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Plus-Punkte für die DDR

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Plus-Punkte für das Leben in der DDR / Das im DDR-Alltag Bewährte

Die Wiedervereinigung ist gescheitert. Lisa Eckhart in Olafs Klub | MDR SPASSZONE

Errungenschaften der DDR

Ein sozialistisches Gesellschaftssystem, in dem die Mehrheit der Menschen (Klasse der Arbeiter und Bauern) im Mittelpunkt der Politik stand und nicht das GELD und das Private/Ego wie gestern und heute in der BRD

  • keine Arbeitslosigkeit
  • keine Obdachlosigkeit
  • keine Kinderarmut
  • Kein Zweiklasse-Gesundheitswesen
  • keine Abzocker
  • keine Geschäft mit der Angst der Menschen: Corona
  • keine Diskriminierung der Frauen
  • keine Schuldenfallen und Kredithaie
  • kein Mietwucher und Miethaie
  • keine Amokläufe an den Schulen
  • kein Sensations- und Hysterie-Journalismus
  • keine Klatsch- und Tratschberichte in der Presse
  • keine primitiven Voyeurismus-TV-Shows mit Verherrschlichung von BigBrother (Geheimdienst)
  • keine Pornografie
  • keine Nazi-Parteien
  • keine ehemaligen Nazis in höheren staatlichen Ämtern
  • keine revanchistischen Vereinigungen
  • keine Wehrmachtstraditionsverbände

Diese eher schlichten Feststellungen Erich Honeckers charakterisieren ein paar grundsätzliche Unterschiede zwischen den in der ehemaligen DDR garantierten Lebensbedingungen und denen des Westens:

„Man konnte die Mieten bezahlen, mußte nicht fürchten, auf die Straße gesetzt zu werden. Es gab keine Obdachlosenheime. Es gab Ordnung und Sicherheit. Und wir nehmen nun Kenntnis, wie Universitäten, Akademien und Institute, Theater und Orchester, Büchereien und Museen, Kulturhäuser und Jugendclubs vernichtet oder stranguliert werden.“ (39) „Trotz allem großdeutschen Gehabe, es würde nach dem Anschluß an den ‚goldenen Kapitalismus‘ allen besser gehen, keinem schlechter, ist das Gegenteil eingetreten, den wenigsten geht es besser, den meisten schlechter.“ (Erich Honecker: Zu dramatischen Ereignissen, Mai 1992, S. 32)

Das hat mit der Anwendung der kapitalistischen Maßstäbe auf die DDR zu tun:

„Wenn irgendetwas durch die Okkupation der DDR bestätigt wurde, so die Tatsache, daß in der ‚Marktwirtschaft‘, die nichts anderes ist als eben kapitalistische Wirtschaft, große Teile der Arbeiter und Angestellten, der Bauern, aber auch der Geistesschaffenden ins Abseits gestellt werden.“ (Erich Honecker: Zu dramatischen Ereignissen, Mai 1992, S. 33)

Sozialstaat DDR:

  • Soziale Sicherheit für alle
  • Gleichberechtigung von Mann und Frau
  • Vollbeschäftigung und keine Angst um den Arbeitsplatz;
  • niedrige Mieten und keine Obdachlosigkeit;
  • niedrige Tarife für Strom, Gas, Wärme, Wasser und Abwasser;
  • niedrige, langfristige Pachten für Wochenendgrundstücke und Kleingärten;
  • umfassende Fördermaßnahmen für Frauen und Jugendliche, junge Eheleute und kinderreiche Familien;
  • Medikamentenabgabe und Krankenhausaufenthalte ohne Zuzahlungen, umfassende Betreuung von Schwangeren;
  • ein dichtes Netz von Theatern, Orchestern, Museen, Bibliotheken, Kulturhäusern und Jugendklubs;
  • niedrige Preise bei Büchern, Zeitungen und Zeitschriften sowie für die Benutzung von Bibliotheken, für Kino-, Theater-, Konzert- und Museumsbesuche;
  • weitgehende Chancengleichheit im Bildungswesen,
  • unentgeltlicher Besuch aller staatlichen Bildungseinrichtungen,
  • Stipendien für alle Studenten unabhängig vom Einkommen der Eltern;
  • unentgeltliche Kinderbetreuung,
  • minimale Preise für Essen und Milch in Kinderkrippen und -gärten sowie für Schulspeisung und Teilnahme an Ferienlagern;
  • ein entwickeltes System der Berufsausbildung ohne Mangel an Ausbildungsplätzen und nahtloser Übergang in den erlernten Beruf;
  • sorgsame gesundheitliche Betreuung der Kinder und Jugendlichen von obligatorischen Schutzimpfungen bis zu wiederkehrenden prophylaktischen Untersuchungen auf allgemeinmedizinischem Gebiet.

