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DDR

Wo ist meine Heimat?

Wo ist meine Heimat?

Stadt Lutherstadt Eisleben

D-U-N-S® Nummer: 34-224-8827 (heute, im Jahre 2020)

Firmeninformation: Adresse: Markt 1, 06295 Lutherstadt Eisleben

Lutherstadt Eisleben

D-U-N-S® Nummer: 34-124-9744

Firmeninformation: Adresse: Wiesenweg 1,  06295 Lutherstadt Eisleben (Lutherstadt Eisleben )

Mein Geburts-Ort ist die Lutherstadt Eisleben im östlichen Vorland vom Harz (und Umkreis von 200 km)

Irgendwann kam der Moment im Leben, daß ich mich fragte: Lebe ich dort, wo ich lebe, richtig? Bin ich am richtigen Ort?

Wo ist meine „Scholle“?

Die „Scholle“ ist das Land des Bauern, auf dem er wohnt und es bewirtschaftet, und von dessen Früchten er lebt. Der Begriff der „Scholle“ wird auch als Metapher für „Heimat“ genutzt.

Dumme Antwort: „HOME is where the heart is“ (Zu Hause ist dort, wo Dein Herz ist)

  • Dumm ist das, weil das Wort „Home“ im Englischen nicht das Deutsche „Heimat“ ausdrückt und bezeichnet.
  • Heimat (und damit ist wirkliches „Zu Hause sein“ gemeint) ist nichts Beliebiges und auch nicht von materiellen Bedingungen  abhängig (etwa: wo ich mich materiell wohlfühle, oder: Wo ich am meisten Geld verdienen.).
  • Wohin hat mich denn meine geistige Verabredung für meine irischen Erfahrungen in diese Welt zur „Landung“ gebracht. Wo bin ich „auf die Welt“ gekommen?
  • Mit wem (Eltern, Geschwister, Freunde) bin ich dort aufgewachsen?
  • Für wen habe ich gelernt, was ich gelernt habe?

Dümmste Antwort: Bleibe zu Hause, weil es dort sicher ist

Zu Hause bleiben, eingesperrt in der Wohnung oder im Haus (was machen die fast 1 Million Obdachlose im Jahre 2020 allein in Deutschland?), weil satanische Kräfte 2020 eine weltweite „Pandemie“ mit einem Corona-Virus inszenieren und die damit eine massenhafte exponentielle Ansteckung der Bevölkerungen verhindern wollen?

Das macht für ein gesundes und glückliches Leben überhaupt keinen Sinn (und ist auch mit medizinischen Fakten und Argumenten nicht begründbar). In meiner Kindheit waren wir mit anderen Kindern immer „draußen“ in der Natur und in der näheren Umgebung der Wohnung. Zur Bestrafung für irgendeine geleistete Dummheit oder einen gemachten Unfug bekamen wir mitunter von den Eltern „Stuben-Arrest“ und mußten drinnen im Haus bleiben. Oder wenn jemand krank war, beispielsweise eine Grippe oder eine Kinderkrankheit hatte, dann blieb er zu Hause, lag im Bett und kurierte sich aus, bevor er wieder nach draußen ging.

Das macht nur einen Sinn für schlimmste Ziele bestimmter Machthaber zur massenhaften Menschenvernichtung, massenhafte Zwangsimpfungen und Chippung (Körperverletzungen!) und Einrichtung einer „Neuen Weltordnung“ zur totalen Kontrolle der restlichen Menschheit (zynischer Weise für ihre „Gesundheit“!).

Volksweise Antwort (wenn wir die Wahl hätten):

Man soll in keinem Lande wohnen, in dem es vier Dinge nicht gibt:
Eine gerechte Regierung,
brauchbare Heilmittel,
fließendes Wasser und
einen gebildeten Arzt.
(Aus Arabien)

1) Gerechtigkeit der Regierung

DDR-Regierung bemühte sich für die Mehrheit des Volkes (Arbeiterklasse, Bauernschaft) gleiche Rechte zu durchzusetzen. Für Systemfeinde oder Kapitalisten und Großbauern galt das nicht.

2) brauchbare Heilmittel

Da das Gesundheitswesen der DDR grundlegend nicht geschäfts- bzw. profitorientiert und in zwei Klassen geteilt war, war es tendenziell für jeden gesundheitsorientiert. Die Entwicklung von Medizin und ärztliche Praxis war natürlich auch in der DDR mit dem Trend der Entwicklung in der Welt verbunden (u.a. Diagnose und Behandlung von Krebs mit Chemotherapie).

3) fließendes Wasser

Fließendes Wasser war vorhanden, auch im Bemühen, es sauber zu halten und nicht zu vergiften (Fluoride). Bis zum Ende der DDR wurde in einigen Orten das Trinkwasser fluoridiert, wegen Karriesvorbeugung.

So berichtete der Mediziner M.J. Rapaport 1959 über das gehäufte Vorkommen von Mongolismus in Gegenden mit natürlich hohem Fluoridgehalt des Wassers in den USA. Sein Kollege Dean Burk schloß 1975 aus Sterblichkeitsstatistiken nordamerikanischer Städte, daß mit der Trinkwasserfluoridierung die Todesfälle durch Krebs zunähmen. Beide Analysen jedoch, das erwiesen Nachuntersuchungen der US-Gesundheitsbehörden, waren falsch.

4) einen gebildeten Arzt

Ja, ich habe mein Psychologie-Studium in Jena parallel mit einem befreundeten Studentenehepaar absolviert. Dadurch bekam ich viele Einblicke in die Medizin der DDR (Studium, Forschung, Praxis). Zugleich bekam ich in der Ausbildung (klinische Psychologie, Psychiatrie) mit einigen Ärzten direkte Erfahrung. Letztlich weiß ich von hervorragenden Leistungen der DDR-Medizin:

Operieren ohne Narkose, mit Hypnose

In Deutschland werden jährlich etwa 10 Millionen Vollnarkosen durchgeführt. Jede Vollnarkose trägt aber ein gewisses Risiko.  In vielen Fällen gibt es dabei Nebenwirkungen wie Erbrechen, Übelkeit, Abwehrreaktionen oder Unverträglichkeiten. Vor allem haben wir keine Vorstellung davon, welche Langzeitfolgen die Narkotika (Betäubungs-Chemie) und die Narkose haben.

Hypnose kann die Anästhesie sogar bei schweren chirurgischen Operationen ersetzen. Das wurde seit Jahrzehnten und sogar bei Herz-Operationen erfolgreich gemacht.

Hypnose hatte in Jena eine bewährte Tradition (nicht zuletzt durch  J.H. Schulz mit seinem „Autogenen Training“) und wurde seit den 1950er Jahren vor allem von Gerhard Klumbies und Hellmuth Kleinsorge kultivierte und weiterentwickelt:

  • Gerhard Klumbies: Ablationshypnose. Z Psychother Med Psychol 2: 221–229, 1952
  • Hellmuth Kleinsorge, Gerhard Klumbies: Psychotherapie in Klinik und Praxis, 1959
  • Hellmuth Kleinsorge, Gerhard Klumbies: Technik der Hypnose für Ärzte, 1969
  • Gerhard Klumbies: Psychotherapie in der Inneren und Allgemeinmedizin,  1974

Hypnose wurde dabei vor allem zur Schmerztherapie genutzt, aber in der Inneren Medizin auch bei chirurgischen Eingriffen. Prof.  Kleinsorge (Chefnervenarzt) war während meiner Studienzeit Direktor der Medizinischen Universitätspoliklinik Jena und wendete die von Prof. Gerhard Klumbies (1952) entwickelte  Ablationshypnose auch während chirurgischer Operationen an. Heute noch operieren Ärzte wie Rupert Reichhard (Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurochirurgie) in Jena mit Hypnose. Eine der ältesten Heilmethoden der Menschheitsgeschichte, die medizinische Hypnose, ist seit 2006 ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, das durch viele empirische Studien überprüft wurde. Dennoch wird es bis heute bei Operationen immer noch selten angewendet, zumeist in der Zahnmedizin, der onkologischen und plastisch-rekonstruktiven Gesichtschirurgie oder Schmerztherapie. (Operieren ganz ohne Narkose?, 2017)

Sauerstoff-Therapie

Anfang der 1970er Jahre wurde vom Dresdner Multitalent Manfred von Ardenne  (1907-1997) die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie entwickelt, die weltbekannt auch heute noch genutzt wird. Die SMT ist eine therapeutische oder prophylaktische Hilfe durch Steigerung des Energiestatus mittels Sauerstoff.

Das Vaterland

Treue Liebe bis zum Grabe
Schwör ich dir mit Herz und Hand;
Was ich bin und was ich habe,…
Dank ich Dir mein Vaterland!

Nicht in Worten nur und Liedern
Ist mein Herz zum Dank bereit,
Mit der Tat will ich’s erwidern
Dir in Not, in Kampf und Streit.

In der Freude wie im Leide
Ruf ich’s Freund und Feinden zu:
Ewig sind vereint wir beide,
Und mein Trost, mein Glück bist Du.

Treue Liebe bis zum Grabe
Schwör ich dir mit Herz und Hand;
Was ich bin und was ich habe,
Dank ich dir, mein Vaterland!

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Historische Antwort: Meine Heimat DDR ist weg!

Wenn ich mein Leben ansah, dann ist meine ursprüngliche Heimat, an der ich engagiert mit gebaut habe, von westdeutschen Feinden übernommen worden. Es fand 1989/1990 eine feindliche Übernahme und Annexion statt.

Also, dieses Land DDR gibt es nicht mehr und deshalb kann ich dort auch nicht mehr leben.

Psychologische Antwort: Wo auf der Welt soll ich leben?

Im Internet fand ich einen angeblich „psychologischen“ Test dafür (https://www.arealme.com/country/de). „Dieser Test wird dich beraten, wo du auf der Erde leben solltest. Unsere Super intelligenten Computer werden ein Land genau nach deiner Persönlichkeit aussuchen.“ Im Ergebnis meiner Fragen-Beantwortung am 15.4.2020 kam heraus: Madagaskar

Als kurze Erklärung stand dann noch: „Da Madagaskar lange von seinen Nachbarkontinenten isoliert war, führte dies zu einer einzigartigen Mischung aus Pflanzen und Tieren – Besonders Lemuren. In der Hauptstadt Antanarivo gibt es keine wirkliche touristische Infrastruktur; Das ist wahrscheinlich der Grund warum “Tana“ so attraktiv ist.“

Die spirituelle Antwort: Deine Heimat ist dort, wo Du auf der Erde geboren wurdest.

Deutsche Heimat

Deutsche Heimat ❤️
Wir werden diesen Ort hier wieder Unsere Heimat nennen,
den Schmutz aus dem Unsere Wurzeln gewachsen sind,
wenn auch die Stürme schubsten und zerrten,
werden Wir diesen Ort wieder Unsere Heimat nennen…
Lass diese Zeit, die wir hier sind – die Erinnerung sein,
lass Unsere Herzen, wie Türen weit geöffnet sein, so weit, so weit geöffnet sein, dass sie all Unseren Schmerz begleicht mit Unserer Liebe, statt darauf zu vertrauen, daß die Zeit die Wunden heilt…
ALLVater gib dem deutschen Volke Halt, gib ihn Segen, gib ihm Dein Geleit…
Ein wenig sind wir schon kaputt, Du machst Uns neu, machst uns frei…
Deutsch Sein ist der Auslöser und auch der Kleber für diese Welt, ein jeder unserer Ahnen wahrhaftig war auch ein Held…
Mit Mut und Tapferkeit BIST DU ALLVater an Unserer Seite,
stark und Treu, das Dunkle Du hilfst und es von Uns geleite…
Wir deutsche SIND zu viel mehr fähig, als Wir wissen,
immer verbesserungsfähig, da Unsere Herzen wir solang nur schon vermissen…
Oh, ich glaub an Uns – mein ALLVater und das Du jeden stehst ihm Treu,
Du machst Uns heil, Du machst Uns neu…
Mit jedem Tag, verblassten Unsere Farben ganz langsam unbemerkt für den, der nicht sieht,
doch gib nicht auf deutsche Schönheit, wir zusammen werden die Stärke finden und die Nerven die es braucht, für Unseren Heimat Sieg..
Jeden Tag die neue Welt kreieren mit all Unseren deutschen Farben,
immer mehr jetzt den Weg in ihre Herzen wagen,
ALLVater:
– steh Uns bei, hilf Uns malen…
So klein, kleiner als der Staub auf der Weltenkarte,
doch da liegt das Größte, das Größte – unser deutsches Herz, das Wir haben,
aus dem Schmutz, wo Unsere Wurzeln sind gewachsen,
so tief, so tief ins schöne Deutsche Herz,
zu vergessen all den Schmerz,
um das Recht Uns zu erlauben,
den Weg an Zuhause mit Unseren Ahnen nur daran noch zu glauben…
Dann, ja dann werden wir am Feuer unseren Kindern ihre Geschichte erzählen
und uns darin messen, wie groß ein jeder seines Mutes gewesen.
– Oh wir werden den Wäldern unsere Geschichten flüstern,
und den Tieren, ehren, ihren Platz wieder gewähren…
Wir werden dem Meeren Unsere Geschichten erzählen,
und ihm alles leid übergeben…
– Zuhause, so wir uns als Deutsche erkennen,
Zuhause, den Ort, den wir deutsche Heimat nennen…

❤️ Fabijenna – eine deutsche Liebe ❤️

 

Mittel-Deutsche Heimat

Das wäre konkret Eisleben und wenn man die spirituelle Erweiterung des Lebensraumes von etwa 150 bis 300 km Umkreis nimmt, dann in Mitteldeutschland.

Und tatsächlich hat sich mein Leben bis etwa zum 40. Lebensjahr in diesem Territorium abgespielt – bis dann 1990 die Decke unter meinen Füßen weggezogen wurde und ich mich plötzlich in einem völlig fremden Land wieder fand.

Welche Inspirationen für mein Leben und Wirken gab mir dieser Teil der Erde?

1) Religion: Kritische Distanz zur herrschenden Religion und vor allem zur Institution Kirche

Sachen (wozu auch Sachsen-Anhalt gehört) ist das Herzland der Protestierer (der Protestanten).

Eisleben ist unmittelbar mit dem deutschen Reformator der katholischen Kirche verbunden – Martin Luther.

Er symbolisiert den befreienden Versuch des Kampfes gegen den Katholizismus, gegen den römischen Vatikan, gegen die institutionalisierte Spiritualität.

Lutherstadt Eisleben

Eisleben erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 25 mal 10 Kilometer, da mehrere Umlandgemeinden eingemeindet wurden. Der größte Ortsteil ist Helfta mit dem 1999 revitalisierten Kloster

  • Eisleben ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis Mansfeld-Südharz im östlichen Harzvorland in Sachsen-Anhalt.
  • Bekannt ist sie als Geburts- und Sterbeort Martin Luthers.
  • Zu Ehren des größten Sohnes der Stadt führt Eisleben seit 1946 den Beinamen „Lutherstadt“.
  • Die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg zählen seit 1996 zum UNESCO-Welterbe.
  • Eisleben gehört dem Bund der Lutherstädte an. Die Lutherstätten in Eisleben und Wittenberg wurden zur Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt vereint.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lutherstadt_Eisleben

2) Deutsches National-Bewußtsein 

Otto von Bismarck war ein Deutscher, ein Preusse.  Er wurde auf Schloß Schönhausen nahe der Elbe bei Stendal in der Provinz Sachsen (heute Sachsen-Anhalt) geboren. Er diente dem deutschen Kaiser Wilhelm I und den Deutschen als deutscher Politiker und Staatsmann, später als Reichs-Kanzler. Seine Verdienste liegen besonders darin,

  • daß er die Schaffung eines vereinten Deutschlands anstrebte;
  • daß er die Deutsche Frage im kleindeutschen Sinne (Kleinstaaten) unter der Vorherrschaft Preußens löste;
  • daß er Frankreichs Einfluß endgültig aus den deutschen Gebieten entfernen wollte, das immer wieder Teilt Deutschlands wegnahmen (Elsaß und Lothringen zuletzt);
  • daß er im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 die treibende Kraft bei der Vereinigung der Deutschen (außer Österreicher) und Gründung des Deutschen Reiches war,
  • daß er erneut die nationale Verteidigung der Deutschen bekräftigte, denn die meisten Kriege fanden auf deutschem Boden statt;
  • daß er dieses Deutsche Kaiserreich vom Einfluß des Vatikans und der katholischen Kirche löste;
  • daß er das Sozialversicherungssystems in Deutschland schuf;
  • daß er einzig und allein das Erreichte im vereinten Deutschland unter Kaiser Wilhelm I erhalten wollte (keine Kolonialisierung, keine Seemacht, keine Konkurrenz zu England). Militärisch (bei Betrachtung aller Aspekte) waren Frankreich, Österreich, Preußen, England und Rußland damals etwa gleich stark.
  • daß er das Bewußtsein für das Nationale auch unter den Deutschen stärkte, wie es damals einen aufkommenden „Nationalismus“ der Menschen in Europa gab;
  • daß er in diesem Deutschland die verschiedenen germanischen Stämme vereinte: Preussen/PRUSSIA (und ihre historische Verbindung mit den RUSSEN), Dänen, Polen, Sorben, Mähren u.a.

3) Wissenschaft: Aktivitäten zur Schaffung und Lehre von Wissen über die Welt

Aufgrund des Verbots der Jesuiten im Königreich Sachsen wuchs schnell das freie Denken in Wissenschaft und Bildung. Viele bedeutende Fortschritte in Wissenschaft und Technik kamen dadurch zustande. Und dadurch wurde Deutsch die Sprache der weltweiten Wissenschaft am Ende des 19. Jahrhunderts und vor allem zu Anfang des 20 Jahrhunderts.

In greifbarer Entfernung meiner Geburtsstadt Eisleben gibt es einige historische Stätten der Wissenschaft, Lehre und Forschung.

(1) Universität Leipzig seit 1409 – zweitälteste deutsche Uni

Die Universität Leipzig (Alma Mater Lipsiensis) ist mit ihrem Gründungsjahr 1409 nach der Universität Heidelberg die zweitälteste ohne Unterbrechung betriebene Universität im heutigen Deutschland. (Wikipedia)

Wilhelm Wundt gründete 1879 in Leipzig das weltweit erste Institut für Experimentelle Psychologie.

Während der DDR-Zeit von 1953 bis 1991 hieß die bedeutende Universität „Karl-Marx-Universität Leipzig“ (KMU)

Namhafte Wissenschaftler lehrten an der Karl-Marx-Universität Leipzig:

  • der Literaturprofessor Hans Mayer,
  • der Philosoph Ernst Bloch,
  • der Kernphysiker Gustav Hertz (einziger Nobelpreisträger der DDR)

https://www.uni-leipzig.de

(2) Leopoldina (Halle/Salle) seit 1652

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, kurz auch (Academia) Leopoldina, ist die älteste naturwissenschaftlich-medizinische Gelehrtengesellschaft im deutschsprachigen Raum und die älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie der Welt.

Die später nach Kaiser Leopold I. benannte Einrichtung wurde 1652 von Johann Laurentius Bausch als Academia Naturae Curiosorum (auch Academia Imperialis Leopoldina Naturae Curiosorum genannt) in Schweinfurt gegründet und hat heute den Rechtsstatus eines eingetragenen Vereins.

