemüht sich der globale Prädiktor mit psychologischer Kriegsführung die Deutschen über ihre Kultur und Sprache zu vernichten.
Aufgabe für die bewußten Deutschen: Halte die Sprache frei von fremden Einflüssen:
Vermischung der Nationalsprache mit Fremdsprachen wie Englisch: Denglisch
Technisierung der Sprache
Abkürzungen der Sprache
Kauderwelsch von allem
Die Medien standen in Westdeutschland seit 1945 bis 2099 unter der Hoheit der Alliierten: DPA, Reuters usw. sind demnach alle von den Alliierten beeinflußt.
„Ein Volk, das sich einem fremden Geist fügt, verliert schließlich alle guten Eigenschaften und damit sich selbst.“ (Ernst Moritz Arndt, 1769 – 1860)
Deshalb ist es wichtig, SEINE Sprache zu pflegen und nicht verwässern zu lassen durch Amerikanismen, Russismen, Technizismen u.a. Verunstaltungen der nationalen Sprachen.
Die DDR war ein Land mit breitem Literaturangebot. Kultur und Bildung durch Lesen und Lernen war vom sozialistischen Land gefördert und auch für jedermann bezahlbar. Natürlich gab es dabei auch viele Bücher von Autoren aus dem Lande. Auch viele Wissenschaftlicher veröffentlichten als Experten auf bestimmten Gebieten ihre Erkenntnisse. Aber einen neuen und guten Trend gab es in der DDR: Zu bestimmten Themen schrieb nicht jeder sein eigenes Buch, sondern man kam in ein Kollektiv von Autoren zusammen und schrieb gemeinsam zu einem Thema ein Buch. Kooperation und Erfahrungsaustausch waren eben die Wertein der sozialistischen Gesellschaft, statt Konkurrenz, Egoismus und Verschwendung von Ressourcen.
Es gab noch kein Buch zum Thema von Geschäfts-Verhandlungen in der DDR. Ich hatte in Jena im Kombinat VEB Carls Zeiss JENA für die Ausbildung und das Training von Verhandlungsführer im Außenhandel gemeinsam mit Dr. Karl-Hein Hoppe eine Broschüre zur „Verhandlungsführung in der Außenhandelstätigkeit“ geschrieben. Die Veröffentlichung erfolgte unter Hinzunahme des Generaldirektors des Außenhandelsbetriebes im Kombinat VEB Carl Zeiss JENA, Dr. Joachim Abicht, Die sozialistische DDR hatte ein zentralisiertes staatliches Außenhandelsmonopol in Berlin. Allein das Kombinat Zeiss hatte als „Staat im Staate“ seinen eigenen Außenhandelsbetrieb in Jena. 1984 kam durch uns aus Jena ein Impuls zur Verbesserung der Qualifizierung der DDR-Außenhändler mit dem von mir kreierten und realisierten Sozialspsychologischen Verhaltenstraining und zusätzlich mit dieser Broschüre als theoretische Grundlage für die Trainings-Teilnehmer. Das verbreitete sich schnell im Außenhandelsministerium der DDR, am Zentralinstitut für Sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED in Berlin-Rahnsdorf, an der Hochschule für Ökonomie „Bruno Leuschner“ in Berlin-Karlshorst, an der Fachschule für Außenwirtschaft Berlin.
Und so entstand der Plan, in der DDR gemeinsam ein Buch zum Thema Geschäftsverhandlung zu schreiben und zu veröffentlichen. Prof. Karl-Heinz Kosser vom ZK-Institut für Sozialistische Wirtschaftsführung übernahm die Leitung eines fünfköpfigen Kollektivs von Autoren. Wir kannten uns alle und hatten uns bereits im Lande zum Thema Verhandlung in der praktischen Ausbildung hervorgetan. Der Inhalt meiner Broschüre wurde zur Grundlage für dieses Buch-Projekt genommen. Als schnellen Zwischenschritt zu einem umfangreicheren Buch wurde 1988 eine Broschüre „Geschäftsverhandlungen im Außenhandel“ für die Reihe „Außenhandel effektiv“ im Verlag „Die Wirtschaft“ Berlin herausgebracht. Zur Vollendung eines Buches ist es nicht mehr gekommen. Da war unsere Zeit in der DDR schon vorbei.
Aber woran ich mich erinnere, das waren die vielfältigen und längeren Diskussionen unter den Autoren über sprachliche Formulierungen, vor allem über einzelne Begriffe und Worte. Einerseits wurden vielfach von mir verwendete psychologische Fachbegriffe von den anderen nicht akzeptiert. Man müsse das einfacher und für jedermann verständlich formulieren, was nicht immer möglich war. Andererseits ging es einigen anderen Autoren um die Nutzung einer eigenen DDR-Sprache und um die Nichtverwendung von westlichen Begriffen. Das war insofern „lustig“, weil ich von den Beteiligten wohl der Einzige war, der nicht auf westliche Verkaufs- und Verhandlungsliteratur zurückgreifen konnte. Meine Texte und Formulierungen bezogen sich vor allem auf sozialpsychologische Erkenntnisse und die praktischen Erfahrungen von Hunderten Verkaufs- und Verhandlungspraktikern von Zeiss Jena. Ich erinnere mich nicht mehr an die konkreten sprachlichen Fälle, aber daran, daß wir mitunter heftig stritten.
Die gute deutsche Sprache wurde in der DDR gepflegt.
In der DDR wurde viele Wert darauf gelegt, die deutsche Sprache zu verwenden und nicht in Amerikanismen oder Technisierung der Sprache zu verfallen.
Was passiert, wenn die englische Sprache, die eine „einfache“ Sprachqualität darstell, bestimmte Bereiche, wie Wirtschaft und Finanzen, dominiert? Die Benutzung der englischen Sprache trainiert das Gehirn zu Vereinfachungen.
Die deutsche Sprache gehört deshalb den Dichtern (Schreibern, Künstler) und Denkern (Wissenschaftlern, Weisen), die damit das Leben genau abbilden können.
Diese Sprache ist ein Schatz, der behütet werden müßte!
Die Sprache auf dem Territorium Deutschlands wird heute immer primitiver, platter und unpräziser.
Die Teilung Deutschlands in BRD und DDR hatte Folgen für die Sprache:
Die Sprache in der DDR zeigte Veränderungen von „Differenzen“, „Divergenzen“, „Sprachspaltung“, „Ost-West-Spezifika“ bis hin zu „sprachlicher Besonderheiten“, die sich ab Ende der 1970er Jahre durchsetzten. Dabei kann zwischen öffentlicher und privater Kommunikation unterschieden werden.
„Sprache der DDR“ war durch „zwei Aspekte charakterisiert. Zum einen wurden die Spezifika öffentlichen Sprachgebrauchs in der DDR heraus gestellt, d.h. eine Sprachhaltung bzw. ein Sprachgestus, als deren zentrale Merkmale Formelhaftigkeit und Stereotypie, Schönfärberei und Militanz gelten. Zum anderen galt die Aufmerksamkeit Besonderheiten der Wortschatzentwicklung (sowohl in systematischer Hinsicht, d.h. dem Versuch im Vergleich zum westdeutschen Wortschatz Typen von Differenzen zu klassifizieren, als auch hinsichtlich der Erfassung spezifischer DDR-Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit dem politischideologischen und ökonomischen System).“ Antje Buer -„Sprache in der DDR“ und „Sprache der Wende“ als Gegenstandsbereiche der Sprache- und Politikforschung (Universität Duisburg-Essen, 2006, S. 22)
Sektion (Fachbereich an einer Universität, vergleichbar mit Institut)
Sichtelement (Plakat, Werbetafel, Aufsteller)
Stadtbilderklärer (Fremdenführer)
Strasse der Besten (Wandzeitung in Betrieben, die die Besten der Plan-Übererfüllung würdigte)
Traktorist (Treckerfahrer)
Trapo (Polizei der Bahn)
Winkelement (Fähnchen)
Zellstofftaschentuch (Papiertaschentuch)
Denke und spreche Deutsch, denn das ist die Quelle Deiner Kraft
Die deutsche Sprache ist eine sehr spirituelle Sprache.
„Einen geistigeren und innigeren Bestandteil als die Sprache hat ein Volk nicht! Will ein Volk also nicht verlieren, wodurch es Volk ist, will es seine Art mit allen Eigentümlichkeiten bewahren, so hat es auf nichts mehr zu achten, als daß ihm seine Sprache nicht verdorben und zerstört werde.
Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es genau anders rum.
Warum braucht man im Westen 13 Jahre fürs Abitur? – Weil 1 Jahr davon Schauspielunterricht ist.
Warum nennen die Wessis die Ossis „Ossis“? – Weil sie das Wort „Spezialisten“ nicht aussprechen können.
Wenn Wessis damals eine bessere Schulbildung gehabt hätten, hätten diese es heute nicht nötig über Ossis Witze zu reißen!
Wieso sind die Wessis so klein? – Weil Ihre Elten gesagt haben „Wenn ihr groß seid müsst ihr arbeiten“!
„Wie isst ein Wessi Marmelade? – Er schält einen Pfannkuchen.“
Was ist der Unterschied zwischen einem Wessischlips und einem Kuhschwanz? – Der Kuhschwanz verdeckt das Arschloch ganz!
Warum bekommen Ossis Tabletten und Wessis Zäpfchen? – Arschlöcher können keine Tabletten schlucken.
Zwei Wessis sprangen in den Fluss, weil jedes Schwein sich baden muss. Der eine ist ersoffen, vom zweiten wollen wir es hoffen!
Sitzt ein Ossi in der Wüste. Kommt ein Wessi: „Rutschen Sie gefälligst ein Stück zur Seite.“
Was haben Wessis und Wolken gemeinsam? – Wenn sie sich verziehen, wird es ein herrlicher Tag.
Was ist der Unterschied zwischen den Russen und den Wessis? – Die Russen sind wieder abgehauen.
Warum sagt man nicht dummer Wessi? – Man sagt ja auch nicht weißer Schimmel.
Woraus wird ein Ossi gemacht? – Aus Lehm, Wasser, Stroh und ein wenig Scheiße. Aber Vorsicht: nimmt man mehr Scheiße, wird es ein Wessi.
Was sind Wessis auf der Rolltreppe? Melkkühe auf einem Fließband.
Was erhält man, wenn man einen Ossi mit einem Wessi kreuzt? Einen arroganten Arbeitslosen.
Warum dürfen die Wessis nicht mehr auf den Eiffelturm? – Weil sie sonst die Hubschrauber füttern würden.
Wo geht’s denn hier zum Aufschwung? Ossi-Wessi-Witze
Wo geht’s denn hier zum Aufschwung?/ Lieber zu Erich gestanden als bei Mielke gesessen/Die größte DDR der Welt/Das ultimative Ost-Quiz,Konvolut 5 Bücher
Volker Braun: „Eine Revolution und eine Konterrevolution und ein Fest und ein Desaster.“ (www.fr.de)
Position nach der Wende über die Wende
Volker Braun beschreibt auch meine Position in seinem berühmt gewordenes Gedicht von 1990 so:
Das Eigentum Da bin ich noch: mein Land geht in den Westen. KRIEG DEN HÜTTEN FRIEDE DEN PALÄSTEN. Ich selber habe ihm den Tritt versetzt. Es wirft sich weg und seine magre Ziege. Dem Winter folgt der Sommer der Begierde. Und ich kann bleiben wo der Pfeffer wächst. Und unverständlich wird mein ganzer Text. Was ich niemals besaß wird mir entrissen. Was ich nicht lebte, werd ich ewig missen. Die Hoffnung lag im Weg wie eine Falle. Mein Eigentum, jetzt habt ihrs auf der Kralle. Wann sag ich wieder mein und meine alle.
Mein Kommentar:
Jedes Wort ist Schwingung zum wirklichen Ende.
Jeder Vers ist Prägnanz mit Punkt am Ende.
Jeder Satz ist Lakonie des resignativen Endes.
Unsere verlorene Hoffnung wurde des Kaufmanns Gewinn.
Die Wende als Ende der Widersprüche
1989/90 – Die historische Zeit der WENDE als ENDE der Einheit und des Kampfes der Widersprüche des zäh-klebrigen real-existierenden DDR-Sozialismus zwischen …
Theorie (von Marx) und Praxis (von Honeckers Politbürokraten unter Fern-Leitung der nach-stalinschen Renegaten aus der Sowjetunion),
Vision (der Millionen kriegsüberlebenden Deutschen und ihrer herangezogenen Nachkömmlinge für ein Neues Deutschland) und Leben (im letztendlich erfolglosen Arbeits-Fleiß, Zulieferer für das Wohl des Westens),
Worten (der SED-Partei und ihrer Positiv-Propaganda der Genossen, des „ND“ und der „Aktuellen Kamera“) und Taten bzw. Realitäten (der Durch-Führung mit Grenzen und Mängel, der aktivistischen und zielstrebigen Werk-Tätigen, der Widerstände innerer Nörgler, Zweifler und Feinde sowie Subversion der Gegner von Außen),
Möglichkeit (im grundlegenden und unfertigen Gesellschafts-Konzept) und Wirklichkeit (in der Begrenzung von Zeit und Raum, Macht und Geld, Denunzierung und feindlicher Konkurrenz),
Programm (der historischen Partei-Illusion) und Erfahrung (der langfristigen, globalen und strategischen Führung und Fügung durch höherer Kraft)
Revolutionäre (eines nicht-faschistischen und nicht-kapitalistischen Deutschlands) und Verräter (der Ideale und Werte der Arbeiter, kriegsentscheidend durch Gorbatschow)
Arbeit (der klugen und fleißigen Deutschen) und Lohn (ohne krönenden Gemeinschafts-Erfolg)
Frieden (der sich als systemimmanent nicht verteidigen konnte) und Krieg (zermürbender, psychologischer, ideologischer Kampf des mehr erfahrenen kapitalistischen Systems)
Volker Braun in „Lenins Tod“ sinngemäß: „Wir müssen noch einmal ganz neu und von vorn anfangen!“
Die DDR-Wende 1989/1990 Für MICH …
Für mich fand 1989/1990 keine (friedliche) Revolution statt, aber eine erfolgreiche Beendigung der länger geplanten Konter-Revolution von 1949 und 1953.
Für mich endete 1990 ein mißlungenes, verratenes und besiegtes deutsches Gesellschafts-Experiment des Sozialismus (als Übergangsetappe) und Überwindung des Faschismus.
Für mich war die Wende das Ende einer historischen Chance für die (Mittel-)Deutschen (und die Welt), die aber von Beginn an keine echte war.
Für mich persönlich war es der völlige Verlust meines bisherigen Lebenswerkes, meiner Existenzgrundlage und meiner (gesellschaftlichen) Lebensvision.
Für mich war die Wende nicht der Verlust des „gelernten DDR-Bürgers“, sondern ist das Bewahren des in der DDR individuell und kollektiv Gelernten
Für mich war es der Beginn der existentiellen Suche nach neuem Lebens-Sinn, meiner individuellen Höherentwicklung durch Bewußtseinserweiterung mit Erreichung mentaler, parapsychischer, magischer und spiritueller Be-Reiche, Weiterentwicklung und Probieren meiner verschiedenen Qualitäten, Interessen und Fähigkeiten (u.a. Ansiedlung in der neuen Wahlheimat Luxemburg, Denken, Schreiben und Formulieren)
Die „Eingabe“ als unverwechselbarer Teil der DDR-Kultur
Angeblich herrschte keine Demokratie in der DDR? Die (einfachen) Menschen hätten nichts zu sagen gehabt und nichts verändern können?
Ein wichtiges Machtmittel der DDR-Bürger in ihrem Staat war die „Eingabe„, die seit Ende der 1950er alsDDR-Spezifikum „kultiviert“ wurde.
Manchmal war das ein Drohmittel von Bürgern, um direkte Verantwortliche in der Gemeinde (z.B. Rat der Stadt) zu einer Verbesserung eines kritischen Zustandes (ein Engagement dafür bzw. eine Entscheidung) zu bewegen.
Manchmal half das nicht, man wurde hingehalten oder in die Zukunft „vertröstet“. Es wurde nichts geklärt. Deshalb nutzten viele DDR-Bürger den direkten Weg vom Volk zur Führung!
Dabei gab es zwei Arten von Mitteilung an die „Oberen“:
Beschwerdebriefe (solche Briefe mit meist aggressiven, diffamierenden und staatsfeindlichen Inhalten kamen oft beim Adressaten nicht an, weil sie von der Staatssicherheit aus Bearbeitungsprozessen herausgenommen wurden).
