Home / DDR / Ich bin ein Eisleber

Ich bin ein Eisleber

Ich bin ein geborener Eisleber

https://www.openstreetmap.org/?mlat=51.52757&mlon=11.55011#map=10/51.5265/11.5500

Der „Eisleber“ ist nicht der „Eislebener“, aber er lebt in der Lutherstandt Eisleben im Mansfelder Land.

Im Jahr 1950 wurde ich als Sohn von Wilhelm Franz Hermann Barth (16.8.1924-1985) und Lina Ilse, geb. Klee (15.3.1928–8.3.2012) in Eisleben, Welckerstr. Nr. 9 geboren. Mein Vater arbeitete damals als Bergarbeiter und meine Mutter war Hausfrau. Mein liebe (Paten-)Tante Franke und ihr mit mir gleichaltriger Sohn und Spielgefährte Harald wohnte gleich nebenan.

Eisleben ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Merseburg, Hauptstadt des Mansfelder Seekreises und ehemals der Grafschaft Mansfeld.

1000 Jahre Eisleben 960-1960.,

  • Eisleben ist weit über 1000 Jahre alt und gehört zu den ältesten Städten zwischen Harz und Elbe. Die Altstadt von Eisleben kommt urkundlich schon 974 vor; sie gehörte den Grafen von Mansfeld.
  • 1960 feierte die Stadt offiziell 1000-jährige Wiederkehr der Verleihung der Markt-, Münz- und Zollrechte.
  • Von 1531–1710 wurde eine Linie der Grafen von Mansfeld nach Eisleben benannt.
  • 1579 wurde hier der Eislebensche Tauschrezeß zwischen Kursachsen und dem Erzstift Magdeburg abgeschlossen.
  • Nach dem Aussterben der Grafen von Mansfeld 1780 kam Eisleben an Sachsen und 1815 an das Königreich Preußen.
  • Eisleben ist Martin Luthers (10.11.1483 – 18.02.1546) Geburts- und Sterbeort.

Eisleben ist eine über die Jahrhunderte gewachsene und erfahrungsreiche Stadt im östlichen Vorland des Harzes, dem Herzen Deutschlands. Die Stadt Eisleben liegt in Mitteldeutschland, etwas 30 km westlich von Halle (Saale) in einer langgezogenen Tieflandzunge, der sogenannten Eislebener Niederung.

Das Wort „Leben“ im Stadtnamen soll nach Hermann Größler „Erbe“ oder „Erbgut“ bedeuten, während sich der vordere Teil dieser Ortsnamen auf die Sippe der Grundherren bezog. Demnach müßte „Eis-Leben“ das Erbe der Sippe ‚“Eis“ gewesen sein.

Die Siebenhitze

Die Eisleber Siebenhitze ist eine alte aufgegebene Siedlung (Wüstung) im heutigen Stadtgebiet der Lutherstadt Eisleben, nahe dem „Rammtor“, das bei der zweiten Ummauerung Eislebens errichtet wurde. Die „Siebenhitze“ zeugt von einer alten slawischen Siedlung in der Eisleber Gegend und damit von der über 1000 jährigen Geschichte dieses Lebensraumes.

„Knoblauckönig“ Hermann von Luxemburg in Eisleben

Interessant ist für mich die Verbindung zum Vornamen „Hermann“ meines Vaters und von mir selbst sowie auch zum Land Luxemburg„, indem ich seit 2001 lebe:

„1081 bestätigten die sächsischen Fürsten in Eisleben die Wahl von Hermann von Luxemburg (1053–1088), Graf von Salm, zum Gegenkönig zu Heinrich IV., während jener sich in Italien aufhielt. Hermann residierte in der Eisleber Wasserburg…“. Vor den Mauer der Wasserburg soll damals viel Knoblauch gewachsen sein, weshalb Hermann auch als „Knoblauchkönig“ genannt wurde.  Eine Sandsteinplastik an der Nordwand des Eisleber Rathauses stellt wahrscheinlich Hermann dar. Er ist übrigens heute eine Imagefigur der Tourismuswerbung der Stadt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lutherstadt_Eisleben