Seit 1878 hat die Akademie unter dem damaligen Präsidenten Hermann Knoblauch (1820–1895) ihren Sitz in Halle an der Saale, was aufgrund einer Initiative des hallischen Universitätsbibliothekars Oscar Grulich (1844–1913), der die Bibliothek der Leopoldina im Nebenamt betreute, zum Bibliotheksneubau und damit zum festen Sitz der Akademie in der Saalestadt führte. Zuvor war der Sitz durch den Wohnort des jeweiligen Präsidenten bestimmt; somit befand sich die Leopoldina während der ersten 200 Jahre in Schweinfurt, Nürnberg, Augsburg, Altdorf, Erfurt, Halle, dann wieder in Nürnberg, Erlangen, Bonn, Breslau, Jena, Dresden und schließlich wieder in Halle, wo sie fortan blieb. Die 1731 in Nürnberg errichtete Bibliothek musste allerdings nur in fünf Städte mit umziehen bis in ihr heutiges Domizil, wo die „Leiden einer wandernden Bibliothek“, wie das Oscar Grulich eindrücklich beschwor, endlich ein Ende hatten. Ausschlaggebend für Halle war auch das Renommee der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts prosperierenden Universität, der heutigen Martin-Luther-Universität.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Akademie_der_Naturforscher_Leopoldina

Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft.

https://www.leopoldina.org

(3) Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg seit 1502

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist eine Universität in Deutschland, die 1817 aus zwei Vorgängereinrichtungen hervorgegangen ist: Die ältere wurde 1502 als Leucorea in Wittenberg gegründet; die jüngere Friedrichs-Universität entstand 1694 auf Veranlassung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. (Wikipedia)

https://www.uni-halle.de

(4) Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg seit 1993

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wurde 1993 gegründet und gehört zu den jüngsten Universitäten Deutschlands. Die Wurzeln der nach Otto von Guericke benannten Universität liegen in den drei zuvor in der Stadt Magdeburg bestehenden Hochschuleinrichtungen Technische Universität, Pädagogische Hochschule und Medizinische Akademie Magdeburg. Mit neun Fakultäten und knapp 14.000 Studierenden bildet sie ein universitäres Zentrum der Lehre und Forschung in Sachsen-Anhalt (Wikipedia)

https://www.uni-magdeburg.de

  • Technische Universität Magdeburg
Die Technische Universität Magdeburg war ein Ergebnis der DDR und existierte von 1953 bis 1993
– von 1953 bis 1961 als Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg und
– von 1961 bis 1987 als Technische Hochschule Magdeburg bezeichnet, war eine ingenieurwissenschaftlich ausgerichtete Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht 

(5) Die Friedrich-Schiller-Universität Jena seit 1558

(lateinisch „Alma Mater Jenensis“, gelegentlich auch „Salana“; 1921–1934 „Thüringische Landesuniversität“, davor „Sächsische Gesamtuniversität“)
Als Gründungsjahr der Universität gilt das Jahr 1558. Die  Uni wurde damals Salana bzw. Collegium Jenense genannt. Als Vorläufer wurde am 19. März 1548 in dem Weinbauernstädtchen Jena im ehemaligen Dominikanerkloster eine „Höhere Landesschule“ (Paedagogium provinciale) gründetet.
Die Friedrich-Schiller-Universität gehört zu den traditionsreichsten und ältesten Universitäten Deutschlands und ist ein Mitglied der Coimbra-Gruppe.
Zum 450-jährigen Bestehen der Universität erhielt Jena den Titel Stadt der Wissenschaft 2008

https://www.uni-jena.de

(6)  Die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar seit 1872

1872 wurde in Weimar unter Carl Müllerhartung die erste Orchesterschule Deutschlands gegründet.
https://www.hfm-weimar.de

(7) Die Bauhaus-Universität Weimar seit 1860

Die Bauhaus-Universität Weimar ist eine auf gestalterische und technische Bereiche spezialisierte Universität in Weimar, deren Ursprünge auf die 1860 gegründete Großherzoglich-Sächsische Kunstschule und auf das 1919 gegründete Staatliche Bauhaus zurückgehen. Diese Institution erlangte am 3. Juni 1910 den Rang einer Hochschule und erhielt 1996 ihren heutigen Namen. (Wikipedia)

https://www.uni-weimar.de

3) Revolutionen: Mutige Handlungen zur Veränderung gesellschaftlicher Zustände

Bauernaufstände unter Führer von Thomas Münzer

Thomas Müntzer war ein früherer Anhänger von Martin Luthers, der sich jedoch im Gegensatz zu Luther für die gewaltsame Befreiung der Bauern einsetzte. Er forderte eine radikale Reformation ohne Kompromisse. Thomas Münzer arbeitete in Mühlhausen als Pfarrer in der Marienkirche und wurde mit dem Charisma eines Volksführers Agitator, Förderer und Anführer von Aufständen der Bauern.

Die Bauernaufstände in Deutschland in den Jahren 1524 bis 1526 beriefen sich auf die Reformation und Martin Luther Luther distanzierte sich aber mehr und mehr von dieser revolutionären Bewegung, bis er sie am Ende sogar extrem scharf angriff. Der Führer der Bauernbewegung Thomas Müntzer wurde am 27. Mai 1525 im thüringischen Mühlhausen  enthauptet, nachdem sein Bauernheer bei Frankenhausen durch ein von Reichsfürsten und schwäbischen Städten finanziertes Heer vernichtend geschlagen worden war.

Reformationsbewegung durch Martin Luther

Martin Luther war einer der maßgeblichen Reformatoren der katholischen Kirche, einer kirchlichen Bewegung zur Erneuerung des Christentums mit Abspaltung der Evangelischen Kirche. Luther Einfluß wird vor allem in die Zeit von 1517 bis 1648 eingeordnet  – vom Anschlag seiner 95 Thesen an der Kirche zu Wittenberg bis zum Ende der Glaubenskriege mit dem Westfälischen Frieden.

Die Reformationsbewegung durch Luther brachte verschiedene andere Bereiche voran:

Studentenbewegungen in Thüringen

Der Kampf gegen Napoleon und die französische Vorherrschaft in Europa wurde zur Geburtsstunde eines neuen deutschen Nationalgefühls und der Anlaß zu einer entscheidenden Umgestaltung des studentischen Gemeinschaftslebens.

Begeistert gliederten sich große Teile des Studententums in die Reihen der Kämpfer gegen Napoleon ein. Im Rahmen des Lützowschen Freikorps wurden Jahns und Friesens Ideen fortentwickelt und nahmen festere Formen an. Schon kurze Zeit nach dem Sieg über Napoleon entstand in Halle am 1. November 1814 eine Teutonia…. (Deutsche Burschenschaft)

Das Besondere der Jenaer Studenten – die Urbundschaft:

So bestand denn zwischen Landsmannschaft und Urburschenschaft in Jena eine enge Verwandtschaft, und doch unterschied sich diese von jener ganz wesentlich. Der Unterschied lag nicht so sehr in einer Umbildung der Formen des studentischen Lebens; solche Reformen hatten bereits die Orden und die „neuen“ Landsmannschaften angestrebt. Das eigentliche Neue lag darin, daß die Burschenschaft das Volk und die Verantwortung des Einzelnen gegenüber dem Ganzen in den Mittelpunkt des studentischen Lebens stellte. Die Erziehung von freien, sittlichen und opferbereiten Persönlichkeiten wurde der Leitgedanke, der bis heute Gültigkeit besitzt. Die Schüler von Jahn, Luden, Fichte, Friesen und Arndt hatten kein Verständnis mehr für die kleinstaatliche Zersplitterung Deutschlands.

„Die Reinheit der deutschen Sprache, die Ehrbarkeit der deutschen Sitten, die Eigenart deutschen Brauchs, überhaupt alles zu fördern, was Deutschland groß und stark, den deutschen Namen rühmlich und gefürchtet machen konnte“, war der Urburschenschaft oberstes Ziel. Ihr ideales Streben und die Reinheit ihres Wollens werden für alle Zeiten Vorbild des deutschen Studententums sein. Freilich, die leidenschaftliche Vaterlandsliebe schloß in ihrer Bekämpfung des „Undeutschen“ und „Welschen“ auch die Gefahr der Übersteigerung, der Deutschtümelei in sich. Dieser Gefahr ist die Burschenschaft nicht immer entgangen. (Die Urburschenschaft)

1815 Nach dem Wiener Kongress fallen Erfurt und das Eichsfeld an Preußen; Teilnehmer der Befreiungskriege gründen die Jenaische Burschenschaft, u. a. mit dem Ziel der Einigung Deutschlands.
1817 Höhepunkt der Studentenbewegung ist das Wartburgfest. Auf dem Burschentag in Jena wird 1818 die Allgemeine Deutsche Burschenschaft gegründet.

Burschenschaftsdenkmal, Eisenach

Das Burschenschaftsdenkmal im Süden Eisenachs auf der Göpelskuppe ist das Kriegerdenkmal für die 87 im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gefallenen Burschenschafter. Es wurde 1902 zugleich als Nationaldenkmal der Deutschen Burschenschaft zur Erinnerung an die Deutsche Reichsgründung errichtet. (Wikipedia)

Märzkämpfe in Mitteldeutschland

Der Mitteldeutsche Aufstand, auch Märzaktion, im März 1921 war eine von KPD, KAPD und anderen linksradikalen Kräften entfesselte bewaffnete Arbeiterrevolte in der Industrieregion um Halle, Leuna, Merseburg sowie im Mansfelder Land.Die Aktion endete mit der Niederlage der Aufständischen, die zu einer zeitweiligen Schwächung der kommunistischen Partei beitrug. (Wikipedia)

Damals probten Arbeiterinnen und Arbeiter einen revolutionären Aufstand. Die Ursachen lagen in der drastischen Verschärfung der sozialen Situation der Arbeiter, die besonders in dieser Region zu spüren war.

Harti Rische: Gedenken an die Märzkämpfe 1921: „Die Wählerinnen und Wähler stärkten bei den Wahlen zum Preußischen Landtag im Januar 1921 die linken Parteien und machten die VKPD mit ca. 40% ihrer Stimmen zur stärksten Kraft.
Aus Furcht vor kommunistischer Machtübernahme entsandte die Regierung bewaffnete Polizeikräfte nach Eisleben und Hettstedt. Nach dem Aufruf zum Generalstreik am 21. März eskalierten die Ereignisse und es kam zu bewaffneten Auseinandersetzungen, bei denen zirka 180 Menschen ums Leben kamen. Nach der Niederschlagung des Aufstandes rollte eine Verhaftungswelle durch den mitteldeutschen Raum, viele Arbeiter verließen ihre Heimat, um den drohenden Verhaftungen und Drangsalierungen des weißen Terrors zu entgehen.“

„Märzstürme“ (Roman) von Otto Gotsche

Gesammelte Werke in Einzelausgaben. 9 Bände. Märzstürme (in 2 Bänden) – Unser kleiner Trompeter – Die Fahne von Kriwoj Rog – Zwischen Nacht und Morgen – Gefahren und Gefährten (in 2 Bänden) – Tiefe Furchen – Stärker ist das Leben. (Deutsch) Gebundenes Buch – 1971

Sachsen Hochburg der Arbeiterbewegung

„Aber Mitteldeutschland hallt von Geschichte. Der Boden ist kontaminiert von Arbeit und Krieg. Der Bauernkrieg, die Märzkämpfe. Die Bodenreform. Die Volksenteignung. Wenn ich die entlassenen Arbeiterhaufen versammle, ziehen sie nicht nach Frankenhausen, wo 6000 Bauern geschlachtet wurden. Sie sind alle Historiker.“ (Volker Braun)

Der Bauernkrieg,

Die Märzkämpfe.

Die Bodenreform.

Die Volksenteignung

 

Sachsen hatte sich während des 19. Jahrhunderts zu einer Hochburg der Arbeiterbewegung, insbesondere der Sozialdemokratie, entwickelt: „In Sachsen konstituierte sich jener sozialistische Typus von Arbeiterbewegung, der in der Zweiten Internationale (Gründung: Paris 1889) als Modell diente und der europäischen Arbeiterbewegung bis in die heutige Zeit wesentliche Züge verlieh.“ (Karsten Rudolph 1995).

Dass die deutsche Sozialdemokratie ihre wichtigsten Impulse aus Mitteldeutschland erfuhr, steht in engem Zusammenhang mit Persönlichkeiten wie Ferdinand Lassalle, August Bebel oder Wilhelm Liebknecht sowie mit Weichenstellungen wie der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins in Leipzig (23.5.1863).

https://www.slpb.de/themen/geschichte/1871-bis-1918/das-rote-koenigreich

Montagsdemonstrationen in Leipzig zum Ende der DDR 1989

Massendemonstrationen begannen in der DDR am 4. September 1989 in Leipzig mit zirka 1.000 Teilnehmern, danach auch in anderen Städten beispielsweise Dresden, Halle, Karl-Marx-Stadt, Magdeburg, Plauen, Arnstadt, Rostock, Potsdam, Schwerin und Berlin. Am 06.11.1989 kamen in Leipzig über 500.000 Demonstranten zusammen.

Die Losung Wir sind das Volk wurde erstmals in Leipzig gerufen und wurde zur zentralen Parole der „demokratischen Revolution“.

4) Industrie

Der Raum Halle-Leipzig-Dessau (“mitteldeutsche Wirtschaftsraum”)

Der Wirtschaftsraum Halle/Leipzig  bildet auch eine der Industrieregionen Deutschlands, nach Berlin der zweitgrößte in Ostdeutschland.

Wichtigste Industriezweige sind vor allem Chemikalienherstellung, Kohleabbau und -verarbeitung

Der Dreiklang aus Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft ist die Basis für den Erfolg der Händelstadt Halle an der Saale.

5) Bergbau

Kupferschiefer-Bergbau

 

Braunkohlen-Bergbau

 

6) Licht-Stadt JENA

Der traditionsreiche Feinmechanik-Optik-Standort Jena wird heute auch „Optical Valley“ genannt. In diesem Thüringer Tal sprüht der freie Geist, herrscht Präzisions- und Qualitätsarbeit in Forschung bis Fertigung. Diese Jenaer Mentalität ist nicht zu knebeln oder zu vernichten.

In JENA und Umgebung vereint sich Vieles von Wissenschaft und Lehre, Forschung und Entwicklung, Produktion und Vermarktung bzw. Nutzung. Deshalb wird heute Jena berechtigt „Lichtstadt“ genannt:

  • Licht der Aufklärung
  • Geistesblitze der hellen Köpfe
  • Strahlkraft der Forschung, Entwicklung und Produktion (Optik- und Medizin-Technik)
  • Laser– und Lichttechnik: Carl Zeiss Jena konnte zur Leipziger Frühjahrsmesse 1964 erstmals Gas-und Festkörperlaser aus eigener Entwicklung ausstellen und 1965 mit dem Lasermikrospektral-Analysator eine leistungsfähige industrielle Laseranwendung präsentieren. (siehe heute auch: Wave Laserzentrum)
  • Laserwaffen

/) Krieg und Frieden

Schlacht bei Jean und Auerstedt 1806

1806 In der „Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt“ schlagen die französischen Truppen die preußische Armee.
Die zwei Schlachten fanden während des Vierten Koalitionskrieges am 14. Oktober 1806 in der Nähe der Orte Jena und Auerstedt statt. Die preußische Armee erlitt eine schwere Niederlage gegen die französischen Truppen.

  • Napoleon Bonaparte schlug am 14. Oktober 1806 mit seiner zahlenmäßig überlegenen Hauptarmee ein preußisch-sächsisches Korps bei Jena,
  • während zur gleichen Zeit ca. 25 Kilometer entfernt Marschall Davout mit seinem Korps die ihm zahlenmäßig überlegene preußische Hauptarmee unter dem Herzog von Braunschweig bei Auerstedt schlagen konnte. (Wikipedia)
Völkerschlacht bei Leipzig 1813
Diese Völkerschlacht war mit weit über 500.000 Soldaten sowie mehr als 90.000 Toten und Verwundeten eine der größten und blutigsten Schlachten der europäischen Geschichte.
Die Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 war die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege. Dabei kämpften die Truppen der Verbündeten, im Wesentlichen Russland, Preußen, Österreich und Schweden, gegen die Truppen Napoleon Bonapartes. (Wikipedia)
  • Diese Schlacht war der Anfang vom Ende der Herrschaft Napoleons in Deutschland.
  • Sie war die letzte Königs-Schlacht, bei der die Monarchen mit auf den Kriegsfeld standen.
  • Dieser militärische Sieg führte letztlich zum Wiener Kongress 1815 mit der territorialen Neuordnung Europas.

Luftangriffe auf die Leunawerke 1944/1945

Erst spät im Mai 1944 haben die Alliierten im Zweiten Weltkrieg die Achillesferse der deutschen Kriegsindustrie mit ihrer „Öl-Offensive“ attackiert. 22 schwere Luftangriffe der US Army Air Forces (USAAF) und der Royal Air Force (RAF) erfolgten auf den Großraum Merseburg/Leuna. Hauptziel waren die Leunawerke der I.G. Farben bei Merseburg, einen der bedeutendsten Standorte der Chemie-Industrie bzw. Benzin-Herstellung im Deutschen Reich.

Oft war die Stadt Merseburg von Angriffen auf die benachbarten Leunawerke mit betroffen, mehrmals aber das Hauptziel. Der 6. Dezember 1944 war der schwerster Tag für Merseburg, mit Doppelangriff am Tag (USAAF) und dann in der Nacht (RAF). Die Bombeneinschläge verteilten sich über das gesamte Stadtgebiet, die Merseburger „Altstadt brannte lichterloh“. Die Löscharbeiten waren durch die Zerstörung auch der Wassersammelleitung erheblich behindert. Nach den Angriffen lagen Wohngebiete und viele öffentliche Gebäude in Schutt und Trümmern. Nur 20 % der Gebäude bleiben unbeschädigt, es gab mindestens 587 Tote und 700 Verletzte. (Wikipedia)

Licht-Heimat

In Meditation fand ich Zugang zu meiner wahren Heimat, die nicht von dieser materiellen oder physischen Welt ist.

City: Mein Land

City hat mit „Mein Land” einen programmatischen Song über Ostdeutschland gemacht. Doch die meisten Radio-Sationen wollen ihn nicht spielen. Warum? Die Antwort gibt es hier:

Die DDR – Meine Heimat

 

Von atheistischer Erziehung über kommunistische Religion, über freien Glauben zum Heidentum

Ein gottloses Leben ist ein Leben ohne Verbindung mit Gott

„All unsere Anstrengungen, das menschliche Gotteskonzept zu erweitern, wären nahezu vergeblich, wenn der menschliche Verstand nicht von dem vom Vater geschenkten Justierer bewohnt würde und vom Geist der Wahrheit des Schöpfersohnes durchdrungen wäre.“ (Urantia-Buch, 2:0.3 (33.3))

Meine Eltern und mein sozialistisches Heimatland DDR erzogen mich im atheistischen Sinn ohne Gott, ohne Religion und ohne Kirche. 

„Kommunismus ist Atheismus.“ (Wladimir Iljitsch Lenin)

Doch historisch kurioserweise entpuppte sich der atheistische Marxismus-Leninismus ebenfalls aus  eine Religion. 

„Die Lehre von Karl Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist. Sie ist in sich geschlossen und harmonisch, sie gibt den Menschen eine einheitliche Weltanschauung, die sich mit keinerlei Aberglauben, keinerlei Reaktion, keinerlei Verteidigung bürgerlicher Knechtung vereinbaren läßt.“
(Wladimir Iljitsch Lenin, Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus, 1913, Werke, Band 19, Dietz-Verlag, Berlin 1977, S. 3. www.ml-werke.de)

 

“Die Kommunisten sind gegen die Religion (das Christentum), und sie versuchen, die Religion zu zerstören; doch wenn wir tiefer in das Wesen des Kommunismus schauen, sehen wir, dass er im Wesentlichen nichts anderes ist als eine Religion (Judentum).“  (Ein Programm für die Juden und die Menschheit, Rabbiner Harry Waton, S. 138)

Die Gedanken sind frei

Irgendwer hielt mich irgendwie  vom Studium der Kirchen-Bibel ab. Ich wollte frei denken und darin nicht abhängig von der Bibel sein. Ich strebte immer mehr nach unabhängigem Geist, der nicht an äußeren Gegenständen oder von außen kommenden Informationen abhängig sei. Die Idee von Martin Luther war dabei grundsätzlich inspirierend, daß selbständiges Denken für die Erkenntnis der Wahrheit zuständig sei. Das sind eben die von innen kommenden Gedanken (Inspiration) und nicht die von außen kommenden Buchwerke der Weltmanipulation, wie die Bibel. Gottes Original-Wort kommen von innen und von mir selbst, nicht von außen und gleich gar nicht von Kirchen. Der wahrhaftige Geist ist unabhängig von der Autorität einer Bibel.  Gedankenfreiheit ist dann diejenige Freiheit des Denkens an sich und durch sich, als Reflexion im inneren, Denken des Denkens.

Souveräne Macht bringt den Menschen erst zu seinem eigentlichen Menschsein mit seiner Spiritualität, seinem Erleben und Handeln. Wenn man diese Macht im Menschen zerstört oder manipuliert, bekommt man die Kontrolle über den Menschen .Wenn uns durch verschiedene Einflüsse die Zirbeldrüse immer mehr ausgeschaltet und zerstört wird, dann hat der Mensch seine spirituelle Energie und seinen Zugang zu Höheren Informationen verloren.

Dadurch werden Menschen immer mehr zu ferngesteuerten Idioten gemacht, die nicht mehr fähig sind. selbst frei zu denken, höhere geistige Zugänge zu erhalten, sich zu wehren.

