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„Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!“
DEUTSCHLANDS SOUVERENTITÄTSFRAGE 29.09.2020 Teil 1
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Meine erste Reise durch das riesige Sowjetland
Diese Reise dauerte 8 Wochen und führte mich von Jena bis in das 6.000 km entfernte Sibirien an den wunderschönen Baikalsee.
1972 wurde ich als Student an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausgezeichnet, in einer 15-köpfigen „Studentenbrigade“ an der Staatlichen Universität von Nowosibirsk in Sibirien mitzuwirken. Die Mehrzahl unserer Brigademitglieder waren Studenten, einige Studentinnen. Alle von uns hatten in der Schule Russisch gelernt, aber einige waren sogar Studenten der russischen Sprache mit Dolmetscher-Funktion. Uns kostete diese Reise nichts (sie wurden von der FDJ finanziert), aber wir erhielten sogar noch relativ viele Rubel als Lohn. Diese Reise geschah im Rahmen einer Kooperation zwischen unseren Universitäten. Nach 4 Wochen Renovierungsarbeiten in einem Studentenwohnheim konnte unsere Gruppe aus Jena die große Union der Sowjetrepubliken auch noch in 4 Wochen ganz privat kennen lernen.
- Die Reise unserer Gruppe begann mit der „Deutschen Reichsbahn“ von Jena nach Berlin, und ging dann
- von Berlin-Schönefeld nach Moskau per Flugzeug;
- von Moskau-Domodedowo nach Nowosibirsk mit dem Flugzeug;
- von Nowosibirsk mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Bratsk (zum Wasserkraftwerk an der Angara, das von 1966 bis 1971 der weltweit größte Stromerzeuger war),
- von Bratsk fuhren wir über 600 km mit einem Tragflächenboot auf dem riesigen Strom Angara bis nach Irkutsk (wo ich die schönsten Mädchen Rußlands fand!),
- von Irkutsk ging es per Schiff noch etwa 70 km zum wunder-vollen Baikalsee (dem tiefsten und ältesten Süßwassersee der Erde) und wieder zurück;
- von Irkutsk mit dem Flugzeug mit Zwischenlandung in Omsk nach Leningrad (das „Venedig des Nordens“ mit den weißen Nächten);
- von Leningrad mit der Eisenbahn nach Moskau (der größten Stadt Europas und dem damaligen Zentrum der sozialistischen Welt);
- von Moskau per Flugzeug wieder zurück nach Berlin-Schönefeld in die DDR-Heimat.
Erlebnis mit der legendären „TU 114“
Das sowjetische Flugzeug „TU 114“ war das leistungsstärkste und schnellste Turboprop-Verkehrsflugzeug der Welt und demonstrierte die Überlegenheit des sozialistischen Systems.
Schon beim 5-stündigen Flug von Moskau nach Nowosibirsk mit der „TU 114“ kam mein Weltbild etwas ins Wackeln. Zunächst war ich fasziniert von dem gewaltigen Flugapparat, dessen breite, zusammen genietete Flügel mit den gegenläufigen Propellerpaaren beim Fahren auf der Startbahn so sehr schwankten, daß ich befürchtete, die Nieten halten nicht und wir erleben eine Katastrophe. Es war wunderbar viel Platz in separaten Kabinen im Flugzeug (nicht wie heute in den engen Reihen ohne Beinfreiheit). Aber, oh erster Schreck, da stiegen offenbar Bauern mit ein, die brachten kopfunter hängende Hühner mit in den Passagierraum. Bewußt wohlwollend dachte ich: „Andere Länder, andere Sitten!“ Aber angenehm war es für mich mit den Hühnern im Flugzeug nicht wirklich.