Mit Vorliebe verweisen sie dabei darauf, dass in der BRD noch Jahrzehnte nach ihrer Gründung an den Schulen die Prügelstrafe vollzogen wurde, während sie im Osten Deutschlands streng verboten gewesen sei.

In die gleiche Richtung weisen die Vorwürfe, dass Frauen in der Bundesrepublik bis 1977 ihren Ehemann um Erlaubnis fragen mussten, wenn sie arbeiten oder sich ein Bankkonto einrichten wollten, während in der DDR die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch in der Ehe per Verfassung gesichert gewesen sei.

Diejenigen, die daran erinnern, lassen ganz außer Acht, dass es sich um altdeutsche Werte handelte, die in einem Rechtsstaat nicht wie im Osten par ordre du mufti, sondern nur schweren Herzens in einem demokratischen Procedere außer Kraft gesetzt werden konnten.

Thema der Aufarbeitung ist endlich auch der Kindesmissbrauch in der DDR. Bekanntlich wurden in den alten Bundesländern, vor allem auch in katholischen Einrichtungen, zahllose dieser Verbrechen begangen. Gerechter- und glücklicherweise kommen nun auch die in der DDR begangenen Untaten ans Tageslicht. Eine 2016 gegründete Kommission untersucht auch sie. Leider musste Christine Bergmann, Mitglied der Kommission, in einem Appell an die Betroffenen feststellen, dass „uns bisher nur wenige Anmeldungen von Betroffenen aus dieser Zeit vor[liegen]. Wir rufen Sie daher auf… mitzuhelfen, sexuellen Kindesmissbrauch in der DDR zu untersuchen.“ Es liegt auf der Hand, die „Betroffenen“ haben offenkundig noch immer Angst vor der Stasi.

Schäbig ist auch der Versuch, die DDR als einen Friedensstaat auszugeben, der an keinem einzigen Krieg beteiligt gewesen sei, während die BRD die verbrecherischen Kriege Frankreichs und der USA gegen Vietnam unterstützt habe und nach der Wiedervereinigung führend an der NATO-Aggression gegen Jugoslawien teilgenommen habe.

Völlig außer Acht wird dabei gelassen, dass es sich dabei um zutiefst humanitäre Kriegsziele handelte.

Last but not least ist bei der Aufarbeitung des ostdeutschen Unrechtsstaates auch zu beachten, dass seiner Führungsriege vor allem vaterlandslose Gesellen angehörten. Sie rekrutierte sich aus Antifaschisten, die mehrheitlich im Widerstand, in KZ oder in Zuchthäusern sowie im Exil die Hitlerdiktatur und den Krieg überlebt hatten. Während an der Wiege der Bundesrepublik hohe Nazis und Kriegsverbrecher wie Globke, Lübke, Kiesinger, Oberländer, Filbinger und zahlreiche Hitlergeneräle sowie Nazijuristen gestanden hätten.

In ihrem grenzenlosen Hass auf die BRD ließen die DDR-Oberen am 2. Juli 1965 gar eine Dokumentation mit dem Titel „Braunbuch: Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik. Staat, Wirtschaft, Armee, Verwaltung, Justiz, Wissenschaft“ veröffentlichen. Als Ergebnis ungebremster Sammelwut sind darin die Namen von 1800 Politikern und Wirtschaftsführern aufgelistet.

Doch glücklicherweise ließ sich die Bundesrepublik nicht lumpen. 1981 veröffentlichte Olaf Kappelt das „Braunbuch DDR. Nazis in der DDR“, in dem die Namen von 876 NS-belasteten DDR-Bürgern aufgeführt werden, die bedauerlicherweise keine führenden Positionen in Partei und Staat innehatten. In einer Neuauflage wurden noch rund 120 weitere Namen hinzugefügt. Aber die Suche sollte man auch heute nicht aufgeben, denn die SED-Diktatur weist nicht zufällig viele Gemeinsamkeiten mit dem Hitlerstaat auf.

Es genügte doch schon die Gedenkstätte Hohenschönhausen aufzusuchen, in der der bekannte Demokratiekämpfer Hubertus Knabe beeindruckende Ausstellungen organisierte: „Ich habe meine Pflicht getan – Täter im Dritten Reich und in der DDR“ sowie „Deutsche Diktaturen vor Gericht – Die strafrechtliche Aufarbeitung von NS- und SED-Verbrechen“. Schlimmer geht’s nimmer.
http://www.schattenblick.de/infopool/medien/altern/ossi1000.html

Landwirtschaft in Ostdeutschland: der späte Erfolg der DDR

Immer wieder hört man: Es war nicht alles schlecht in der DDR (oder „im Osten“) Ich möchte vehement korrigieren: Es war Vieles gut in der DDR!