 


1. der Kosmischen Wahrheit,
2. der Ehre der Ahnen,
3. dem Wohl der Werdung.

Die Lucia, Odilia, Oda/Uta (13.12.), die Allegorie der germanischen Licht- und Volksmutter, zur tiefsten Jahresnacht, möge wieder hervortreten aus den Gründen der germanischen Seele und uns treuen Heiden bessere Wege in die Zukunft weisen, als die biblischen Irrlichter der Vergangenheiten es vermochten ! (Der 13.12. galt im Mittelalter als die Wintersonnwendnacht.)

In meinem ersten Schuljahr, ich war also 7 Jahre alt, gingen offensichtlich alle anderen Schüler aus meiner Klasse nach dem staatlichen Schulunterricht noch in eine „Christenlehre“ in eine Kirche.  In Senftenberg war das die evangelisch-lutherische Kirche.

Von meinen Eltern wurde ich atheistisch und ohne „christliche“ oder kirchliche Rituale erzogen und geprägt. Und auch in der DDR-Gesellschaft dominierte mit dem Marxismus-Leninismus die Vorstellung von Religion als „Opium für das Volk“ und das war schlecht und konnte weg. Ich kannte damals noch nicht einmal eine Kirche von innen. Ich wollte nicht in diese Kirche gehen. Kirche und Religion waren für mich identisch. Ich hatte nichts mit deren Gott am Hut.

An einem kalten Wintertag 1957, es hatte geschneit und war gefroren,  wollten die damaligen Mitschüler mich nach dem Unterricht mit in ihre Christenlehre nehmen bzw. sie wollten mich körperlich dazu zwingen. Allein war ich gegenüber der Gruppe zwar unterlegen, doch ich wehrte mich vehement, riß mich los, wurde beschimpft, sie umringten mich, schubsten und drängten mich schließlich auf einen kleinen zugefrorenen Bach in der Nähe der Schule. Doch die Eisdecke trug mein Gewicht nicht. Beim Gerangel durchbrach das Eis, ich verlor die Balance und fiel mit meinem Schulranzen auf dem Rücken in das eiskalte Wasser des Baches. Endlich ließen sie von mir los, ich war plötzlich befreit von den grölend und lachend davon laufenden  „christlichen“ Mitschülern. Bis auf die Haut klitschnaß und am ganzen Körper zitternd vor Kälte, lief ich in das Büro meines Vaters bei der Zeitung „Lausitzer Rundschau“, das vielleicht noch einen Kilometer entfernt war.  Dort angekommen, lief immer noch das kalte Wasser aus meiner Kleidung auf den Büro-Boden. Die erschreckten Mitarbeiter der Redaktion, die mich alle kannten,  kümmerten sich sofort liebevoll um mich: Bibbernd, und jetzt auch weinend, konnte ich kaum erzählen, was vorfiel. Ich wurde sofort völlig ausgezogen, bekam eine Decke um den nackten Körper gehüllt und wurde vor einen wärmenden Kohlenofen gesetzt. All meine Kleider wurden über Stühle gelegt, auf dem Boden wurden meine feuchten Schulsachen zum Trocknen verstreut. Jemand kam mit einem heißen Tee und mein Vater setzte sich beruhigend neben mich.

Mein Vater sagte doch manchmal, wenn er mir meinen noch geringeren sozialen Status in der Familie verdeutlichte: „Gott sieht alles, hört alles, weiß alles. Gott ist allwissend.“  Ich dachte immer, daß er damit sich selbst als meinen Vater in seiner Rolle desjenigen meint, der schon länger hier war und mit vielmehr Lebensweisheit als ich Kind ausgestattet war.

Mein Weg vom atheistischen Psychologen zum spirituellen Psychosophen und integralen Freidenker

Quantenphysiker Heisenberg über Gott und Wissenschaft

„Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“(Werner K. Heisenberg)

Werner Heisenberg war einer der deutscher Physiker, der bahnbrechende Entdeckung machte und dafür auch dern Nobelpreis für Physik erhielt. Er entdeckte u.a. die sogenannte „Unschärferelation“. Diese bedeutet, daß ein (Materie-)Teilchen sein Verhalten durch den Vorgang des Beobachtens (z.B. eines Forschers) verändert. Daraus folgte, daß Teilchen Bewußtsein und Intelligenz haben! Es ist eine der fundamentalsten Aussagen der Quantenmechanik.

In meinem weiteren Leben begegnete mir der „Grund des Bechers“ durch vertieftes Beschäftigen, konkretes Nutzen und erweitertes Erleben.

(1) Vom „Sozialpsychologischen Verhaltens-Training“ zum

  • Autogenen Training (J. H. Schultz),
  • Mental-Training (DDR-Sport),
  • Nathal – Methode zur Steigerung der emotionalen Intelligenz (Gertje Lathan)
  • (Selbst-)Hypnose (Klumbies & Kleinsorge)

(2) Von sozialistischer Bewußtseinsarbeit (Marxismus-Leninismus) zu

  • Psychologischer Kriegsführung,
  • Mind Control
  • eigenes Mental-Training
  • eigene ganzheitliche Bewußtseins- und Lebens-Schule (Großer Life Coaching Kurs)

(3) Von Hirnforschung zu

  • Mind Maschines (u.a. audiovisuelle Stimulation, Samadhi-Tank),
  • Idee eines eigenen „Mind Fitnes Centers“

(4) Von materialistischer Psychologie zur

  • Para-Psychologie und außersinnlichet Wahrnehmung, 
  • Psi-Agenten (Mandschurische Krieger),
  • Remote Viewing
  • eigener PSI-Kurs,

(5) Vom Interesse für Märchen und Erzählungen zur

  • (weißen) Magie 
  • Merlin bis Rasputin
  • eigene Teilnahme an Hexenkurs
  • gelebtes eigenes Hexentum 

(6) Vom  öffentlichen Wissen und der materialistischen Wissenschaft zu

  • Geheimwissen (Esoterik) aus Büchern, Vorträgen, Begegnungen und Esoterik-Messen (Berlin)
  • Spiritualität

(7)  Vom Lernen, Arbeiten und übliches Leben zu

geistigen Selbsterfahrungen:

  • Licht-Nahrung,
  • Lichtkörper-Prozess,
  • Meditation,
  • Synergetik-Therapie
  • andere Bewußtseinszustände (Samadhi-Tank, Mind Maschines)

(8) Von guten Schul-Lehrern zu

  • spirituelle Lehrer (Erhard Freitag, Ananda)
  • spirituelle Meister (Höchste Meisterin Chin Hai, Jasmuheen)

(9) Von der logischen materialistischen Wissenschaft und (Sozial-)Psychologie zur

  • Psychosomatik (Rüdiger Dahlke, Luise Hay)
  • Spiritualität (Buddhismus)
  • Geisteswissenschaft / Anthroposophie (Rudolf Steiner durch Axel Burkart) 

(10) von Einzelbetrachtung der Welt zur

  • Integralen Theorie und Praxis (nach Ken Wilber) 
  • Bewußtsein in Raum und Zeit (E. Moser)

(11) von der globalen Ganzsicht zur

  • germanisch-deutschen volks-eigene Sicht des Heidentums

Sprachwissenschaftler Erhard Landmann über Christus und Gott

„Christus non liberavit“ heißt nicht „Christus befreit nicht“, sondern “ christ us non Li be ra vit“ = “ aufstieg nach außen der Li bei (mit) dem Strahl weit“. Selbst der so gefürchtete Satan, mit dem die falschen Religionen und die von ihnen abgeleiteten Sekten Millionen ängstlicher Menschen einfangen, erweist sich in der Form „satanae“ = “ so dann E“, als Hinweis auf den wahren Gott E Li und nicht auf Gottes Gegenspieler. Das ist allerdings nicht zu verwechseln mit dem altdeutschen ( und damit auch „altarabischen“) Wort „Scheitani“ = der „Scheid- Ahn“, derjenige unter den Ahnen, der die heutigen falschen Religionen von der wahren Urreligion abgeschieden hat und sich damit als Feind Gottes erwies. Man kann also die angeblich großen „monotheistischen“ Religionen durchaus besser als scheitanische ( „scheidahnische“ )Religionen bezeichnen. Und dies wird uns jeden Tag bewiesen! ( Islamisten, Salafisten, Al Quaida, Taliban, Nordirland, Südsudan, Philippinen, Indonesien usw, usf.). Daher die plötzliche große Liebe atheistischer, rot-grüner Altkommunisten zu den Religionen. Schöne, neue, verkehrte Welt. Während der wahre Gott E Li aus dem All gegen die falschen Religionen und den tausendfachen Mißbrauch seines Namens kämpft, prügeln Altkommunisten auf den Straßen den Bau von Moscheen durch. Die gleichen Leute, die noch vor 15- 20 Jahren alle Kirchen in Turnhallen umwandeln wollten. Während die überschuldeten Kommunen die Schwimmbäder, Bibliotheken und viele andere Einrichtungen aus Geldmangel schließen, hat man lässig Hunderte von Millionen für Islamschwerpunkt- Universitäten und Islamschulunterricht. Und den Grünen kanns nicht schnell und nicht teuer genug sein.

Nachtigall ick hör dir trapsen.—— Es grüßt Eure (gar nicht so ) liebe Weltverschwörung. Leider keine (Verschwörungs-)Theorie.

http://elifonaot.q32.de/cms/doku.php?id=de:pub:2011:20110801:start

Erhard Landmann: WeltbilderschütterungDie richtige Entzifferung der Hyroglyphenschriften“  (1986)

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Der Sozialismus entwickelte sich zu einer Religion.

Sozialismus als Glaube

In Buch II von LeBon entwickelt er die Grundlagen eines Glaubens, beschreibt die Rolle der Tradition in verschiedenen Elementen einer Zivilisation und die Grenzen der Variabilität angestammter Vorstellungen, und erklärt, wie sich der Sozialismus zu einer religiösen Form entwickelt

Andreas Falke

Lass dich von der „Weisheit dieser Welt“ nicht täuschen

„Die Weisheit dieser Welt ist Dummheit bei Gott“ (1. KOR. 3:19)

VORSCHAU*

  1. Was finden wir in Gottes Wort?

JEHOVA ist unser Großer Lehrer und mit ihm können wir uns allen Herausforderungen stellen (Jes. 30:20, 21). In seinem Wort finden wir alles, was wir brauchen, um „völlig geeignet und für jedes gute Werk vollständig ausgerüstet“ zu sein (2. Tim. 3:17). Wer nach der Bibel lebt, wird klüger als alle, die für „die Weisheit dieser Welt“ eintreten (1. Kor. 3:19; Ps. 119:97-100).

  1. Was zeigt dieser Artikel?

2 Die Weisheit der Welt appelliert oft an sündige Wünsche. Deshalb fällt es schwer, dem Denken und Verhalten der Welt zu widerstehen. Aus gutem Grund heißt es in der Bibel: „Passt auf, dass euch niemand durch die Philosophie und inhaltslose, irreführende Ideen gefangen nimmt, die sich auf menschliche Traditionen . . . stützen“ (Kol. 2:8). Der Artikel zeigt, wie zwei dieser Ideen oder Lügen allmählich populär wurden. Wir werden in beiden Fällen sehen, dass die Weisheit der Welt Dummheit ist und die Weisheit aus Gottes Wort alles, was die Welt zu bieten hat, weit übertrifft.

MORALVORSTELLUNGEN IM WANDEL

3, 4. Welchen Wandel gab es im frühen 20. Jahrhundert?

3 Im frühen 20. Jahrhundert gab es einen gewaltigen moralischen Wandel. Sex war bis dahin nach vorherrschender Meinung nur etwas für Verheiratete und kein Thema, über das man öffentlich sprach. Doch diese Sichtweise bröckelte und eine lockere Moral hielt Einzug.

4 Die 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts, auch Wilde Zwanziger genannt, waren von tief greifenden sozialen Veränderungen gekennzeichnet. „In Filmen, Theaterstücken, Liedern, Romanen und der Werbung spiegelte sich ein Markt für sexuell betonte Unterhaltung“, so heißt es in einem Fachartikel. In diesem Jahrzehnt wurden Tanzstile sinnlicher und die Mode freizügiger. Wie die Bibel es für die letzten Tage voraussagte, würde das Vergnügen einen hohen Stellenwert bekommen (2. Tim. 3:4).

Jehovas Volk lässt sich von der lockeren Moral der Welt nicht mitreißen (Siehe Absatz 5)*

  1. Wie hat sich die Moral seit den 60er-Jahren gewandelt?

5 In den 60er-Jahren wurden Ehen ohne Trauschein, homosexuelle Verhaltensweisen und Scheidungen üblicher. In der Unterhaltungsbranche wurde Sex immer offener gezeigt. Die Folgen der lockeren Moral haben sich in den letzten Jahrzehnten auf vielerlei Weise bemerkbar gemacht. Eine Autorin sieht die Ursache für zerbrochene Familien, Einelternfamilien, seelische Wunden, Pornografiesucht sowie andere Probleme in der „Deregulierung der sexuellen Normen, die zu einer Sexualisierung der Gesellschaft führt“. Die Häufigkeit von sexuell übertragbaren Krankheiten wie etwa Aids ist nur eines von vielen Anzeichen dafür, dass die Weisheit der Welt Dummheit ist (2. Pet. 2:19).

  1. Wie fördert die Ansicht der Welt über Sex Satans Ziele?

6 Die Ansicht der Welt über Sex fördert Satans Ziele. Er hat bestimmt seine helle Freude, wenn er sieht, wie die Sexualität missbraucht und die Ehe in den Schmutz getreten wird – beides Geschenke Gottes (Eph. 2:2). Sexuelle Unmoral beschmutzt nicht nur Gottes Geschenk der Fortpflanzung, sondern kann Menschen auch das ewige Leben kosten (1. Kor. 6:9, 10).

SEXUALMORAL AUS SICHT DER BIBEL

7, 8. Welche gesunde Ansicht über Sexualität vertritt die Bibel?

7 Menschen, die sich von der Weisheit dieser Welt leiten lassen, tun die Moralmaßstäbe der Bibel als realitätsfern ab. Sie sagen gewissermaßen: Gott stattet uns doch nicht mit sexuellen Bedürfnissen aus und sagt uns dann, dass wir sie nicht befriedigen dürfen. Eine solche Denkweise entspringt dem Irrglauben, der Mensch müsse jedem Drang nachgeben. Die Bibel sagt da etwas anderes. Sie verleiht uns Würde, da sie lehrt, dass wir unangebrachtes Verlangen durchaus unter Kontrolle halten können (Kol. 3:5). Außerdem hat Jehova die Ehe geschaffen, in der angebrachte sexuelle Bedürfnisse befriedigt werden können (1. Kor. 7:8, 9). So können Mann und Frau am Sex Freude haben, ohne die Sorgen und Reuegefühle, die oft mit Unmoral einhergehen.

8 Im Gegensatz zur Welt vertritt die Bibel eine gesunde Ansicht über Sexualität. Sie sagt, dass Sex Freude machen kann (Spr. 5:18, 19). Es heißt aber auch: „Jeder von euch sollte wissen, wie er seinen Körper in Heiligkeit und Ehre im Griff haben kann. Gebt euch nicht gieriger, hemmungsloser sexueller Leidenschaft hin, wie sie die Völker haben, die Gott nicht kennen“ (1. Thes. 4:4, 5).

Wir sind wirklich dankbar, Gottes Wort zu besitzen! Und wir sind dankbar, dass Jehova uns durch geistige Nahrung immer wieder rechtzeitig hilft, uns auf dem Gebiet der Moral von der Weisheit dieser Welt nicht täuschen zu lassen.* (Lies Römer 1:24-27.)

DAS EGO RÜCKT IN DEN VORDERGRUND

10, 11. Was sagt die Bibel über die letzten Tage?

10 Die Bibel sagt über die letzten Tage: „Die Menschen werden sich selbst . . . lieben“ (2. Tim. 3:1, 2). Deshalb überrascht es nicht, dass in der Welt das Ego in den Vordergrund gerückt ist. Laut einem Nachschlagewerk erschien in den 70ern eine „Flut von Selbsthilfebüchern“. In manchen wurden die Leser dazu angehalten, „sich selbst kennenzulernen und zu akzeptieren und zu feiern, wer sie sind“. In einem dieser Ratgeber heißt es zum Beispiel: „Schließen Sie den schönsten, interessantesten und wertvollsten Menschen in Ihr Herz, den es je gegeben hat – Sie selbst.“ Das Buch vertritt „eine Religion des Selbst, in der der Einzelne sich in seinem Verhalten mehr durch sein Gewissen und die für ihn gültigen Gesetze seiner Kultur leiten lässt“.

11 Kommt dir das bekannt vor? So etwas hat der Teufel doch schon Eva eingeredet. Er sagte, sie könne „wie Gott sein und erkennen, was gut und böse ist“ (1. Mo. 3:5). Viele haben heute eine so hohe Meinung von sich selbst, dass sie sich von niemandem, nicht einmal von Gott, sagen lassen wollen, was richtig und was falsch ist. Diese Haltung zeigt sich besonders auf dem Gebiet der Ehe.

I

Ein Christ ist vor allem auf die Bedürfnisse anderer bedacht, besonders die seines Ehepartners (Siehe Absatz 12)*

  1. Welche Ansicht über die Ehe vertritt die Welt?

12 Die Bibel fordert Ehemänner und Ehefrauen auf, einander zu ehren und zu ihrem Eheversprechen zu stehen. Sie sollen fest zueinander halten. In 1. Mose 2:24 heißt es: „Ein Mann [wird] seinen Vater und seine Mutter verlassen und fest zu seiner Frau halten, und sie werden eins werden.“ Menschen, die sich von der Weisheit der Welt leiten lassen, vertreten eine andere Sichtweise, nämlich dass sich Ehepartner auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentrieren sollen. Wie es in einem Buch über Scheidung heißt, wurde in manchen Trauungszeremonien die traditionelle Formel „bis dass der Tod uns scheidet“ durch das weniger umfassende Versprechen „solange wir uns lieben“ ersetzt. Diese lockere Ansicht hat zu zahllosen zerrütteten Ehen und unendlichem emotionalem Leid geführt. Die respektlose Einstellung der Welt zur Ehe ist ohne Zweifel unvernünftig.

  1. Was ist ein Grund, warum Jehova stolze Menschen verabscheut?

13 Die Bibel sagt: „Wer ein stolzes Herz hat, ist für Jehova abscheulich“ (Spr. 16:5). Warum verabscheut Jehova stolze Menschen? Ein Grund ist: Überzogene Selbstliebe ist ein Spiegelbild von Satans Arroganz. Satan dachte doch tatsächlich, dass Jesus, durch den Gott alles erschaffen hatte, sich vor ihm verbeugen und ihn anbeten sollte! (Mat. 4:8, 9; Kol. 1:15, 16). Menschen mit einem derart überzogenen Selbstbild sind ein Beweis dafür, dass die Weisheit der Welt Dummheit bei Gott ist.

SELBSTLIEBE AUS SICHT DER BIBEL

  1. Wie hilft uns Römer 12:3, uns selbst richtig zu sehen?

14 Die Bibel hilft uns, uns selbst richtig zu sehen. Eine gewisse Selbstliebe ist durchaus angebracht. Jesus sagte: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst“ (Mat. 19:19). Daraus lässt sich ableiten, dass wir in gewissem Maß auf uns und unsere Bedürfnisse bedacht sein sollten. Die Bibel lehrt aber nicht, dass wir uns über andere stellen dürfen. Stattdessen fordert sie uns auf: „Tut nichts aus Streitsucht oder Egoismus, sondern achtet andere in Demut höher als euch selbst“ (Phil. 2:3; lies Römer 12:3).

  1. Warum ist das, was die Bibel zum Thema Selbstliebe sagt, gut?

15 Viele Menschen, die heute als klug gelten, würden die Ansicht der Bibel belächeln. Sie würden sagen, dass man anderen ausgeliefert ist und von ihnen ausgenutzt wird, wenn man sie höher achtet als sich selbst. Aber wozu hat die egozentrische Haltung geführt, die in Satans Welt gefördert wird? Sind egoistische Menschen deiner Erfahrung nach glücklich? Sind ihre Familien glücklich? Haben sie echte Freunde? Eine enge Freundschaft zu Gott? Was wirkt sich nach deiner Beobachtung besser aus – sich von der Weisheit dieser Welt leiten zu lassen oder von der Weisheit in Gottes Wort?

16, 17. Wofür können wir dankbar sein, und warum?