Wissenschafts-Städtchen mitten in der Taiga
Wir flogen also nach Sibirien in die Stad Nowosibirsk („Neu-Sibirien“), wo heute über 1,6 Millionen Einwohnern leben. Die Großstadt ist nach Moskau und Sankt Petersburg die drittgrößte Stadt Russlands und die größte Stadt Sibiriens. Dort wurden wir nach glücklicher Landung am Aeroport sehr herzlich von Komsomolzen der dortigen Universität empfangen. Gemeinsam fuhren wir nochmals zirka 45 Minuten mit einem Bus zu unserem Zielort etwas außerhalb des zentralen Stadtgebietes, nach Akademgorodok, dem sibirischen „Wissenschaftsstädtchen“. Diese Stadt wurde 1957 völlig neu zwischen die Birken- und Kiefernwälder der Taiga in die Nähe des Ob-Meeres (Stausee des Flusses Ob) gebaut. Akademgorodok ist seither das wissenschaftliche Zentrum Sibiriens, der Sitz der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften. Die Studenten an der Universität Nowosibirsk hatten damals die schwierigsten Aufnahme-Prüfungen der gesamten Sowjetunion zu bestehen. Dort bewarben sich die Besten zuerst. Wenn die jungen Anwärter die Aufnahme nicht meisterten, dann gingen sie als nächstes nach Moskau an die Lomonossow-Universität (auch Staatliche Universität Moskau). Und wenn sie diese Hürde auch nicht nahmen, dann gab es die drittschwerste Möglichkeit zur Aufnahme an der Staatlichen Universität Leningrad (heute Sankt Petersburg). Noch heute ist die fachliche Qualität der 9 Universitäten in Nowosibirsk weltweit hochgeschätzt:
Höchstes Fachranking der Universitäten in Nowosibirsk:
- Physik: 51. Platz im weltweiten Universitäts-Ranking, 3. Platz im Uni-Ranking Rußlands
- Bergbau, Öl und Gas: 76. Platz im weltweiten Universitäts-Rankung, 3. Platz im Uni-Ranking Rußlands
- Archäologie: 151. Platz im weltweiten Universitäts-Ranking, 1. Platz im Uni-Ranking Rußlands
In Akademgorodok bezogen wir zunächst unsere Zimmer in einem Studentenwohnheim und anschließend zeigte man uns stolz bei einer weiteren Busfahrt das noch junge, klar strukturierte und weitläufige Städtchen. eingeteilt in Funktionsbereiche (Forschungszentren, Einkaufszentrum, Restaurants, Sport, Kino usw) und abgetrennte Wohngebiete für die verehrten Wissenschaftler (Akademiemitglieder) in Einfamilien-Häuschen mit Garten am Rande, die 4stöckigen Häuser für die wissenschaftlichen Mitarbeiter, 10stöckigen Häuser für die sonstige Bevölkerung und 12-stöckigen Punkthäuser für die Studenten. Die ganze Stadt wurde in die Taiga integriert, möglichst wenig Bäume wurden dafür gefällt. Mir hat diese Einheit von Stadt und Natur sehr gefallen.
(Bildquelle: Brücke-Osteuropa – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8760794)
Mitglied einer sowjetisch-deutschen Studentenbrigade in Sibirien
Am nächsten Tag ging es zur Arbeit. Unsere Aufgabe lautete: Wir sollen gemeinsam mit sowjetischen Studenten (Komsomolzen) Zimmer und Gänge in einem Studentenwohnheim renovieren, also neben kleineren Ausbesserungen an Wänden, vor allem mit neuer Farbe versehen. So schön, so gut. Wir versuchten uns zu orientieren, wie sie das machen wollten. Es wurde lange beredet, dann etwas organisiert (gesucht oder besorgt) und es dauerte und und dauerte, während wir FDJler warteten und uns langweilten. Wenn wir nachfragten, kam stereotyp: „Bujet, budjet!