Das globale kapitalistische Gesellschafts- und Wirtschafts-System schafft durch Ausbeutung und Entfremdung immer wieder Krisen und Kriege, vernichtet ungeheuer viele Ressourcen, produziert Arbeitslosigkeit und Armut, Hunger und Elend, Krankheit und Tod, bringt soziale Unsicherheit und Ungerechtigkeit hervor, zerstört die natürliche Umwelt auf der Erde.

Das kapitalistische System ist von seiner Idee und Konstruktion nicht fähig, die ihm innewohnenden Widersprüche zu lösen. Allerding bestehen innerhalb des Systems  Spielräume der Korrektur und Anpassung (siehe Kondratjew-Zyklen). Die System-Widersprüche spitzen sich jedoch heute so stark zu, daß das Leben der gesamten Menschheit und des Gastplaneten Erde bedrohlich auf dem Spiel steht. Die Drahtzieher des heutigen globalistischen Systems streben erklärtermaßen (u.a. Georgia Guide Stones) die Vernichtung von 7 Milliarden Menschen und den Aufbau einer technologiebasierten Neuen Weltordnung (Technokratie) zur totalen Kontrolle der restlichen 500 Millionen Menschen an.

Dieser sehr dynamische Trend zur Vernichtung der Menschheit (und des eventuellen Überlebens eines kleinen Restes) muß dringend gestoppt werden. Innerhalb des kapitalistischen Systems gibt es nur KRIEGE (auf verschiedenen Dimensionen) als Mittel der zeitweiligen Korrektur. Doch mit den heutigen Waffensystemen wäre der nächste globale Krieg wieder einmal ein solcher, der das gesamte Sozial-Ökonomisch-Ökologische Lebenssystem der Erde völlig zerstören würde.

Durch Revolution und Gestaltung einer fundamental neuen Gesellschaftsordnung muß dieser kritische Zustand überwunden werden. Eine neue Gesellschaft entsteht jedoch nicht von selbst, denn die alten destruktiven Kräfte geben ihre Macht und ihr System nicht freiwillig auf, und das Neue muß sich mit besseren tragfähigen Ideen und viel (neuer) Energie und auch mit Macht durchsetzen.

Wir werden es erleben!

Wertvolle Erfahrungen mit dem realen Sozialismus (in der DDR)

Bei einer anstehenden fundamentalen Änderung des Lebens der Menschheit auf der Erde sind die Erfahrungen mit dem historischen Experiment des Sozialismus-Modells dienlich.

In der kurzen Zeit der Existenz der DDR konnten wesentliche Widersprüche des Kapitalismus grundsätzlich gelöst werden:

  1. Die Macht der Zerstörung durch Ausbeutung, Krisen und Kriege wurde gebrochen, weil diese keine Systemrelevanz im Sozialismus haben.
  2. Die Macht der Konzerne (Wirtschaftssystem auf Privateigentum) wurde durch Vergesellschaftung bzw. Verstaatlichung gebrochen.
  3. Der Macht der Banken (privates weltweites Finanzsystem mit Zentralbanken, Fiatgeld, Kredit und Verzinsung) wurde durch Vergesellschaftung bzw. Verstaatlichung gebrochen und das Finanzwesen innerhalb des sozialistischen Weltsystems wurde mit wirtschafts-basierten konvertierbaren Verrechnungseinheiten (Transferabler Rubel) gestaltet.
  4. die Macht der Information und Bildung (Privatbesitz der Massenmedien (Rundfunk und Fernsehen) und Filmindustrie, die korrupte Privatfinanzierung von Wissenschaft, Forschung und Lehre) wurde durch Vergesellschaftung bzw. Verstaatlichung gebrochen.

Der sozialistische DDR-Staat,

  • zog die Lehren aus der jüngeren deutschen Geschichte und war konsequent anti-faschistisch,
  • trat als einziger in der bisherigen deutschen Geschichte konsequent für Frieden und gegen Krieg ein,
  • unterstützte konsequent den Kampf  der Völker zur Befreiung vom Kolonialismus und zur Entwicklung ihrer Länder.