Eingaben (diese mußten offiziell registriert und nach bestimmten „Spielregeln“ beantwortet werden)
Viele Menschen wandten sich direkt an den obersten Verantwortlichen im Lande, um
Vorschläge zu verschiedenen Verbesserung im Lande zu unterbreiten,
Kritik an verschiedenen Mißständen und Mängeln zu platzieren (Wirtschaft, Versorgung, täglicher Bedarf, Kinderbetreuung, Wohnungen o.ä.),
Beschwerden gegenüber dem Verhalten oder der Entscheidung von konkreten Verantwortlichen in seiner Gemeinde oder im Betrieb vorzubringen.
Forderungen zur sachlichen Lösung für sein konkretes privates oder regionales Problem zu stellen.
Frust über grundsätzliche Regelungen oder Entscheidungen in der DDR zu adressieren (Reisefreiheit, Wahlergebnisse u.ä.)
DDR-Bürger schrieben Tausende Briefe an die Staatsspitze (Staatsratsvorsitzender, Regierung, Minister), an SED-Funktionäre und an die Medien (Zeitung, Rundfunk). Die meisten Menschen, die zu diesem Mittel griffen, hatten dafür gute und dringende Gründe. Das waren Themen des DDR-Alltags, die die Menschen sehr bewegten, die sich auf den unteren Verantwortungsebenen nicht änderten oder ändern ließen, und wofür sie die oberen Verantwortlichen in Partei und Regierung zur Hilfe und Klärung aufforderten.
In der Mehrzahl drückten diese „Eingaben“ Unzufriedenheit und mitunter auch Wut und Verzweiflung über konkrete Zustände in der DDR aus. Eingaben beim Staatsratsvorsitzenden Honecker waren eine besonders starke „Waffe“ zur Klärung seines Anliegens.
Viele Bürger nutzten das Mittel der „Eingabe“ für wesentliche Anliegen in der Gesellschaft, aber sehr viele (wahrscheinlich mehr) als Druckmittel zur Durchsetzung ihrer privaten Wünsche und Sorgen .
§ 1. (1) Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht, sich mit Eingaben an die Volksvertretungen, ihre Abgeordneten sowie alle Staatsorgane, sozialistischen Betriebe und Institutionen zu wenden.
§ 1. (1) Jeder Bürger hat das Recht, sich schriftlich oder mündlich mit Vorschlägen, Hinweisen, Anliegen und Beschwerden an die Volksvertretungen, die staatlichen und wirtschaftsleitenden Organe, die volkseigenen Betriebe und Kombinate, die sozialistischen Genossenschaften und Einrichtungen sowie an die Abgeordneten zu wenden. Dieses Recht haben auch die gesellschaftlichen Organisationen.
Die Eingabe war ein legitimes Mittel des Ausdrucks der Meinung, von Beschwerden und Anliegen der Bürger gegenüber der Staatsmacht der DDR – eigentlich auch ein Aspekt gelebter Demokratie im Alltag. Jeder Bürger hatte das Recht und die Möglichkeit, die jeweils zuständigen staatlichen Organe oder Parteifunktionären mit einer Eingabe anzusprechen (oder auch mit gesellschaftlich Unwichtigem zu „belästigen“). Die Eingabe-Briefe mußten vom Empfänger verwaltungstechnisch erfaßt und bearbeitet werden. Dadurch mußten die „zuständigen Organe“ innerhalb von 4 Wochen auf die Eingabe antworten.
Letze Instanz: Staatsratsvorsitzender Erich Honecker
„… wenn gar nichts mehr ging, wenn das zuständige „staatliche Organ“ den lästigen, weil störrisch beschwerdeführenden Bürger aus dem Büro warf, ging im DDR-Zentralismus immer noch etwas. Für jede unlösbare Frage, jedes trotzig von der Bürokratie ausgesessene Problem gab es eine höhere, eine allmächtige Instanz, eine letzte Möglichkeit, Gerechtigkeit zu erlangen: … Honecker“ (Seltsame DDR-Sitten: Eingaben an den roten König) Honi konnte doch alles. Er war gottgleich allmächtig. Deshalb erwarteten viele Bürger auch alles von ihm persönlich.
Revidierung von „Gerichtsurteilen in Scheidungssachen“
Unterstützung beim Kauf einer Badewanne
Besorgung von Pkw-Ersatzteilen Marke Skoda
Reparatur eines Haus-Daches
Klage über Pfuscharbeit von Handwerkern
Beschaffung „devisenpflichtiger West-Medikamente“
Der Einsender einer Eingabe erhielt einen schriftlichen Bescheid über den Eingang seiner Eingabe. Die kritisierte Stelle erhielt den schriftlichen Auftrag, für eine Lösungen zu sorgen und anschließend einen Bericht darüber zu erstatten.
Es wurden jährlich etwa 60.000 bis 70.000 Eingaben in der DDR gemacht. Das wurde wie die Anrufung eines Schiedsgerichtes oder eines Verwaltungsgerichtes genutzt.
Adressat: „Sehr geehrten Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker“,
Bearbeitung: Abteilung „Eingaben“ des Staatsrates der DDR.
„Hier wurden Ratlosigkeit und Verzweiflung akribisch verwaltet, wurden Hilferufe analysiert und in Ordnern voller Bürgerjammer sorgfältig archiviert, hier leitete man „Maßnahmen“ ein und Anliegen weiter.“ (Seltsame DDR-Sitten: Eingaben an den roten König)
Schwachpunkte des Systems waren nach den Inhalten von Eingaben:
Fehlerhafte Arbeitsweisen,
bürokratisches Verhalten,
herzloser Umgang der staatlichen Organe mit Bürgeranliegen
Seit den fünfziger Jahren etablierte sich das Eingabenschreiben nach und nach als ein Stück unverwechselbarer DDR-Kultur.
Im Verlaufe der Zeit wuchs dies zum Moloch „Eingabenwesen“, hatte aber genau betrachtet keinen wirklichen Nutzen, denn es wurde damit der Mangel im Land nur einfach zu denen umverteilt, die keine Eingabe schrieben. Das war keine sozial faire Lösung in der Gesellschaft, aber Fakt.
Im überregelten und komplizierten BRD verwalteten Leben weiß man nicht, wo man sich beschweren soll.
Diese Reise dauerte 8 Wochen und führte mich von Jena bis in das 6.000 km entfernte Sibirien an den wunderschönen Baikalsee.
1972 wurde ich als Student an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausgezeichnet, in einer 15-köpfigen „Studentenbrigade“ an der Staatlichen Universität von Nowosibirsk in Sibirien mitzuwirken. Die Mehrzahl unserer Brigademitglieder waren Studenten, einige Studentinnen. Alle von uns hatten in der Schule Russisch gelernt, aber einige waren sogar Studenten der russischen Sprache mit Dolmetscher-Funktion. Uns kostete diese Reise nichts (sie wurden von der FDJ finanziert), aber wir erhielten sogar noch relativ viele Rubel als Lohn. Diese Reise geschah im Rahmen einer Kooperation zwischen unseren Universitäten. Nach 4 Wochen Renovierungsarbeiten in einem Studentenwohnheim konnte unsere Gruppe aus Jena die große Union der Sowjetrepubliken auch noch in 4 Wochen ganz privat kennen lernen.
Die Reise unserer Gruppe begann mit der „Deutschen Reichsbahn“ von Jena nach Berlin, und ging dann
von Berlin-Schönefeld nach Moskau per Flugzeug;
von Moskau-Domodedowo nach Nowosibirsk mit dem Flugzeug;
von Nowosibirsk mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Bratsk (zum Wasserkraftwerk an der Angara, das von 1966 bis 1971 der weltweit größte Stromerzeuger war),
von Bratsk fuhren wir über 600 km mit einem Tragflächenboot auf dem riesigen Strom Angara bis nach Irkutsk (wo ich die schönsten Mädchen Rußlands fand!),
von Irkutsk ging es per Schiff noch etwa 70 km zum wunder-vollen Baikalsee (dem tiefsten und ältesten Süßwassersee der Erde) und wieder zurück;
von Irkutsk mit dem Flugzeug mit Zwischenlandung in Omsk nach Leningrad (das „Venedig des Nordens“ mit den weißen Nächten);
von Leningrad mit der Eisenbahn nach Moskau (der größten Stadt Europas und dem damaligen Zentrum der sozialistischen Welt);
von Moskau per Flugzeug wieder zurück nach Berlin-Schönefeld in die DDR-Heimat.
Erlebnis mit der legendären „TU 114“
Das sowjetische Flugzeug „TU 114“ war das leistungsstärkste und schnellste Turboprop-Verkehrsflugzeug der Welt und demonstrierte die Überlegenheit des sozialistischen Systems.