“ (Wird schon!) Dann fingen wir irgendwie mit Malerarbeiten an, aber es fehlte an diesem und jenem Werkzeug und Material. Das war für uns eine arbeitsorganisatorische Katastrophe. So konnten wir doch unsere Aufgabe nicht erfüllen. Das hielten wir noch einen zweiten Tag durch, dann traten wir geschlossen auf und forderten am Tisch des Komsomol-Sekretärs der Uni eine Aussprache. Widerwärtig wurde diese Besprechung vereinbart. Wir erklärten, daß wir zum Arbeiten gekommen sind, aber offenbar eine andere Auffassung von Arbeit und Arbeitsorganisation hätten. Wir wollten Mehr und Besseres erreichen, dafür wollten wir deutschen Studenten ein eigenes Renovierungs-Projekt bekommen. Gebt uns das nötige Material und die Werkzeuge dafür und wir legen sofort los. Und dann könnten wir ja auch in einen Wettbewerb treten – die sowjetischen Komsomolzen gegen die deutschen FDJler. Die Komsomol-Seite war nicht begeistert, fühlte sich kritisiert, aber doch interessiert daran, was wir da machen wollten. Sie gaben uns in einem der Wohnheime eine ganze Etage als Projekt in Verantwortung und sogar die entsprechenden Arbeitsmittel. Jetzt waren wir zufrieden und unter uns, hatten untereinander keine mentalen Verständigungsprobleme. Nach einer Woche (4 Wochen waren veranschlagt) waren wir mit der ganzen Etage fertig, während unsere sowjetischen Wettbewerber wohl gerade ein Drittel oder eine knappe Hälfte vergleichbarer Aufgaben erreichten. Das konnten die Sowjets nicht glauben un die Komsomolzen-Studenten liebten uns deshalb eigentlich nicht. Dabei hatten wir uns eigentlich nicht einmal stark angestrengt und keiner von uns war Maler von Beruf. Eine sehr strenge Kontrolleurin kam und nahm das Objekt ab, sah in alle Ecken und prüfte überall gründlich, konnte aber nichts bemängeln. Wir einigten uns, weil wir so gut und schnell waren, und wir ja 4 Wochen Zeit mitgebracht hatten, daß wir noch eine ganze Etage im Wohnheim renovieren. Dazu gab es den motivierenden Ansporn, wenn wir auch damit fertig sind und die Qualitäts-Abnahme gut verläuft, dann könnten wir Urlaub in Nowosibirsk machen. Nach einer knappen weiteren Woche konnten wir dann für 2 Wochen den versprochenen Urlaub in Akademgorodok, in Nowosibirsk und am Abend meist mit den sowjetischen Studentenkollegen am Ob-Meer machen. Das Ob-Meer bei Akademgorodok ist ein großer Stausee des Flusses Ob mit wunderschönem sandigen und flachen Badestrand. Es war damals Sommer in Sibirien, mit permanent über 40 Grad Hitze, so daß ich fast nur abends ins Freie gehen konnte und mich abends erst nach 19 Uhr ans Wasser begab.
Die Komsomolleitung der Universität sprach uns in einer kleinen Feier zum Abschluß unserer Arbeit als Studentenbrigade herzlichen Dank aus und bezahlte uns reichlich mit Rubeln. Ich glaube unsere konkurrierenden Komsomolzen waren über diese „Arbeits-Niederlage“ nicht froh. Aber sie feierten und tranken (übrigens Rotwein, keinen Wodka!) dennoch mit uns am Strand-Lagerfeuer und später bis in die Nacht hinein im Studentenwohnheim.
Ich glaube nicht, daß sie von uns effektives Arbeiten gelernt hatten.
Das erste Sozialisten-Gebot: Die führende Rolle der Sowjetunion
Ein erstes Gebot oder stilles Gesetz für einen Marxisten oder Sozialisten in der DDR war die (fast bedingungslose und blinde) Führungs- und Beispiel-Rolle der Sowjetunion,
- die als erste eine sozialistische Revolution erfolgreich durchführte,
- die maßgeblich den zweiten Weltkrieg gewann und Osteuropa sowie Ost- und Mitteldeutschland von den deutschen Faschisten befreite,
- die die meisten Erfahrungen im Aufbau des Sozialismus habe,
- die für alle sozialistischen Länder vor allem den militärischen Schutz gewährleiste.
Deshalb wurde ich als gelernter DDR-Bürger mit dem Slogan geprägt: „Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!“
Mein Sowjetunion-Schock im heißen Sibirien
Für mich war der 8-wöchige Aufenthalt in der Sowjetunion Anfang der 1970er Jahre ein ent-täuschendes Schlüssel-Erlebnisse. Ich unterlag einer Täuschung durch die Agitation und Propaganda in der DDR über die UdSSR und ihre Leistungsfähigkeit. Ich fand eine völlig andere Realität vor, mit der ich nicht rechnete.
Auf einem sehr wichtigen Gebiet konnten wir DDR-Deutsche wenig von den Sowjets lernen, auf dem Gebiet der Arbeit und des Wirtschaftens, der Arbeitsorganisation und der Arbeitsmoral.
