Dr. Wolf Barth

Synergetik-Therapie

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Synergetik-Therapie

Die Synergetik-Therapie ist ein alternativmedizinisches Verfahren, das in Deutschland von medizinisch-psychotherapeutisch vorgebildeten Personen ausgeübt werden kann (Psychotherapeuten, Heilpraktiker). Aufgrund höchstrichterlicher Rechtsprechung dürfen die Methoden von Laien in Deutschland nicht praktiziert werden.[1][2] Das Therapieangebot richtet sich dabei an Menschen mit allen Arten von Erkrankungen, bis hin zu schweren chronischen Krankheiten, obwohl es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit gibt.

Hintergrund

Die Synergetik-Therapie beruht aus Sicht ihrer Vertreter auf den Prinzipien der Selbstorganisation. Als Grundlage dient die Synergetik (= Lehre vom Zusammenwirken). Die Synergetik wurde durch den Physiker und Mathematiker Hermann Haken begründet. Haken entdeckte in seiner Lasertheorie ein Selbstorganisationsprinzip, welches er mathematisch formulierte. In den 1950er Jahren tauchte die Idee der Selbstorganisation auch in der Hirnforschung auf. Das menschliche Gehirn wird dabei analog zur Technik als komplexes Netzwerksystem verstanden. Der Neurobiologe Humberto Maturana z. B. hält die Wahrnehmungsleistung des Gehirns für selbstorganisierend – ständig werden neue Beziehungen innerhalb des neuronalen Netzwerkes hergestellt.

Der Physik-Ingenieur und ehemalige BKA-Mitarbeiter Bernd Joschko übertrug die Prinzipien der synergetischen Mustererkennung auf die in Tiefenentspannung auftretenden „inneren Bilder“ und begründete die Synergetik-Therapie. Die Wurzeln der Synergetik-Therapie reichen zurück auf Joschkos Ingenieurarbeit 1975, wo er „evolutionsbionische Prinzipien“ anwendete und das Selbstorganisationsprinzip nutzte. Er entwickelte daraus ein Konzept, das er Psychobionik nannte. Joschkos Hypothese besagt, dass in der eigenen Psyche Selbstorganisationsprozesse ausgelöst werden können, die heilend wirken sollen. Dazu sei es notwendig, eine sogenannte Energiebildstruktur, d. h. Muster innerer, imaginierter Bilder, zu verändern.

Alle Erinnerungs- und Symbolbilder (Joschko spricht hier von Neurowelt) sollen in ständiger Wechselwirkung stehen und Muster bilden. Z. B. Kindheitserinnerungen, Symbol- und sogenannte Reinkarnationsbilder, Bilder aus einem Kollektivpool sowie eines von Sheldrake postulierten Morphogenetischen Feldes. Es gebe krankmachende Muster, die man nach den von Haken gefundenen Gesetzmäßigkeiten der Mustererkennung finden könne, und zwar in einem freilaufenden assoziativen Suchprozess. Dies wird Profiling genannt. Eine solche Innenweltreise ohne vorgegebenes Thema beinhaltet aus Sicht der Synergetik-Therapie immer Selbsterfahrung und somit eine Lebenskompetenzerhöhung und könne demnach zur unspezifischen Selbstheilung führen. Daher nennt Joschko diese Innenweltreisen eine „Anleitung zur Selbstheilung“. Zwei Berufe entstanden: Der Synergetik-Therapeut und der Synergetik-Profiler.

Anwendung

Bei der Synergetik-Therapie hört der Klient mit verbundenen Augen entspannende Musik von einem Tonband. In entsprechender Umgebung wird versucht, einen tiefen Entspannungszustand zu erreichen. Der Klient soll dann bildlich eine Treppe hinabsteigen, durch eine Tür einen Raum betreten, visuelle Eindrücke beschreiben, und mit ihnen eine Art Dialog führen (sogenannter freilaufender synergetischer Suchprozess). Dann sollen Konflikte und Erinnerungen mit dem Therapeuten angesprochen werden, um zur Aufdeckung von angeblich im Gehirn des kranken Menschen verankerten pathogenen „Informationsstrukturen“ zu gelangen. Eine Veränderung dieser „Informationsstrukturen“ durch den Klienten führe dann zu Selbstheilungsprozessen (Strukturkippung). Der Therapeut greift helfend ein, indem er dem Klienten Vorschläge zur inneren Veränderungsarbeit anbietet und mit Figuren (innere Eltern) und Symbolbilder provoziert (z. B. das Bild des „inneren Löwen“).

https://de.wikipedia.org/wiki/Synergetik-Therapie

Synergetiktherapie

1. Definition

Die Synergetiktherapie ist ein alternatives Therapieverfahren, das sich auf die Synergetiklehre des Mathematikers und Physikers Prof. Dr. Hermann Haken und die Arbeiten des Physikingenieurs Bernd Joschko bezieht.

2. Hintergrund

Bei der Synergetiktherapie soll es sich um begleitete Innenweltreisen handeln, bei denen sich Bewusstsein und Unterbewusstsein begegnen und dabei in Dialog treten. Dabei sollen Lebensmuster an ihren Ursachen im Sinne eines „Profiling“ aufgespürt werden („In der Tat steckt der Täter“).

Durch die Synergetiktherapie soll in der Innenwelt des Patienten ein begrenztes Chaos entstehen, d.h. alle selbstähnlichen Episoden der Biografie sollen in Unordnung geraten und neue Erfahrungen entstehen. Im Anschluss an das Chaos soll eine „Selbstorganisationphase“ eintreten, bei der es angeblich zu einer neuen, „höheren“ Ordnung mit neuen neuronalen Strukturen im Gehirn kommt. Die Synergetiktherapie wird von Ihren Vertretern als „Anleitung zur Selbstheilung“ dargestellt.

3. Vorgehen

Eingeleitet wird die Therapie durch eine Tiefenentspannung (einfacher gesprochener Text und Entspannungsmusik), wobei der Klient liegt und die Augen verbunden hat. Ist dieser entspannte Zustand erreicht (ähnlich einem Traumzustand bei wachem Bewußtsein), wird der Klient aufgefordert eine „Treppe“ zu visualisieren, welche nach unten verläuft, einen Gang mit Türen zu betreten. Hinter diesen Türen soll sich das Unterbewusste befinden. Durch bewußtes Öffnen einer Tür soll der freilaufende, aber auch begleitete Prozeß beginnen. Unterstützend werden Geräusche und Musik eingesetzt.

4. Bewertung

Wie alle Verfahren ohne standardisierten klinischen Wirknachweis ist auch die Synergetiktherapie umstritten. Sie basiert auf wissenschaftlich bislang nicht nachgewiesenen Annahmen und wird deshalb von der Schulmedizin zur Zeit (2019) nicht anerkannt.

https://flexikon.doccheck.com/de/Synergetiktherapie