Home / DDR / So sieht Wessi den Ossi

So sieht Wessi den Ossi

Contents

Eine kleine Kunde über die Sicht der West-Deutschen („Wessis“) über die Mittel-Deutschen („Ossis“)

Rassenkunde über die defekten Ostdeutschen

gibt eindeutig darüber Auskunft, dass diese Menschen sich nicht nur nicht richtig zu ihrem wahren Vaterland bekennen wollen, sondern dass sie das im Grunde genommen auch gar nicht können. Eine eigene, „ostdeutsche Identität“ haben sie, laufen also hartnäckig weiter als Geschöpfe eines Systems herum, das es gar nicht mehr gibt. Sie sind nicht nur nachhaltig von ihrem alten verkehrten Staat geprägt, sondern sogar noch stolz darauf und lassen ihre „Biographien“ heraushängen. Absolut nichts von dem, was Deutsche zu richtigen Deutschen macht, haben sie vorzuweisen – und wollen von denen dann dafür noch „Respekt“ verlangen! Und wundern sich noch, wenn sie den nicht kriegen! Und der Gipfel ist, wie sie sich dann auch noch in ihrem Revier aufführen. „Inzestuös eingemauert“, wie sie 40 Jahre lang waren, hat sich in ihnen eine „typisch ostdeutsche Mentalität“ derart eingefressen, dass sie bei allem, was sie tun und lassen, einfach nur danebenliegen. Jeden Anstand eines deutschen Privatmenschen lassen sie missen. Als Arbeiter oder Arbeitslose, Kranke oder Rentner hängen sie ihrer „Ost-Mutter ‚Sozialstaat‘“ nach. Die ist zwar längst erledigt, sie aber führen sich auf wie die Krähen im Nest, reißen das Maul auf und warten darauf, dass Vater Staat es mit Geld voll stopft. Der tut ja schon alles, was er nur kann. Aber selbstverständlich macht es auch die üppigste Transferzahlung einem Ostbewohner nie recht. Weil der nämlich einfach so ist, dass er nur immer „säuft, jammert, auf den Staat schimpft und sich von ihm aushalten lässt.“ Und was die staatsbürgerlichen Tugenden dieser Kreaturen betrifft, so zeigen sich an denen nur schon wieder die grundlegenden Defekte, die sie im Zuge ihrer grundverkehrten politischen Sozialisierung erworben haben: Viel mehr, als nur immer abweichendes Verhalten an den Tag zu legen, Bushaltestellen zu verunsichern, Ausländer zu verprügeln und falsche Parteien zu wählen, wissen sie aus der ihnen geschenkten Freiheit nicht zu machen. Asphaltiert man ihnen die Straßen, dann vertreiben sich diese ewig nörgelnden Sozialhilfeempfänger auch noch mit der Jagd auf Vietnamesen ihre üppige Zeit. Langt ihnen schon wieder nicht, einfach nur stolz auf ihre Zugehörigkeit zur deutschen Rasse zu sein; nein, sie müssen unbedingt auch noch „rechtsradikal“ werden und die öffentliche Ordnung stören. Als ob man Ausländer nicht auch still und unauffällig, einfach so für sich, hassen könnte. So sind sie, die Zonis, machen nicht nur alles grundfalsch, sondern sind irgendwie selbst so. Eine einzige „rassistische Spaßgesellschaft“ hat man sich da eingefangen, bar jeder gescheiten nationalen Verantwortlichkeit. Zwar nicht gleich richtige Ausländer, aber doch so etwas wie Fremde im Geiste tummeln sich da östlich der Elbe in der Nation, und natürlich gehört dies in einer eigenen

Botschaft an die westlichen Restdeutschen

deutlich zum Ausdruck gebracht. Die sollen sich an der vergeigten menschlichen Erblast des falschen Systems ruhig nochmals vergegenwärtigen, was sich im Verhältnis der deutschen Bürger zu ihrem Staat gehört und was grundsätzlich nicht. Dass „Versorgungsmentalität“ und „Anspruchsdenken“ absolut undeutsche Tugenden sind, zeigt man ihnen gerne an dieser zweifelhaften nationalen Spezies, die von diesen Lastern einfach nicht loskommt. Freilich, und das ist der zweite Teil der Durchsage, darf das nicht gleich dazu führen, dass die besseren Deutschen dann nur noch als „Besser-Wessis“ auf diese „Ossis“ herabblicken. Ein bisschen Schuld an der fehlenden „inneren Einheit“ haben sie mit ihrer überheblichen Tour schon auch. Genau genommen ist es nämlich weder die offiziell-rechtliche noch die offiziell-öffentliche Diskriminierung, die den Zonis das „Zusammenwachsen“ mit dem deutschen Rest erschwert, sondern sie, die echten deutschen Bürger, sind es. Wer mag sich schon bedingungslos zu seinem deutschen Vaterland bekennen, wenn er in dem auch noch vom nächsten Nachbarn als minderer Deutscher angepinkelt wird!? Etwas von der „Solidarität“, die die westdeutschen Volksgenossen pekuniär ohnehin schon entrichten, möchte da bitte schon auch in ihrem nationalen Gesinnungshaushalt Einkehr halten. Wenngleich natürlich nicht zu bestreiten ist, dass einem das die Brüder und Schwestern von drüben nicht gerade leicht machen…