Meine Erfahrung und Schlußfolgerung war, daß wir allein aufgrund unserer völlig unterschiedlichen Arbeits-Mentalität effektiver und schneller den „Sozialismus“ in der DDR aufbauen konnten. Aber, wie das in der UdSSR gehen sollte, war mir schleierhaft.
Ich traf wunderbare Menschen in Rußland
Ich muß unbedingt hervorheben, daß ich damals in den 8 Wochen meiner Sowjetunion-Reise sehr liebenswerte und herzliche Russen kennen- und schätzen gelernt habe. Einer von ihnen war Sergej, der immerfort mit mir Deutsch sprach, um sich zu üben und zu verbessern. Er nahm mich sogar während meiner Studentenbrigade-Zeit mit zu einem Besuch in sein Heimatdorf. Das war eine längere Busfahrt durch die großräumige Stadt Nowosibirsk, bis über den Stadtrand hinaus in die Taiga. Ich vergesse das Pelmeni-Essen im Kreise der überaus gastfreundlichen Großfamilie und aller neugierigen Nachbarn nicht. Ich war vielleicht der erste Ausländer, der überhaupt in dieses sibirischen Dorf kam. Alle stellten Fragen über Fragen, waren neugierig über die DDR und unser Leben dort. Ich nahm auch am abendlichen Treffen der Dorfjugend auf der einzigen Dorfstrasse teil. Wir gingen durch den Birkenwald bis zum breiten Ob-Fluß. Dort mußte ich unbedingt eine Spritztour mit einem Motorboot mitmachen. Und dort erlebte ich im Wald für mich bedrohlich wirkende Libellen, so groß wie Spielzeughubschrauber. Überhaupt ist die Taiga-Natur so üppig und vielfältig, groß und gewaltig, Respekt erzeugend.
Ich erlebte auch die russische Seele der Menschen so ähnlich wie „Mütterchen Rußland“ – herzlich, gastfreundlich, großzügig, gesellig, einfach, geistvoll, neugierig an Fremden und ihrem anderen Leben. So höre ich heute auch russische Volkslieder oder ihre „Schlager“ mit moderner Popmusik mit anderen, verständlicheren Ohren.
Deutsche in Nowosibirsk
Nur in zwei Regionen der Sowjetunion (auch im heutigen Rußland) leben mehr Deutsche als in der Region Nowosibirsk. Dort bilden die Deutschen die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe nach den Russen. Die regionale Führung war und ist deshalb am Kontakt mit Deutschen (aus der DDR) und heute zum Ausbau der deutsch-russischen Zusammenarbeit bemüht. Dafür wurde auch ein moderndes „Deutsch-Russisches Haus“ in Nowosibirsk erbaut.
In Nowosibirsk fand ich Mitte der 1970er Jahr beispielsweise die größte Buchhandlung in der Sowjetunion nur mit deutschen Büchern – damals fast ausschließlich aus der DDR und der Sowjetunion.
Verhältnis DDR und UdSSR
Gerd König war von 1987 bis 1990 Botschafter der DDR in Moskau. Er berichtet in seinen Erinnerungen, daß die DDR-Führung in Berlin die „ungeschminkte Wahrheiten über innenpolitische Entwicklungen in der Sowjetunion nicht gern zur Kenntnis (nahm). Man erwartete eher Bestätigung eines Wunschbildes.“ (Nemgorodok. ERINNERUNGEN EINES BOTSCHAFTERS)
Die DDR und die Sowjetunion entwickelten Beziehungen zum gegenseitigen Vorteil. Aber diese Beziehungen blieben die gesamte Zeit Beziehungen zwischen zwei ungleichen Partnern.
Da war auf der einen Seite
- die sowjetische Befreiungs- und Besatzungsmacht auf deutschem Boden, die auch militärisch auf DDR-Territorium massiv präsent blieb,
- das historische Beispiel und Vorbild für den Aufbau der sozialistisch-kommunistischen Gesellschaft mit entsprechenden Erfahrungen,
- die Weltmacht bzw. „Supermacht“ UdSSR, wie Vater und Mutter in einem.