Bewährt hatten sich in der DDR

  • Grund und Boden sowie Wohnen waren keine Spekulationsobjekte
  • Gesundheit für alle durch das öffentliche, nicht gewinnorientierte, kostenfreie Gesundheitswesen
  • Bildung für alle durch Überwindung des Bildungsprivilegs für eine Gesellschaftsschicht und einheitliches Bildungssystem
  • Arbeit für alle durch Beseitigung der Arbeitslosigkeit
  • Sozial-politische Gleichberechtigung für Frauen
  • Genossenschaften in Landwirtschaft und Handwerk

Das Soziale System der DDR war mit seinen Leistungen in ihrer Qualität weltweit einzigartig. Subventionierung aller wichtigen sozialen Bereiche durch den sozialistischen Staat:

– niedrige und stabile Preise für alle Grundnahrungsmittel, Strom ,Wasser, Gas,
– stabile niedrige Preise für die Benutzung öffentliche Verkehrsmittel
– stabile niedrige Mieten
– stabile niedrige Preise für alle Kultureinrichtungen
– kostenlose Betreuung in Kindergärten, Horten, Ferienlager usw.
– kostenlose Schulbildung (Oberschule 10. Jahre, Erweiterte Oberschule 2 Jahre, Berufsausbildung mit Abitur 3 Jahre)

– kostenloses Fach- und Hochschulstudium
– kostenlose medizinisch Behandlung
– kostenlose Prophylaxe-Behandlungen, Impfungen usw.
– extrem kostengünstige Versorgung der Werktätigen (Kantinen)
– extrem kostengünstige Versorgung der Schulkinder (Milch und  Essenausgabe)
– Zuschüsse für Ehepaare
– sichere und stabile Altersrenten
– allumfassende soziale Absicherung im Krankheitsfall
– extrem niedrige Preise in der Touristik

Der reale Sozialismus hat eindeutig den brutalsten Formen kapitalistischer Ausbeutung (in der BRD sowie weltweit) Grenzen gesetzt 

Dabei spielt im Marxismus das Eigentum eine wesentliche Rolle und das bleibt die entscheidende Frage einer gesellschaftlicher Entwicklung. Auf der Grundlage gesellschaftliches Eigentums kann eine soziale und gerechte  Gesellschaft gestaltet werden. Deshalb ist eine Veränderung der Eigentumsverhältnisse und danach ihrer gesellschaftliche Kontrolle notwenfig.

Dabei muß berücksichtigt werden, daß die Menschen in der DDR ein gesellschaftliches Experiment für eine neue Gesellschaftsordnung mit machten. Die dafür verwendet Bezeichnung „Sozialismus“ ist längst nicht vollkommen zutreffend, weil

  • erstens das neue (gesellschaftliche) Leben zunächst nach dem Krieg 1945 noch unter kapitalistischen Bedingungen gestartet wurde,
  • zweitens die DDR in der gesamten Zeit seiner Existenz (1949 bis 1990) im (kalten) Krieg mit der BRD und dem Westen lebte.
  • drittens die neue Gesellschaftsform „Kommunismus“ längst nicht erreicht werden konnte, sondern erst nur ansatzweise die sozialistischen Übergangsphase.

Der Übergang von der kapitalistischen zur kommunistischen Gesellschaftsordnung erforderte eine längere Zwischenphase, den Sozialismus. Auch die Sozialismus-Phase selbst ist historisch eine längere Phase (nach den praktischen Erfahrungen der DDR-Geschichte), die man in mehrere Teilphasen unterteilen kann.

Einstellungsänderungen

Etwas Wesentliches ist die Veränderung der Kultur, des kollektiven Denkens und Handelns. Es gibt sogar nach 40 Jahren DDR einige feststellbare Tendenzen der Änderungen in der Mentalität und in Verhaltens-Gewohnheiten der Menschen („gelernten DDR-Bürger“).

Diese lassen sich teilweise bis heute feststellen:

  • Die Menschen waren kollegialer und freundschaftlicher zueinander. Es gab keine Ellenbogen-Gesellschaft wie im kapitalistischen Westen zum Durchkämpfen egoistischer Ziele gegen andere.
  • Die Menschen halfen einander und tauschten ihr Erfahrungen aus (meist ohne Gegenleistung). Es gab nicht diesen Konkurrenzkampf untereinander,  der im Westen schon in der Schule oder früher beginnt! (DDR-Slogan: Erfahrungsaustausch ist die billigste Investition!“)
  • Die Menschen in der DDR erlernten ein anderes  Verhältnis zu Körper und Sexualität, nutzen die vielen FKK-Strände nicht nur an der Ostsee. Deshalb meinen Westdeutsche durch Praxis-Vergleich häufig, daß „Ossis“ „sexuell offener“ seien.
  • Die Menschen lernten in der DDR nicht, sich selbst und ihre Fähigkeiten für Geld zu verkaufen. Es gab keinen Arbeitsmarkt wie im Kapitalismus, auf dem sich Menschen mit ihren Qualitäten prostituieren und verkaufen müssen. Geschätzt und verehrt wurden die Menschen, die besondere Leistungen für die Gesellschaft erbrachten. Sie wurden überall bekannte DDR-Nationalhelden, die wesentlich die Identität der DDR prägten:  Beispielsweise der Radfahr-Weltmeister „Täve“ (Gustav Adolf  Schur) und der Radfahr-Olympiasieger Olaf Ludwig, die Skisprung-Olympiasieger Helmut Recknagel und Jens Weißflog, die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin „Kati“ (Katarina Witt), der Box-Olympiasieger Henry Maske, die Ausnahme-Leichtathletin Heike Drechsler, die Kanu-Olympiasiegerin Birgit Fischer, oder die Schauspieler Rolf Hoppe, Armin Müller-Stahl,  Otto Mellies, Eva-Maria Hagen, das Komädianten-Du Herricht & Preil, die Rockmusikgruppen Puhdys und Karat oder der erste DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn usw.

Sozialstaat mit sozialer Sicherheit

„Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ (VIII. Parteitag der SED, Juni 1971)

Die Grundversorgung der gesamten Bevölkerung wurde gesichert. Dazu wurden staatliche Mittel zur Subventionierung eingesetzt („2. Lohntüte“)

Mieten, der öffentliche Nahverkehr, Bereiche, die zum Teil auch in der Bundesrepublik durch öffentliche Mittel gestützt wurden, sind in der DDR ebenso subventioniert worden wie bestimmte Nahrungsmittel. Die Preisstützungen waren jedoch keine soziale Wohltat, sondern der Aufstandslohn der Streikbewegung vom 17. Juni 1953. Symptomatisch war eine Debatte im engeren Führungszirkel der Partei 1979, in der sich der Parteivorsitzende Erich Honecker gegen Preiserhöhungen aussprach: »Wenn man das macht, dann kann gleich das Politbüro zurücktreten und die Regierung auch.« Nichtsdestotrotz versuchte die SED die Subventionen durch schleichende Preiserhöhungen und übermäßige Preise bei höherwertigen Konsumgütern auszugleichen.

Die Tatsache, dass es in der DDR ein gewisses Maß an sozialer Sicherung gab, heißt noch lange nicht, dass es ein sozialistisches Projekt war.

Auch in Westdeutschland hat es über die Zeit des Wirtschaftswunders soziale Verbesserungen gegeben.

Arbeit für alle:  Vollbeschäftigung

„Recht auf Arbeit“

Vollbeschäftigung, die es bis zum Ende der DDR weitgehend gab, ist vor dem Hintergrund der heutigen Massenarbeitslosigkeit ein großer Wert. Das »Recht auf Arbeit als Möglichkeit zur Sicherung der Existenz« wurde schon in der französischen Revolution gefordert. Aber die fehlende Arbeitslosigkeit in der DDR war nicht Zeichen einer bewussten Gestaltung der Gesellschaft. Sie war Ausdruck des bestehenden Mangels an Arbeitskräften, der sich einerseits aus der Abwanderung in den Westen und anderseits aus dem extensiven Arbeitskräfteeinsatz in der Volkswirtschaft aufgrund des fehlenden Zugangs zu den Entwicklungen der Weltwirtschaft ergab. Anfang der 1980er Jahre gab es in der DDR Anzeichen für das Entstehen von Arbeitslosigkeit ähnlich wie im Westen. In der Sowjetunion überwand man Ende der 1980er die Skrupel, durch Betriebsschließungen Arbeitslosigkeit zu produzieren. Im angeblich »kommunistischen« China liegt die Arbeitslosigkeit heute zwischen acht und zehn Prozent.

Gleichberechtigung für Frauen in der Arbeit 

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“

Auch die hohe Erwerbstätigkeit der Frau und die flächendeckende Kinderbetreuung in der DDR entstanden aus dem Bestreben der Parteiführung, dem Arbeitsmarkt neue Arbeitskräfte zuzuführen. Das brachte die Frau in eine ökonomisch selbständigere Position. Für eine wirkliche Frauenbefreiung war dies allerdings unzureichend. Viele Frauen litten unter der Dreifachbelastung von Arbeit, Haushalt und Kindern. Sie besetzten ähnlich wie in der BRD überproportional niedrigqualifizierte Arbeitsplätze der unteren Lohngruppen.