Schon beim 5-stündigen Flug von Moskau nach Nowosibirsk mit der „TU 114“ kam mein Weltbild etwas ins Wackeln. Zunächst war ich fasziniert von dem gewaltigen Flugapparat, dessen breite, zusammen genietete Flügel mit den gegenläufigen Propellerpaaren beim Fahren auf der Startbahn so sehr schwankten, daß ich befürchtete, die Nieten halten nicht und wir erleben eine Katastrophe. Es war wunderbar viel Platz in separaten Kabinen im Flugzeug (nicht wie heute in den engen Reihen ohne Beinfreiheit). Aber, oh erster Schreck, da stiegen offenbar Bauern mit ein, die brachten kopfunter hängende Hühner mit in den Passagierraum. Bewußt wohlwollend dachte ich: „Andere Länder, andere Sitten!“ Aber angenehm war es für mich mit den Hühnern im Flugzeug nicht wirklich.
Wissenschafts-Städtchen mitten in der Taiga
Wir flogen also nach Sibirien in die Stad Nowosibirsk („Neu-Sibirien“), wo heute über 1,6 Millionen Einwohnern leben. Die Großstadt ist nach Moskau und Sankt Petersburg die drittgrößte Stadt Russlands und die größte Stadt Sibiriens. Dort wurden wir nach glücklicher Landung am Aeroport sehr herzlich von Komsomolzen der dortigen Universität empfangen. Gemeinsam fuhren wir nochmals zirka 45 Minuten mit einem Bus zu unserem Zielort etwas außerhalb des zentralen Stadtgebietes, nach Akademgorodok, dem sibirischen „Wissenschaftsstädtchen“. Diese Stadt wurde 1957 völlig neu zwischen die Birken- und Kiefernwälder der Taiga in die Nähe des Ob-Meeres (Stausee des Flusses Ob) gebaut. Akademgorodok ist seither das wissenschaftliche Zentrum Sibiriens, der Sitz der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften. Die Studenten an der Universität Nowosibirsk hatten damals die schwierigsten Aufnahme-Prüfungen der gesamten Sowjetunion zu bestehen. Dort bewarben sich die Besten zuerst. Wenn die jungen Anwärter die Aufnahme nicht meisterten, dann gingen sie als nächstes nach Moskau an die Lomonossow-Universität (auch Staatliche Universität Moskau). Und wenn sie diese Hürde auch nicht nahmen, dann gab es die drittschwerste Möglichkeit zur Aufnahme an der Staatlichen Universität Leningrad (heute Sankt Petersburg). Noch heute ist die fachliche Qualität der 9 Universitäten in Nowosibirsk weltweit hochgeschätzt:
Physik: 51. Platz im weltweiten Universitäts-Ranking, 3. Platz im Uni-Ranking Rußlands
Bergbau, Öl und Gas: 76. Platz im weltweiten Universitäts-Rankung, 3. Platz im Uni-Ranking Rußlands
Archäologie: 151. Platz im weltweiten Universitäts-Ranking, 1. Platz im Uni-Ranking Rußlands
In Akademgorodok bezogen wir zunächst unsere Zimmer in einem Studentenwohnheim und anschließend zeigte man uns stolz bei einer weiteren Busfahrt das noch junge, klar strukturierte und weitläufige Städtchen. eingeteilt in Funktionsbereiche (Forschungszentren, Einkaufszentrum, Restaurants, Sport, Kino usw) und abgetrennte Wohngebiete für die verehrten Wissenschaftler (Akademiemitglieder) in Einfamilien-Häuschen mit Garten am Rande, die 4stöckigen Häuser für die wissenschaftlichen Mitarbeiter, 10stöckigen Häuser für die sonstige Bevölkerung und 12-stöckigen Punkthäuser für die Studenten. Die ganze Stadt wurde in die Taiga integriert, möglichst wenig Bäume wurden dafür gefällt. Mir hat diese Einheit von Stadt und Natur sehr gefallen.
Mitglied einer sowjetisch-deutschen Studentenbrigade in Sibirien
Am nächsten Tag ging es zur Arbeit. Unsere Aufgabe lautete: Wir sollen gemeinsam mit sowjetischen Studenten (Komsomolzen) Zimmer und Gänge in einem Studentenwohnheim renovieren, also neben kleineren Ausbesserungen an Wänden, vor allem mit neuer Farbe versehen. So schön, so gut. Wir versuchten uns zu orientieren, wie sie das machen wollten. Es wurde lange beredet, dann etwas organisiert (gesucht oder besorgt) und es dauerte und und dauerte, während wir FDJler warteten und uns langweilten. Wenn wir nachfragten, kam stereotyp: „Bujet, budjet!“ (Wird schon!) Dann fingen wir irgendwie mit Malerarbeiten an, aber es fehlte an diesem und jenem Werkzeug und Material. Das war für uns eine arbeitsorganisatorische Katastrophe. So konnten wir doch unsere Aufgabe nicht erfüllen. Das hielten wir noch einen zweiten Tag durch, dann traten wir geschlossen auf und forderten am Tisch des Komsomol-Sekretärs der Uni eine Aussprache. Widerwärtig wurde diese Besprechung vereinbart. Wir erklärten, daß wir zum Arbeiten gekommen sind, aber offenbar eine andere Auffassung von Arbeit und Arbeitsorganisation hätten. Wir wollten Mehr und Besseres erreichen, dafür wollten wir deutschen Studenten ein eigenes Renovierungs-Projekt bekommen. Gebt uns das nötige Material und die Werkzeuge dafür und wir legen sofort los. Und dann könnten wir ja auch in einen Wettbewerb treten – die sowjetischen Komsomolzen gegen die deutschen FDJler. Die Komsomol-Seite war nicht begeistert, fühlte sich kritisiert, aber doch interessiert daran, was wir da machen wollten. Sie gaben uns in einem der Wohnheime eine ganze Etage als Projekt in Verantwortung und sogar die entsprechenden Arbeitsmittel. Jetzt waren wir zufrieden und unter uns, hatten untereinander keine mentalen Verständigungsprobleme. Nach einer Woche (4 Wochen waren veranschlagt) waren wir mit der ganzen Etage fertig, während unsere sowjetischen Wettbewerber wohl gerade ein Drittel oder eine knappe Hälfte vergleichbarer Aufgaben erreichten. Das konnten die Sowjets nicht glauben un die Komsomolzen-Studenten liebten uns deshalb eigentlich nicht. Dabei hatten wir uns eigentlich nicht einmal stark angestrengt und keiner von uns war Maler von Beruf. Eine sehr strenge Kontrolleurin kam und nahm das Objekt ab, sah in alle Ecken und prüfte überall gründlich, konnte aber nichts bemängeln. Wir einigten uns, weil wir so gut und schnell waren, und wir ja 4 Wochen Zeit mitgebracht hatten, daß wir noch eine ganze Etage im Wohnheim renovieren. Dazu gab es den motivierenden Ansporn, wenn wir auch damit fertig sind und die Qualitäts-Abnahme gut verläuft, dann könnten wir Urlaub in Nowosibirsk machen. Nach einer knappen weiteren Woche konnten wir dann für 2 Wochen den versprochenen Urlaub in Akademgorodok, in Nowosibirsk und am Abend meist mit den sowjetischen Studentenkollegen am Ob-Meer machen. Das Ob-Meer bei Akademgorodok ist ein großer Stausee des Flusses Ob mit wunderschönem sandigen und flachen Badestrand. Es war damals Sommer in Sibirien, mit permanent über 40 Grad Hitze, so daß ich fast nur abends ins Freie gehen konnte und mich abends erst nach 19 Uhr ans Wasser begab.
Die Komsomolleitung der Universität sprach uns in einer kleinen Feier zum Abschluß unserer Arbeit als Studentenbrigade herzlichen Dank aus und bezahlte uns reichlich mit Rubeln. Ich glaube unsere konkurrierenden Komsomolzen waren über diese „Arbeits-Niederlage“ nicht froh. Aber sie feierten und tranken (übrigens Rotwein, keinen Wodka!) dennoch mit uns am Strand-Lagerfeuer und später bis in die Nacht hinein im Studentenwohnheim.
Ich glaube nicht, daß sie von uns effektives Arbeiten gelernt hatten.
