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Lernen, lernen nochmals lernen

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In der DDR habe ich selbständiges Denken gelernt 

Die Macht und Kontrolle der destruktiven Kräfte in der Welt hängt stark von einer ungebildeten Bevölkerung ab.

Ich persönlich ging vom ersten Tag an gern zur Schule, lernte gern und selbständig. An meinem ersten Schultag 1957 in Senftenberg präsentierte und trug ich stolz meine große Schultüte mit Süßigkeiten. Ich ging (fast) jeden Tag freudig und begierig nach neuem Wissen in das Schulgebäude. Das computermäßige Speichern von Fakten oder Auswendiglernen von Texten, Gedichten oder Liedern fiel

mir schwer, und mit der vorgegebenen Logik der Mathematik und Geometrie hatte ich zu kämpfen, aber die Erfassung von Wesentlichem und die Herstellung von Zusammenhängen machte mir in vielen Fächern Spaß.

Ich lernte in der grundlegenden Polytechnische Oberschule der DDR nicht

  • für meine Zukunft (ich wollte heute und immer lernen und ging deshalb heute gern in den Unterricht; Schulferien mochte ich nicht, weil sie mich langweilten),
  • für eine Karriere (dieses Wort gab es gar nicht!),
  • für die Erreichung eines hohen sozialen Status (wir waren alle gleichwertige Werktätige, egal auf welcher Stufe als Arbeiter oder Direktor),
  • für die Erlangung von möglichst viel Geld (das finanzielle Ziel, reich zu werden, war im Sozialismus sinnlos, nicht nur wegen mangelnder Konsumwaren).

Das alles spielte kaum eine Rolle für mich und tendenziell in der entstehenden sozialistischen Gesellschaft.

Nicht das Auswendiglernen von Fachwissen  und das Wiedergeben (Prüfungen) war mein Motiv.

  • Das Interesse am Wissen und zunehmend an Weisheit war mein Motiv
  • Das Lernen selbst , das Lernen dürfen und die Anwendung meines Verstehens war mein Motiv.
  • Ich wollte viel mehr mir selbst gegenüber beweisen, daß ich lernen kann – (fast) egal in welchem Fach und auf welchem Gebiet.

„Lernen, lernen und nochmals lernen…“ (Wladimir Iljitsch Lenin)

Die Leninsche Theorie richtete sich klar und deutlich auf das Lernen und die notwendige Anhebung des Bildungsniveaus der Menschen in der sozialistischen Gesellschaft.

(1) „Der Analphabet steht außerhalb der Politik, man muß ihm zuerst das ABC beibringen. Ohne das kann es keine Politik geben, ohne das gibt es nur Gerüchte, Tratsch, Märchen, Vorurteile, aber keine Politik.“ (Wladimir Iljitsch Lenin (1870 – 1924), Die Neue Ökonomische Politik und die Aufgaben der Ausschüsse für politisch-kulturelle Aufklärung, 1921)

(2) „Lernen, lernen und nochmals lernen…“ (Wladimir Iljitsch Lenin)

(3) „Nach unseren Begriffen ist es die Bewußtheit der Massen, die den Staat stark macht. Er ist dann stark, wenn die Massen alles wissen, über alles urteilen können und alles bewußt tun.“ (Lenin Werke, Bd. 26, Berlin 1961, S. 246)

Dieses notwendige Kriterium für den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft wurde in der DDR zwar grundlegend als neues Bildungssystem etabliert, aber die gebildeten Menschen wurden nicht konsequent in das gesamte Gesellschaftssystem integriert. Und deshalb wurde diese Schwäche zu einer entscheidenden Ursachen für die Niederlage der Sozialismus-Entwicklung. Das ist vielleicht die wichtigste Lehre aus der Niederlage

Hoher Wert der Bildung in der DDR

Bildung für jedermann hatte in der DDR, in der entstehenden sozialistischen Gesellschaft, einen hohen Wert.

  • Für die DDR und den Aufbau einer völlig neunen sozialistischen Gesellschaft gab es kein Beispiel und keine Erfahrungen auf deutschem Boden. Und die Sowjetunion gab uns mitunter zuviel Vorbild und Beispiel, die auf die deutschen Bedingungen schwer oder nicht anwendbar waren. Deshalb mußte unendlich viel gelernt werden – aus der Gesellschafts-Theorie von Marx und Engels sowie aus der Sowjetunion-Praxis von Lenin und Stalin, auch aus der deutschen Geschichte und Kultur, aus der weltweiten und deutschen Wissenschaft usw., von unseren härtesten Feinden und Konkurrenten im Westen, aber vor allem von uns selbst.
  • Besonders gefördert wurden Arbeiter und Bauern sowie Frauen und ihre Kinder hinsichtlich ihrer Bildung (mitunter dümmlich statisch und noch nicht genügend individuell gehandhabt).
  • In Bildung wurde viel Kraft, Geld und Zeit investiert (mitunter zu pauschal geplant, weniger auf Effektivität und Effizienz sowie Individualität der Qualifizierung-Maßnahmen achtend)
  • Eine hohe Bildung bzw. Qualifizierung wurde in allen Bereichen der sozialistischen Gesellschaft benötigt, um das Land und das Leben immer mehr zu verbessern und zu entwickeln (mitunter nicht genügend die schon vorhandene Bildungs-Elite mit ihrem Potential nutzend, weil die aus der Arbeiterschaft stammenden „Gründer“ der DDR weiterhin zu lange auf ihren Führungsposten sitzen blieben)