Stabile Preise durch Subventionen

Der Kapitalismus versucht angeblich soziale Gerechtigkeit, Konsum für jedermann und stabile Preise durch „vorsichtige“ Lenkung des freien Marktes  zu steuern.

In der DDR wurden Preise geplant, denn so funktionierte nun einmal die staatliche Lenkung der Volkswirtschaft.

Stabile und niedrige Preise gab es in der DDR für Grundnahrungsmittel, Wohnungsmieten, Heizung, Kinderbekleidung oder im sozialen Bereich (Kino, Theater).

Das führte zu großen Subventionssummen, die teils durch Überteuerung anderer Produkte (etwa technischer Geräte und „Luxusartikel“) oder durch Kredite finanziert wurden. Aber, bezüglich des (steigenden) Lebensstandards wurden die Sorgen der Arbeiter und Bauern aufmerksam verfolgt.

„Überholen ohne einzuholen“

Walter Ulbricht reagierte und verkündete auf dem V. Parteitag der SED 1957 das Ziel für die kommenden Jahre: das Erreichen des westdeutschen Lebensstandards und Konsums innerhalb der nächsten vier Jahre. „Überholen ohne einzuholen“ lautete die Devise. „Die Überlegenheit des Sozialismus“ sollte bewiesen werden.

Die DDR verließ damit den zu Beginn eingeschlagenen Weg, Investitionen tendenziell den Vorrang vor dem privaten Konsum zu geben.
Der sozialistische Konsum wurde wie folgt propagiert:

Kauf langlebige und praktische Artikel!

verantwortungsbewusste Werbung nur für solche Produkte, die auch vorrätig waren, um nicht durch neu geweckte Wünsche die Mangelsituation zu verschärfen.

„Werbesendungen“ im Fernsehprogramm brachten Informationen zur sinnvollen Nutzung und Verkaufsargumente

Es fehlten die Mittel, gleichzeitig Konsum und Investitionen zu fördern.

1960/61 kam es – auch gefördert durch die weiter betriebene landwirtschaftliche Kollektivierung – zur Krise. Viele Waren des täglichen Bedarfs und erneut auch Lebensmittel wie Butter, Fleisch und Käse wurden knapp. Der Unmut der Bevölkerung ließ nicht auf sich warten. Eingaben an die Staatsführung und örtliche Arbeitsniederlegungen (die es zu allen Zeiten immer wieder gab) demonstrierten der DDR-Führung, wie stark unter den gegebenen Umständen ihr Machterhalt von einer ausreichenden Versorgung des Landes abhing.

Abermals verließen Tausende die DDR und flüchteten in den Westen.

Die Ursachen für diese Krise liegen vor allem in folgenden Faktoren:

1) die weiter in der DDR betriebene landwirtschaftliche Kollektivierung, die zunächst einen Produktionsrückgang mit sich brachte.

2) der sogenannte „Ameisenhandel“ auf dem Schwarzmarkt über die offene Grenze in Berlin (vor allem mit Lebensmitteln, aber auch vielen anderen Produkten) zu vergleichsweise Billigpreisen aus der DDR.

3) die gezielte Abwerbung von gut ausgebildeten Fachkräften aus der DDR (bis August 1961 zirka 2,9 Millionen)

Diese Krise war schnell überwunden durch die Sicherung der Staatsgrenze auch in Berlin am 13. August 1961.

 