Das erste Sozialisten-Gebot: Die führende Rolle der Sowjetunion
Ein erstes Gebot oder stilles Gesetz für einen Marxisten oder Sozialisten in der DDR war die (fast bedingungslose und blinde) Führungs- und Beispiel-Rolle der Sowjetunion,
die als erste eine sozialistische Revolution erfolgreich durchführte,
die maßgeblich den zweiten Weltkrieg gewann und Osteuropa sowie Ost- und Mitteldeutschland von den deutschen Faschisten befreite,
die die meisten Erfahrungen im Aufbau des Sozialismus habe,
die für alle sozialistischen Länder vor allem den militärischen Schutz gewährleiste.
Deshalb wurde ich als gelernter DDR-Bürger mit dem Slogan geprägt: „Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!“
Mein Sowjetunion-Schock im heißen Sibirien
Für mich war der 8-wöchige Aufenthalt in der Sowjetunion Anfang der 1970er Jahre ein ent-täuschendes Schlüssel-Erlebnisse. Ich unterlag einer Täuschung durch die Agitation und Propaganda in der DDR über die UdSSR und ihre Leistungsfähigkeit. Ich fand eine völlig andere Realität vor, mit der ich nicht rechnete.
Auf einem sehr wichtigen Gebiet konnten wir DDR-Deutsche wenig von den Sowjets lernen, auf dem Gebiet der Arbeit und des Wirtschaftens, der Arbeitsorganisation und der Arbeitsmoral.
Meine Erfahrung und Schlußfolgerung war, daß wir allein aufgrund unserer völlig unterschiedlichen Arbeits-Mentalität effektiver und schneller den „Sozialismus“ in der DDR aufbauen konnten. Aber, wie das in der UdSSR gehen sollte, war mir schleierhaft.
Ich traf wunderbare Menschen in Rußland
Ich muß unbedingt hervorheben, daß ich damals in den 8 Wochen meiner Sowjetunion-Reise sehr liebenswerte und herzliche Russen kennen- und schätzen gelernt habe. Einer von ihnen war Sergej, der immerfort mit mir Deutsch sprach, um sich zu üben und zu verbessern. Er nahm mich sogar während meiner Studentenbrigade-Zeit mit zu einem Besuch in sein Heimatdorf. Das war eine längere Busfahrt durch die großräumige Stadt Nowosibirsk, bis über den Stadtrand hinaus in die Taiga. Ich vergesse das Pelmeni-Essen im Kreise der überaus gastfreundlichen Großfamilie und aller neugierigen Nachbarn nicht. Ich war vielleicht der erste Ausländer, der überhaupt in dieses sibirischen Dorf kam. Alle stellten Fragen über Fragen, waren neugierig über die DDR und unser Leben dort. Ich nahm auch am abendlichen Treffen der Dorfjugend auf der einzigen Dorfstrasse teil. Wir gingen durch den Birkenwald bis zum breiten Ob-Fluß. Dort mußte ich unbedingt eine Spritztour mit einem Motorboot mitmachen. Und dort erlebte ich im Wald für mich bedrohlich wirkende Libellen, so groß wie Spielzeughubschrauber. Überhaupt ist die Taiga-Natur so üppig und vielfältig, groß und gewaltig, Respekt erzeugend.
Ich erlebte auch die russische Seele der Menschen so ähnlich wie „Mütterchen Rußland“ – herzlich, gastfreundlich, großzügig, gesellig, einfach, geistvoll, neugierig an Fremden und ihrem anderen Leben. So höre ich heute auch russische Volkslieder oder ihre „Schlager“ mit moderner Popmusik mit anderen, verständlicheren Ohren.
Deutsche in Nowosibirsk
Nur in zwei Regionen der Sowjetunion (auch im heutigen Rußland) leben mehr Deutsche als in der Region Nowosibirsk. Dort bilden die Deutschen die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe nach den Russen. Die regionale Führung war und ist deshalb am Kontakt mit Deutschen (aus der DDR) und heute zum Ausbau der deutsch-russischen Zusammenarbeit bemüht. Dafür wurde auch ein moderndes „Deutsch-Russisches Haus“ in Nowosibirsk erbaut.
In Nowosibirsk fand ich Mitte der 1970er Jahr beispielsweise die größte Buchhandlung in der Sowjetunion nur mit deutschen Büchern – damals fast ausschließlich aus der DDR und der Sowjetunion.
Verhältnis DDR und UdSSR
Gerd König war von 1987 bis 1990 Botschafter der DDR in Moskau. Er berichtet in seinen Erinnerungen, daß die DDR-Führung in Berlin die „ungeschminkte Wahrheiten über innenpolitische Entwicklungen in der Sowjetunion nicht gern zur Kenntnis (nahm). Man erwartete eher Bestätigung eines Wunschbildes.“ (Nemgorodok. ERINNERUNGEN EINES BOTSCHAFTERS)
Die DDR und die Sowjetunion entwickelten Beziehungen zum gegenseitigen Vorteil. Aber diese Beziehungen blieben die gesamte Zeit Beziehungen zwischen zwei ungleichen Partnern.
Da war auf der einen Seite
die sowjetische Befreiungs- und Besatzungsmacht auf deutschem Boden, die auch militärisch auf DDR-Territorium massiv präsent blieb,
das historische Beispiel und Vorbild für den Aufbau der sozialistisch-kommunistischen Gesellschaft mit entsprechenden Erfahrungen,
die Weltmacht bzw. „Supermacht“ UdSSR, wie Vater und Mutter in einem.
Dort war auf der anderen Seite der kleine „Bruder“ oder eigentlich besser: das „Kind“ DDR.
Dieser fortwährende Unterschied aus der Vergangenheit und in der Gegenwart verleitete die sowjetische Führung dazu, der DDR die eigenen sowjetischen Interessen, Ziele und Lösungen zu diktieren, die im Kern zwar oft mit denen der DDR und ihrer Führung übereinstimmten, die sich aber häufig auch unterschieden, so daß beide Seiten kollidierten. So hatte es während der gesamten Lebenszeit der DDR mit der UdSSR auf verschiedenen Gebieten Interessenkonflikte und Meinungsverschiedenheiten gegeben.
In der Öffentlichkeit nach innen und außen wurden jedoch beständig die Gemeinsamkeiten zwischen DDR und Sowjetunion propagiert: „Unverbrüchliche Freundschaft“, „Bruderbund“ usw.
Bis Mitte der 1980er Jahre (die Zäsur ist die Machtübernahme von Gorbatschow) dominierten auch noch die Gemeinsamkeiten und das abgestimmt gemeinsame Vorgehen in den grundsätzlichen Aspekten der Innen- und Wirtschaftspolitik beim Aufbau des Sozialismus sowie der Außen- und Sicherheitspolitik gegenüber der Welt. Dabei trug die DDR auch die nicht geradlinige und wechselhafte Außen- und Sicherheitspolitik der UdSSR mit, obwohl die DDR-Führung schon ein anderes Denken bezüglich Militär bzw. Aufrüstung und Sicherheit einnahm und den politischen Ost-West-Dialog anstrebte.
So richtete sich die von der Sowjetunion 1984 gestartete Kampagne gegen die Bundesrepublik zum Revanchismus eigentlich gegen die DDR und bewirkte, daß die diplomatisch fest eingeplante Reise von Erich Honecker nach Bonn verschoben wurde.
Starke Differenzen zwischen beiden Seiten gab es auch bezüglich
der Politik der UdSSR gegenüber China,
der sowjetischen militärischen Intervention in Afghanistan,
dem von der UdSSR allen sozialistischen Staaten auferlegten Boykott der Olympischen Spiele in den USA in Los Angeles 1984 sowie
der wirtschaftlichen Arbeitsteilung und Zusammenarbeit im RGW,
der Preiserhöhungen für der Öllieferung aus der Sowjetunion während der Ölkrise.
Perestroika?
Erich Honeckersoll gegen Ende der DDR-Zeit bezüglich der betrügerischen „Perestroika“ Gorbatschows in der Sowjetunion gesagt haben: „Wenn das Lebensniveau der Menschen in der Sowjetunion besser ist als in der DDR, dann beschäftigen wir uns mit der Perestroika“.
Und damit hatte er wohl Recht.
Die Arbeiterklasse und Bauernschaft in der Sowjetunion wurden (in der Zeit nach Stalin) von einer parasitären Bürokratenkaste beherrscht und für die Ziele des „Sozialismus“ und später immer mehr für ihre privaten Privilegien benutzt und ausgebeutet.
Erst seit 1956 gab es eine allgemeine Sozialversicherung für Arbeiter und Angestellte.