Für meine Bildung bin ich der DDR dankbar

Der sozialistische deutschen Staat DDR ermöglichte mir eine kostenfreie und solide Qualifizierung, samt Schulspeisung und von Lehrern betreutem Schulhort:

  • 10 Jahre allgemein bildende polytechnische Schulausbildung,
  • 3 Jahre Ausbildung als Facharbeiter (Elektromonteur) mit gleichzeitiger Vorbereitung für die Prüfung zur „mittleren Reife“ (Abitur) (inklusive Wohnen im Lehrlingswohnheim),
  • 4 Jahre Universitätsstudium im Fach Psychologie mit Diplom-Abschluß (inklusive Wohnen im Studentenwohnheim),
  • 4 Jahre Forschungsstudium an der FSU Jena auf dem Gebiet der Sozialpsychologie mit Promotions-Abschluß.

Ich mußte eben mein Universitäts-Studium nicht durch irgendwelche Lohnarbeiten oder Geschäfte (oder gar Prostitution) selbst finanzieren, dafür reiche Eltern haben oder einen Studenten-Kredit aufnehmen. Nein, ich bekam vom sozialistischen DDR-Staat

  • ein monatliches Stipendium,
  • einen kostenfreien Platz im Studentenwohnheim,
  • ein kostengünstiges Studentenessen in der Mensa,
  • kostenfreie Nutzung der Bibliotheken und Universitätseinrichtungen.

Und von meinem Stipendium konnte ich als genügsamer Student sogar noch etwas Geld sparen.

In West-Deutschland wurde ganz offenbar die Fachausbildung in der DDR (z.B. im medizinischen Bereich) so sehr geschätzt, daß viele Tausende Arbeitskräfte aus der DDR bis 1961 gezielt abgeworben, und nach 1961 illegal aus dem Land herausgeschleust wurden, um diese unter Einsparung der Kosten für Ausbildung und Berufserfahrung als Lohnsklaven in das kapitalistische System einzuordnen.

  • Durch diese sogenannte „Talentabwanderung“ in die BRD gingen der DDR nicht nur gut ausgebildete, sondern auch dringend benötigte Fachkräfte verloren.
  • Wikipedia schreibt: „Zahlreiche Akademiker, u. a. viele Ärzte, verließen die DDR vor und auch noch nach dem Mauerbau 1961. Dies stellte ein wirtschaftliches Problem für die DDR dar, weil sich die Rekrutierung neuer Eliten (in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik) immer schwieriger vollzog, während die westdeutsche Wirtschaft von den gut ausgebildeten Kräften aus der DDR profitierte.“

United Against the Invisible Enemy of All Humanity

……….

Ihre Macht und Kontrolle hängt stark von einer ungebildeten Bevölkerung ab.
Eine Bevölkerung, die ohne individuelles Nachdenken vertraut.
Eine Bevölkerung, die ohne zu hinterfragen gehorcht.
Eine Bevölkerung, die außerhalb des freien Denkens bleibt und stattdessen isoliert bleibt und in Angst in der geschlossenen Echokammer der kontrollierten Mainstream-Medien lebt.
Hier geht es nicht um Politik.
Es geht um die Bewahrung unserer Lebensweise und den Schutz der nachfolgenden Generationen.
Wir leben in biblischen Zeiten.
Kinder des Lichts gegen Kinder der Finsternis.
Vereint gegen den unsichtbaren Feind der ganzen Menschheit.
Q

Permanentes Lernen und Entwickeln

Das  konsequente Lernen aus unseren gemeinsamen Erfolgen und vor allem aus den vielen Fehlern, das fiel uns als öffentliche Selbstkritik sehr schwer und geschah eher indirekt oder „zwischen den Zeilen“. Dieses permanente Lernen und verändernde Gestalten wäre jedoch für die DDR und seine Bürger so existentiell nötig gewesen.

