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Kapitalismus

Allgemein wird unter Kapitalismus eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verstanden, die

  • auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und
  • einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt beruht.

Historisierende und, v.a. durch die Vertreter des Marxismus, wertende Bezeichnung für die neuzeitlichen kapitalistischen Marktwirtschaften mit dominierendem Privateigentum an den Produktionsmitteln und dezentraler Planung des Wirtschaftsprozesses. Der Kapitalismus wird unterschiedlich charakterisiert; er sei bestimmt:
(1) Durch das Privateigentum an den Produktionsmitteln, verstanden als gesellschaftliches Verhältnis, das den Kapitalisten die unentgeltliche Aneignung der durch die arbeitenden Nichteigentümer hervorgebrachten Wertschöpfung ermögliche (Marxismus);
(2) durch das Vorherrschen der „kapitalistischen” Gesinnung, d.h. Erwerbsprinzip, Rationalität und Individualismus (Sombart), bzw. durch die rationale Arbeitsorganisation zur Gewinnerzielung auf Basis eines formalisierten Rechnungskalküls (Weber);
(3) durch das Vorherrschen von Großbetrieben (Knapp);
(4) durch die Dominanz des freien und dynamischen Unternehmertums (Schumpeter).

Kapitalismuskritik

Der Kapitalismus ist durch ausgeprägte Krisenanfälligkeit mit sozialer Ungleichheit in eine Legitimationskrise geraten.

Selbst der Papst meinte: „Diese Wirtschaft tötet“.

Sahra Wagenknecht:  Sozialer Aufstieg ist kaum noch möglich, dominieren doch leistungslose Spitzeneinkommen. Millionenschwere Einkommen entstünden „unabhängig von Arbeit und Anstrengung“ (Sahra Wagenknecht: „Reichtum ohne Gier. Wie wir uns vor dem Kapitalismus retten“ S. 57).

Ressourcen:

Warum der Kapitalismus im Prinzip nicht zu retten ist