Eisleben ist eine bunte Stadt

„Eisleben an sich ist schon allein wegen seiner baulichen Vielfalt eine Reise wert.  Hier lehnt sich Mittelalter an Barock, lehnt sich der Volksparks an die Moderne des ausgehenden 19ten Jahrhunderts. in allen Gassen schnuppert man dennoch ein gleichbleibendes Gemisch aus Kupferbergbau alias Mansfeld-Kombinat und Martin Luther Protestantismus. … mit vielen gewundenen Gässchen, welche oft in kleinen Plätzen münden…“ (dasdenkgelage)

Regen und Schnee

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (www.dwd.de) liegen die jährlichen Niederschläge  (Normalperiode 1961-1990)  in Eisleben bei 509 Millimeter. Das sei „so niedrig, dass er in das untere Zwanzigstel der in Deutschland erfassten Werte fällt“ (wikipedia.org/wiki/Lutherstadt_Eisleben).

Allerdings erinnere ich mich, daß es in meiner Kindheit  so stark regnete, daß Wasser  „aus Kannen“ floß, und daß der Regen mit Blitz und Donner kam. Meine Mutter hatte immer Angst vor Gewitter und positionierte sich und mich an sich gedrückt in der Mitte unserer Wohnung vor dem Klo. Dort warteten wir lange, bis das Gewitter sich verzogen hatte. Das war mir immer unangenehm und langweilig, weil mich (vielleicht gerade deshalb) neugierig heftiges Wetter interessierte.

Und für den Winter erinnere ich mich an viel Schnee, denn ich konnte mit meinem Schlitten von der Haustür am Ramberg ins Tal der Stadt fahren. Es muß auch kalt gewesen sein, denn unsere Fenster in der Wohnung hatten Eisblumen und wir saßen viel am warmen Kachelofen, meine Mutter laß mir viele Märchen und Geschichten aus Büchern vor oder wir sangen Winterlieder.

Die Böse Sieben

Im unteren Bereich der Stadt überspannen kleine Brücken ein kleines Rinnsal. Das ist die sogenannte „Böse Sieben.

Die Böse Sieben ist ein Bach und fließt durch die Lutherstadt Eisleben im Landkreis Mansfeld Südharz und mündet bei Lüttchendorf in den Süßen See. Diese Bezeichnung hat sich erst seit dem 19. Jh. durchgesetzt. Vorher wurde sie Willerbach (mansfeldisch für Wilder Bach) genannt. Sie wird gespeist von den sieben Quellbächen Vietsbach oder Goldbach, Dippelsbach, Kliebigsbach, Goldgrund, Pfaffengrund, Saugrund und Wolferoder Bach. (wikipedia)