Erst seit 1966 bezog der Kolchosbauer eine schmale Rente.
Es gab innerhalb der Sowjetunion keine normale Bewegungsfreiheit. Die Sowjetbürger konnten nicht einfach mal so in die Hauptstadt Moskau oder an den Baikalsee nach Sibirien reisen. Viele große Städte (wie Gorki, früher und später Nishniy Nowgorod) waren militärische Sperrgebiete sogenannte „geschlossene Städte“.
Das Lebensniveau war deutlich niedriger als in der DDR und natürlich erst recht im Vergleich zu den kapitalistischen Industrieländern.
Wir können und müssen von der Sowjet-Union bzw. von der Russischen Förderation lernen!
Rußlands Präsident Wladimir Putin sagt in seinem Artikel „75 Jahre nach dem Großen Vaterländischen Krieg“: „Im Charakter der Völker Russlands liegt, ihre Pflicht zu erfüllen und sich selbst nicht zu schonen, wenn die Umstände dies erfordern. Selbstlosigkeit, Patriotismus, Liebe zur Heimat, zur Familie, zum Vaterland – diese Werte sind auch heute für die russische Gesellschaft fundamental. Auf ihnen beruht im Grunde genommen, in vieler Hinsicht die Souveränität unseres Landes. Jetzt haben wir neue Traditionen, die vom Volk ins Leben gerufen wurden, solche wie das „unsterbliche Regiment“.
Das die Mitteleuropäer (Deutschen, PREUSSEN) und die Russen ursprünglich ein einheitliches und identisches Volks auf der Erde waren und kollektiv-seelisch immer noch sind, sind genau solche Werte auch die unseren. Das können und müssen wir von den Russen als unsere Seelenbrüder lernen.
Die Souveränität eines Landes ergibt sich aus den gelebten Werten:
Selbstlosigkeit (Hingabe für eine Sache, übergeordnete Idee und Aufgabe, historische Notwendigkeit)
Patriotismus (Verteidigung des Eigenen gegenüber Fremden)
Liebe zur Heimat (Hege und Pflege der Natur des Lebensgebietes)
Liebe zur Familie (menschliche Zelle der Gesellschaft, Grundlage für Bestand und Weiterleben)
Liebe zum Mutter- bzw. Vaterland (nationale Wurzeln, Verbundenheit mit dem Land, in dem man aufwuchs und zu dem man gehört)
Nur dadurch und damit kann man einen Staat herstellen und erhalten. Und genau diese Werte wurden bei den Deutschen langfristig und absichtlich seit 1945 zerstört, weil man damit
die nationale Identität der Deutschen zerstört,
die kollektive Stärke der Deutschen vernichtet,
die Beispielwirkung der Deutschen in der Welt verhindert,
die Führungsrolle der Deutschen für die Welt unterbindet.
Es ist sehr deutlich, daß die satanischen Hintergrundmächte der Welt (Freimaurer, Vatikan, Geldadel u.a.) seit über 150 Jahren bestrebt waren und bis heute blieben,
die Deutschen von den Russen zu trennen durch künstliche Feindschaft, kalten Krieg, Santionsmaßnahmen;
die Deutschen und die Russen in einen Bruder-Krieg aufeinander zu hetzen, um sich gegenseitig abzuschlachten, ihre Länder und Kultur zu zerstören, ihre Entwicklung zu bremsen;
Es ist sehr symbolisch, daß die Völker der russischen Föderation in diesem „Großen Vaterländischen Krieg“
erneut siegreich ihr Land verteidigten und halb Europa von der deutschen Okkupation befreiten sowie das Halbe Deutschland vom Faschismus befreiten,
heute konsequent dafür sorgen, daß ihr Land von niemanden (militärisch) besiegt und besetzt werden kann,
heute gilt immer noch, daß die Völker Rußlands sich selbst genügen und keine imperialen Absichten haben.
„Kriegspakt mit Washington bringt Elend und Tod. Freundschaft mit der Sowjetunion Frieden und Brot.“
Heute sollte es heißen:
„Kriegspakt mit den Globalisten bringt Elend und Tod. Freundschaft mit Rußland bringt Frieden und Brot.“
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Und beginnt man einmal den Slogan „Von der Sowjetunion lernen …“ zu hinterfragen:
Wenige bahnbrechende technische Leistungen sind seit der Oktoberrevolution 1917 zuerst aus der Sowjetunion gekommen. Das Land, zu Zarenzeiten Großexporteur landwirtschaftlicher Produkte, war bis in die heutigen Tage von amerikanischen Technik-Lieferungen und Weizenimporten abhängig.
Die Scharlatanerie eines Lyssenko, der es fertigbrachte, alle winterharten Getreidesorten Rußlands zu vernichten, zeigt den wahren verderblichen Einfluß des „Marxismus-Leninismus“ in der Wissenschaft. Seine antiquierten Religionsdogmen ersticken schöpferisches Denken und Tun. Ob Relativitätstheorie oder Kybernetik, ob Kunstfaser oder Elektronik, die Sowjets liefen bis zum Ende 1990 den neuen Qualitäten des Westens nach.
Die Sowjetunion holte die USA bei der Stahl- und Zementproduktion ein. Aber zur Wahrheit gehörte, daß die USA ihre entsprechenden Produktions-Kapazitäten nicht ausgelastet hatten. Im Ernstfall konnten die USA 50 Prozent mehr produzieren als die Sowjets.
Diese Tonnen-Ideologie zeugt von einem völligen Unverständnis für Prozesse der Stoff-, Struktur- und Effektivitätswandlungen in den modernen Volkswirtschaften des Westens. Die SU produziert nach wie vor veraltet und zu teuer — und ist darauf noch stolz. Zugleich wälzt sie diese Lasten in wachsendem Maße über eine intensive Preistreiberei auf die RGW-Staaten ab. Sie setzt Masse und Quantität anstelle der längst überfälligen Qualität.
Die Widersprüche zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen drängen in der SU zu einer Lösung. Die soziale, rassische, nationale und religiöse Unterdrückung ist eine Schande für eine Partei, die sich kommunistisch nennt und voll und ganz im Sinne der Gemeinschaft zu handeln vorgibt.
Meine klare Aussage lautet: Unsere Sympathie gilt allen Völkern der Sowjetunion bzw. Rußlands
Chruschtschow wird von Breshnew und Kossygin entmachtet, Stalin ist in Moskau keine Unperson mehr: Das wäre die Zeit gewesen für den Versuch, in der DDR eigenständige wirtschaftliche und politische Reformen durchzuführen. Dies wurde jedoch durch Moskau und Honecker verhindert.
Welcher Aspekt der sowjetischen Gesellschaft wurde von keinem anderen Land übertroffen?
Wahrscheinlich das Ausmaß, die Geschwindigkeit und die Methode der Industrialisierung, die die Sowjetunion erreicht hat. Während viele schnell sagen, dass die Industrialisierung der UdSSR mit hohen Kosten verbunden war, gilt dies für alle großen Nationen, die industrialisieren mussten, wie wir später sehen werden.
Das Erste, woran man sich erinnern sollte, ist, dass die Sowjetunion, als sie industrialisierte, dies mit ihrer eigenen Wirtschaft tat, keine Kolonien oder Sklaven hatte und keine Kinder in den Fabriken arbeiteten.
Die UdSSR baute in den 1920er / 30er Jahren mehrere große Staudämme
Betrachtet man nun die Stahlproduktion der Sowjets im Jahr 1928, so waren es 4,3 Millionen Tonnen Stahl. 1937 waren es 17,7 Millionen Tonnen. Dies entspricht einer Produktionssteigerung von 412% über einen Zeitraum von 9 Jahren. Ebenso sind hier die Zuwächse in anderen wichtigen Bereichen zu verzeichnen: Gusseisen 439%, Walzmetalle 382%, Kohle 361%, Öl 246%, Elektrizität 724%, Papier 293%, Zement 306%, Leder 316%. Die Zahl der Autos stieg von 800 Autos pro Jahr auf 200.000. Und Werkzeugmaschinen von 2000 bis 48.500.
Nehmen wir den Stahl des Britischen Imperiums von 1936 bis 1938, es ging von 14,8 Millionen Tonnen Stahl auf 13,9 Millionen Tonnen zurück. Obwohl die Briten 30% des Weltgebiets und der Weltbevölkerung kontrollieren, einschließlich des indischen Subkontinents. Was nach 100 Jahren britischer Herrschaft kaum die Kapazität für 1 Million Tonnen Stahlproduktion hatte.