16 Wer bei Menschen Orientierung sucht, die in der Welt als weise gelten, ist wie ein Tourist, der einen anderen Touristen, der sich auch nicht auskennt, nach dem Weg fragt. Jesus sagte über die „klugen“ Leute seiner Zeit: „Das sind blinde Führer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, dann fallen beide in eine Grube“ (Mat. 15:14). Es stimmt: Die Weisheit dieser Welt ist Dummheit bei Gott.

Gottes Diener blicken zufrieden auf ihr Leben im Dienst Jehovas zurück (Siehe Absatz 17)*

17 Der weise Rat der Bibel war schon immer „nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“ (2. Tim. 3:16). Wir können Jehova sehr dankbar sein, dass er uns durch seine Organisation vor der Weisheit dieser Welt bewahrt (Eph. 4:14). Die geistige Nahrung, mit der er uns versorgt, gibt uns die Kraft, uns eng an die Maßstäbe in seinem Wort zu halten. Es ist wirklich etwas ganz Besonderes, von der überragenden Weisheit der Bibel geleitet zu werden!

Das Ur-Evangelium von Marcion

Auf Zypern „sammelte Marcion eine Gemeinde der Wahren und Echten um sich. Ein „Altes Testament“, das voller Irrtum, Schande und Fälschung war, verwarf er, das sollte nicht Wegweiser seiner wahrhaft Erlösten sein, sie sollten auch von diesem allzuirdischen „Gesetz“ erlöst sein. Er schrieb das Urevangelium, er reiste nach Rom, um es der dortigen Christgemeinde vorzustellen. Doch dort waren die Anderen am Werk, die Großstädtischen, die Bezahlen, die Abgefeimten, die Gedungenen, denen es nicht um die Welterleuchtung und das Lichterbringen ging, sondern, um eigenen privaten Anteil am Wohlleben und um des niederen Vorteiles willen, Macht über die Menschenherzen zu ergattern. Längst hatte der Dunkelheitstroll, der irdische Satan, seine gierigen Finger im römischen Ränkespiel. Diese begannen zu rechten, zu richten, zu rabulieren, von richtigem Katholizismus und von falscher Gnosis zu schwadronieren. Für Marcion und die Marcioniten besaß der Christ keine leibliche Gestalt, war vielmehr ein energetisches Geistwesen, das an kein Weltenkreuz hätte je geheftet werden können. So war ihr Christentum ein konzeptionell gnostischer Lichtkult, wie er sich in ihren Zeugnissen, den Sonnenspiral-Kapitellen und Spitzenkreuzen bekundete. Rom hatte nie die geistige Wahrheit, es hatte immer nur die weltliche Macht ! Markion ist in Rom ermordet worden, so wie viele Lichtritter vor ihm und nach ihm, bis auf den heutigen Tag. Aber die Urkirche der Marcioniten von der „Insel der Liebe“, von Zypern, bleibt uns lichtsuchenden Menschen ein Vermächtnis von dem wir nicht ablassen wollen und dürfen, denn die Hoffnung auf „mehr Licht“ gleicht dem täglichen verheißungsvollen Sonnenaufgang, jenem besten Bilde das beglückte Menschenaugen in ihre lichtsüchtigen Seelen saugen dürfen.“

https://oding.org

 

Der Kleingarten als Oase und Versorgungsquelle

Der Kleingarten als Oase und Versorgungsquelle

Mein Vater hatte in jungen Jahren in der Landwirtschaft gelernt und es zog ihn immer wieder zu den Bauern und in die kleinen Gärten. In Senftenberg ergab es sich, daß 1960 in geringer Entfernung unserer Wohnung ein kleineres Feld für den Bau einer Kleingarten-Anlage aufbereitet werden konnte. Mein Vater gehörte zu den Gründern und Initiatoren des Vereins der „Gartensparte Glück-Auf“ und gemeinsam mit einem Landvermesser war auch ich beteiligt – bei regnerischen Wetter – an der Parzellierung des verfügbaren Landes. Dieser Fleck war begrenzt einerseits von der Eisenbahnstrecke Ruhland – Senftenberg – Cottbus, andererseits von einer Straße, die über eine Eisenbahnbrücke zur Neubausiedlung der Stadt Senftenberg führte, desweiteren von einem kleinen Waldstreifen am Rande der alten gefluteten Braunkohlengrube „Marga“ von Senftenberg-Brieske.

Die einzelnen Parzellen wurden per Los an die Mitglieder der neuen Gartensparte verteilt. Mein Vater war zwar Vorstand des Vereines, mußte sich aber auch dem Los beugen und hatte etwas Pech, denn wir bekamen eine Parzelle am Rande in der Nähe zum Wald an der Grube. Diese zugeteilte Gartenfläche war noch zur Hälfte mit Gras bedeckt. Dieses Gras mußten wir zunächst mühevoll beseitigen, um überhaupt nutzbares Gartenland vor uns zu haben. Aber, mein Vater war glücklich über das Stückchen Land, das wir nun mit viel Elan und Aufwand – unter Einhaltung der Vereinsregeln – kultivieren durften. Etwas später bauten wir dann noch eine kleine Laube und noch später sogar noch ein kleines Glasgewächshaus in den Garten. Ich mußte meinem Vater damals viel im Garten helfen, was für mich als jungen Menschen nicht immer zu meiner Freude war. Obwohl ich damals oft murrte, wenn ich schon wieder mit in den Garten gehen sollte, denn dort gab es immer etwas zu tun, war das doch nicht zu meinem Schaden. Später konnte ich in meinem Leben darauf zurück greifen und arbeite bis heute gern im eigenen kleinen Obst- und Gemüse-Garten.

Mein Vater schilderte stolz seinen Garten in einem unvollendeten Brief 1984 an seinen jüngeren Bruder so:
Der Garten liegt „nicht weit entfernt von der jetzigen Wohnung, ganz am Rande der Stadt, 100 Schritte vom Wald entfernt. Der Garten, 360 qm groß und intensiv bewirtschaftet, versorgt uns völlig mit Obst – Äpfel bis April/Mai – und zu einem großen Teil auch mit Gemüse. Kohlgemüse kaufen wir allerdings im Laden. Der Garten steht jedoch bei meinen wenigen Hobbys an der Spitze.“  

Die von uns 1960 gegründete Gartenanlage Glück-Auf e.V. Senftenberg ist mit 259 Gärten heute noch der größte Gartenverein in Senftenberg.

Bildquelle: https://ontras.stadtbekannt.jetzt/blog/2017/11/07/gartensparte-glueck-auf-e-v/

Führung meines Vaters durch „seine“ Kleingartenanlage am 16.8.1984 (an seinem 60. Geburtstag):

Der Inhalt des Lebens ist mehr als Geld und persönlicher Reichtum

Der Inhalt des Lebens macht mehr aus als Geld und persönlicher Reichtum

„Das Geld zieht nur den Eigennutz an und führt stets unwiderstehlich zum Missbrauch.“ (Albert Einstein9

60. Geburtstag 16.8.1984

Väter sind Vorbilder, zeigen den Kindern, wie und nach welchen Werte das Leben gestaltet werden sollte.

„Es ist immer wieder bedauerlich zu sehen, wie in der BRD unsere Republik und unser Leben dargestellt wird. Man fragt sich nur. ob diese Fernsehleute diesen Unsinn selbst glauben, den sie den Bürgern der BRD vorgaukeln. Gewiß ist in unserer Republik vieles anders als in der BRD, vieles mag unverständlicher, ungewohnter, unbegreiflicher und geradezu fremdartig sein. Dies hier ist unser Staat. Wir haben ihn uns geschaffen, er ist unsere Heimat geworden, hier sind unsere Kinder aufgewachsen, hier wachsen deren Kinder heran. Und ich spreche nicht nur für mich, wenn ich sage, daß wir diese, unser Land lieben, auch dann und gerade deshalb lieben, weil manches noch nicht so ist, wie wir es uns wünschten, weil wir auf manches verzichten müssen, weil es Wichtigeres als den persönlichen  Vorteil gibt. Man wird sich … in der Welt daran gewöhnen müssen, daß es uns gibt, sie werden akzeptieren müssen, daß unsere Republik etwas zu leisten vermag – sehr zum Ärger vieler Leute jenseits unserer westlichen Grenze. … Ich sagte bereits Gerhard … daß es uns gut geht, und mußte erschreckender Weise feststellen, daß er den Begriff „gut“ völlig anders deutet. Gut ist bei ihm nur, wenn man viel Geld besitzt. Er lachte mich aus, als ich sagte, das Alleinige sei das Geld nicht. Der Inhalt des Lebens, unseres … Daseins mache weit mehr aus als Geld, als persönlicher Reichtum. Und ich denke, wenn Gerhard in den Bergen herumklettert, dann zählt auch das.“  (unvollendeter Brief meines Vaters aus der DDR an einen seinen jüngeren Bruder in der BRD, Anfang 1984)

Ja, genau so habe ich auch mein Leben gestaltet.

Lausitz. Lebensgeschichten einer Heimat

„Ich war Milliardär, zählte zu den 300 reichsten Deutschen und hatte mir jeden Traum erfüllt. Ich besaß ein enormes Vermögen, ein noch größeres Ego und alle denkbaren Spielzeuge dieser Welt. Doch ich war unglücklich und dann brach alles zusammen…“
(Dr. h.c. Florian Homm Hedgefonds-Legende, Finanzprofi, Aufklärer)

Ein Hamburger macht mir als DDRler Vorwürfe

Ein Hamburger macht mir als DDRler Vorwürfe

Die Grenzen zwischen der DDR und der BRD waren gerade offen. So fuhr ich Anfang Dezember 1989 nach Hamburg zum Unternehmen „HansaTourist“.

Aufgrund eines Verhandlungstrainings, das ich für Mitarbeiter des „Deutschen Reisebüros der DDR“ 1989 in Berlin durchführte, wurde mir ein Gespräch mit dem Geschäftsführer von „hansa tourist“ vermittelt. Wir trafen uns in einem Berliner Hotel und kamen überein, daß er mich nach Hamburg zu einem Besuch seines Unternehmens einlud, um Vor Ort über eine mögliche Zusammenarbeit beim Personaltraining und ggf. zur Existenzsicherung des Unternehmens während des Zusammenbrechens der DDR zu sprechen.

  • „HansaTourist“ war eine „Gemischte Gesellschaft“ (GG). Mit Hauptsitz in Hamburg gehörte dieses Unternehmen also (auch) der DDR.  Hansa Tourist war „das linke Reisebüro“, das vor allem Reisen in die sozialistischen Länder anbot, so u.a. auch Reisen in 16 DDR-Campingplätze.
  • Das „Deutsche Reisebüro der DDR“ war das einzige landesweite Reiseunternehmen. Es hatte ein Netz von 131 Filialen über die DDR verteilt. Das DDR-Reisebüro arbeitete natürlich eng mit „Hansa-Tourist“ zusammen.

In einer Pause unseres Geschäftskontaktes ging ich in Hamburg etwas spazieren und geriet neugierig in einen großen Zeitungsladen, der für mich völlig überladen mit bunten Klatsch-Zeitungen und den verschiedensten Zeitschriften war. Ich war erschlagen von der Fülle der auf Papier gedruckten Informationen und konnte mir nicht vorstellen, daß die alle verkauft und gelesen werden können. Der schon etwas ältere Inhaber des Ladens sprach mich direkt an. Er hatte (vielleicht an meiner anderen Kleidung?) erkannt, daß ich aus der DDR komme. Er war sehr aufgewühlt und drängte mir unbedingt sein Gespräch mit seinen Vorwürfen auf (natürlich nahm er mich stellvertretend für die DDR-Bürger und meinte mich nicht persönlich). Er sagte, daß er ein alter Sozialdemokrat sei und fragte mich, ob wir Menschen in der DDR denn lebensmüde seien, so ein Land mit diesen schon erreichten sozialen Errungenschaften und der guten Gesellschafts-Vision aufzugeben und zum Klassen-Feind in den Westen überzulaufen.

Und er fragte mich weiter, ob wir denn nicht über die Jahre der DDR-Existenz begriffen hätten,

  • daß die Ausbeutung des Volkes und jedes Einzelnen im Kapitalismus wirklich stattfindet,
  • daß die Inhalte der TV-Sendungen von Carl Eduard von Schnitzler (Schwarzer Kanal) über die Bundesrepublik im Kern der Ernst der Lage seien,
  • daß es hier in Westdeutschland wirklich viele Arbeitslose gäbe und bald auch bei uns im Osten,
  • daß jetzt die westdeutschen Konzerne ihre Konkurrenz in der DDR völlig vernichten werden,
  • daß sich jetzt die Geldbesitzer aus dem Westen bald die gesamte Wirtschaft der DDR (unser Volksvermögen) einverleiben werden,
  • daß auch in West-Deutschland nicht jeder dahin reisen könne, wohin er will, denn nicht alle Lohn-Arbeitenden in der BRD könnten sich einen Urlaub leisten.

usw. usf.

Die „Frankfurter Rundschau“ beschrieb später am 21. August 1990 so treffend, was dieser Mann in Hamburg voraussah:

,,Der Tag der Vereinigung, heißt es, wird auch der Tag der Wahrheit sein. Dann schließen sich zwei noch für lange Zeit extrem unterschiedliche Gemeinwesen zusammen. Während die heutige Bundesrepublik von Tag zu Tag reicher wird, steht der Noch-DDR ein Winter bevor, der den Menschen dort den Unter­schied erst richtig klarmachen wird … Für einige Zeit werden wir ,Nord­italiener‘ Europas unseren Süden, unser Sizilien bekommen . . . Die Frage ist nur, wie lange dieser Übergang dauern wird … Ein vereinigtes Deutschland, in dem mehr als zwei Drittel im Wohlstand, die anderen aber für längere Zeit in einem Armenhaus leben, kann nicht gedeihen. Die Mauer ist weg. Wie lange bleibt die andere Mauer?“

Günter Wallraf beschreibt in seinen Bücher sehr anschaulich die menschlichen Verwerfungen und katastrophalen Existenzbedingungen im Kapitalismus der BRD:

  • Günter Wallraff – Ganz Unten
  • Günter Wallraff Undercover: Unter Null – Obdachlos durch den Winter
  • Günter Wallraff Undercover: Bei Anruf Abzocke
  • Günter Wallraff Undercover: Wo Arbeit wehtut

„Visafrei bis nach Hawaii“ – Urlaubsträume, Trends und Reiseziele in der DDR

Psychologischer Krieg gegen die Deutschen – mit Schlagern

Psychologische Kriegs-Führung gegen die Deutschen

„Wer die Konzernmedien rezipiert, sollte vorher einen Kurs in geistiger Selbstverteidigung belegt haben.“ (Noam Chomsky; Media Control: Wie uns die Medien manipulieren)

Dieser Hinweis auf die Absicht und Kraft der Manipulation der Massenmedien, gilt auch für die Schlager-Musik. Meine frühe Beschäftigung  mit der Wirkung von Schlagern war ein weiterer Aspekt, der mich im Leben zur (Sozial-)Psychologie brachte.

In unserer Familie wurden gern deutsche Schlager im Radio gehört, im Fernseher gesehen, gemeinsam gesungen oder allein (in der Badewanne) getrellert.

Mein Vater machte Ende der 1950er /Anfang der 1960er Jahre aus dem Interesse am Schlager ein interessantes  Hobby: Er nahm eines Tages west-deutsche Schlager mit einem Tonbandgerät auf, analysierte von diesen vor allem die Texte, denn er war als Journalist ein studierter Mann des Wortes. Zu Hause hörte er immer wieder mit seinem Tonbandgerät die aufgezeichnete Schlager an, notierte die Texte und machte sich Bemerkungen dazu, spulte zurück und hörte erneut genau hin (Die Schlager-Texte konnte man damals noch nicht aus dem Internet herunterladen). Daraus entstand im Verlaufe der Zeit ein Fundus für einen Vortrag, den er dann viele Abende innerhalb der URANIA hielt. Er sprach über  die „Psychologische Kriegsführung des Westens mit Hilfe der Schlager“. Er zeigte dabei mit seinen Tonbandaufnahmen im Detail auf – vor allem anhand der Texte -,  wie mit diesem Mittel gegenüber der eigenen Bevölkerung und gegenüber der DDR Meinungen und Stimmungen etabliert wurden.

Da ich auch die Schlagermusik mochte, waren diese Entschlüsselungen meines Vaters darüber, wie mit beliebter und sehr verbreiteter Musik die Menschen in West und Ost in bestimmte Richtungen mental und emotional beeinflußt werden, höchst interessant. Ich hörte der Musik und den Texten jetzt auch bewußter zu, mein Vater interpretierte dies, wir diskutierten darüber und ich lernte dabei die unglaublich verrückte Art und Weise des psychologischen Krieges gegen die deutsche Bevölkerung kennen – spezifisch für die Westdeutschen und auch gegenüber den Menschen in der DDR.

Ressourcen

Psychokrieg während des heißen und des kalten Krieges

Zehn „Prinzipien der Kriegspropaganda

Diese Prinzipien werden bis heute überall in der Kriegspropaganda gegenüber der eigenen Bevölkerung benutzt.

1. Wir wollen den Krieg nicht
2. Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung
3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel
4. Wir kämpfen für eine gute Sache
5. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen
6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich
7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm
8. Künstler und Intellektuellen unterstützen unsere Sache
9. Unsere Mission ist heilig
10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.

Ressourcen:

Bereits im Zweiten heißen Weltkrieg wurde mit neuen technischen Möglichkeiten Propaganda und Psychologische Kriegsführung zur Manipulierung feindlicher (und eigener) Soldaten und Zivilisten betrieben. Insbesondere die Engländer führten einen mentalitätsorientierten “geistigen Krieg“ gegen die Deutschen. Die deutsche Bevölkerung wurde dabei hinsichtlich politischer, sozialer, religiöser oder lokaler Zugehörigkeit analysiert und es wurden Versuche unternommen, diese Gruppen anhand ihrer vermeintlichen Schwächen  zu manipulieren –  jedoch (noch) ohne messbare Auswirkung auf den Kriegsverlauf oder eine Kriegsverkürzung. (Firas Amr: Der „Charakter“ des deutschen Feindes)

Der erste und zweite Welt-Krieg wurde als kalter Krieg nach 1945 weitergeführt. Und dabei benutzten bzw. mißbrauchten bestimmte geheime Hintergrundkräfte (vor allem CIA/USA und MI6/England) die deutsche Sprache (auch in Verbindung mit Musik wie Schlager) jahrzehntelang, um gezielte Gehirnwäsche bei den Deutschen zu betreiben. In diesem Informationskrieg wurde bis in die Gegenwart gezielte Propaganda geführt, Lüge und Täuschung und gezielte Ablenkung medial vermittelt.

  • Schlager können (und sollen) „zum Verlust von einer ausgewogenen Urteilsfähigkeit und eines komplexen Denkens“ führen, was für jedes Massenphänomen zutrifft (Hans-Jörg Koch: Das Wunschkonzert im NS-Rundfunkt, 2003, S. 340)  Die melodischen Schlager bilden mit ihren Texten bewußt nicht die Realität der Menschen in der Gesellschaft ab. Der tänzerische Charakter der Schlager wirkt sich entspannend auf den psychischen und physischen Zustand der Menschen aus.
  • Das Hauptthema der deutschen Schlager war immer „die Liebe„. „Für die Beliebtheit der unsterblichen Melodien in der Gegenwart spricht die immer währende Aktualität der Schlager, die hauptsächlich die Liebe thematisieren; inhaltlich sind sie heute genau so relevant wie früher.“ (Hans-Jörg Koch: Das Wunschkonzert im NS-Rundfunkt, 2003, S.330)
  • Aber schon während der Nazizeit konnte der Schlager neben Soldatenliedern und Marschmusik gegenüber der deutschen Bevölkerung nicht un-politsch sein.
  • Bestandteil der psychologischen Kriegsführung waren neben den Soldaten-Liedern auch die inhaltlich dem Schlager ähnlichen Marsch-Lieder wie die beiden Kompositionen „Erika“ und „Es ist so schön Soldat zu sein!“.
  • Für Josef Goebbels gab es den „optimistischen Schlager“ zur moralischen Unterhaltung der Soldaten an der Kriegsfront, wie „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“ oder „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen…“
  • Die meisten damaligen deutschen Kino-Filme und Schlager dienten vordergründig der Unterhaltung, Entspannung und Ablenkung und genau damit erfüllte sie zugleich eine wichtige politische Funktion.
  • Überdies waren sie hoch politisch, indem gerade die Schlager durch ihre politische Ignoranz oder Enthaltsamkeit dem Nationalsozialmus in Deutschland mit den Weg bereiteten.
  • Und spätestens während des Krieges in fremden Ländern und bei den angloamerikanischen Terrorangriffen auf deutsche Städte und Zivilisten erfüllten Schlager Funktionen der Ablenkung und des Trostes. 
  • Dazu wurde das allgegenwärtige Massen-Medium „Rundfunk“ als Träger der politischen Propaganda von den kriegsführenden Seiten genutzt (der Nazis wie der Engländer mit  BBC-London) zur bewußten Identifikation mit der Gemeinschaft, mit der Macht und mit dem Erfolg der eigenen Nation konnte das Selbstwertgefühl der Hörer gesteigert werden.