Einmaliges in Eisleben

Datei:DEU Eisleben COA.svg

  • Die Stadt Eisleben blieb durch den 2. Welt-Krieg unberührt,  obwohl sie inmitten von bedeutenden Bergbau- und Industriebetrieben lag. Damit gehört Eisleben den wenigen deutschen Städten, die nicht den verheerenden Bombenterror anglo-amerikanischer Flieger erleben mußten.
  • Am 13. April 1945 wurde die Stadt Eisleben den amerikanischen Streitkräften kampflos übergeben.
  • Die Einheiten der 1. US-Armee errichteten ein Kriegsgefangenenlager an der Nord- und Ostseite der Halde des Hermannschachtes bei Helfta. Auf einer Fläche von etwa 80.000 m² wurden deutsche Soldaten und Zivilisten unter freiem Himmel interniert. Zeitweise befanden sich hier 90.000 Gefangene, von denen 2000 bis 3000, vorwiegend an den unmenschlichen Verhältnissen, starben. Das Lager wurde am 23. Mai 1945 aufgelöst, die Gefangenen wurden in andere Städte gebracht. Die sterblichen Überreste der Verstorbenen konnten bis heute nicht gefunden werden. Am 20. Mai 1995 wurde im Gedenken an diese Menschen ein Kriegsgefangenen-Denkmal in Helfta aufgestellt und eingeweiht.
  • Am 2. Juli 1945 marschierte die sowjetische Armee in Eisleben ein.  Aufgrund des 1. Londoner Zonenprotokolls von 1944 und der Beschlüsse der Konferenz von Jalta wurde es Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone.
  • Zur Begrüßung der Roten Armee stellten Eisleber Kommunisten ein Lenin-Denkmal auf dem Plan auf.
  • Am 1. August 1945 begann im Bürgertheater Eisleben das erste deutsche Nachkriegstheater.
  • Seit fast 500 Jahren findet alljährlich am dritten Wochenende im September die „Eisleber Wiese” als das größte Volksfest im mitteldeutschen Raum statt. Dieses „Oktoberfest” Mitteldeutschlands ist berühmt.
  • 1946 wurde der Stadt zum 400. Todestag Martin Luthers der Name „Lutherstadt“ verliehen.
  • 1950 feierte Eisleben das 750-jährige Bestehen des Mansfelder Bergbaus in Anwesenheit des Präsidenten der DDR Wilhelm Pieck.
  • 1963 wurde mit dem Fortschrittsschacht der letzte Kupferschieferschacht in Eisleben geschlossen.
  • Bis 1969 ging die Zeit des Bergbaus in der Mansfelder Mulde endgültig zu Ende. Das Mansfeld-Kombinat wurde zu einem Produktionsbetrieb für Werkzeuge und Konsumgüter umgestaltet. Parallel dazu wurde die Berg- und Hütteningenieurschule in eine Ingenieurschule für Elektrotechnik und Maschinenbau entwickelt.
  • Zwischen 1973 und 1975 traten erneut Erdsenkungen im Stadtgebiet auf, insbesondere im Bereich der Siebenhitze. Am Sonnenweg und am Alten Friedhof wurden Plattenbauten mit 640 Wohnungen errichtet.
  • Die Feier zum 500. Geburtstag Luthers im Jahre 1983 wurde lange und aufwändig vorbereitet und mit Gästen aus 36 Ländern begangen. Die Post der DDR (9. November 1982 und 18. Oktober 1983) und die Bundespost (13. Oktober 1983) gaben aus diesem Anlass Sonderbriefmarken heraus. Die Lutherstätten waren restauriert und die Fassaden der Häuser am Markt erneuert worden.
  • Das Geburtshaus Luthers ist das älteste Geschichtsmuseum im deutschsprachigen Raum. Nach einem Brand 1689 wurde es 1693 im Auftrag der Eisleber Bürgerschaft wieder
    aufgebaut und ist seither Gedächtnisstätte für den Reformator.
  • Seit 1997 gehören die Lutherhäuser zum UNESCO-Weltkulturerbe. 
  • Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
  • 2016 wurde Eisleben der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.
  • Gertrud von Helfta (bei Eisleben) ist die  einzige deutsche Heilige, die den Beinamen die Große trägt.

    Die heilige Gertrud von Helfta, auch Gertrud die Große, (* 6. Januar 1256; † 17. November 1301 oder 1302) war eine Zisterzienserin und Mystikerin im Kloster Helfta bei Eisleben. Die hl. Gertrud gehört zu den herausragenden Frauen des Mittelalters; als einzige deutsche Heilige trägt sie den Beinamen die Große. Durch Gertrud von Helfta, ihre Lehrerin Mechthild von Hackeborn und ihre Mitschwester Mechthild von Magdeburg galt Helfta als „Krone der deutschen Frauenklöster“. In der katholischen Kirche wird Gertrud von Helfta als Heilige verehrt.

    http://www.gertrud-von-helfta.de/

https://www.kloster-helfta.de/

 

 

 

 

Ressourcen:

 

Quelle Titelfoto: Privatarchiv

Check Also

DDR Simson-Mopeds – die schnellsten Mopeds der Welt

DDR Simson S50 das schnellste Moped der Welt Produkt des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Ernst …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.