In nur 9 Jahren produzierte die Sowjetunion einen kleinen Teil des britischen Stahls und übertraf ihn um Millionen, zu der Zeit das größte Imperium der Welt.
In den Vereinigten Staaten wurden 1938 zum Vergleich 12,8 Millionen Tonnen Stahl produziert, was jedoch irreführend ist, da die Kapazität näher bei 25 Millionen Tonnen Stahl lag. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise wurden jedoch viele Stahlwerke geschlossen.
Es sollte auch angemerkt werden, dass die Industrialisierung der USA ab 1812 mit der Industrialisierung von Textilien und etwa 100 Jahren dauerte. Und wurde durch die genozidale Expansion in indianische Länder und den weit verbreiteten Einsatz von Sklaverei erleichtert. Die britische Industrialisierung war nicht schneller und wurde durch ein brutales globales Imperium erleichtert. Wenn Sie glauben, dass die UdSSR eine Hungersnot verursacht hat, sollten Sie sich das britische Imperium ansehen. Während ihrer Industrialisierung verursachten die Briten 1876 in einem Gebiet Indiens mit 58 Millionen Einwohnern, was etwa 9 bis 17% der gesamten betroffenen Bevölkerung entspricht, die Hungersnot der Großen Indianer, bei der mehr als 5 bis 10 Millionen Inder ums Leben kamen. Es wurde zu einem Thema, dass Großbritannien während der Hungersnöte, einschließlich der Hungersnot von 1876, aber auch der Hungersnot von 1896, weitere Lebensmittelexporte erzwingen würde
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die sowjetische Hungersnot in den Jahren 1932 bis 1933 direkt durch die Industrialisierung verursacht wird, sollte beachtet werden, dass andere Industrienationen, die industrialisierten, ebenfalls Hungersnot, Sklaverei oder gewaltsame imperiale Expansion verursachten. Und dass diese Länder auch viel länger gebraucht haben, um ihre Industrialisierung durchzuführen. Obwohl viele Menschen gerne auf die sowjetische Industrie und Wissenschaft herabblicken, begannen sie mit einem Land mit einer winzigen Industrie und einer Bevölkerung, in der viele nicht einmal lesen konnten. Innerhalb von 30 Jahren waren sie eine Supermacht mit Atomwaffen und die ersten, die Raketen ins All schickten.
Eine solche Transformation von einer feudalen Gesellschaft zu einer globalen Supermacht wurde noch nie zuvor oder seitdem durchgeführt.
Fotoquelle: Von Gleb Osokin – Russian AviaPhoto Team – Gallery page
Die Macht und Kontrolle der destruktiven Kräfte in der Welt hängt stark von einer ungebildeten Bevölkerung ab.
Ich persönlich ging vom ersten Tag an gern zur Schule, lernte gern und selbständig. An meinem ersten Schultag 1957 in Senftenberg präsentierte und trug ich stolz meine große Schultüte mit Süßigkeiten. Ich ging (fast) jeden Tag freudig und begierig nach neuem Wissen in das Schulgebäude. Das computermäßige Speichern von Fakten oder Auswendiglernen von Texten, Gedichten oder Liedern fiel
mir schwer, und mit der vorgegebenen Logik der Mathematik und Geometrie hatte ich zu kämpfen, aber die Erfassung von Wesentlichem und die Herstellung von Zusammenhängen machte mir in vielen Fächern Spaß.
Ich lernte in der grundlegenden Polytechnische Oberschule der DDRnicht
für meine Zukunft (ich wollte heute und immer lernen und ging deshalb heute gern in den Unterricht; Schulferien mochte ich nicht, weil sie mich langweilten),
für eine Karriere (dieses Wort gab es gar nicht!),
für die Erreichung eines hohen sozialen Status (wir waren alle gleichwertige Werktätige, egal auf welcher Stufe als Arbeiter oder Direktor),
für die Erlangung von möglichst viel Geld (das finanzielle Ziel, reich zu werden, war im Sozialismus sinnlos, nicht nur wegen mangelnder Konsumwaren).
Das alles spielte kaum eine Rolle für mich und tendenziell in der entstehenden sozialistischen Gesellschaft.
Nicht das Auswendiglernen von Fachwissen und das Wiedergeben (Prüfungen) war mein Motiv.
Das Interesse am Wissenund zunehmend an Weisheit war mein Motiv
Das Lernen selbst , das Lernen dürfen und die Anwendung meines Verstehens war mein Motiv.
Ich wollte viel mehr mir selbst gegenüber beweisen, daß ich lernen kann – (fast) egal in welchem Fach und auf welchem Gebiet.
„Lernen, lernen und nochmals lernen…“(Wladimir Iljitsch Lenin)
Die Leninsche Theorie richtete sich klar und deutlich auf das Lernen und die notwendige Anhebung des Bildungsniveaus der Menschen in der sozialistischen Gesellschaft.
(1) „Der Analphabet steht außerhalb der Politik, man muß ihm zuerst das ABC beibringen. Ohne das kann es keine Politik geben, ohne das gibt es nur Gerüchte, Tratsch, Märchen, Vorurteile, aber keine Politik.“ (Wladimir Iljitsch Lenin (1870 – 1924), Die Neue Ökonomische Politik und die Aufgaben der Ausschüsse für politisch-kulturelle Aufklärung, 1921)
(2) „Lernen, lernen und nochmals lernen…“ (Wladimir Iljitsch Lenin)
(3) „Nach unseren Begriffen ist es die Bewußtheit der Massen, die den Staat stark macht. Er ist dann stark, wenn die Massen alles wissen, über alles urteilen können und alles bewußt tun.“ (Lenin Werke, Bd. 26, Berlin 1961, S. 246)
Dieses notwendige Kriterium für den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft wurde in der DDR zwar grundlegend als neues Bildungssystem etabliert, aber die gebildeten Menschen wurden nicht konsequent in das gesamte Gesellschaftssystem integriert. Und deshalb wurde diese Schwäche zu einer entscheidenden Ursachen für die Niederlage der Sozialismus-Entwicklung. Das ist vielleicht die wichtigste Lehre aus der Niederlage
Hoher Wert der Bildung in der DDR
Bildung für jedermann hatte in der DDR, in der entstehenden sozialistischen Gesellschaft, einen hohen Wert.
Für die DDR und den Aufbau einer völlig neunen sozialistischen Gesellschaft gab es kein Beispiel und keine Erfahrungen auf deutschem Boden. Und die Sowjetunion gab uns mitunter zuviel Vorbild und Beispiel, die auf die deutschen Bedingungen schwer oder nicht anwendbar waren. Deshalb mußte unendlich viel gelernt werden – aus der Gesellschafts-Theorie von Marx und Engels sowie aus der Sowjetunion-Praxis von Lenin und Stalin, auch aus der deutschen Geschichte und Kultur, aus der weltweiten und deutschen Wissenschaft usw., von unseren härtesten Feinden und Konkurrenten im Westen, aber vor allem von uns selbst.
Besonders gefördert wurden Arbeiter und Bauern sowie Frauen und ihre Kinder hinsichtlich ihrer Bildung (mitunter dümmlich statisch und noch nicht genügend individuell gehandhabt).
In Bildung wurde viel Kraft, Geld und Zeit investiert (mitunter zu pauschal geplant, weniger auf Effektivität und Effizienz sowie Individualität der Qualifizierung-Maßnahmen achtend)
Eine hohe Bildung bzw. Qualifizierung wurde in allen Bereichen der sozialistischen Gesellschaft benötigt, um das Land und das Leben immer mehr zu verbessern und zu entwickeln (mitunter nicht genügend die schon vorhandene Bildungs-Elite mit ihrem Potential nutzend, weil die aus der Arbeiterschaft stammenden „Gründer“ der DDR weiterhin zu lange auf ihren Führungsposten sitzen blieben)
Für meine Bildung bin ich der DDR dankbar
Der sozialistische deutschen Staat DDR ermöglichte mir eine kostenfreie und solide Qualifizierung, samt Schulspeisung und von Lehrern betreutem Schulhort:
10 Jahre allgemein bildende polytechnische Schulausbildung,
3 Jahre Ausbildung als Facharbeiter (Elektromonteur) mit gleichzeitiger Vorbereitung für die Prüfung zur „mittleren Reife“ (Abitur) (inklusive Wohnen im Lehrlingswohnheim),
4 Jahre Universitätsstudium im Fach Psychologie mit Diplom-Abschluß (inklusive Wohnen im Studentenwohnheim),
4 Jahre Forschungsstudium an der FSU Jena auf dem Gebiet der Sozialpsychologie mit Promotions-Abschluß.
Ich mußte eben mein Universitäts-Studium nicht durch irgendwelche Lohnarbeiten oder Geschäfte (oder gar Prostitution) selbst finanzieren, dafür reiche Eltern haben oder einen Studenten-Kredit aufnehmen. Nein, ich bekam vom sozialistischen DDR-Staat
ein monatliches Stipendium,
einen kostenfreien Platz im Studentenwohnheim,
ein kostengünstiges Studentenessen in der Mensa,
kostenfreie Nutzung der Bibliotheken und Universitätseinrichtungen.