Dort war auf der anderen Seite der kleine „Bruder“ oder eigentlich besser: das „Kind“ DDR.
Dieser fortwährende Unterschied aus der Vergangenheit und in der Gegenwart verleitete die sowjetische Führung dazu, der DDR die eigenen sowjetischen Interessen, Ziele und Lösungen zu diktieren, die im Kern zwar oft mit denen der DDR und ihrer Führung übereinstimmten, die sich aber häufig auch unterschieden, so daß beide Seiten kollidierten. So hatte es während der gesamten Lebenszeit der DDR mit der UdSSR auf verschiedenen Gebieten Interessenkonflikte und Meinungsverschiedenheiten gegeben.
In der Öffentlichkeit nach innen und außen wurden jedoch beständig die Gemeinsamkeiten zwischen DDR und Sowjetunion propagiert: „Unverbrüchliche Freundschaft“, „Bruderbund“ usw.
Bis Mitte der 1980er Jahre (die Zäsur ist die Machtübernahme von Gorbatschow) dominierten auch noch die Gemeinsamkeiten und das abgestimmt gemeinsame Vorgehen in den grundsätzlichen Aspekten der Innen- und Wirtschaftspolitik beim Aufbau des Sozialismus sowie der Außen- und Sicherheitspolitik gegenüber der Welt. Dabei trug die DDR auch die nicht geradlinige und wechselhafte Außen- und Sicherheitspolitik der UdSSR mit, obwohl die DDR-Führung schon ein anderes Denken bezüglich Militär bzw. Aufrüstung und Sicherheit einnahm und den politischen Ost-West-Dialog anstrebte.
- So richtete sich die von der Sowjetunion 1984 gestartete Kampagne gegen die Bundesrepublik zum Revanchismus eigentlich gegen die DDR und bewirkte, daß die diplomatisch fest eingeplante Reise von Erich Honecker nach Bonn verschoben wurde.
Starke Differenzen zwischen beiden Seiten gab es auch bezüglich
- der Politik der UdSSR gegenüber China,
- der sowjetischen militärischen Intervention in Afghanistan,
- dem von der UdSSR allen sozialistischen Staaten auferlegten Boykott der Olympischen Spiele in den USA in Los Angeles 1984 sowie
- der wirtschaftlichen Arbeitsteilung und Zusammenarbeit im RGW,
- der Preiserhöhungen für der Öllieferung aus der Sowjetunion während der Ölkrise.
Perestroika?
Erich Honecker soll gegen Ende der DDR-Zeit bezüglich der betrügerischen „Perestroika“ Gorbatschows in der Sowjetunion gesagt haben: „Wenn das Lebensniveau der Menschen in der Sowjetunion besser ist als in der DDR, dann beschäftigen wir uns mit der Perestroika“.
Und damit hatte er wohl Recht.
Die Arbeiterklasse und Bauernschaft in der Sowjetunion wurden (in der Zeit nach Stalin) von einer parasitären Bürokratenkaste beherrscht und für die Ziele des „Sozialismus“ und später immer mehr für ihre privaten Privilegien benutzt und ausgebeutet.
- Erst seit 1956 gab es eine allgemeine Sozialversicherung für Arbeiter und Angestellte.
- Erst seit 1966 bezog der Kolchosbauer eine schmale Rente.
- Es gab innerhalb der Sowjetunion keine normale Bewegungsfreiheit. Die Sowjetbürger konnten nicht einfach mal so in die Hauptstadt Moskau oder an den Baikalsee nach Sibirien reisen. Viele große Städte (wie Gorki, früher und später Nishniy Nowgorod) waren militärische Sperrgebiete sogenannte „geschlossene Städte“.
- Das Lebensniveau war deutlich niedriger als in der DDR und natürlich erst recht im Vergleich zu den kapitalistischen Industrieländern.
Wir können und müssen von der Sowjet-Union bzw. von der Russischen Förderation lernen!
Rußlands Präsident Wladimir Putin sagt in seinem Artikel „75 Jahre nach dem Großen Vaterländischen Krieg“:
„Im Charakter der Völker Russlands liegt, ihre Pflicht zu erfüllen und sich selbst nicht zu schonen, wenn die Umstände dies erfordern.