Es war nicht alles schlimm in der DDR. Es gab auch gute Seiten, die sind aber nur wenigen Menschen in Erinnerung geblieben. Gut war das Bildungssystem es war gut, dass es für alle Kinder die gleichen Schulbücher und Lehrpläne und auch die gleichen Ferienzeiten gab. Ein Kind der dritten Klasse z.B. war auf dem gleichen Wissenstand wie eines in Berlin, Dresden oder Leipzig. Musste der Wohnort oder die Schule gewechselt werden war das dadurch kein Problem. Das Essen in der Schule war sehr billig, wie auch das Werksküchenessen. Das Gesundheitswesen war absolut kostenlos. Als ich mein Fernstudium machte, wurde ich zu den Seminarkursen bezahlt frei gestellt, erhielt Büchergeld und einen studienfreien Tag im Monat. Kinderkrippe und Kindergarten waren sehr billig. Es gab keine Arbeitslosen Die Ferienplätze der Gewerkschaft waren schon teilweise für zweistellige Summen zu haben. Ich hatte nie Angst um meinen Arbeitsplatz. Die Frauen hatten nachts keine Angst auf die Straße zu gehen, es herrschte Nachbarschaftshilfe und Familien wurden gefördert. Mieten und Grundnahrungsmittel waren billig. Ein Brötchen 5 Pfennige, Luxusartikel waren teuer. Auf ein Auto hatte man eine Wartezeit von etwa 15 Jahren. Die Reisefreiheit war sehr eng. Möglich war es nur in Ostblockländer zu reisen. Man redet auch von der Stasi. Ich war in keiner Partei, hatte oft ein loses Mundwerk, aber nie mit diesen Leuten Bekanntschaft gemacht. Wir sahen über viele nicht so gute Dinge hinweg, weil wir uns daran gewöhnt hatten. Das Gute noch: Es gab politische Witze über das System und es wurde auch gelacht. Es gab auch keine Menschen ohne Obdach. die Wohnungen waren nicht so komfortabel, viele Altbauten mit Ofenheizung. Ich habe bestimmt nicht alles über Gut und Schlecht geschrieben, wollte nichts verschweigen, habe aber seit der Wende auch einige Dinge vergessen und mein Beitrag wurde länger als gewollt. Bitte verschont mich mit Sprüchen u.s.w. schreibt selbst einen Kommentar. Das habe ich noch vergessen: Bananen und Apfelsinen und andere Südfrüchte waren sehr selten. Ebenso Gurken und Tomaten zu Weihnachten. Wir haben Äpfel und Nüsse gegessen und die Äpfel konnte man schön in der Ofenröhre backen.

Etwas habe ich vergessen: Trotz der Mängelwirtschaft, die es wirklich gab, waren wir nicht unglücklich und auch nicht hinter dem Mond. Unsere Kreativität und jemanden zu kennen, der jemanden kennt, der weiß, wo man etwas bekommen könnte, half uns weiter. mit dem Motor einer Waschmaschine Wm 66, die auf das Fahrgestell eines Kinderwagens gebaut und einer gefertigten Welle wurde ein Rasenmäher gebaut. Wir freuten uns und waren glücklich, wenn wir eine Bohrmaschine mit Schlag für über 600 Mark bekamen, ich habe sie noch und sie hat viele Löcher gebohrt und geht immer noch.

Ihre Schilderungen sind in mehrfacher Hinsicht informativ. Einen Satz finde ich bemerkenswert:

Wir sahen über viele nicht so gute Dinge hinweg, weil wir uns daran gewöhnt hatten.<
Und weil natürlich der Vergleich fehlte.

Zur Zeit der Wiedervereinigung war ich zwar erst 16, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass die Landwirtschaft in der DDR – im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen – so ineffizient war.
Im Gegenteil, die LPGen (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) waren gut mit Technik ausgerüstet. Es gab eine eigene Werkstatt, in der die Technik gewartet wurde und LPG-eigene Baugenossenschaften, die selten an Unterversorgung litten.

Schließlich war es in der DDR Top Priorität, die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. Und das hat auch geklappt. Okay, die Auswahl war nicht so prickelnd wie im Westen. Es gab nicht immer alles und schon gar keine 20 Sorten Mehl im Geschäft. Und es gab auch nicht jeden Tag Fleisch. Aber, das ist ja auch nicht unbedingt von Vorteil.
Dafür war alles dank staatlicher Subventionen spottbillig. Leute, die sich privat ein Schwein hielten, haben das nicht selten mit Brot vom Bäcker gefüttert, weil es billiger war, als Getreide zu kaufen.

Im Westen dagegen sah ich damals nicht allzu selten Kleinbauern mit uralten klapprigen Traktoren. Das hat sich aber leider auch geändert: Inzwischen hat sich alles auf wenige Großbauern konzentriert, die unglaubliche Flächen bewirtschaften mit 500 PS Monstern unter Einsatz von allem, was die chemische Industrie so bietet, um die Effizienz zu steigern. Und das müssen sie auch tun, um die ganze teure Technik, die sie auf Pump gekauft haben, abzubezahlen…

 

Damit Sie meine Meinung richtig einordnen können: Ich habe eigentlich mit Kommunismus nichts am Hut und hatte es nie. Und ich habe als (westlicher) Bewohner des Grenzbereiches zur DDR einen körperlichen Bezug zu Schießbefehl und Grenze. ABER:

Weder mein Leben, noch das eines DDR-Bürgers wird weitgehend von Politik bestimmt. Kinder werden geboren, mit dem Nachbarn gestritten, Ausflüge gemacht, man verliebt sich und trennt sich unter Schmerzen.

Unser Leben besteht aus mehr als aus Politik.