Und von meinem Stipendium konnte ich als genügsamer Student sogar noch etwas Geld sparen.
In West-Deutschland wurde ganz offenbar die Fachausbildungin der DDR(z.B. im medizinischen Bereich) so sehr geschätzt, daß viele Tausende Arbeitskräfte aus der DDR bis 1961 gezielt abgeworben, und nach 1961 illegal aus dem Land herausgeschleust wurden, um diese unter Einsparung der Kosten für Ausbildung und Berufserfahrung als Lohnsklaven in das kapitalistische System einzuordnen.
Durch diese sogenannte „Talentabwanderung“ in die BRD gingen der DDR nicht nur gut ausgebildete, sondern auch dringend benötigte Fachkräfte verloren.
Wikipedia schreibt: „Zahlreiche Akademiker, u. a. viele Ärzte, verließen die DDR vor und auch noch nach dem Mauerbau 1961. Dies stellte ein wirtschaftliches Problem für die DDR dar, weil sich die Rekrutierung neuer Eliten (in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik) immer schwieriger vollzog, während die westdeutsche Wirtschaft von den gut ausgebildeten Kräften aus der DDR profitierte.“
United Against the Invisible Enemy of All Humanity
Ihre Macht und Kontrolle hängt stark von einer ungebildeten Bevölkerung ab. Eine Bevölkerung, die ohne individuelles Nachdenken vertraut. Eine Bevölkerung, die ohne zu hinterfragen gehorcht. Eine Bevölkerung, die außerhalb des freien Denkens bleibt und stattdessen isoliert bleibt und in Angst in der geschlossenen Echokammer der kontrollierten Mainstream-Medien lebt. Hier geht es nicht um Politik. Es geht um die Bewahrung unserer Lebensweise und den Schutz der nachfolgenden Generationen. Wir leben in biblischen Zeiten. Kinder des Lichts gegen Kinder der Finsternis. Vereint gegen den unsichtbaren Feind der ganzen Menschheit. Q
Permanentes Lernen und Entwickeln
Das konsequente Lernen aus unseren gemeinsamen Erfolgen und vor allem aus den vielen Fehlern, das fiel uns als öffentliche Selbstkritik sehr schwer und geschah eher indirekt oder „zwischen den Zeilen“. Dieses permanente Lernen und verändernde Gestalten wäre jedoch für die DDR und seine Bürger so existentiell nötig gewesen.
Positives wurde übertrieben: Jeder Fortschritte im Lande war eine Bestätigung des richtigen Weges, stiftete DDR-Identität und entwickelte nationalen Stolz auf das Erreichte (wirtschaftliche, wissenschaftliche, sportliche, kulturelle Erfolge und die zunehmende internationale Wahrnahme und Anerkennung als DDR).
Negatives wurde unterdruckt: Jede Schwäche und jeder Fehler in der DDR wurde gnadenlos von unseren Feinden im eigenen Lande und von denen im westlichen Ausland im Kampf gegen uns benutzt. Wir standen in permanenter feindlicher Auseinandersetzung mit Westdeutschland und in gnadenloser Gesellschafts-Konkurrenz mit seiner Entwicklung. Das waren jedoch nicht vergleichbare Systeme, die unter völlig unterschiedlichen Bedingungen starteten und sich entwickelten. Etwa in Westdeutschland die viel größeren historischen Erfahrungen in der Führung und Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft, ihre nachweislich besseren Startbedingungen nach dem Krieg, ihre breite Förderung durch die USA (Marshallplan) und NATO-Unterstützung im kalten Krieg (Berlin als „Frontstadt“, RIAS, CIA, Medienarbeit) – was der Sowjetunion an unserer Seite überhaupt nicht möglich war.
Die „sozialistische Intelligenz“ wurde ungenügend einbezogen:Aufgrund der verständlichen Bevorzugung von Arbeitern und Bauern wurde das Heranwachsen der eigenen sozialistischen Intelligenz als soziale Schicht im Verlaufe der Jahre ungenügend beachtet. Ja mitunter wurde sogar die formal-bürokratische Bewertung der prägenden „sozialen Herkunft“ zum Nachteil für diese Menschen und damit zur ungenügenden Einbeziehung in die Gestaltung von Arbeit, Kultur und Leben der Gesellschaft. Besonders deutlich wird dies bei der Art und Weise der Behandlung von Künstlern und ihrer Werke.
Die gelernten DDR-Bürger wurde ungenügend beteiligt: Die Menschen in der DDR gingen ständig zur Schule. Nach Abschluß einer 10-Klassen-Schule, der Berufsausbildung oder Fach- bzw. Hochschul-Ausbildung erfolge im Arbeitsleben mit viel Aufwand an Zeit und Kosten eine systematische Weiterbildung der Werktätigen für die Verbesserung der Leistungen, aber auch für die Bildung und Erziehung der „sozialistischen Persönlichkeit“. Im Prozeß der konkreten Arbeit in der Wirtschaft gab es für die DDR-Bürger viele Möglichkeiten der aktiven Mitgestaltung bis hin zur organisierten Verbesserungs- und Neuerbewegung. Doch die Strategien und Grundsatzentscheidungen wurden in allen Bereichen von der SED und dort wieder vom Zentralkomitee getroffen. Im Kombinat VEB Carl Zeiss JENA lernte ich zwar einen genialen und vielseitig kompetenten Generaldirektor Prof. Dr. Wolfgang Biermann an der Spitze einer Kombinatsleitung kennen, aber er wirkte wie ein Armee-General als Allein-Entscheider über die Kombinats-Strategie wie auch über das letzte Detail.
Für die lebendige Erfüllung des Lenin-Kriteriums „Die Massen (müssen) alles wissen, über alles urteilen können und alles bewußt tun.“ taten wir nicht genügend. Die Bewußtheit bei den Massen über ihre Funktion des gesellschaftlichen Mit-Eigentümers war offenbar am Ende der 40 Jahre DDR so schlecht, daß sie schnell und kampflos ihren „Besitz“ und ihre „sozialistische Realität“ aufgaben und sich dem gesellschaftlichen Feind in die Arme begaben.
Papa, warum muss ich in die Schule gehen? (in der Welt des Kapitals)
Damit man dich zu einer staatlich geprüften Einheitsdrohne formen kann, die nicht außerhalb der vorgeschriebenen allgemeinen Meinung denken kann. Du wirst lernen, Informationen zu wiederholen, anstatt wie man selber denkt, damit du nicht zu einer Gefahr für den Status Quo wirst. Wenn du einen Abschluss hast, dann wirst du einen Job bekommen und Steuern zahlen, um für deine politischen Oberherren das Konzernsystem aus abhängiger Knechtschaft aufrecht zu erhalten.
Der ehemalige Minister für Bildung und Wissenschaft, Alexander Fursenko sagte: «Der größte Makel des sowjetischen Bildungswesens war die Tatsache, dass dieses System Schöpfer, kreative Menschen hervorgebracht hat. Wir brauchen jedoch keine Schöpfer, sondern Verbraucher.»
Verbraucher von was, frage ich?
Wenn die Schöpfer nicht da sind, entsteht technologische Degenerierung.
Советский и российский историк. Доктор исторических наук, академик АН СССР и академик РАН. Первый среди российских учёных послевоенного поколения заложил основы серьёзного академического изучения истории США. По выражению американского историка Роберта Бирнса, «один из самых компетентных советских специалистов по истории США в двадцатом столетии».
Die Physik-Nobelpreisträger 2010 stammen aus Russland – leben und forschen aber in England. Ihre Heimat feiert die Auszeichnung als Triumph vaterländischen Forscherdrangs, doch in Wahrheit zeigt der Fall exemplarisch die Misere der russischen Wissenschaft.