Selbstlosigkeit, Patriotismus, Liebe zur Heimat, zur Familie, zum Vaterland – diese Werte sind auch heute für die russische Gesellschaft fundamental.
Auf ihnen beruht im Grunde genommen, in vieler Hinsicht die Souveränität unseres Landes. Jetzt haben wir neue Traditionen, die vom Volk ins Leben gerufen wurden, solche wie das „unsterbliche Regiment“.
Das die Mitteleuropäer (Deutschen, PREUSSEN) und die Russen ursprünglich ein einheitliches und identisches Volks auf der Erde waren und kollektiv-seelisch immer noch sind, sind genau solche Werte auch die unseren. Das können und müssen wir von den Russen als unsere Seelenbrüder lernen.
Die Souveränität eines Landes ergibt sich aus den gelebten Werten:
- Selbstlosigkeit (Hingabe für eine Sache, übergeordnete Idee und Aufgabe, historische Notwendigkeit)
- Patriotismus (Verteidigung des Eigenen gegenüber Fremden)
- Liebe zur Heimat (Hege und Pflege der Natur des Lebensgebietes)
- Liebe zur Familie (menschliche Zelle der Gesellschaft, Grundlage für Bestand und Weiterleben)
- Liebe zum Mutter- bzw. Vaterland (nationale Wurzeln, Verbundenheit mit dem Land, in dem man aufwuchs und zu dem man gehört)
Nur dadurch und damit kann man einen Staat herstellen und erhalten. Und genau diese Werte wurden bei den Deutschen langfristig und absichtlich seit 1945 zerstört, weil man damit
- die nationale Identität der Deutschen zerstört,
- die kollektive Stärke der Deutschen vernichtet,
- die Beispielwirkung der Deutschen in der Welt verhindert,
- die Führungsrolle der Deutschen für die Welt unterbindet.
Es ist sehr deutlich, daß die satanischen Hintergrundmächte der Welt (Freimaurer, Vatikan, Geldadel u.a.) seit über 150 Jahren bestrebt waren und bis heute blieben,
- die Deutschen von den Russen zu trennen durch künstliche Feindschaft, kalten Krieg, Santionsmaßnahmen;
- die Deutschen und die Russen in einen Bruder-Krieg aufeinander zu hetzen, um sich gegenseitig abzuschlachten, ihre Länder und Kultur zu zerstören, ihre Entwicklung zu bremsen;
Es ist sehr symbolisch, daß die Völker der russischen Föderation in diesem „Großen Vaterländischen Krieg“
- erneut siegreich ihr Land verteidigten und halb Europa von der deutschen Okkupation befreiten sowie das Halbe Deutschland vom Faschismus befreiten,
- heute konsequent dafür sorgen, daß ihr Land von niemanden (militärisch) besiegt und besetzt werden kann,
- heute gilt immer noch, daß die Völker Rußlands sich selbst genügen und keine imperialen Absichten haben.
Und so bleibt es wahr, bis es wahr wird:
Früher hieß es in der DDR:
„Kriegspakt mit Washington bringt Elend und Tod.
Freundschaft mit der Sowjetunion Frieden und Brot.“
Heute sollte es heißen:
„Kriegspakt mit den Globalisten bringt Elend und Tod.
Freundschaft mit Rußland bringt Frieden und Brot.“
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Und beginnt man einmal den Slogan „Von der Sowjetunion lernen …“ zu hinterfragen:
1964:
Chruschtschow wird von Breshnew und Kossygin entmachtet, Stalin ist in Moskau keine Unperson mehr: Das wäre die Zeit gewesen für den Versuch, in der DDR eigenständige wirtschaftliche und politische Reformen durchzuführen. Dies wurde jedoch durch Moskau und Honecker verhindert.
Welcher Aspekt der sowjetischen Gesellschaft wurde von keinem anderen Land übertroffen?
- Wahrscheinlich das Ausmaß, die Geschwindigkeit und die Methode der Industrialisierung, die die Sowjetunion erreicht hat. Während viele schnell sagen, dass die Industrialisierung der UdSSR mit hohen Kosten verbunden war, gilt dies für alle großen Nationen, die industrialisieren mussten, wie wir später sehen werden.