https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/10-jahre-vereint

Der Spiegel der Wessis: Eine Geschichte in Titelbildern

Der Spiegel der Wessis: Eine Geschichte in Titelbildern

Reden wir einmal über Bilder. Denn Bilder bilden Wahrnehmungen ab, und sie prägen ein öffentliches Bewusstsein. Gerade Titelbilder von Zeitungen und Zeitschriften sind dabei ein wichtiges Feld – sollen sie doch aufmerksam machen und damit zum Kauf anregen. Das Wochenmagazin „Spiegel“ schafft das immer wieder. Mal trifft es den Nerv der Zeit, mal provoziert es – manchmal beides.

Seit 24. August 2019 liegt der Spiegel mit einem Titelbild in den Regalen, das endlich Erklärung verspricht: „So isser, der Ossi.“ Bebildert ist es mit einem Anglerhut in schwarz-rot-gold.

Spiegel 35 / 2019

Vor ziemlich genau einem Jahr erlangte ein Pegida-Demonstrant mit einem solchen Kleidungsstück unfreiwillige Berühmtheit. Er kritisierte ein Kamerateam weil er nicht gefilmt werden wollte und ließ das Filmteam von der Polizei kontrollieren. Der – natürlich – gut dokumentierte Vorfall bestach durch die polterige Impertinenz des Betroffenen und wurde von klassischen Medien und in Social Media bereitwillig aufgenommen. Die taz hatte etwa am 24. August 2018 – also exakt ein Jahr vor dem aktuellen Spiegel-Titel – ein recht ähnliches Titelbild mit der Fokussierung auf den Anglerhut:

taz 24.08.2018

Der Anglerhut mit markanter Farbgebung ist also im wahrsten Sinne ein Symbol-Bild für Ostdeutschland geworden. Genauer gesagt: Für Ostdeutsche mit rechter Einstellung einerseits und mit wenig Intelligenz andererseits. Also genauso, wie man sich in Westdeutschland Ostdeutsche gerne vorstellt.

Gerade der „dumme Ostdeutsche“ hat in der bildlichen Darstellung Tradition. Die bekannteste Darstellung dürfte das Titelbild der Titanic vom November 1989 sein:

Titanic November 1989

„Meine erste Banane“ heißt es hier – eine geschälte Gurke lässt auch bei „Zonen-Gaby“ wenig Auffassungsgabe vermuten. Und auch dort spielte Kleidung eine Rolle in der öffentlichen Darstellung eines „Ossi“: Was heute der Anglerhut ist, war damals die Jeansjacke. Wie etwa das Neue Deutschland 2015 im Interview mit dem Covermodell feststellt:

Das Bild ging später um die ganze Welt. Auch weil mit ihm die Ostdeutschen als einfältige, konsumgeile Trottel in hässlichen Stonewashed-Jeansjacken abgestempelt werden konnten.

Neues Deutschland, 03.01.2015

Auch beim Spiegel landete Ende 1989 eine Kopfbedeckung auf dem Titelbild. Es gibt aber zwei Unterschiede zum aktuellen Cover: Es handelt sich um die klassische Zipfelmütze des „deutschen Michel“, also eine Darstellung des Deutschen an sich. Und unter dieser Mütze stecken zwei Deutsche, Ost und West.

Spiegel 51/1989

Unter diesem Hut blieben die Deutschen laut Spiegel nicht lange: Mitte 1990 sind sie immerhin noch durch die verknoteten Krawatten verbunden. Der Texttext verweist aber bereits darauf, dass man „vereint aber fremd“ sei:

SPIEGEL 39/1990

Mitte 1992 spricht man aber bereits von einer „neuen Teilung“ – „Deutsche gegen Deutsche“. Entsprechend blicken Ost und West übel gelaunt in unterschiedliche Richtungen, Zusammenhalt gibt nur ein Strick, der sie aneinander kettet.

SPIEGEL 34/1992

Über die Jahre scheint sich der Abstand noch weiter vergrößert zu haben: 1999 stehen Menschen aus Ost und West weit entfernt auf einer durchbrochenen Brücke. Um die Lücke zu füllen, wird ein Handschlag herangehoben – hier wird wieder der Strick verwendet, der aber bereits eine bedenklich empfindliche Stelle besitzt

SPIEGEL 10/1999

Diese Entwicklung geschieht parallel zu einer weiteren Titelbild-Erzählung des Spiegel: Der Osten kostet. Anfang 1990 etwa fragte man aufgrund einer „Massenflucht“ aus der DDR: „Gefahr für den Wohlstand?“

SPIEGEL 4/1990

Und Mitte 1991 lautete die Frage aufgrund von „Steuer-Opfern für den Osten“: „Wieviel noch?“ Hier wird ein Westdeutscher von riesigen Händen ausgewrungen:

SPIEGEL 27/1991

Beide Titelbilder zeigen also einen klar westdeutschen Blick, der den Osten wahlweise als Belastung oder als Bedrohung wahrnimmt. Die Angst vor der „Gefahr aus dem Osten“ ist übrigens schon deutlich älter: Bereits im Alten Griechenland fürchtete man sich auf diese Weise vor dem Perserreich.