Der west-deutsche Schlager nach dem Krieg

  • Der west-deutsche Schlager befriedigte als Unterhaltungsmusik die Bedürfnisse nach Entspannung, Feierabend und arbeitsfreien Sonntag bei den fleißig das Land neu aufbauenden Menschen.
  • Der Schlager widerspiegelte in West-Deutschland nach dem Krieg auch die gesellschaftliche Situation. Beispielsweise mit den Karnevalsschlagern „Trizonesien-Song“ (als eine Art Nationalhymne den drei West-Zonen) und „Wer soll das bezahlen?“ (auf die geringe Durchschnitts-Kaufkraft in den Zeiten der Währungsreform 1948 bezogen).
  • Im Zentrum der westdeutschen Schlager-Texte standen aber die Heimat und das Heimweh (verlorene Gebiete im Osten), verknüpft mit Seemanns-Romantik (wobei ja Deutschland im Vergleich zu England keine Seefahrernation war oder ist!) und einer mystischen Sehnsucht (nach alten Nazi-deutschen Zielen?)
  • Viele deutsche Schlager in Westdeutschland boten auch eine Ersatz-Befriedigung für die ältere Generation (Freddy Quinn)
  • Andere west-deutsche Schlager boten neue Reiseziele (als neue Möglichkeiten durch das west-deutsche Wirtschaftswunder) – besonders Italien.

MATTHIAS WEICHELT: Gottfried Benn: „Was man nennt …“ : „Das in Fernwehklängen schwelgende „Im Hafen von Adano“, 1949 von René Caroll und Lonny Kellner aufgenommen, (läutet) die Italiensehnsucht der jungen Bundesrepublik ein.“

Höre und staune: Rene Carol – Im Hafen von Adano

„Aber wofür könnten wir denn soviel 1950 ungefiltert brauchen? Was not getan hätte, wäre eine kluge oder gar intellektuelle Analyse dessen, wie solche Schlagerschablonen dazu beitragen konnten, mit lügenhaften Sehnsüchten die noch frischen Erinnerungen der 40er Jahre aufzuarbeitenJa: Wie wir eigentlich in den 50er Jahren so vieles vergessen konnten…“

Amerikanisierung der west-deutschen Schlager-Musik

  • Nach dem Zusammenbruch 1945 brachten die amerikanischen Besatzer ihre Propaganda für den „American way of life“ nach West-Deutschland – mit Kaugummi, Zigaretten, Nylonstrümpfe, Jeans sowie mit einem neuen Musik- und Tanzstil, zunächst dem Boogie-Woogie, dann mit dem Rock`n Roll. Das drückte eine deutsch-fremde Lebensweise aus, ein Lebensgefühl von (privaten) Freiheit (nach der Zeit der Nazi-Diktatur und den Zwängen der Kriegszeit). Die Amerikanisierung (West-)Deutschlands zielte auch auf den bei den Deutschen beliebten Schlager (u.a. übersetzte Cowboy- und Western-Lieder) und auf die jungen Menschen (Teenager).  
  • Dieser Amerikanisierungs-Trend brachte Schlager in West-Deutschland hervor, „deren Sprache deformiert war und die sich zumeist auf einen reinen Klangimpuls beschränkten“. (Hans-Jörg Koch: Das Wunschkonzert im NS-Rundfunkt, 2003, S. 322)
  • Die Drahtzieher begannen mit der Konfrontation der Jungen gegen die Alten in der Gesellschaft. Immer mehr bekam die Musik die Funktion des Protestes gegen die vorherrschende Autorität und (deutsche) Kultur (u.a. im Bereich Musik und Tanz). Diese Musikentwicklung verdrängte zwar noch nicht in den 1950er Jahren den melodischen deutschen Schlager mit deutschen Texten. Das begann dann in den 1960er Jahren um so heftiger mit der Beat- und Rock-Musik und schwappte etwas verzögert auch in die sozialistischen Länder über.
  • Speziell die „Vier fröhlichen Wellen“ von Radio Luxemburg und der RIAS (Rundfunk im Amerikanischen Sektor von Berlin) brachten ihre propagandistischen bzw. psychologisch-kriegerischen Botschaften gezielt auch in die DDR-Bevölkerung.

Daniele Ganser über psychologische Kriegsführung gegen die Deutschen

Psychologische Kriegsführung gegen den Unterthan. 

Die Macht der Medien: Wie Medien die Vergesslichkeit der Bevölkerung erzeugen und dann ausnutzen

Macht der Medien: Die okkulte Agenda der Musikindustrie

Ressource:

https://deutschelieder.wordpress.com/

Der Hermann war einer von uns

Der Hermann oder „Männe“ war einer von uns.

Mein strenger und zugleich geliebter Vater, Hermann Barth (unter guten Freunden „Männe“ genannt), starb nach 60 Lebensjahren 1985 – fünf Jahre vor dem Ende der DDR. Sein Tod kam mit dem mehrfachen Versagen (Zusammenbruch) seines physischen Organismus. Er erkrankte Mitte 1984 an Lungenkrebs und wurde daraufhin in einem Cottbuser Krankenhaus mit Chemotherapie behandelt. Damals mußte ich noch im Dezember 1984 massiv auftreten, um vom behandelnden Arzt meines Vaters zu erfahren, welche Krankheit mit welcher Genesungs-Aussicht mein Vater hatte. Mein Vater selbst machte diese schwierige Situation mit sich selbst aus. Er sprach nicht über den Ernst seiner Lage, ordnete noch seine persönlichen Unterlagen für den Nachlaß, wollte aber keinen seiner Nächsten mit seiner Situation belasten. Als es ihm Anfang Februar sehr schlecht ging und er schon mit dem Tode rang, verlange er nach mir, seinem Sohn. Damals lebte ich mit meiner Familie in Jena, fuhr sofort nach Senftenberg zu ihm, fand ihn zu Hause in seinem Bett in wirklich desolatem Zustand, aber er erkannte mich noch einmal, als ich seine Hand nahm und ihm sagte, das ich es bin. Er lächelte beruhigt, konnte sich aber nicht mehr verständlich artikulieren, drückte leicht meine Hand, bevor sein Bewußtsein wieder entschwand. Nur wenige Stunden später schlug sein Herz den letzten Schlag. Er hatte sich von mir verabschiedet.

Die Ärzte behaupteten als Ursache seiner Erkrankung und seines Todes das jahrelange starke Rauchen meines Vaters. Auch sein bester Freund, ein Funktionär bei der SED-Kreisleitung Senftenberg und ebenfalls starker Raucher, starb ein Jahr zuvor – ebenfalls an Lungenkrebs.

Ich behaupte, mein Vater starb deshalb viel zu früh, weil er nach seinem sehr aufopferndem und engagierten Lebenskampf für die Idee der sozialistischen Gesellschaft in der DDR tief im Inneren und für sich bitter erkannte,

  • daß zu viel dabei von Besserwissern und Revisionisten in Machtpositionen falsch gemacht wurde,
  • daß seit 1945 zuviel Verrat von Verrätern in den eigenen Reihen war,
  • daß so viele gute Kämpfer für die neue Gesellschaft von den „eigenen Leuten“ vernichtet, „in die Produktion“ geschickt, gedemütigt, gebrochen und zum Schweigen gebracht wurden,
  • daß auch seine Qualitäten des kreativen Umgangs mit dem Wort in Schrift und Rede (und sogar mit dem Bild) nicht geschätzt und genutzt wurden,
  • daß er persönlich so viel Energie, Lebenszeit und Fähigkeiten „für den Sozialismus“ erfolglos gegeben hatte, und
  • daß schließlich dieses (auch sein) gesellschaftliches Werk nicht gelingen würde – was sich fünf Jahre später bewahrheitete.

Er hatte zu viele frustrierende und  traumatische Erlebnisse in diesem System hinter sich (machtgierige und machtausübende Egomanen, Lügner und Betrüger, Dumme und Dreiste). Der Verlust seines besten Freundes und Gleichgesinnten erteilte ihm schließlich das entscheidende Trauma. Jetzt erlebte er sich verlassen und allein, verloren ohne weiteren Sinn. Diese psychischen Ursachen manifestierten seine physische Erkrankung (Krebs in den Lungen). Später studierte und erforschte ich dieses Thema Rauchen detailliert, machte Veröffentlichungen dazu, half einigen Menschen zum Rauchstopp und wurde damit sogar zum „Nichtraucher-Papst“ (Antennen Brandenburg).

Mein Vater konnte in seinen letzten Lebensjahren noch Abstand vom SED-Parteiapparat bekommen, sich um sein Hobby in seinem kleinen Garten kümmern und sich der Arbeit im Gartenverband zum Wohle der Mitglieder widmen. Und so spürte und erlebte ich in den ehrenden Stunden nach seinem Begräbnis, versammelt in dem von ihm mit aufgebauten Gartenlokal seiner Kleingartensparte „Glück auf!“, als ich im Namen unserer Familie vor den Trauergästen wertschätzende Worte über ihn sprach,  daß einige Menschen ihn sehr wohl erkannten und ihn deshalb aus tiefem Herzen würdigten und ehrten. Denn seine Bergleute (wozu auch die Braunkohlen-Kumpel zählten) sagten: Der Hermann oder „Männe“  war einer von uns.

In einem hinterlassenen Brief-Entwurf an einen seiner beiden Brüder in der BRD schrieb mein Vater Anfang 1984: „Wir können von uns hier sagen, unser Leben war schön, und ist schön. Gewiß, wir haben im Gegensatz zur BRD viele  schwere Jahre gehabt, aber wir schaffen es, wir sind über den Berg gekommen. Das zu wissen, ist wohltuend, macht stolz, zumal dann, wenn man zurückblickend auf seinen eigenen Anteil daran verweisen kann.“ 

Ja, mein Vater wollte so gern in einer besseren deutschen Republik leben und leistete dafür seinen Anteil.

Warum ich Sozial-Psychologie studierte

Auf dem Weg des Verstehens von etwas Wesentlichem für die Gestaltung des (gemeinsamen) Leben

Bei meiner Entscheidung als junger Mensch für das Studium der Psychologie interessierte mich überhaupt nicht die Therapie von Störungen des  Erlebens und Verhaltens bei einzelnen Menschen. Die psychotherapeutische Arbeit nach dem Studium war aber das Ziel eigentlich aller meiner damaligen Kommilitonen an der Uni. Ich bildete wieder einmal eine Ausnahme.

Ich wollte durch das Studium der Psychologie überhaupt verstehen (und das vielleicht mehr und besser als andere, weil ich es als Beruf wählte), wie der Mensch in der Gemeinschaft funktioniert, und wie ich dieses „geschaffene“ und mir an der Uni vermittelte Wissen beruflich nutzen kann, um der Gemeinschaft in ihrem Sein und Werden zu dienen.

  • Vor meinem Universitäts-Studiums glaubte ich auch an die Ehrwürdigkeit der klugen und weisen Professoren, die an einer Universität die Welt erforschten und „neues Wissen schufen“, das sie dann den unwissenden Studenten. Im Westen wurden die Akademiker auch an der Zahl von Veröffentlichungen gemessen („je mehr, desto weiser!“) Da wurden Namen von Wissenschaftlern voller Bewunderung und Hochachtung genannt.
  • Während des Studiums staunte ich noch über die Größe und Erhabenheit der Professoren, deren spezifische Fachsprache ich nicht oder  nur langsam verstand. Ich erinnere mich an das erste Studienjahr 1970 Vorlesungen in „Allgemeiner Psychologie“ bei Prof. Hand Hiebsch. Wir frischen Studenten lauschten ehrfurchtsvoll den Worten des Herren Professor, aber wir verstanden nichts, wußten auch nichts zu notieren (ein Lehrbuch gab es nicht), hatten keine Ahnung, wie wir die Prüfungen bestehen sollten. Doch mysteriöser Weise begannen wir irgendwann nach Monaten den Sinn der hieroglyphischen Vorlesungs-Texte zu begreifen, konnten Zusammenhänge erfassen und auf bestimmte Themen anwenden und sogar wiedergeben und eine Prüfung gut bestehen. Einige Studenten schafften diese (absichtliche?) es auch nicht, diese Hürde  der „Schwierigkeit von Wissenschaft“ zu meistern, und gaben das Studium auf.
  • Durch das Studium und meine persönlichen Erfahrung mit der Psychologie und den Psychologen bekam ich Achtung und Ehrfurcht vor den historisch außerordentlichen Leistungen der Deutschen auf dem Gebiet der Psychologie. So gilt Wilhelm Maximilian Wundt als deutscher Physiologe, Psychologe und Philosoph als Begründer der Psychologie als eigenständiger Wissenschaft und als Mitbegründer der Völkerpsychologie. Er gründete 1879 an der Universität Leipzig das erste Institut für experimentelle Psychologie mit einem systematischen Forschungsprogramm. In historischer und fachlicher Würdigung von Wilhelm Wundt wurde 1980 in Leipzig der „XXII. Weltkongress für Psychologie“ realisiert und von DDR-Psychologen organisiert. Viele deutsche Psychologen erwarben mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit Weltruhm und sind auch im Alltagsbewußtsein der Menschen bekannt: Alfred Adler, Hans Bender, Charlotte Bühler, Karl Duncker, Hermann Ebbinghaus,  Hans Jürgen Eysenck, Gustav Theodor Fechner, Leon Festinger, Erich Fromm, Gustav Theodor Fechner,  Siegmund Freud, Heinz Heckhausen, Carl Gustav Jung, Gustav Kafka, Wolfgang Köhler, Hans-Joachim Kornadt, Ernst Kretschmer, Oswald Külpe, Kurt Lewin, Philipp Lersch, Konrad Lorenz, Jacob Levy Moreno, Wolfgang Metzger, Fritz Perls, Jean Piaget,  Carl Stumpf, Reinhard Tausch, Eberhard Ulich, Max Wertheimer, Wilhelm Wundt

Das ist eine Liste „großer“ DDR-Psychologen:

  1. Kurt Gottschaldt (Er gilt als Nestor der frühen DDR-Psychologie und als einer der wichtigsten Vertreter der zweiten Generation der Schule der Gestaltpsychologie bzw. der Gestalttheorie in Deutschland (zusammen mit Wolfgang Metzger und Edwin Rausch).
  2. Jürgen Guthke :Psychologische Diagnostik
  3. Hans Hiebsch (10.8.1922 –  6.3.1990) Persönlichkeitspsychologie, Sozialpsychologie
  4. Winfried Hacker : Arbeits- und Ingenieurpsychologie
  5. Johannes Helm  (10. März 1927 – ): Klinische Psychologie
  6. Friedhart Klix (13. Oktober 1927 – 22. September 2004) Kognitionspsychologie, Künstliche Intelligenz, Ära Klix (1962-1990)
  7. Adolf Kossakowski (11.5.1928 – ): Pädagogische Psychologie, Vorsitzender der Gesellschaft für Psychologie der DDR
  8. Joachim Lompscher (07.11.1932 – 05.02.2005) Pädagogische Psychologie
  9. Hans-Dieter Rösler  (1927 – 2018): Klinische Psychologie
  10. Uwe Schaarschmidt (  ) Psychologische Diagnostik, Gründer und Leiter des „Psychodiagnostischen Zentrums“ (PdZ), dem einzigen Testverlag der DDR
  11. Hans-Dieter Schmidt  (1927 – 2007): Entwicklungspsychologie
  12. Hans Szewczyk  (1923 – 1994): Medizinischen Psychologie,  Forensische Psychologie
  13. Lothar Sprung (1934 – 2017)  Psychologische Methodik
  14. Werner Straub  (1902 – 1983) Arbeits- und Ingenieurpsychologie
  15. Manfred Vorwerg (03.04.1933 – 26.06.1989). Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie

 

Nach dem Studium durfte ich weiter studieren und wurde in den Kreis der „Wissenschaftler“ aufgenommen. Mehr uns mehr durchschaute ich das „Gesellschafts-Spiel“, denn diese Menschen kochten nur mit Wasser und oft mit sehr trüben. Ich begann diese Gilde statt Akademiker besser „Akademixer“ zu nennen.

Für die Gesellschaft

(1) Zunächst interessierte mich das Thema der „Gesellschaft“, die vernetzten und hierarchischen sozialen Verhältnisse von Menschen, „die als sozial Handelnde miteinander verknüpft leben und direkt oder indirekt sozial interagieren“. (Wikipedia)

Mein persönliches Anliegen und mein Motiv für das Studium war, in der DDR zur Gestaltung dieser Gesellschaft auf dem Weg zu einer sozialistischen Ordnung beizutragen.

  • Deshalb regte mich ein Lehrer an der Berufsschule in Lauchhammer an, mal eine Vorlesung in Potsdam zum Thema „Soziologie“ zu besuchen. Das tat ich dann auch, aber zumindest sprach mich der Inhalt der Vorlesung und/oder der Dozent nicht wirklich an.  Meine Recherchen ergaben zudem, daß ein Soziologie-Studium in der DDR nur alle zwei Jahre (an der Karl-Marx-Universität in Leipzig) und als Spezialisierung nach dem Studium des Marxismus-Leninismus bzw. des Historischen Materialismus durchgeführt wurde. Ich war zwar an  Theorie interessiert, aber das war mir doch zu abstrakt und mir auch nicht, daß ich vor dem Studium zur Zeitüberbrückung meinen Wehrdienst bei der NVA hätte leisten sollen. Ich wollte geradlinig nach meinem Abitur zur Uni.
  • Interessant ist jedoch, daß ich später eine Diplomarbeit an der FSU Jena zum Thema der Wissenschaftshistorischen Abgrenzung von Sozialpsychologie und Soziologie zur genaueren Bestimmung des Gegenstandes der „marxistisch-leninistischen Sozialpsychologie“ schrieb.Durch die erfolgreiche Verteidigung dieser Arbeit wurde ich immerhin „Diplom-Psychologe“.

Nicht in hohen Positionen

(2) Weiterhin spürte oder wußte ich aber auch genau, daß ich nicht in der oberen Führung der Gesellschaft wirken wollte

  • als Parteiarbeiter in der Arbeiterpartei „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“,
  • als Politiker im sozialistischen Staat der Arbeiter und Bauern,
  • als Diplomat in den Botschaften des DDR-Staates im Ausland,
  • als Offizier in den militärischen Kräfte der Diktatur der Arbeiterklasse (Armee, Grenzschutz, Polizei, innere oder äußere Staatssicherheit, Kampfgruppe) 

Nein, ich wollte nicht ganz oben und vor großen Menschengruppen oder Gesellschaftsbereichen stehen. Das paßte nicht zu mir, entsprach nicht meinen Fähigkeiten. Eher wollte ich in kleineren Gruppen in bestimmten Bereichen der Gesellschaft wirken.

  • So hätte meine politische Führungs-Entwicklung über die FDJ als Sekretär der Jugendorganisation der FSU Jena beginnen können. Ich entschied mich jedoch für die Leitung der neu gegründeten Gruppe Betriebspsychologie im Kombinat VEB Carl Zeiss Jena.
  • So hätte meine militärische Führungs-Entwicklung über die Kampfgruppe im Bataillon bei Carl Zeiss beginnen können. Ich bekam auch schon den Parteiauftrag für die Funktionsübernahme als Polit-Stellvertreter des Kommandeures des Kampfgruppen-Bataillions. Aber, ich ging weg von Carl Zeiss Jena und zog nach Brandenburg und übernahm dort eine neu gegründete Abteilung Verkaufstraining in der Betriebsakademie des MALF der DDR.

In der Wirtschaft

(3) Zudem verstand und glaubte ich damals, daß die Gesellschaft wesentlich durch die Verhältnisse der Produktion von Gütern und Dienstleistungen, also durch die Wirtschaft geprägt ist.