Das Erste, woran man sich erinnern sollte, ist, dass die Sowjetunion, als sie industrialisierte, dies mit ihrer eigenen Wirtschaft tat, keine Kolonien oder Sklaven hatte und keine Kinder in den Fabriken arbeiteten.
Die UdSSR baute in den 1920er / 30er Jahren mehrere große Staudämme
Betrachtet man nun die Stahlproduktion der Sowjets im Jahr 1928, so waren es 4,3 Millionen Tonnen Stahl. 1937 waren es 17,7 Millionen Tonnen. Dies entspricht einer Produktionssteigerung von 412% über einen Zeitraum von 9 Jahren. Ebenso sind hier die Zuwächse in anderen wichtigen Bereichen zu verzeichnen: Gusseisen 439%, Walzmetalle 382%, Kohle 361%, Öl 246%, Elektrizität 724%, Papier 293%, Zement 306%, Leder 316%. Die Zahl der Autos stieg von 800 Autos pro Jahr auf 200.000. Und Werkzeugmaschinen von 2000 bis 48.500.
Nehmen wir den Stahl des Britischen Imperiums von 1936 bis 1938, es ging von 14,8 Millionen Tonnen Stahl auf 13,9 Millionen Tonnen zurück. Obwohl die Briten 30% des Weltgebiets und der Weltbevölkerung kontrollieren, einschließlich des indischen Subkontinents. Was nach 100 Jahren britischer Herrschaft kaum die Kapazität für 1 Million Tonnen Stahlproduktion hatte.
In nur 9 Jahren produzierte die Sowjetunion einen kleinen Teil des britischen Stahls und übertraf ihn um Millionen, zu der Zeit das größte Imperium der Welt.
In den Vereinigten Staaten wurden 1938 zum Vergleich 12,8 Millionen Tonnen Stahl produziert, was jedoch irreführend ist, da die Kapazität näher bei 25 Millionen Tonnen Stahl lag. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise wurden jedoch viele Stahlwerke geschlossen.
Es sollte auch angemerkt werden, dass die Industrialisierung der USA ab 1812 mit der Industrialisierung von Textilien und etwa 100 Jahren dauerte. Und wurde durch die genozidale Expansion in indianische Länder und den weit verbreiteten Einsatz von Sklaverei erleichtert. Die britische Industrialisierung war nicht schneller und wurde durch ein brutales globales Imperium erleichtert. Wenn Sie glauben, dass die UdSSR eine Hungersnot verursacht hat, sollten Sie sich das britische Imperium ansehen. Während ihrer Industrialisierung verursachten die Briten 1876 in einem Gebiet Indiens mit 58 Millionen Einwohnern, was etwa 9 bis 17% der gesamten betroffenen Bevölkerung entspricht, die Hungersnot der Großen Indianer, bei der mehr als 5 bis 10 Millionen Inder ums Leben kamen. Es wurde zu einem Thema, dass Großbritannien während der Hungersnöte, einschließlich der Hungersnot von 1876, aber auch der Hungersnot von 1896, weitere Lebensmittelexporte erzwingen würde
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die sowjetische Hungersnot in den Jahren 1932 bis 1933 direkt durch die Industrialisierung verursacht wird, sollte beachtet werden, dass andere Industrienationen, die industrialisierten, ebenfalls Hungersnot, Sklaverei oder gewaltsame imperiale Expansion verursachten. Und dass diese Länder auch viel länger gebraucht haben, um ihre Industrialisierung durchzuführen. Obwohl viele Menschen gerne auf die sowjetische Industrie und Wissenschaft herabblicken, begannen sie mit einem Land mit einer winzigen Industrie und einer Bevölkerung, in der viele nicht einmal lesen konnten. Innerhalb von 30 Jahren waren sie eine Supermacht mit Atomwaffen und die ersten, die Raketen ins All schickten.
Eine solche Transformation von einer feudalen Gesellschaft zu einer globalen Supermacht wurde noch nie zuvor oder seitdem durchgeführt.
Fotoquelle: Von Gleb Osokin – Russian AviaPhoto Team – Gallery page
http://www.airliners.net/photo/Aeroflot/Tupolev-Tu-114/0912316/LPhoto
Gruppe MTS „Tamara“
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