  • Positives wurde übertrieben: Jeder Fortschritte im Lande war eine Bestätigung des richtigen Weges, stiftete DDR-Identität und entwickelte nationalen Stolz auf das Erreichte (wirtschaftliche, wissenschaftliche, sportliche, kulturelle Erfolge und die zunehmende internationale Wahrnahme und Anerkennung als DDR).
  • Negatives wurde unterdruckt: Jede Schwäche und jeder Fehler in der DDR wurde gnadenlos von unseren Feinden im eigenen Lande und von denen im westlichen Ausland im Kampf gegen uns benutzt. Wir standen in permanenter feindlicher Auseinandersetzung mit Westdeutschland und in gnadenloser Gesellschafts-Konkurrenz mit seiner Entwicklung. Das waren jedoch nicht vergleichbare Systeme, die unter völlig unterschiedlichen Bedingungen starteten und sich entwickelten. Etwa in Westdeutschland die viel größeren historischen Erfahrungen in der Führung und Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft, ihre nachweislich besseren Startbedingungen nach dem Krieg, ihre breite Förderung durch die USA (Marshallplan) und NATO-Unterstützung im kalten Krieg (Berlin als „Frontstadt“, RIAS, CIA, Medienarbeit) – was der Sowjetunion an unserer Seite überhaupt nicht möglich war.
  • Die „sozialistische Intelligenz“ wurde ungenügend einbezogen: Aufgrund der verständlichen Bevorzugung von Arbeitern und Bauern wurde das Heranwachsen der eigenen sozialistischen Intelligenz als soziale Schicht im Verlaufe der Jahre ungenügend beachtet. Ja mitunter wurde sogar die formal-bürokratische Bewertung der prägenden „sozialen Herkunft“ zum Nachteil für diese Menschen und damit zur ungenügenden Einbeziehung in die Gestaltung von Arbeit, Kultur und Leben der Gesellschaft. Besonders deutlich wird dies bei der Art und Weise der Behandlung von Künstlern und ihrer Werke.
  • Die gelernten DDR-Bürger wurde ungenügend beteiligt: Die Menschen in der DDR gingen ständig zur Schule. Nach Abschluß einer 10-Klassen-Schule, der Berufsausbildung oder Fach- bzw. Hochschul-Ausbildung erfolge im Arbeitsleben mit viel Aufwand an Zeit und Kosten eine systematische Weiterbildung der Werktätigen für die Verbesserung der Leistungen, aber auch für die Bildung und Erziehung der „sozialistischen Persönlichkeit“.  Im Prozeß der konkreten Arbeit in der Wirtschaft gab es für die DDR-Bürger viele Möglichkeiten der aktiven Mitgestaltung bis hin zur organisierten Verbesserungs- und Neuerbewegung.  Doch die Strategien und Grundsatzentscheidungen wurden in allen Bereichen von der SED und dort wieder vom Zentralkomitee getroffen. Im Kombinat VEB Carl Zeiss JENA lernte ich zwar einen genialen und vielseitig kompetenten Generaldirektor Prof. Dr. Wolfgang Biermann an der Spitze einer Kombinatsleitung kennen, aber er wirkte wie ein Armee-General als Allein-Entscheider über die Kombinats-Strategie wie auch über das letzte Detail.
  • Für die lebendige Erfüllung des Lenin-Kriteriums „Die Massen (müssen) alles wissen, über alles urteilen können und alles bewußt tun.“  taten wir nicht genügend. Die Bewußtheit bei den Massen über ihre Funktion des gesellschaftlichen Mit-Eigentümers war offenbar am Ende der 40 Jahre DDR so schlecht, daß sie schnell und kampflos ihren „Besitz“ und ihre „sozialistische Realität“ aufgaben und sich dem gesellschaftlichen Feind in die Arme begaben.

Papa, warum muss ich in die Schule gehen? (in der Welt des Kapitals)

Damit man dich zu einer staatlich geprüften Einheitsdrohne formen kann, die nicht außerhalb der vorgeschriebenen allgemeinen Meinung denken kann. Du wirst lernen, Informationen zu wiederholen, anstatt wie man selber denkt, damit du nicht zu einer Gefahr für den Status Quo wirst. Wenn du einen Abschluss hast, dann wirst du einen Job bekommen und Steuern zahlen, um für deine politischen Oberherren das Konzernsystem aus abhängiger Knechtschaft aufrecht zu erhalten.

https://www.theblogcat.de/bullshit-detector-und-mh17/papa-warum-muss-ich-in-die-schule-gehen/

MASSENVERBLÖDUNG: Das gebildete Deutschland schafft sich ab

Der ehemalige Minister für Bildung und Wissenschaft, Alexander Fursenko sagte: «Der größte Makel des sowjetischen Bildungswesens war die Tatsache, dass dieses System Schöpfer, kreative Menschen hervorgebracht hat. Wir brauchen jedoch keine Schöpfer, sondern Verbraucher.»

Verbraucher von was, frage ich?

Wenn die Schöpfer nicht da sind, entsteht technologische Degenerierung.

https://fkt-deutsch.de/courses/ukraine-konflikt/lesson/die-bildung-als-waffe-warum-man-den-krieg-hinter-der-schulbank-gewinnt-6-juni-2022/

Советский и российский историк. Доктор исторических наук, академик АН СССР и академик РАН. Первый среди российских учёных послевоенного поколения заложил основы серьёзного академического изучения истории США. По выражению американского историка Роберта Бирнса, «один из самых компетентных советских специалистов по истории США в двадцатом столетии».

Marode Forschung in RusslandExodus des Wissens

Die Physik-Nobelpreisträger 2010 stammen aus Russland – leben und forschen aber in England. Ihre Heimat feiert die Auszeichnung als Triumph vaterländischen Forscherdrangs, doch in Wahrheit zeigt der Fall exemplarisch die Misere der russischen Wissenschaft.
Von Maxim Kireev

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