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So sehe ich das auch mit dem Ende der DDR

Anschließen, angleichen, abwickeln der DDR

Als „gelernter DDR-Bürger“ ahnte und wußte ich um die Zusammenhänge des Endes des DDR-Experiments.

Karl-Heiz Roth machte eine Dokumentation auch für diejenigen, die immer noch an eine „friedliche Revolution“ 1989 der DDR-Bürger glauben.

Die Menschen in der DDR waren damals mit vielem zufrieden, aber auch mit genügend unzufrieden, was historisch zur Veränderung und Verbesserung anstand. Sie wollten zur Wendezeit 1989 weder die Abschaffung der DDR, noch grundsätzlich des sozialistischen Gesellschaftsmodells, noch eine Einverleibung in die BRD als feindliche Übernahme.
Wenn es diese „friedliche Revolution“ der meisten Menschen der DDR wirklich gegeben hätte, dann wären die 16,5 Millionen für eine Veränderungen in der sozialistischen Gesellschaft eingetreten – denn noch im Dezember 1989 wollten fast 80% die Weiterexistenz der DDR, aber in Auswertung der gesammelten historischen Erfahrungen mit gesellschaftlichen Verbesserungen.
– Dafür funktionierte bereits praktisch in der DDR der „Runde Tisch“ mit Vertretern aller politischer Interessen, längst nicht nur als „Zentraler Runder Tisch“ in Berlin, der übrigens stundenlang alle Reden und Diskussionen original im Fernsehen übertrug. Nein, überall in den Gemeinden und Betrieben der DDR funktionierte diese wirklich „demokratische“ Organisationsform der Menschen in Umsetzung des DDR-Verständnisses von der Forderung der Bevölkerung „WIR sind das Volk“ für die praktische Verbesserungen der Arbeit und des Lebens im Lande – nicht für eine „Vereinigung“ mit den West-Deutschen unter dem plötzlich zielgerichtet auftauchendem Motto „Wir sind EIN Volk“. 
– Dafür wurde bis zum April 1990 sogar noch eine neue Verfassung der DDR entworfen, die aber dem mitteldeutschen Volk nicht mehr zur Diskussion gebracht wurde.
– Die Werktätigen der DDR, wie die arbeitende Bevölkerung genannt wurde, gingen bis Mitte 1990 weiterhin diszipliniert zur Arbeit an ihre Arbeitsplätze und erfüllten weiterhin ihre Arbeitsaufgaben und Pläne ihren immer noch volkseigenen Betrieben.
– Unter Führung von Ministerpräsident Modrow wurde sogar noch bis zum April 1990 eine Stabilisierung der Volkswirtschaft der DDR erreicht.
Die west-deutschen und anglo-amerikanischen Feinde der (sozialistischen) DDR und ihre schnell aktivierten „Hörigen“ in der DDR sowie die Führung der Sowjetunion hatten aber geopolitisch etwas ganz anderes mit uns geplant.
Übrigens läuft heute die „Abwicklung“ der seit 1990 vergrößerten Firma „BRD“ offenbar auch nach Plan.

Karl Heinz Roth: Anschließen, angleichen, abwickeln: Die westdeutschen Planungen zur Übernahme der DDR 1952-1990  (2015)

Roth erläutert die Planungen, die die beiden wichtigsten westdeutschen Institutionen, die mit der Vorbereitung der Wiedervereinigung befasst waren und die direkt den jeweiligen Bundesregierungen zuarbeiteten der ‚Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands‘ und die ‚Forschungsstelle für gesamtdeutsche wirtschaftliche und soziale Fragen‘ von 1952 bis 1990 entwickelt haben. Anhand des verfügbaren Aktenbestandes dieser Einrichtungen zeigt der Autor, dass die Vereinigung 1990 nach Vorgaben vollzogen ist, die bereits in den 1950er Jahren vor allem von Wissenschaftlern ausgearbeitet worden waren, die zuvor ihre planerischen Fähigkeiten in den Dienst des Nationalsozialismus gestellt hatten. Hochspannend und absolut empfehlenswert uns ist kein vergleichbares Buch bekannt!

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