Heimat

Die Folgen der Einheit und die Ausgrenzung der Eliten

 

Die Art und Weiseder „Deutschen Einheit“ führte zu einer Vertiefung des Spaltes und einer Ausgrenzung der Expertise von DDR-Experten:

  • Mentales Verharren im Westen: Der Einigungsvertrag von 1990 ermöglichte der Bundesrepublik das mentale Verharren im alten Westen und die vollumfängliche Übernahme des Rechtsbestands bis zum westlichen Geschichtsverständnis.
  • Abwicklung und Ausgrenzung: Die in der DDR sozialisierten Wissenschaftler, Führungskräfte, Historiker und Osteuropa-Experten erlebten nach 1990 eine Phase existentieller Verunsicherung, die oft mit Abwicklung und Ausgrenzung ihrer hochspezialisierten Institute und Lehrstühle einherging.
  • Sozialer Aufstieg vs. Abstieg: Ehemalige Marxisten aus dem Westen stiegen durch Rufe an ostdeutsche Universitäten in die obere Mittelschicht auf, während Millionen ehemalige DDR-Werktätige ihre Arbeit verloren und nun als Hausmeister oder Sicherheitskräfte für die neuen privilegierten Professoren arbeiteten.
  • Neue Ostdeutsche Identität: Erst durch die Deutsche Einheit und die völkerrechtliche Anerkennung der Oder-Neiße-Linie wurden Sachsen, Brandenburger, Thüringer, Mecklenburger zu „Ostdeutschen“ im Sinne „diesseits der Oder“. Viele suchen seitdem eine neue, imaginierte Heimat namens Ostdeutschland.
  • Der Spalt: Viele „neue Ostdeutsche“ stecken zwischen einer imaginierten Heimat DDR und dem Warten auf eine blühende Zukunft fest, die nie begann.

Uwe Steimle singt „Unsere Heimat“ in Cottbus am 10.6.24 als Redner bei einer Friedens-DEMO