Deshalb wollte ich nach dem Psychologie-Studium möglichst in der Wirtschaft tätig sein. Allerdings gab es dafür während des Psychologiestudiums keine Anregungen oder gar Beispiele aus der sozialistischen Wirtschaftspraxis. Am Nächsten war da noch die Arbeits- und Ingenieurpsychologie, die in Dresden gelehrt und geforscht wurde. Im Westen dienten Organisations- oder Betriebs-Psychologen in der Realwirtschaft den Unternehmern bei der Profitmaximierung.  Aber in der sozialistischen DDR gab es keine Vorstellung von der psychologischen Arbeit in der materiellen Produktion. Das war also völliges Neuland in der DDR und deshalb interessierte es mich.

  • Aufgrund des Rechtes auf Arbeit in der DDR mußte auch mein Ausbildungsbetrieb, das „Braunkohlenkombinat Lauchhammer“, meinen Studienplatz und die spätere Arbeitsstelle im Betrieb nach absolviertem Studium organisieren. Die allermeisten Mitstreiter in meiner Klasse der Ausbildung als Elektromonteur-Facharbeiter mit Abitur gingen in technische Studienrichtungen, die dann später auch in der Braunkohlenförderung und -verarbeitung gebraucht und eingesetzt wurden. Aber ich war wieder eine Ausnahme und wollte etwas Nicht-Technisches studieren. Auch das wurde unterstützt. Mein Ausbildungs-Betrieb delegierte mich zum Psychologie-Studium nach Jena, wußte damals jedoch noch nicht, was er mit mir später hätten anfangen sollen.
  • Es gab in der Vorbereitung meiner Entscheidung für die Studienrichtung tatsächlich noch eine Inspirationen: Ein Ökonomie-Studium an der „Hochschule für Ökonomie in Berlin-Karlshorst“.  Aber mit diesem Studium der Volkswirtschaft oder Betriebswirtschaft wäre ich in einer leitenden Funktion eines Betriebes oder Kombinates „gelandet“.
  • Interessant ist auch hierbei, daß ich dann später im VEB Kombinat Carl-Zeiss Jena als Hauptabteilungsleiter für Rationalisierung in der Kombinatsfachdirektion Technologie und Rationalisierung Mitglied der erweiterten Kombinatsleitung wurde und dabei verantwortlich für die Rationalisierung in 25 Betrieben war.  Immerhin war das Kombinat Carl Zeiss Jena mit über 40.000 Mitarbeitern eines der größten Kombinate der DDR und von der Bedeutung das „Flaggschiff“ der DDR-Volkswirtschaft.

Sozial-Psychologie in der Sektion „Ökonomische Kybernetik“

Es ergab sich für mich das Studium des Verhaltens und Erlebens des Menschen und das Praktizieren der Erkenntnisse in der Wirtschaft der Gesellschaft.

So bewarb ich mich an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena mit einem sehr guten Abitur (Zensurendurchschnitt von 1,2)  zum Psychologie-Studium. Ich wollte Sozial-Psychologie studieren und das ging in der DDR nur in Jena.

Aber, zunächst bekam ich sogar auf meine Bewerbung eine Absage! Es wurden nur 40 Studenten pro Studienjahr angenommen. Ich war schockiert, da ich doch ein sehr gutes Abitur-Zeugnis vorlegte. Aber, offenbar waren andere Studienbewerber noch besser! Schließlich bekam ich aber doch noch einen Studienplatz, weil unter den Bewerbern zu wenig Männer waren. Das war etwas Neues in der DDR: Ich wurde gefördert, weil ich ein Mann war! Ich war also ein „Quoten-Mann“! Meine Immatrikulation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erfolgte 1970 an der Sektion „Ökonomische Kybernetik“, Fachrichtung Psychologie. Das war richtig und zu meiner Wirtschaftsorientierung der Psychologie passend.

Georg Klaus (1912-1974), der die Hauptrolle bei der Einführung der Kybernetik in der DDR spielte, etablierte sich akademisch nach dem Krieg an der FSU Jena und prägt auch den philosophischen Geist der Uni, sogar noch während meines Wirkens dort.  „Höchstwahrscheinlich ist, daß die Kybernetik, so wie sie von Klaus eingeführt worden war, schließlich zu mächtig geworden war, insbesondere bezüglich der Legitimierung einiger geisteswissenschaftlicher Bereiche wie der in der DDR noch wenig etablierten Psychologie. So hatte die Kybernetik nach einer relativ wissenschaftlichen Auffassung ermöglicht, in der Psychologie (oder eher in der “ marxistischen Psychologie „) Begriffe wie die der Arbeitsproduktivität zu definieren.“ (Jérôme Segal: Die Einführung der Kybernetik in der DDR)

1960 wurde an der FSU Jena unter Prof. Friedhart Klix (1927- 2004)  das Institut für Psychologie neu gegründet und seit 1961 konnte man den Diplomstudiengang Psychologie absolvieren. Klix prägte die Psychologie in Lehre und Forschung in enger Bindung an Kybernetik und Mathematik sowie auf einer strikt experimentellen Grundlage. Friedhard Klix war von Georg Klaus und der Kybernetik inspiriert. Er richtete Ende der 1960er Jahre im Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse (ZKI) in Berlin eine Grundlagenabteilung „Kybernetik“ ein und leitete diese, die später als Bereich „Künstliche Intelligenz“ weitergeführt wurde. Klix wird später weltweit einer der maßgeblichen Begründer der „Künstlichen Intelligenz“ (Sein Hauptwerk bereits 1971 „Information und Verhalten“).

Prof.  Hans Hiebsch (1922-1990) baute das Psychologie-Institut zum Zentrum der Sozialpsychologie in der DDR aus. Hans Hiebsch etablierte zusammen mit Manfred Vorwerg eine Konzeption von (marxistisch-leninistischer) Sozialpsychologie, deren theoretisch-philosophische Grundlagen im dialektischen und historischen Materialismus bestand („Einführung in die marxistische Sozialpsychologie“), die aber in die internationalen Entwicklungen des Faches integriert war. 1971 wurde nach einer Hochschulreform die „Ökonomische Kybernetik “ liquidiert und die „Sektion Psychologie“ an der FSU gegründet.

 

Stichwort „Sozialpsychologie“ in der DDR

Teildisziplin der Psychologie zur Untersuchung der Gesetzmäßigkeiten, denen die über die psychische Tätigkeit als Widerspiegelungsfunktion vermittelte Regulation des sozialen Verhaltens unterliegt. In der sozialistischen Gesellschaft der DDR hat die S. ein dreifaches Ziel:

  1. durch Optimierung der Beziehungen zwischen Leitern und Kollektiven bzw. innerhalb der Kollektive die Arbeitsproduktivität zu erhöhen und die Persönlichkeitsentwicklung der Werktätigen zu verbessern,
  2. durch Optimierung des Informationsaustauschs bei heuristischen Prozessen die Effektivität der geistigen Kooperation in Forschungs-, Erziehungs- und Leitungskollektiven zu erhöhen,
  3. durch Optimierung der Auswahl und Ausbildung von Leitern, speziell ihrer Verhaltens- und Einstellungsentwicklung, die Effektivität von Leitungskadern zu erhöhen.

Als Kriterium für die Optimierung gelten die kooperativen Leistungsvorteile von Gruppen, die nach MARX in zwei Erscheinungsformen auftreten:

  1. als Erhöhung der individuellen Produktivität im Sinne der Leistungssteigerung im Wetteifern,
  2. als kollektive Produktivkraft oder „Massenkraft“, die als eine zusätzliche und durchaus neuartige Leistungs- und damit Lebenspotenz des Menschen in der Kooperation entsteht.

(Wörterbuch der Psychologie,  VEB Bibliograpisches Institut Leipzig, 1976, S. 495)

Einsatzgebiete von Sozialpsychologen in der DDR

„Ihr Einsatz erfolgt

  • in interdisziplinären Forschungskollektiven,
  • in Stabsgruppen und Direktoraten von Kombinaten und Betrieben,
  • in Rechtspflegeeinrichtungen,
  • in bewaffneten Organen,
  • im Gesundheitswesen und
  • in Einrichtungen der Massenkommunikation.“

(Wörterbuch der Psychologie,  VEB Bibliograpisches Institut Leipzig, 1976, S. 497)

 

Schlager in der DDR

Schlager in der DDR

Ich bin in der DDR aufgewachsen und geprägt durch den deutschen bzw. DDR-Schlager und viele alte deutsche Volkslieder. „Schlager“ waren in der DDR sehr beliebt, wurden gern im Radio und in Fernsehsendungen gehört und auch selbst gesungen.
Auch ich habe von Kind auf an in meiner Familie viel gesungen – vor allem durch meine Mutter. Gemeinsam sangen wir bei der Küchenarbeit, so daß ich als Kind, auch allein durch die Fröhlichkeit des Singens, gern dabei war und half. Wir sangen Volkslieder auch beim Wandern in der Natur („Das Wandern ist des Müllers Lust“) und Schlager zu Hause oder bei geselligen Treffen mit Freunden (z.B. „Mama“ von Bärbel Wachholz oder „Über das weite Meer“ von Fred Frohberg).

  • Inhaltlich ging es (und geht es immer noch) im Schlager meist um die Liebe zwischen den Menschen.
  • Aber auch musikalisch spricht der „klassische“ deutsche Schlager das Herzchakra an, das Zentrum für Liebe und Weisheit der Menschen. Damals war die Schlagerbranche noch überschaubar, weshalb wir die Sängerinnen und Sänger und ihre Lieder samt deutscher Texte kannten.
  • In der DDR wurde generell nur Deutsch beim Schlager gesungen und auch im westdeutschen Schlager wurde bis Mitte 1960er Jahr noch Deutsch gesungen, sogar amerikanische Titel wurden mit übersetzten deutschen Texten interpretiert.

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In der Deutsche Demokratische Republik spielten auch die landeseigenen Schlager eine große Rolle im Alltagsleben.

  • Dabei ging es in der DDR nicht um Verkaufszahlen von Platten der Künstler oder um Einschaltquoten von Fernsehsendungen mit Schlagern.
  • Die Idee und Zielrichtung war gute Unterhaltung, aber auch Stiftung von DDR-Identität durch „unsere“ Schlager.
  • Von den 9.000 „Unterhaltungskünstler“  der DDR waren bestimmt die meisten im Schlagerbereich tätig. Unsere beliebtesten Schlager-Stars waren Bärbel Wachholz,  Günter Geissler, Helga Brauer,  Jacob Sisters, Fred Frohberg, Dagmar Frederic & Peter Wieland,  Andreas Holm, Michael Hansen, Monika Hauff & Klaus-Dieter Henkler, Frank Schöbel, Chris Doerk, Wolfgang Ziegler, Brigitte Ahrens, Peter Albert, Monika Herz, Ute Freudenberg, Eberhard Hertel, Achim Mentzel.

Es gab verschiedene Schlagersendungen im Radio und auch im Fernsehen der DDR:

  • „Die Schlagerrevue“ mit Heinz Quermann (Radio DDR I)

Die Schlagerrevue war eine der längsten Sendereihen in der Rundfunkgeschichte: Vom 11.9.1953 bis zum 26.3.1990 nach 1731 Ausgaben. Über alle Jahre fungierte Heinz Quermann (Selbstbenennung „Heinz der Quermann“) als Moderator. Er zählt für mich zu den bekanntesten (und beliebtesten?) DDR-Prominenten. Die Erstausstrahlung war immer montags 20.05 Uhr  und dauerte eine Stunde. Im Verlaufe der Woche gab es vormittags (für die Schichtarbeiter) eine Wiederholung.

  • Die wohl beliebteste DDR-Fernsehsendung war „Ein Kessel Buntes“ (seit 1972), die immer auch die aktuellen Schlager präsentierte. Sie wurde sechs Mal jährlich am Samstagabend, meist aus dem Friedrich-Stadt.Palast in Berlin ausgestrahlt.  Im inzwischen abgerissenen „Palast der Republik“ der DDR moderierte Helga Hahnemann am 23. September 1989 die 100. Sendung
  • Ein jährlicher künstlerischer Höhepunkt war in der DDR auch die Fernsehsendung „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ am Vormittag des ersten Weihnachts-Feiertages (von 1957 bis 1991). Sie wurde immer moderiert von  Margot Ebert (außer 1984) und Heinz Quermann.
  • Das „Schlagerstudio“ (von 1970 bis 1982) war im DDR-Fernsehen ein Gegenstück zur west-deutschen ZDF-Hitparade. Hier wählten die Zuschauer ihre besten Titel unter Moderation von Petra Kusch-Lück und Chris Wallasch.

Es gab verschiedene gutklassige Schlagersendungen mit Wettbewerben:

  • der „Schlagerwettbewerb der DDR
  • das „Internationale Schlagerfestival Dresden“
  • das „Ostseeländer Schlagerfestival“ in Rostock.

Die Talentsuche für den Schlager wurde in der DDR ebenfalls großgeschrieben.

Vor all Heinz Quermann suchte und förderte viele talentierte DDR-Künstler  – u.a. mit der Fernsehsendung „Herzklopfen kostenlos“. Viele spätere Schlagerstars nahmen hier teil: u.a. Frank Schöbel, Brigitte Ahrens, Tanja Berg, Chris Doerk, Michael Hansen.

Frank Schöbel

„Der Franky“ ist bis heute aktiv und mein beliebtester DDR-Schlagersänger.  Er war vielleicht auch der erfolgreichsten Schlagersänger der DDR.
Der sympathische und charismatische Sänger aus Leipzig war beim DDR-Publikum überall sehr beliebt, und später auch im Westen. Mit über 500 Liedern zählt Frank Schöbel sicher zu den bedeutendsten DDR-Schlagersängern bzw. zu den wichtigsten „deutschen Schlagersängern aller Zeiten“ Einer meiner Lieblings-Hits von Frank Schöbel ist „Wie ein Stern“.
Er ersang nationale und auch internationale Preise.  Gemeinsam mit seiner damaligen Ehefrau Chris Doerk gewann er zweimal den „Schlagerwettbewerb der DDR. Und die legendäre Langspielplatte „Weihnachten in Familie“ (gemeinsam mit Aurora Lakasa und Töchtern) ist Amigas meistverkaufte LP.
Frank Schöbel ist ein absolutes Multitalent. Er ist als erfolgreicher Unterhaltungskünstler nicht nur Sänger. Er ist auch als Texter, Komponist, Produzent, Schauspieler und Drehbuchautor.

Ein Kessel Buntes auf 3 DVD

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Ausschnitte aus Unterhaltungssendungen im DDR-Fernsehen, u.a. aus ‚ Herzklopfen kostenlos‘, ‚Da lacht der Bär‘, ‚Mit Lutz und Liebe‘, ‚Schlager auf Schlager‘ und ‚Glück muss man haben‘ sowie Platzierungen in der ‚Schlagerrevue‘ mit Heinz Quermann (gilt als dienstälteste Hitparade der Welt 1953 – 1990)

1. Bärbel Wachholz – Mama 1965
2. Günter Geissler – Die Primaballerina meiner Träume 1963
3. Helga Brauer – Vergiss nie die Zeit 1963
4. Jacob Sisters – Sing sing, sing sing 1968
5. Jacob Sisters – Hausfrauen-Rock 1984
6. Fred Frohberg – Über das weite Meer 1963
7. Fred Frohberg – Einer wird bei dir bleiben 1975
8. Fred Frohberg – Sterne hoch am Himmel 1988
9. Peter Wieland – Seemann 1967
10. Dagmar Frederic & Peter Wieland – Wie es einst begann 1983
11. Peter Wieland & Heinz Quermann – Ein Freund, ein guter Freund 1996
12. Andreas Holm – Ich geb ein Fest 1969
13. Andreas Holm – Siebenmal Morgenrot, siebenmal Abendrot 1984
14. Michael Hansen – Wer hat sie gesehen 1969
15. Michael Hansen & die Nancies – Wir fahr’n durch das Land 1975
16. Michael Hansen – Yia Sas, Malia 1996
17. Reiner Süss – Da liegt Musike drin 1980
18. Jochen Petersdorf – Rotkäppchen & Der Wolf und die sieben Geisslein
19. Dagmar Frederic & Kindertanzgruppe Gera – Tango
20. Jirí Korn – Du bist zauberhaft, eine Zauberin 1977
21. Marianne Kiefer, Willi Scholze & Hans-Joachim Preil – Romulus und Remus 1981
22. Peter Guntermann – O wie so trügerisch sind Weiberherzen
23. Monika Hauff & Klaus-Dieter Henkler – Das wünschen wir zum Weihnachtsfest
24. Frank Schöbel – Lass mich gehen 1969
25. Frank Schöbel – Keine Zeit 1975
26. Frank Schöbel – Mit mir könn’ses ja machen 1988
27. Chris Doerk – Zeit unserer Liebe (Summertime) 1963
28. Chris Doerk – Häng‘ den Mond in die Bäume 1969
29. Chris Doerk – Das wird ja immer schöner 1984
30. Wolfgang Ziegler – Vergiss es niemals, was einmal war 1967
31. Wolfgang Ziegler (Band Wir) – Mädchenträumerei 1983
32. Wolfgang Ziegler – Verdammt 1996
33. Peter Albert – Dreh dich nicht mehr um 1975
34. Peter Albert – Bis zum Horizont 1996
35. Monika Herz – So ist unser Leben 1996
36. Frank Schöbel – Gold in deinen Augen 1996
37. Fips Fleischer – Pinguin-Mambo 1963 & 1986
38. Die vier Brummers – Das Lied vom Rauchen Da lacht der Bär 1963
39. Onkel Stanislaus & Seine Jazz-Opas – Ein Pärchen Von damals 1975
40. Rolf Herricht – Ich bin auf den Hund gekommen 1980
41. Frank Schöbel & Fred Frohberg – Links von mir, rechts von mir, Vom Nordpol zum Südpol & Man kann sich dran gewöhnen1984
42. Heinz Quermann – Mit 67 Jahren 1988
43. Günter Gollasch & Heinz Quermann – Herzilein 1990

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Medley DDR Schlager 1963 -1969

16 Schlagerjuwelen der DDR der 60er, 70er & 80er Jahre 1964 – 1988

Sex-Revolution in der DDR

Sex-Revolution in der DDR

Als Pubertierender verbrachte ich im Sommer ein paar Tage in Rostock bei und mit einem Großcousin, der dort eine Wohnung hatte. Er war ein paar Jahre älter als ich und führte mich in die „Mädchenwelt“ ein. Es war ein herrliches warmes Sonnenwetter, so daß wir nach Markgrafenheide an den FKK-Strand fuhren. Das war für mich beim ersten Mal an einem FKK schon ein erregendes Erlebnis, aber als wir dort ankamen und uns wie die anderen auszogen und umsahen, waren alle (und war alles) entspannt und gelassen. Fremde junge Frauen und Männer spielten nackt gemeinsam im Sand des Strandes Volleyball (Neudeutsch: Beachvolleyball). Ich reihte mich in die Mannschaft ein und spielte mit.

Zwei FKK-Regeln lauten: „1. Angaffen ist tabu. 2. Sex oder Fummeln ist am FKK-Strand nicht erlaubt.“ Und so war dieses Ball-Spiel am sonnigen Strand auch für alle Beteiligten völlig natürlich, angenehm frei, ohne Gaffen auf wippende Bälle (Brüste) oder Anmachen – keine Erotik. Ich war sportlich dabei und so ging es stundenlang. Wir wechselten mal die Zusammensetzung der Mannschaften, und dieses Spiel machte uns allen einfach viel Spaß. Ich merkte leider nicht, wie ich mit der Zeit einen heftigen Sonnenbrand bekam. Aber jemand bemerkte es dann: Ich würde bald wie ein Indianer so rot aussehen. Schnell wurde entschieden, das Spiel zu unterbrechen und mich in den Schatten zu bringen. Aber da war kein Schatten, nur breiter weißer Strand. So bastelten meine Mitspieler schnell für mich einen kleinen sonnengeschützten Platz aus Badetüchern und Stöcken von irgendwoher. Eine der jungen Volleyballerinnen kam mit Sonnenöl und rieb mir damit den Rücken und die Arme und auch den geröteten verlängerten Rücken ein, nicht ohne mein Aufschreien und Stöhnen, dann wieder befreiendes Lachen, weil feiner Strand-Sand zwischen das Öl kam. Das Öl-Sand-Gemisch schmirgelte wie Sandpapier auf meiner empfindlichen Haut und das tat furchtbar weh. „Bist Du ein Kerl!? Dann hab` Dich nicht so!“ lautete der Befehl der „Strand-Krankenschwester“. Ich riß mich zusammen. denn ich wollte doch ein Mann sein. Und ich war dankbar für ihre („lebensrettende“) Hilfe.