Und dann kommt das große Vergessen. Das tun wir alle, und unser Blick wird rosarot getrübt. Das kann groteske Formen annehmen. Da unterhalten sich zwei Veteranen des 2. Weltkrieges, einer mit amputierten Unterschenkel, darüber, wie schön es im Krieg war, welche Kameradschaft es gab. Das sind Leute, von denen wir sagen würden, sie hätten Jahre ihres Lebens und Ihre Gesundheit für eine schlechte Sache geopfert. Sie dagegen erninnern sich an Kameradschaft. Absurd ? Nein, Menschlich.

Ein Streit darüber, ob die DDR besser oder schlechter war, ist müßig. Es gibt sie nicht mehr, und sie wird nicht wieder entstehen, was versteht dann ein exDDR-Bundesbürger, wenn von der „schlechten DDR“ geredet wird?

Er versteht: Wir (Wessis) waren besser, klüger, und wer sich hinter dem Zaun eingerichtet hat, ist doof. Das sagt keiner so, aber das hören viele. Dabei haben sich beide deutsche Teilstaaten ihre Gesellschaftsordnung nicht ausgesucht, die Alliierten haben sie übergestülpt. Erkämpft hat sich die Freiheit niemand. Doch, die Leute in Leipzig und vielen anderen Städten im Herbst 1989.

„Das Leben“ in der DDR gab es dort so wenig wie in der BRD (alt). Und wenn ich mir das spießige Leben in Westdeutschland der 50er und 60er Jahre anschaue, mein gruseliges Bild unterscheidet sich massiv von dem Erleben der Leute, die damals gelebt haben.

In beiden Teilen Deutschlands haben Menschen ihr Leben gelebt, in beiden Teilen des Landes schaut mancher wehmütig zurück. Solange wir unsere Erinnerungen nicht mit dem Gesamtbild verwechseln, ist das in Ordnung.

Ich denke, das ist gemeint, wenn exDDR-Bürger sich dagegen wehren, ihnen ihre Biographie wegzunehmen. Ich möchte als geborener Wessie auch nicht auf die Defizite meines deutschen Teilstaates reduziert werden.

Menschen „behaupten“ nicht, dass die DDR besser war. Sie haben es so gelebt und erinnern es heute so. Und je mehr man diese Erinnerungen attackiert, desto härter wird der Widerstand. Dann hört man auf, miteinander zu reden, sondern redet nur noch übereinander.

 

Lebensmittel waren billig und Mieten extrem niedrig, da sie staatlich subventioniert wurden. Meine Eltern zahlten damals für eine 90m²-Butze mit 5 Zimmern 40 Aluchips.

Es gab überall gleich viel wenig, außer in Berlin. Die Hauptstadt hatte einen Sonderstatus bei der Versorgung. Dort gab es ein wenig mehr.

Damals war „Konsum“ (mit Betonung auf dem „o“) noch ein Wort, welches einen Laden bezeichnete, in den man ging, um Dinge zu kaufen, die es (nicht) gab. Da dies alle wussten, wurden wir auch nicht mit „Produktinformationen“ zugemüllt.

Jeden Donnerstag gab es bei uns im Ort ein freiwilliges Treffen der Vinylfetischisten. Man traf sich so gegen 14:30 Uhr zum lockeren Austausch vor dem Bücherladen, in dem auch Schallplatten verkauft wurden. Donnerstags gab es nämlich die Ansichtsexemplare aus dem nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet in begrenzter Anzahl.

Alle hatten die gleiche Krankenversicherung, bei manchen war sie etwas gleicher.

Man brauchte keine Rechtsschutzversicherung, denn wenn man vor dem Kadi landete, war man meist sowieso schon schuldig. Manche hatten Glück und einen guten Anwalt.

In der DDR wurde der erste FCKW-freie Kühlschrank erfunden und erfolgreich produziert. Das war vorbei, als Quelle und Co. kamen…

Aber vor allen Dingen hat alles Schlechte des Imperialismus an der Mauer halt gemacht, z.B. die Radioaktivität damals ’86… Ach nee, die war ja vom großen Bruder. Egal. Trotzdem. Die Partei hatte uns mitgeteilt, dass die Radioaktivität einen Bogen um die DDR gemacht hat und über die Tschechoslowakei (die damals noch so hieß) in den Westen gezogen sei. Wir waren also sicher, dank der Stärke und Besonnenheit der Sozialistischen Einheitspartei der DDR.

Und Corona – sowohl das Bier als auch das Virus – hätten wir dank der Mauer auch nicht bekommen. Dafür hätte die Partei schon gesorgt… bestimmt…