Aber zurück in die 1990er Jahre aus Sicht des Spiegel. Der war sich nämlich offenbar nicht einig, ob Ostdeutschland denn nun eine Erfolgsgeschichte ist oder nicht. So hieß es 1994: „Der Osten is‘ stark“,

SPIEGEL 33/1994

Anfang 1995 aber hieß es „Milliardengrab ‚Aufschwung Ost‘“. Wobei auch der westdeutsche Blick zählt: Ahnen die Spiegel-Lesenden im Westen jetzt wohl, dass ihr Solidarbeitrag wohl doch nicht gut angelegt sein dürfte.

SPIEGEL 7/1995

„Der neue Osten“ heißt es wiederum 1996 – bei der bunten Comicgrafik muss man vermuten: Neu gleich gut.

SPIEGEL 41/1996

Das ist recht interessant, hat der Spiegel bei Titelseiten 1995 und 1996 den Erfolg der „Blühenden Landschaften“ in Frage gestellt. In beiden Fällen liegt das DDR-Staatswappen halb verrottet in einer Wiese.

SPIEGEL 36/1995
SPIEGEL 25/1996

Was auffällt: Diese Titelbilder besitzen bislang recht wenig „typische“ Ost-Symbolik. Das sollte sich ändern. Denn ebenfalls 1995 findet der Spiegel erste Symbol-Bilder für die Ostdeutschen. Da man in einer Umfrage ein „Heimweh nach der alten Ordnung“ gefunden habe, trägt eine Frau stolz eine DDR-Flagge und erotisch eine FDJ-Bluse.

SPIEGEL 27/1995

Die Hemden von FDJ und Pionieren hatten es dann eine Zeitlang tatsächlich ins öffentliche Bewusstsein als DDR-Symbole geschafft. In der „DDR-Show“ von RTL trug etwa Kati Witt ein Pionierhemd, was ihr auch Kritik einbrachte.

Kati Witt in der „DDR-Show“ 2003

Ach, die Symbole, endlich, mag man beim Spiegel frohlockt haben! 2004 hatte das Magazin mit dem Ampelmännchen ein anderes ostdeutsches Symbol gefunden und eine griffige Zeile gleich dazu: „Jammertal“ hieß es zu 15 Jahren Deutsche Einheit.

SPIEGEL 39/2004

Damit war der Spiegel nah am „Jammerossi“ — und bereits recht nah am aktuellen Spiegelbild: Ein klares bildliches Symbol gepaart mit einem klaren Urteil über den Osten. Der jammernde Ossi halt, entweder über die wirtschaftliche Situation oder weil er bei einer Demonstration gefilmt wird.

Was im Jahr 2004 aber noch fehlt, das ist der Verweis auf den rechten Osten. Das lieferte der Spiegel dann im Jahr 2018:

SPIEGEL 36/2018

Ein ganzes Bundesland wird rechts, sagt uns die Illustration ganz zugespitzt. Bei einer anderen Titelseite aus dem gleichen Jahr ist der Spiegel etwas ausführlicher: „Revolution“ heißt es da und „Warum die Deutschen so oft scheitern“. 1989 steht in der Auflistung, auch wenn das entsprechende Foto hinter dem westdeutschen Symbol Rudi Dutschke recht versteckt abgebildet ist.

SPIEGEL 42/2018

Aber: Ist 1989 denn tatsächlich gescheitert? Aus Sicht des Spiegel und der Geschichte seiner Titelseiten ist die Antwort wahrscheinlich klar: Ja. Denn die Ostdeutschen sind dumm, sie kosten und rechts sind sie jetzt auch noch geworden.

Die Titelseiten des Spiegel dürften aber auch eine Antwort darauf geben, warum das Magazin im Osten Deutschlands vergleichsweise wenig gelesen wird, weniger als die „SuperIllu“ etwa. Aber wer möchte denn auch eine Zeitschrift kaufen, auf der man als jammernd, als dumm oder als rechts dargestellt wird? Und versteht der Spiegel seine potenziellen Käuferinnen und Käufer tatsächlich so?

https://einwende.de/

Titelbildquelle: www.visualstatements.net

Check Also

DDR Museum

DDR Museum in Berlin Das DDR Museum ist einzigartig, außergewöhnlich und eines der meistbesuchten Museen …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.