Später am Abend trafen wir uns mit einem Teil der Strand-Volleyballer in einem Tanzlokal in Rostock wieder – auch die Frau mit dem Sonnenöl war dabei.  Jetzt sahen alle völlig anders aus und dort war Reden und Trinken, viel Lachen und Flirten, eng Tanzen und sexuelles Anmachen angesagt. Ich orientierte mich an meinem schon erfahrenen Großcousin, denn ich war der Jüngste, tat aber so, als wäre ich älter. Es wurde in dieser Nacht meine erste sexuelle Erfahrungen mit einer Frau … anfangs tat es noch weh, wegen meines Sonnenbrandes, aber dann habe ich nichts mehr gemerkt. Es war schön!

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Sexualität wurde offenbar deutlich mehr in der DDR gelebt wie im (katholisch) prüden Westen. Vorehelicher Geschlechtsverkehr wurde (vor allem unter Lehrlingen und Studenten) nicht nur toleriert, sondern gelebt. Auch Fremdgehen bzw. Fremdficken war verbreitet. Ob bei Diskos oder Tanzabenden, ob bei Betriebsfesten oder in der Nachbarschaft, ob bei/nach der Arbeit, in Lehrlings- oder Studentenwohnheimen, im Urlaub oder während der Kur. Auch Gruppensex oder Sexorgien fanden hinter verschlossenen Türen bei irgend jemanden zu Hause statt.

Es gab an der Ostsee und im Inland viele FKK-Strände (oder „offene“ Strände),  Nackt-Campingplätze und auch Sonnenbäder, die selbstverständlich rege genutzt wurden. Auch heute noch liegen die meisten offiziellen FKK-Strände und FKK-Seen im Ost-Teil Deutschlands.

Die DDR-Mädchen und Frauen hatten keine beruflichen Zukunftsängste. Der DDR-Staat förderte Kinder und Familien, auch alleinstehende Frauen mit Kindern. Es gab für die Frauen die „Pille“ (von Jenapharm), HIV war unbekannt. Bei „Verkehrsunfällen“ wurde vom Staat für die Kinder gesorgt, auch eine Abtreibung war möglich. Das förderte ein starkes Selbstbewusstsein bei den DDR-Frauen. „Zu DDR-Zeiten war der Campus voller Kinderwagen, 40 Prozent der Studentinnen hatten Kinder.“  (Kurt Starke)

Die DDR hatte sogar einen „Sex-Papst des Ostens“, Professor Kurt Starke, dem Direkter des Zentralinstituts für Jugendforschung, den ich persönlich kennenlernte. Er will in seinen Forschungen herausgefunden haben, daß es auch in der DDR eine „Sexuelle Revolution“ in den 1970er Jahren gab.  Im West verlief diese Enttabuisierung  laut und lärmend, in der DDR dagegen „still, aber nicht weniger tiefgründig“. (Kurt Starke)

Aber, es brauchte in der DDR, wie in vielen westlichen Ländern keine „zweite Welle der Frauenbewegung“ im Sinne der sexuellen „freien Liebe“ bzw. der offenen Ehe geben, die aus Amerika nach Europa kam.  Das Buch von Nena O’Neill & George O’Neill: Die offene Ehe (1975) wurde zwar nicht in der DDR verlegt, war aber dennoch bekannt, wurde (unter den Intellektuellen) breit diskutiert, aber in der allgemeinen Bevölkerung einfach gelebt.

Allerdings wurde diese praktizierte Sexualität nicht so öffentlich zur Schau gestellt. Das hätte nicht der „sozialistischen Moral“ entsprochen. Mancher sozialistische Leiter, der SED-Mitglied war, bekam noch bis Mitte der 1970er Jahre wegen schlechter Vorbildwirkung durch „Fremdgehen“ eine Parteistrafe oder wurde sogar von seiner Funktion abgesetzt.

Sex-Vergleich zwischen DDR und BRD:

  • „Am frühesten hatten die Ost-Frauen, insbesondere die Studentinnen, Sex, dann die Ost-Jungen, dann mit einigem Abstand die West-Frauen und ganz zum Schluss die West-Jungen.“ (Kurt Starke)
  • „Diese gesamte heutige Outing-Kultur, dieses ständige Veröffentlichen von Intimem, das war der DDR völlig fremd.“ (Kurt Starke)
  • „Die Frauen im Osten hatten doppelt so viele Orgasmen wie jene im Westen.“ (US-Forscherin Kristen Ghodsee: «Warum Frauen unter dem Sozialismus den besseren Sex hatten»)
  • Frauen hatten in der DDR „sehr viel weniger Stress, obwohl oder gerade weil sie meist einer Beschäftigung nachgingen: Es gab viel umfassendere Einrichtungen, um die Kinder zu versorgen, wie zum Beispiel Kindertagesstätten“ (Kristen Ghodsee)
  • Ein Westmann artikuliert seine internationalen Erfahrungen im Internet so: „Die Ossi-Weiber sind die geilsten Nutten, die ich je gefickt habe, da kommt keine andere Nation ran.“

Prostitution war mit dem Inkrafttreten des Strafgesetzbuches (StGB) der DDR ab 1968 illegal und wurde daraufhin nur noch im Verborgenen praktiziert. In den modernsten Hotels in Ost-Berlin und in anderen Großstädten wie Leipzig (zur Leipziger Messe) waren jedoch auch hochkarätige „Sexarbeiterinnen“ tätig. Sie waren vor allem für westliche Besucher aktiv und einige wurden zu Spionagezwecken eingesetzt.

Prostitution ist in der BRD legal.  Ebenso legal sind in der BRD „andere Aspekte der Sexindustrie, einschließlich Bordelle , Werbung und Stellenangebote durch HR-Unternehmen. Full-Service-Sexarbeit ist weit verbreitet und wird von der Bundesregierung geregelt , die darauf Steuern erhebt. 2016 verabschiedete die Regierung ein neues Gesetz, das Prostituiertenschutzgesetz , um die rechtliche Situation von Sexarbeiterinnen zu verbessern.“ (https://wikimili.com/en/Prostitution_in_Germany)

Sex in der DDR: Selbstverständlich und im besten Sinne alltäglich

INTERVIEW ZU SEX IN DER DDR„Guter Sex ist die ultimative Kritik am Konsum“

Es zogen auch Leute in die DDR

„Geht doch nach drüben!“

Systemkritiker in der BRD bekamen oft den Satz zu hören: „Geht doch nach drüben!“  Laut Spiegel sollen zirka 500.000 Menschen allein von West-Deutschland in die DDR übergesiedelt sein. Die Tausenden Menschen hatten für ihre Zuwanderung aus dem Westen in die DDR verschiedene Gründe:

  • Flucht als Kommunisten oder Sozialisten/Sozialdemokraten aus ihren Ländern wegen politischer Verfolgung
  • Entgehen einer drohenden Strafverfolgung
  • Mithilfe am Aufbau des Sozialismus
  • Rückkehrer, die vor 1961 die DDR verließen
  • Familiäre Gründe

Die DDR zeigte gegenüber den Übersiedlern vor allem aus der BRD eher Misstrauen und Skepsis, auch aus Motiven der Spionageabwehr. Daher mußten in den Jahren zwischen 1961 und 1989 alle Zuwanderer zunächst in sogenannte Aufnahmeheime, die „eine Mischung aus Internierungslager und sozialistischem Internat“ waren.

Auch spätere Prominente kamen in die DDR

Hier einige prominent gewordene DDR-Bürgern, die vorher in West-Deutschland lebten. Einige davon engagierten sich zunächst für das neue sozialistische System in der DDR, gerieten dann aber in ernste Konflikte mit dem SED-Machtsystem in diesem Landes:

  • Ralph Giordano (1923 in Hamburg – 2014 in Köln)Journalist, Publizist, Schriftsteller und Regisseur in Hamburg geboren, 1946 bis 1957 Mitglied der seit 1956 in der BRD verbotenen KPD.  „1955 siedelte Giordano in die DDR über, wo er neun Monate blieb, um ernüchtert wieder nach Hamburg zu ziehen.“
  • Ernst Bloch (1885 in Ludwigshafen am Rhein – 1977 in Tübingen): Philosoph, kam 1949 aus dem USA-Exil in die DDR, lebte bis 1961 in Leipzig. Der überzeugte Marxist wurde zum „DDR-Philosophen“ seit 1955. Nach den politischen Unruhen in Ungarn 1956 entwickelte er Positionen gegen die SED-Politik und wurde als „Revisionist“ isoliert. 1961 kehrte er von einer BRD-Reise nicht wieder in die DDR zurück.
  • Wolf Biermann (1936 in Hamburg – )Lyriker und Liedermacher aus Hamburg , 1950 nahm er als Sprecher von 800 westdeutschen Pionieren am 1. Deutschlandtreffen der Jugend in Ost-Berlin teil, sprach dort ein Gelöbnis der Treue zur DDR und zur Einheit Deutschlands; 1953 in die DDR übergesiedelt, war Schüler von Bert Brecht und Hanns Eisler, später Kritiker der SED und der DDR, bekam  1965 Auftritts- und Publikationsverbot. wurde 1976 nach einer Konzerttour in der Bundesrepublik Deutschland die Wiedereinreise in die DDR verweigert, und er wurde ausgebürgert.
  • Robert Havemann (1910 in München – 1982 in Grünheide): Chemiker, Kommunist (seit 1932), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (Rote Kapelle und Widerstandsgruppe Europäische Union) und Kritiker der DDR, wechselte 1950 aus West-Berlin in die DDR (Ost-Berlin) über, wurde 1951 SED-Mitglied, 1964 Parteiausschluß, weil er  „unter der Flagge des Kampfes gegen den Dogmatismus von der Linie des Marxismus-Leninismus“ abgewichen sei und sich des „Verrats an der Sache der Arbeiter- und Bauernmacht schuldig gemacht“ habe. 1965  Berufsverbot,  1976 – 1979 Hausarrest (Robert Havemann Gesellschaft)

Einige tausend Flüchtlinge kamen im Herbst 1973 aus Chile in die DDR

Am 11. September 1973 putschte mit USA-Hilfe das Militär unter General Augusto Pinochet den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Viele Sozialisten und Kommunisten aus Chile fanden in der DDR Zuflucht, kamen in ihren Ländern teilweise mit dem Leben davon.

Dr. Michelle Bachelet

Unter diesen wirklichen politischen Flüchtlingen war auch die erste Frau als Präsidentin Chiles von 2006 bis 2010 sowie von 2014 bis 2018, Dr. Michelle Bachelet.

Sie ist die Tochter des Generals der chilenischen Luftwaffe, Alberto Bachelet, der beim Putsch 1973 in Chile Präsident Salvador Allende loyal blieb und von Angehörigen des Regimes von Augusto Pinochet gefangen genommen und gefoltert wurde. Im Jahr darauf erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt. Michelle und ihre Mutter flohen über Australien in die DDR …  Dort lernte sie am Herder-Institut der Universität Leipzig Deutsch und studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Medizin. 1979 kehrte sie in ihre Heimat Chile zurück und trat der Sozialistischen Partei bei. 2006 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Berliner Charité für ihre Verdienste als Kinderärztin und Politikerin um das Gesundheitswesen und die Versorgung unterprivilegierter Menschen in Chile.

„Was Ihr hier in der DDR macht, ist kein Sozialismus!“

Eine Soziologin aus Chile mußte mit ihrem Mann nach dem Putsch gegen Präsident Allende ins Ausland flüchten. Sie wollten in die sozialistische DDR. Sie selbst bezeichnete sich als „Sozialistin“. So kam sie zu uns Sozialpsychologen an die FSU in Jena. Ihr Mann, der sogar Leibarzt von Allende war, ein guter Chirurg durfte jedoch in der DDR nicht operieren, wodurch seine Fähigkeiten nicht weiter trainieren konnten und seine berufliche Arztkarriere unklar blieb.

Ich hatte persönlich mit dieser Frau häufige und lange Diskussionen über das Geschehen in Chile und natürlich über die DDR. Sie war breit allgemeingebildet und welterfahren durch viele Reisen in mehrere Länder der Welt. Als kluge Analytikerin mit großem Vergleichs- und Unterscheidungsvermögen vertrat sie klar die These: „Was Ihr hier in der DDR macht, ist kein Sozialismus!“

Eines Tages reiste sie für soziologische Studien auf DDR-Kosten von Jena nach Moskau in das Archiv der KPdSU. Die Reise wurde von der zuständigen Stelle an der Uni Jena vorbereitet und so flog sie erstmals in die Sowjetunion. Als sie später wieder in Jena war, erfuhren wir, daß sie – in Moskau angekommen – inhaftiert wurde, weil sie kein Einreisevisum mitgebracht hatte. Die Reise-Verantwortlichen in Jena hatten geglaubt, weil diese Chilenin doch einen internationalen Reisepaß besaß, daß sie einfach so in die Sowjetunion einreisen könne. Während an der Uni die verantwortlichen Mitarbeiter wegen dieses Vorfalls scharf kritisiert und auch bestraft wurden, kam unsere Soziologin-Kollegin zufrieden und frohen Mutes nach Jena zurück. Sie verstand unsere Aufregung und diese hausinterne Kritik überhaupt nicht.  Sie konnte doch interessante Dokumente einsehen und auswerten, brachte gute Erkenntnisse und Erfahrungen mit. Ihr Vater hätte immer wieder mal gesagt: „Einmal im Leben mußt Du auch im Knast gewesen sein!“ Und nun war sie auch einmal im Gefängnis – zwar glücklicherweise nicht in Chile, aber in der Sowjetunion. Und sie hatte dort im sowjetischen Gefängnis ein wunderbares Erlebnis mit einer russischen Wärterin. Mit dieser unterhielt sie sich stundenlang in gutem Englisch und erfuhr dadurch so viel Interessantes über Moskau und die Sowjetunion, was sie doch sonst nicht erfahren hätte. Nach diesen nächtlichem Gespräch im Gefängnis konnte das Visum-Problem gelöst werden und sie führte – wie geplant – in Moskauer Archiven ihre Studien über die kommunistische Weltbewegung durch.

Prof. Dr. Ingrid Deich siedelt 1979 aus den USA in die DDR um

Ich schrieb 1974 eine Diplomarbeit an der FSU zu den „Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Soziologie und Sozialpsychologie“. In diesem Zusammenhang traft ich 1979 in Leipzig eine Kommunistin, die aus West-Deutschland kommend in die USA ging, dort als Soziologie-Professorin an der University of Missouri at Rolla arbeitete,  und dann in die DDR übersiedelte. Sie war dankbar für die freundliche Aufnahme in der DDR, sie arbeitete inzwischen als ordentliche Professorin an der Karl-Marx-Universität in Leipzig auf ihrem Gebiet der Soziologin. Ich traft sie mit ihrem Mann in ihrer neu bezogenen Wohnung in Leipzig. Schnell stellten wir zueinander eine Brücke her und unterhielten uns ausgiebig die ganze Nacht hindurch. Es ging mehr um ihre persönlich-authentischen Schilderungen vom Leben als Kommunistin unter kapitalistischen Bedingungen in den USA. Das war für mich in dieser Begegnung wertvoller als die fachliche Diskussion meiner Diplomarbeit, die ja schon abgeschlossen und verteidigt war: Alles dreht sich dort nur ums Geld; das Leben in sozialen Schichten – geordnet nach den Wohngebieten (Adressen);  die Oberflächlichkeit der Kommunikation und des Zusammenlebens; die prüde Heuchelei in der Gesellschaft (das völlig übliche Fremdgehen, die ungleich Behandlung von Männern und Frauen, sich als Frau für die Karriere Hoch-Schlafen-Müssen); die Befristung von Anstellungen (auch an den Universitäten); so bekam sie aufgrund ihrer kommunistischen Haltung und dementsprechenden Forschungen keine Gelder und Anstellung mehr

Diese Schilderungen über das Leben in den USA machte mich damals Stolz, in der sozialistischen DDR leben zu dürfen, wo sehr viele dieser Probleme nicht (mehr) bestanden.

Ingrid Deich: Zwischen Dallas und New York: Wie ich die USA erlebte: Notizen eines Aufenthaltes (1986)

Buchbeschreibung:

Sie sieht die USA vom marxistischen Standpunkt aus. Ihr Buch, mit vielen Anmerkungen und Literaturverweisen versehen, ist eine sachliche Analyse der Arbeitssituation in den USA, des Schul- und Universitätswesen, der Situation der Frauen, des Familienlebens, des amerikanischen Fernsehens und der US-Politiker. Es ähnelt eher einer soziologischen Studie als dem im Titel angekündigten Erlebnisbericht.

 

Ressourcen:

Zuwanderung in die DDR. Von West nach Ost

Die SED ließ fast jeden Einwanderer in die DDR

 

 

Vater geht aus der SED-Kreisleitung raus

Vater geht aus der SED-Kreisleitung raus

Nachdem mein Vater erfolgreich als Journalist in der Niederlausitz bei der Partei-Zeitung „Lausitzer Rundschau“ arbeitete, bekam er den (Partei-)Auftrag als Referent des Ersten Kreissekretärs der SED in Senftenberg kompetent zur Seite zu stehen. Man sagte, er arbeitet in der „Kreisleitung“, aber hatte keine Parteifunktion und war dort nur geistiger Hilfsarbeiter.

Da mein Vater selbst gut reden und sich auch schriftlich ausdrücken konnte, schrieb er also alle Reden für den SED-Chef in Senftenberg, denn es war üblich, daß diese Funktionäre nicht frei redeten (wahrscheinlich auch nicht konnten), sondern nach vorbereiteten und beschlossenen Redemanuskripten (selbst eine kleine Rede zur Eröffnung einer Jugendweihefeier, nicht nur zu Parteiversammlungen im Kreismaßstab).

Das machte mein Vater einige Zeit und er wurde frustriert und unzufrieden, weil sein Können als Redenschreiber oder Journalist eigentlich nicht gefragt war, denn jede Rede mußte im Sekretariat des Kreissekretärs besprochen und verabschiedet werden. Die unausgesprochene Norm war dabei, daß eine von ihm vorbereitete Rede nie im ersten Anlauf bestätigt und dann so gehalten wurde. Mitunter gab es mehrere solcher Redenentwürfe und Kritikrunden mit immer neuen Ideen zur Überarbeitung der Rede, bis mitunter in letzten  Minute noch Änderungen erfolgen sollten. Das demütigte meinen Vater. Dazu kam dann noch die selbstherrliche Art und Weise des Ersten und seine mehr oder weniger unsinnigen Korrektur-Aufforderungen. Mein Vater konnte seinen Unmut (seine Kritik) am arroganten Ersten Kreissekretär und diesem Machtgehabe sogar innerhalb der Partei nicht anbringen, denn die andere Seite wußte „immer alles besser“. Er suchte nach einem Ausweg und entwickelte einen Zwei-Etappen-Plan für sich selbst:

Erste Etappe: Innere Kündigung

Mein Vater begeisterte sich jedoch für schönes, geistvoll-kreatives Schreiben, das kluge Jonglieren mit der wunderbaren deutschen Sprache (er hätte besser Schriftsteller werden sollen). Dazu beschäftigte er sich natürlich auch mit Kollegen aus dem Kommunikations-Metier der DDR. Dabei entdeckte er den in der DDR geschätzten Professor Franz Löser: Und in einer seiner Veröffentlichungen fand er eine satirische Lösung seiner Lage, die ihn wenigstens bei seiner Arbeit etwas listig schmunzeln ließ.

Franz Loeser hatte in seinem Buch „Durchbruch des neuen Geschlechts“ eine dreiteilige Liste DDR-üblicher Worte versteckt eingefügt und die (satirische) Behauptung aufgestellt, damit könne bei entsprechender Kombination ein jeglicher Redner jedes beliebige Referat zu jedem beliebigen Thema bestreiten. Und damit arbeitete mein Vater im Folgenden. Durch Analyse früher Reden seines Chefs fand er heraus, daß immer ähnliche (gleiche) Texte gewünscht wurden. Dazu gehörten auch die Wortkombinationen nach Franz Löser. So konnte er ein Reden-Muster (seines Chefs) identifizieren. Beim nächsten Auftrag schrieb er einfach etwas drauflos, was sowieso „zerrissen“ wurde. Dann nahm er eine alte „abgenickte“ Rede aus dem Archiv hervor (heute würde das mit Dateispeicherung im PC noch viel einfacher und schneller gehen), aktualisierte die enthaltene alte Bezeichnung der ZK-Tagung oder des SED-Parteitages, fügte je nach Lust und verbliebener Zeit noch die eine oder andere Ergänzung oder ein aktuelleres Zitat hinzu und schon war er fertig. Er hatte nun Zeit für sich und sein Vergnügen:

  • Lesen schöngeistiger Literatur, vor allem der „Die deutschen Klassiker“, aber auch weitere  Weltliteratur. Er konnte sich daran erbauen und ließ sich geistig und sprachlich inspirieren. Das war für Lesen im „kulturelles Gedächtnis“ der Deutschen oder anderer Länder.
  • Gehirntraining mit Kreuzworträtseln, die er meist sehr schnell löste, weil er mit Sprache und Bedeutungen umgehen konnte.

