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Heimat der Sachsen ist die Arbeit

Die fleißigen Sachsen und die Arbeit

„Arbeit, planvolles Bemühen unterscheidet den Menschen vom Tier, dessen Anstrengungen weitgehend instinktiv sind. Die Notwendigkeit zu arbeiten ist des Menschen allerhöchste Segnung.“
Urantia-Buch, 69:2.5 (773.6)

Ich war Mitte der 1960 Jahre an der Ostsee und erlebte am Strand beim Volleyballspiel eine komische Auseinandersetzung mit Einheimischen. Sie hörten mich sprechen und erfuhren, daß ich aus Senftenberg käme und titulierten mich abwertend als „Sachse„. Das verstand ich nicht und so erklärten mit die Streithähne, daß alle Menschen südlich von Berlin eben „Sachsen“ wären. Ich dachte bis dahin, in Sachsen-Anhalt geboren, eher ein Anhaltiner zu sein. Und dann gab es doch noch Brandenburger und Thüringer, Vogtländer und natürlich die Berlin (als besonderes Völkchen) auf dem Gebiet der DDR.

Was charakterisiert denn die Mentalität des Sachsen?

Die Arbeit und das Arbeiten!

Man suchte das Heil im religiös-reformatorischen Teil Deutschlands nicht im Himmel, sondern in der Arbeit.

Die deutschen Kommunisten und die Arbeit

Die politischen Organisatoren der DDR kamen aus der Arbeiterschaft, aus der Arbeiterklasse. Sie waren Kommunisten und Sozialdemokraten, die sich 1946 in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED) vereinten.

Die DDR wollte den ersten Arbeiter- und Bauerstaat Deutschlands errichten.

Die wesentliche Gruppe in der DDR waren die „Werktätigen“.

Die in der „Freien Deutschen Jugend„(FDJ) organisierten jungen Menschen in der DDR wurde zum „Aufbau“ des sozialistischen Landes motiviert.

Jugend erwach, erhebe dich jetzt, die grausame Nacht hat ein End. Und die Sonne schickt wieder die Strahlen hernieder vom blauen Himmelsgezelt. Die Lerche singt frohe Lieder ins Tal, das Bächlein ermuntert uns all. Und der Bauer bestellt wieder Acker und Feld, bald blüht es all überall. Bau auf, bau auf, bau auf, bau auf, Freie Deutsche Jungend, bau auf. Für eine bessre Zukunft richten wir die Heimat auf! Bau auf, bau auf, bau auf, bau auf, Freie Deutsche Jungend, bau auf. Für eine bessre Zukunft richten wir die Heimat auf! Allüberall der Hammer ertönt, die werkende Hand zu und spricht: Deutsche Jugend, pack an, brich dir selber die Bahn, für Frieden, Freiheit und Recht. Kein Zwang und kein Drill, der eigene Will‘ bestimme dein Leben fortan. Blicke frei in das Licht, das dir niemals mehr zerbricht. Deutsche Jugend steh deinen Mann.

 

Die deutschen Nazionalsozialisten und die Arbeit

Auch die deutschen Nationalsozialisten nutzten die Auffassung der Sachsen „Arbeit macht frei„, indem sie diesen Spruch an den Eingangstoren der Arbeitslager in Auschwitz, Dachau, Sachsenhausen, Theresienstadt und Flossenbürg anbrachten. Wir interpretieren heute diese Tor-Beschriftung als zynisch oder verhöhnend, weil wir diese Lager als „Konzentrationslager“ bzw. als „Vernichtungslager“ bewerten. Tatsächlich wurden die dort konzentriert Gefangenen der deutschen Nazis zur Arbeit (u.a. in der Rüstungsindustrie) benutzt und ausgebeutet.  Arbeit in den KZs diente den Nazis der Unterwerfung, Ausbeutung, Erniedrigung und Ermordung von gefangenen Menschen.  Der Bezug zur „Arbeitspflicht“ war damit gegeben, wobei mit dem Begriff „Arbeit“ fast immer schwere körperliche Arbeit gemeint war.

„Bereits in Frühjahr 1933 errichteten die Nationalsozialisten das erste Konzentrationslager, dessen System später auf ein ganzes Netzwerk von Lagern übertragen wurde. Sowohl Zwangsarbeiter aus besetzten Ländern als auch Kriegsgefangene und Juden wurden in Arbeitslagern in Europa interniert. ….

Nazi-Deutschland beutete die Arbeitskraft der besetzten Völker aus, sofort nachdem es ihre Länder besetzt hatte. Über 14 Millionen Zwangsarbeiter wurden zur Arbeit nach Deutschland gebracht, zu ihnen kamen noch 2,5 Millionen Kriegsgefangene.“ (Die Arbeits- und Konzentrationslager)

Im Refrain des Dachau-Liedes von Jura Soyfer (1912-1939)  ist auch die „Arbeit“ der Lagerinsassen gespeichert:

Doch wir haben die Losung von Dachau gelernt
und wurden stahlhart dabei.
Sei ein Mann, Kamerad.
Bleib ein Mensch, Kamerad.
Mach ganze Arbeit, pack an Kamerad.
Denn Arbeit, Arbeit macht frei. 

„Volg ohne Draum“ (sächs. Volk ohne Traum = Volk ohne Zukunft!)

 

 

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