Übrigens heißt eine solche Funktion heute „Ghostwriter“ auf Englisch, denn Englisch ist im Deutschen modern!  Ein Ghostwriter (wörtlich: Geisterschreiber), auch Auftragsschreiber, ist ein Autor, der im Namen und Auftrag einer anderen Person schreibt. (Wikipedia)

Zweite Etappe: Äußere Kündigung

Mein Vater hatte vor dem Krieg in der Landwirtschaft gelernt, interessierte sich für Natur und Gartenbau und Landwirtschaft, engagierte sich in seiner Freizeit selbst als Kleingärtner und im Vorstand der von ihm in Senftenberg mit aufgebauten Kleingartenanlage „Glück auf!“ innerhalb des „Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“. Dieser Verband war eine sozialistische Massenorganisation in der DDR, weil sie über 1,5 Millionen Mitglieder vereinte. Da ich ihm damals in dern 1960er Jahren half, das Land für die Gartenanlage mit den Parzelle zu vermessen, den per Los zugewiesenen Garten urbar zu machen und Schritt für Schritt zu kultivieren, erlebte ich auch, daß mein Vater unter den Kleingärtenr sehr beliebt und geschätzt war. Er setzte sich für ihre Interessen und Bedürfnisse ein, klärte Nachbarschaftskonflikte, organisierte neue Pflanzen und vor allem auch die gegenseitige Hilfe untereinander in der Anlage usw. So kam der Tag, daß die Kreisorganisation dieses Verbandes VKSK einen neuen (hauptamtlich arbeitenden) Vorsitzenden brauchte. Und – wie Wunder – wurde für die Neuwahl mein Vater von den Kleingärtner, Siedlern und Kleintierzüchter favorisiert. Mein Vater hatte dann nur noch wenige Argumente für seinen Partei-Chef: Der VKSK ist eine wichtige sozialistische Massenorganisation mit mehr Mitgliedern in Senftenberg als SED-Parteimitglieder. Dort wird eine gute Führung gebraucht, weil diese Organisation auch sehr wichtig für die Selbstversorgung der Bevölkerung mit Gemüse oder Kleinvieh (z.B. Hühner, Kaninchen) war. Der Erste stimmte zu, daß mein Vater Vorsitzender des Kreisverbandes VKSK  wurde.  Mein Vater verließ die SED-Kreisleitung mit Schmunzeln. Seine letzten Jahre widmete er sich engagiert diesem Verband, leistete dort bei den Menschen anerkannte Arbeit.

Und hin und wieder wurde er als Vertreter der Massenorganisation VKSK an den Tisch des Ersten der SED-Kreisleitung gebeten, „hinzitieren“ ließ er sich nicht mehr. Seine Organisation war mitgliedermäßig sogar stärker als die Partei! Und dort konnte er unabhängiger auch manches Anliegen für seinen Verband durchsetzen – er war ja dort länger ein Insider und wußte wie man dort „tickte“…

 

(Fotoquelle: www.omnia.ie)

 

 

Psychologie-Studium an der Sektion „Ökonomische Kybernetik“!?

Alles war in der DDR der Anfangsjahre im Aufbau. Nicht alles konnte von der Sowjetunion übernommen werden. Es wurde nach Neuem und Besserem gesucht. Auch die Psychologie in der DDR, speziell die Teildisziplin Sozialpsychologie innerhalb der DDR arbeitsteilig in Jena. Von einer Sozial-Psychologie hatte man offenbar unklare Vorstellungen. Sie konnte jedoch keine bürgerlich Psychologie sein, mußte jedenfalls “ marxistisch-leninistisch“ sein bzw. der  Philosophie des dialektischen Materialismus entsprechen.

Die weltweite Entwicklung der Kybernetik seit Ende des Krieges (Norbert Wiener) wurde auch in der DDR vor allem vom Philosophen Georg Klaus verfolgt, von der Parteiführung durch Walter UIbricht gefördert  und als Möglichkeit der Optimierung der Steuerung der Gesellschaft betrachtet. Die Verfechter der DDR-Kybernetik waren damals bestrebt, zur Entwicklung der Philosophie des dialektischen Materialismus beizutragen und diese auf das Niveau der modernen Natur- und Sozialwissenschaften zu bringen. So wurde beispielsweise der Studiengang Ökonomische Kybernetik Ende der 1960er Jahre konzipiert und an einigen Hochschulen der DDR eingeführt. Speziell an der Uni in Jena gab es dafür interessante Ansätze und Versuche, die Kybernetik als universelle und übergreifende Lehre in die Wissenschaft und Gesellschaft der DDR zu integrieren (Jérôme Segal: Die Einführung der Kybernetik in der DDR). Deshalb wurde ich 1970 an der FSU Jena noch an der Sektion „Ökonomische Kybernetik“ immatrikuliert. Aber nach dem Machtwechsel in der SED-Führung von Walter Ulbricht zu Erich Honecker wurden diese Bestrebungen der Kybernetiker schon Anfang der 1970er Jahre  abgebrochen – aus ideologischen Gründen. Deshalb studierte ich nach einer Hochschulreform ab 1971 dann Sozialpsychologie an der Sektion Psychologie an der FSU Jena. Die Kybernetik als allgemeine Theorie von Steuerung und Kommunikation hätte sicher auch für das Verständnis von Kooperation und Kommunikation zwischen Menschen in der Sozialpsychologie wesentlicher Erklärungsansatz sein können. Und Georg Klaus mit seiner Philosophie und Kybernetik mit ihren Teilgebieten der  Systemtheorie, Regelungstheorie, Kontrolltheorie, Informations- und Kommunikationstheorie, Spieltheorie beeinflußte dennoch weiterhin stark unsere psychologische Lehre und Forschung.

„Auch von Seiten der Philosophen und Naturwissenschaftler gab es weiterhin scharfe Kritik, doch das Charisma von Klaus, zweimal Träger des Nationalpreises für Wissenschaft und Technik und Überlebender der Todescamps, versagte diesen Kritikern den Zugang zu den Zeitschriften. So wurde die Rezension von Klaus Fuchs-Kittowski (geb. 1934) von Klaus’ Kybernetik in philosophischer Sicht, die für die Deutsche Zeitschrift für Philosophie verfaßt worden war, dort nicht veröffentlicht. Fuchs-Kittowski warf Klaus in diesem als ein „Ein Beitrag zur Überwindung des Dogmatismus in der Philosophie“ gedachten Artikel, der sich ebenso gegen die „Gewis“ wandte, einen eigenen Dogmatismus in seiner Einführung der Kybernetik vor. Höchstwahrscheinlich ist, daß die Kybernetik, so wie sie von Klaus eingeführt worden war, schließlich zu mächtig geworden war, insbesondere bezüglich der Legitimierung einiger geisteswissenschaftlicher Bereiche wie der in der DDR noch wenig etablierten Psychologie. So hatte die Kybernetik nach einer relativ wissenschaftlichen Auffassung ermöglicht, in der Psychologie (oder eher in der “ marxistischen Psychologie „) Begriffe wie die der Arbeitsproduktivität zu definieren.“  (http://www.jerome-segal.de/Publis/Kyb-DDR.htm)

  • Immerhin kam es zur Etablierung einer „marxistisch-leninistischen Sozialpsychologie“ in Jena unter Prof. Hans Hiebsch und Prof. Manfred Vorwerg.
  • Immerhin war die Etablierung des Bereichs Sozialpsychologie innerhalb einer Sektion der  „Ökonomischen Kybernetik“ an der FSU Jena wegweisend für die Ausrichtung von Psychologie für die sozialistische Wirtschaft.
  • Immerhin suchten wir auf dem Gebiet der Sozialpsychologie nach neuer Fundierung und möglichst nach naturwissenschaftlich-mathematischer Begründung (z.B. Spieltheorie).
  • Immerhin erlangte Prof. Friedhard Klix mit seinen kognitiv-psychologischen Forschungen über „Information und Verhalten“ weltweite Anerkennung und leistete – seiner Zeit voraus – damit Entscheidendes für die Entwicklung von „Künstlicher Intelligenz“.

Ich habe später am Beispiel des Philosophen Dr. Helmut Metzler erlebt, der an der Uni, bei Zeiss und später auch bei den Psychologen an der Uni arbeitete, wie er das Verständnis von „Kybernetik“ auf alle möglichen Gebiete fördernd anwenden konnte. (Helmut Metzler: Logik an der FSU in den 1950er Jahren, TABVLA RASA Ausgabe 44, August 2011 )

 

Ich kann nicht tanzen!

„Ich kann nicht tanzen, weil mein Vater mich nicht zur Tanzschule ließ.“

Mein Erlebnis:

In meiner Jugend lernte man noch Tanzen. Man ging in eine Tanzschule am Abend und lernte dort in einer Gruppe von Tanzwilligen bei einem professionellen Tanz-Lehrer verschiedene Tanzschritte und Tänze wie Walzer, Foxtrott, Tango u.a.. So ein Tanzkurs dauerte ein paar Wochen. Natürlich wollte ich in meinem jugendlich-pubertären Alter auch gern Tanzen lernen, schon, weil man damals dabei die erste Gelegenheit gehabt hätte, ein Mädchen in den Arm zu nehmen und einen weiblichen Körper zu spüren.

Aber, mein Vater erlaubte mir den Besuch der Tanzschule in Senftenberg nicht. Mein Bitten und Flehen und auch die Intervention eines meiner Lehrers half nichts. Er bleib hart. Ich verstehe seine Motivation bis heute nicht. Also keine Tanzschule für mich, kein Tanzen lernen. Doch ich litt als junger Mensch darunter, denn ich war der EINZIGE meiner ganzen Schulklasse, der nicht an der Tanzschule teilnahm. Am Tag nach der Tanzschule verstand ich als Außenseiter natürlich nicht, worüber meine männlichen Mitschüler tuschelten und sich vergnügten. Ich war ja nicht dabei.

Viel später wurde ich als Manager („sozialistischer Leiter“) im VEB Kombinat Carl Zeiss Jena eingesetzt. Es war dort eine Tradition, daß dann ein Fest des gesamten zu führenden Bereichs organisiert wurden. Dabei war es üblich, daß der neue Chef eine Begrüßungsansprache hielt, sich dabei vorstellte und verkündete, wie er sich als Neuer die Zusammenarbeit vorstellt. Diese kleine Rede war für mich weniger ein Problem. Aber im Anschluß an diese Rede war es weiterhin üblich, daß der neue Chef mit seiner persönlichen Sekretärin den anschließenden Tanzabend allein auf der Tanzfläche unter den kritischen Augen aller eröffnete. Oh, weh!!!  Ich konnte doch nicht tanzen. Das war also ein Riesenproblem für mich. Meine damalige Sekretärin Rita freute sich jedoch über den anstehenden Abend, weil sie eine echte „Tanzmaus“ war. Jede Woche schwärmte sie von den erlebten schönen Tanzabenden. Dabei war sie sogar etwas korpulent, doch Tanzen konnte sie offenbar sehr gut und freute sich nun auf ihren öffentlichen Auftritt mit mir beim Betriebsfest. Da ich von ihrer großen Tranzfreude und Erwartungshaltung wußte, fand ich einfach keinen Weg, vor diesem Abend mit ihr über meine Kalamität zu sprechen. So kam die Sekunde am besagten Abend, daß ich sie nach meiner Kurzansprache am Tisch aufforderte, mit mir den Tanzabend zu eröffnen. Doch als die kleine Musik-Kapelle einen schönen Walzer zu spielen begann, begann auch meine Image-Katastrophe. Ich hörte in meiner Vorstellung schon die Überschrift des Flur-Gezwitschers im Werk: „Der Psychiater – so nannten mich die Technologen dort „liebevoll“ – als steifer Tanzbär“. Nun, meine Sekretärin merkte natürlich schnell, daß das Tanzen mit mir irgendwie nicht funktionierte. Ich stolperte über ihre Füße. Sie versuchte entschlossen, die Lage zu retten, und übernahm die Führung unserer Tanzbewegungen. Aber, das klappte mit mir ja noch weniger. Als ich dann sah, daß die ersten Teilnehmer meiner neuen betrieblichen Mannschaft zu lachen anfingen, brach ich „meinen Tanz-Reinfall von Jena“ ab, eröffnete den Tanzabend für alle und begleitete meine enttäuschte Sekretärin an unseren gemeinsamen Tisch. Dort begann ich ihr zu erklären, daß ich leider das Tanzen nicht gelernt hätte, weil mein Vater mich nicht in die Tanzschule ließ. Meine Sekretärin lachte laut und herzlich und wollte sich nicht beruhigen. Schließlich fragte sie mich ernst: Wie alt bist Du? Ich stammelte mein Alter. Sie fragte weiter: Und, mußt Du etwa heute etwa immer noch Deinen Vater fragen, ob Du die Tanzschule besuchen darfst?

Durch meine kluge Sekretärin wurde mir in dieser Situation schlagartig etwas Wichtiges im Leben klar: In unserer Kindheit bekommen wir manchmal etwas nicht oder wir dürfen etwas nicht lernen (warum auch immer es die Eltern nicht erlauben oder sich leisten können). Aber wenn wir dann später selbst erwachsen sind und vielleicht sogar eigene Kinder haben, dann können wir vieles davon selbst neu entscheiden und vielleicht lernen. Dann ist die Verantwortung dafür auf uns selbst übergegangen und wir können die Schuld für Dinge in der Kindheit nicht mehr den Eltern geben.

Aber ehrlich gesagt, bin ich körperlich schon etwas steif und wenig beweglich und deshalb ist Tanzen (vielleicht) nicht wirklich mein Vergnügen in diesem Leben.

Heute braucht man nicht mehr Tanzen können und dafür eine spezielle Tanzsschule absolvieren, weil jeder nach Musik so tanzt wie ER will, nicht mehr Mann und Frau zusammen und nicht mehr, wie es eine Tanz-Kultur der Gesellschaft vorgibt. Das gibt es nur noch in den „unterentwickelten“ Ländern wie Kuba, wo die lebensbejahenden und glücklichen Menschen viel tanzen.

Doch, dabei ist „richtiges“ Tanzen-Können eines zweigeschlechtlichen Paares wirklich etwas sehr Schönes.

Shall We Dance? ‘Be This Alive’ – Jennifer Lopez, Richard Gere

Antonio Banderas – Take the Lead – Tango Scene

Leonard Cohen – Dance Me To The End Of Love

Walzer Nr. 2 (Dmitri Schostakowitsch: Walzer Nr. 2  

 

Eisleber Wiese

Die Eisleber Wiese-Feste 

Die „Eisleber Wiese“ (kurz „Wiese“, lang „Eisleber Wiesenmarkt“) ist das größte Volksfest in Mitteldeutschland. 

Die Wiese ist DAS Ereignis des Jahres in Eisleben und Umgebung, DAS bunte Fest für das Mansfelder Volk, mit Festumzug durch die untere Stadt, mit Rummel, vielen Schaustellern und abschließendem Feuerwerk. Sie findet ununterbrochen seit 1521 statt.

Als kleines Kind (etwa 4 Jahre alt) nahmen mich die Eltern natürlich schon mit auf die „Wiese“. Traditionell bewegen sich auf diesem bunten Volksfest sehr viele Menschen, Die Massen bewegen sich hin und her, verschiedene Musik an unterschiedlichen Ständen. Alles bunt und interessant für einen kleinen neugierigen Jungen, so daß ein kleines Kind im Trubel der Menschen schnell mal „verloren“ gehen kann. Ich bestaunte alles, blieb irgendwo stehen, ließ die Hand meines Vaters los, und verlor den Anschluß an meine Eltern – ohne das zu bemerken. Ich hielt mich automatisch an der Hand (oder dem Mantel) eine Mannes fest und ging mit diesem weiter. irgendwann bemerkte ich, daß das nicht mein Vater war und fing an zu weinen. Ich hatte meinen Vater und meine Mutter verloren. Das war schlimm. Aber die Eislebener waren liebe Menschen, sie fanden unter den vielen Menschen meine Eltern wieder und meine Welt war in Ordnung. Aber jetzt wollte ich sofort wieder nach Hause.

Riesenrad als Wahrzeichen

„Mit seiner Gesamthöhe von 55 Metern und der wunderschönen historischen Bemalung ist dieses Riesenrad das Wahrzeichen des Wiesenmarktes. Bellevue ist das weltweit höchste transportable Riesenrad mit geschlossenen Gondeln.“ (https://www.absolut-wiesenmarkt.de/rückblick/2014/attraktionen/)

Mehrere Wiesen-Feste in Eisleben

„Der Wiesenmarkt in der Lutherstadt Eisleben (Sachsen-Anhalt) ist ein jährlich wiederkehrendes Volksfest mit durchschnittlich über einer halben Million Besuchern und über 350 Schaustellern. Die Fläche wurde in den letzten Jahren erweitert und somit wurde die Grenze auf 350 Schausteller um knappe 50 % angehoben.

  • Der Eisleber Wiesenmarkt ist das größte Volksfest Mitteldeutschlands. Es findet immer am dritten Wochenende im September statt und dauert von Freitag bis Montag. Am Freitag wird das Fest um 15  Uhr in einem Straßenumzug durch den/die Oberbürgermeister/in von Eisleben feierlich eröffnet. Am Montag wird das Fest durch ein Feuerwerk um 22:00 Uhr beendet.
  • Das Wochenende darauf findet die „Kleine Wiese“ statt. Auf der „Kleinen Wiese“ befinden sich dann noch circa 70 Schausteller. Seit 2003 findet jeden Sonnabend zur „Kleinen Wiese“ ein Ballontreffen und in den Abendstunden ein Ballonglühen statt.
  • In jüngerer Zeit hat sich zudem die „Frühlingswiese“ etabliert, welche, zusammen mit der Handwerkermesse „Reforma“, immer um den 1. Mai herum stattfindet. Es nehmen etwa 90 Schausteller und Händler teil.“ (Wikipedia)

Veronika Fischer – Auf der Wiese 1975

Veronika Fischer war eine der besten DDR-Künstler (sie verließ 1981 die DDR).

„1974 formierte “Vroni” ihre erste eigene Band. Zu ihr gehörten die damals besten Künstler der DDR-Rockszene, wie Franz Bartzsch (Musik) und Kurt Demmler (Texte). Die Kongenialität der Zusammenarbeit mit ihnen haben der Sängerin große Erfolge beschert. Es entstanden Songs, die ihr auf den Leib geschrieben und komponiert waren, und Gefühl und Stimme ungewöhnlich exzellent bedienten.“ (aus der Vita von Veronika Fischer) 

Auf der Wiese haben wir gelegen
und wir haben Gras gekaut
Folgen wollt‘ er mir auf allen Wegen
Blumen hat er mir geklaut
Montag hat er mir das Haar gekämmt
Dienstag gingen wir ins Kino
Mittwoch hab ich ihm was vorgeflennt
denn wir hatten nur Casino
Und den Donnerstag, den ganzen
blieben wir in unserm Bett
Und den Freitag warn wir tanzen
Wenn ich doch den Freitag hätt‘
Samstag sagte er mir in die Ohren
dass er mich wie irre liebt
und er hätte sicher auch geschworen
dass es keine and’re gibt
Auf der Wiese haben wir gelegen
und wir haben Gras gekaut
Folgen wollt‘ er mir auf allen Wegen
Blumen hat er mir geklaut
La la la la la la …
Sonntag ist er fortgegangen
ist für immer mir entwischt
Ach, ich hätt‘ ihn aufgehangen
hätte ich ihn bloss erwischt
Samstag sagte er mir in die Ohren
dass er mich wie irre liebt
und er hätte sicher auch geschworen
dass es keine and’re gibt
Auf der Wiese habe ich gelegen
und ich habe Gras gekaut
Folgen trage ich auf allen Wegen
Blumen klau’n hab ich mich nicht getraut

Webseite von Veronika Fischer

Wikipedia Veronika Fischer